Bevor ich allerdings darauf eingehe, zunächst noch ein kleines Souvenir von einem äußerst netten Minibloggertreffen. Da mich Dienstliches nach Darmstadt drängte, ergriff ich die Gelegenheit, mein Kommen Manfred anzukündigen, den ich beim letztjährigen Berlin-Marathon persönlich kennenlernen durfte. Und prima, der Termin passt auch bei ihm und so nutzten wir die Gelegenheit zu einem wenn auch kurzen, so doch sehr kommunikativen Plausch bei Kaffee&Kuchen! Zudem gibt es in Darmstadt, wie man bei ihm des öfteren liest, ja den Läuferherz-Laden, und ausgerechnet dort hat man ein schwedisches Läufergel und -pulver im Sortiment, das besonders magenfreundlich sein soll und das ich daher gleich dort noch erstand.
Heute nun also sollten es 10 schnelle km sein. Nachdem eine richtige Laufteilnahme infolge eigener Trägheit also leider nicht zustande kam, ergab sich gleichwohl eine muntere Runde mit Geli, Heidrun und meinem Mann.
Weiterer Vorteil: Angesichts der Wettervorhersage von Sturm und Regen zog einen diese Verabredung dann doch aus dem Haus, was andernfalls wohl sehr gefährdet gewesen wäre...
So finden wir uns also um 11 Uhr auf dem Parkplatz in meinem alten Heimatdorf ein, um zunächst 2,5 km Aufwärmung zu betreiben.
Wie heißt es so schön, "wenn Engel
Doch der Sturm lief sich auch warm und suchte sich sein erstes Opfer!
Man beachte die Kopfbedeckungen...
Jedenfalls machte es kurz "sssmmmm" und hinweg flog Chris' Bieler-Kappe! Aber nicht nur zu Boden ging sie, nein, in die im Bild links sichtbare Erft pustete sie eine böse Bö.
Das geht ja gar nicht, also wurden sofortige Rettungsmaßnahmen ergriffen! Zunächst erfolglos mangels geeigneten Instrumentariums.
Dann verfing sich die Kappe im Ufergeäst und wir gewannen etwas Zeit.
Schlussendlich fand Chris einen langen Stock, gerade rechtzeitig, als sich die Kappe aus den Zweigen gelöst hatte und schon leicht unterging!
Glück gehabt und ein wertvolles Erinnerungsstück gerettet!
Daher wurde das wertvolle Teil für den Rest des Tages gesichert in der Hand transportiert und auch Geli lief danach lieber barhäuptig.
Heidrun hatte die Bandstraße ausgewählt, diese 5 km in süd-westlicher Richtung und dann wieder zurück. Am Startpunkt erkennen wir, dass der Wind auch genau aus Westen kommt...
Heidrun redet das schön mit "unter Sylt-Bedingungen trainieren" usw.
Und so geht es los, die anderen drei stürmen los, was der Sturm zulässt. Ich halte mich lieber zurück und orientiere mich an der zuvor errechneten Pace von 5:42 Min/km, Chris setzt sich natürlich zügig ab und ist bald nur noch als kleiner Punkt zu sehen. Auch Heidrun zieht etwas nach vorne weg, sie will ja auch in 55 Minuten finishen. Geli bleibt zunächst bei Heidrun. Ich bilde den Abschluss unseres Quartetts.
Dieses Anstemmen gegen den böigen Wind mag ich zunächst gar nicht und der schnelle Start der anderen irritiert mich. Aber wie las ich neulich so schön: "Hinten kackt die Ente". Daran halte ich mich und meine Pace bei.
Langsam komme ich wieder näher. Dann schiebe ich mich an Geli vorbei und kann mich an Heidrun anhängen. Doch nach etwa 1/3 merke ich, dass sie nachlässt. Also ziehe ich auch an ihr vorbei, immer meine Zeit im Blick. Plötzlich wird mir bewusst, dass es doch läuft, wenn man den Wind ignoriert und stumpf an etwas anderes denkt.
An Sylt zum Beispiel, wo in genau einer Woche der Lauf ansteht!
Ich versetze mich in Gedanken auf die Piste dort,
münze das hiesige Vogelzwitschern in Möwengeschrei um
und gebe dem Wind in Gedanken eine salzige Geschmackskomponente mit.
Ja und rauscht da nicht auch Meeresbrandung im Hintergrund...?
Ich sehe die tosenden Wellen der Nordsee vor dem inneren Auge...
So gehen dann doch die 5 km gegen den Wind erträglich schnell vorbei. Mehr noch, meine Zeiten liegen sogar unter 5:42 Min/km.
Meine Uhr zeigt mir den Wendepunkt als erstes an, also drehe ich. Die anderen beiden sind gemäß ihrer Anzeigen noch nicht ganz soweit und müssen noch ein paar Meter weiter laufen.
Und damit komme ich natürlich in den puren Genuss! Nicht nur, dass der elende Druck von vorn plötzlich weg ist und man gleich viel lockerer laufen kann.
Nein, nun kommt der Druck von hinten. Und der ist stellenweise dermaßen kräftig, dass ich mich fast kaum halten kann. Als wenn eine Hand im Rücken mich nach vorne schiebt und stößt! Ein Gefühl, wie auf einem dieser Passagierlaufbänder im Flughafen.
Heißa, so macht Laufen Spaß!
Natürlich ist nun der Kampf der ersten 5 km spürbar und ganz von selber läufts nicht. Aber es beflügelt.
Chris sehe ich immer noch gaaanz weit vorne als winzigen Punkt. Wo Geli und Heidrun liegen, weiß ich nicht.
So gelange ich als zweite zu unserem Startpunkt, muss aber noch 50 m "nachsitzen", wie mir meine Uhr anzeigt. Also noch rasch kurz um die Ecke und das Soll erfüllen.
Gleich nach mir kommen Heidrun und dann auch Geli an.
Ich darf am Ende eine 55:30 verbuchen. Bei den Bedingungen bin ich damit mehr als zufrieden.
Herrliches Lauferlebnis, vielleicht sogar noch besser als bei einer echten Veranstaltung!
(Nachtrag: Der Lauf, den ich eigentlich vorhatte, wurde aus stürmischen Gründen übrigens abgesagt.)
Da schmunzelt der Norddeutsche, liebe Elke. Böen bis 65 km/h, wie niedlich :-))) Aber Basecap-kompatibel sind die definitiv nicht und für einen Tempolauf auch wahrlich mehr als genug. Deshalb gut durchgekämpt, Glückwunsch dazu!
AntwortenLöschenIch bin schon gespannt auf die Sylter Bedingungen in diesem Jahr.
Schön, dass es mit dem Treffen mit Manfred geklappt hat!
Liebe Grüße
Volker
Moin Volker,
Löschenfalls es beim Schumzeln hilft, am Nachmittag gingen die Böen bis 100 km/h, da hat es hanz gut gerappelt ums Haus, abends dann noch Gewitter. Für uns hier ist das ja noch ein Ereignis, für Euch eher Gewohnheit ;-)
Na und wie ich erst gespannt bin auf Sylt! Hach, ich freue mich :-)
Über das spontane Treffen mit Manfred habe ich mich auch sehr gefreut :-)
Danke und liebe Grüße
Elke
Liebe Elke,
AntwortenLöschentolle Sache, so ein gemeinsamer Tempowettkampfersatzlauf! :D Und deine Aufholjagd zeigt von guter Krafteinteilung - ich finde, das sind perfekte Vorzeichen für die nächste Woche. :)
Den Wind ausblenden... das hab ich bisher noch nie geschafft!
Liebe Doris,
Löschenin der Tat war das richtig gut, diese Gruppendynamik! Was die Krafteinteilung angeht, ja, das war durchaus ein Lehreffekt, dass es gut ist, sich nicht mitreißen zu lassen.
Was den Wind angeht, den MUSSTE ich ausblenden, sonst wäre das zu demotivierend geworden.
Mal sehen, wie es uns in 6 Tagen ergeht...
Liebe Grüße
Elke
Liebe Elke, eine prima Idee einen eigenen Ersatz-Wettkampf durchzuziehen und wie ich finde, auch den richtigen Tag dazu gewählt. Erst anstrengen und sich dann vom Wind tragen lassen, könnte schlechter laufen :-)
AntwortenLöschenViel Spaß auf Sylt, die Vorbereitung ist ja offenbar gut gelungen (Kappe einfach weglassen, die findet ihr da nie wieder...).
Liebe Grüße, Oliver
Lieber Oliver,
Löschenes war mindestens so gut, wie ein "echter" Wettkampf, denn gekämpft haben wir ja wirklich. Und die Motivation, die zweite Hälfte geschoben zu werden, war auf der ersten Hälfte immens hilfreich ;-)
Danke, wir freuen uns schon sehr vor,
LG
Elke
Bei den Bedingungen gestern habe ich es dann doch sein lassen sportlich vor die Türe zu gehen. Aber Respekt für's durchkämpfen und mit dem Wind spielen
AntwortenLöschenLieber Markus,
Löschenoh, ich hätte jetzt gedacht, das wäre was für Dich gewesen. Aber verstehen kann ich es, du trabst ja sonst auch schon viele km zusammen...
LG
Elke
Liebe Elke,
AntwortenLöschengenau, hinten ist die Ente fett, lieber etwas gemäßigt anfangen und hinten raus dann richtig durchziehen. Du hast das Mustergültig gemacht. :-)))
Und den Wind hat du mental niedergemacht, das muss man auch erstmal können.
Da bist du wohl bestens gerüstet für deinen Lauf auf Sylt :-)
Ich wünsche euch viel Spaß auf Sylt. Und die Kappe lässt der Chris am besten gleich zu Hause :-)))
Liebe Grüße
Helge
Liebe Helge,
Löschennun, wie Sylt wird, werden wir sehen. Ob ich mir solchen Wind 33 km schönreden kann, weiß ich nicht, aber für 5 km habe ich es hinbekommen. Für das Bewusstsein, sich im Zweifel an die eigene Richtzeit zu halten, war es auf alle Fälle förderlich :-)
Wenn Chris die Kappe auf Sylt tragen will, werden wir wohl den Tacker mitnehmen müssen ... ;-)
Danke und liebe Grüße
Elke
Du läufst tolle Zeiten, liebe Elke. Und so im kanarigelben ärmellosen Top unterwegs sollte man meinen, dass bei Euch schon wieder Sommer ist ;-O
AntwortenLöschenLiebe Lizzy,
Löschennun habe ich aber echt lange überlegen müssen, wo Du ein kanariengelbes ärmelloses Top gesehen hast ... ;-)
Aber auf den Sommer müssen wir auch noch warten. Bis dahin rennen wir eben so rum ;-)
Liebe Grüße
Elke
Liebe Elke,
AntwortenLöschenkomme erst verspätet dazu nachzulesen.
Hört sich nach einem gelungenem Vorbereitungslauf an, den ihr da durchzogen habt.
Auch wenn du es nicht mehr vor dem Lauf liest, ich wünsche euch viel Erfolg beim morgigen Lauf. Ist doch am 17.03.?
Gewappnet seid ihr ja! ;-)
LG Manfred
Lieber Manfred,
Löschenja, der gemeinsame Vorbereitungslauf war super und ich habe auch noch vor dem Syltlauf Deinen Kommentar gelesen, Deine Wünsche haben geholfen ;-) Und das Gel war auch super!!#Liebe Grüße
Elke