Freitag, 8. Juli 2016

Berg und Tal und Berg

Berge und Täler haben wir gerade vor Augen, leider nur für 3 Tage.
Ein wenig ist das auch das momentane Motto für meine Lauferei. Nachdem es zunächst nach 2 Spritzen in Knie aufwärts ging, schloss sich letzten Sonntag ein arges Tal an. Nicht nur Schmerzen beim laufen, nun auch plötzlich war gehen qualvoll. Der Doc ohne Erklärung für diesen Rückschritt. Aber ich soll weiterlaufen, und schauen, was nach Spritze 3 passiert.
Ein erster Lauf danach war für 5 km machbar. Da sich die Kürze des Laufs gleich andeutete, nutzte ich ihn für ein Tempotraining. So habe ich wenigstens das Gefühl, es nütze etwas.

Heute dann lockt natürlich die wunderbare Umgebung. Auch wenn es warm und drückend ist, mache ich mich gegen Abend auf.
Ach wie herrlich fühlt es sich an. Ich genieße den Weitblick über die schöne Landschaft, den sanften Wind, das Knirschen der Kiesel auf dem Feldweg unter den Schuhen. Ich trabe vor mich hin und merke plötzlich, dass ja gar kein Störfeuer kommt! Das Knie macht mit. Huch?!

Also laufe ich weiter und weiter und sehe mich dann gar meinem Lieblingsfeind, dem Kirchhügel des Nachbardorfs gegenüber (Auf dem Bild halb rechts vor dem bewaldeten Hügel).
So, mein Freund, heute bin ich dran, heute bringst Du mich nicht aus dem Tritt! Ich schnaufe mich den Hang hoch, einen Schritt vor den nächsten, und noch einen, und noch einen.
Der Puls klettert auf 169, lange nicht gesehen, diese Zahl auf der Uhr.
Doch am Ende - jep! Geschafft! Schnaufend stehe ich vor der Kirche und gönne mir eine kleine Pause. 4 km habe ich, was war nochmal zu Beginn mein Grübelthema? Ach ja, Knie. Komisch, irgendwie friedlich da unten. Also gehts weiter gemütlich in langgezogenem Bogen allmählich Richtung heimisches Holzhäuschen.
Es folgt eine Bergabpassage. Ja da meldet sich etwas an bekannter Stelle, abwärts war immer am schmerzhaftesten. Also mache ich langsam und am Ende eine erneute ganz kurze Regenerationspause.

Mitten in der herrlichen Landschaft stehe ich, lausche dem Rascheln des Laubs der wenigen Straßenbäume, höre Kuhglockenläuten, rieche den Duft von frisch gemähtem Gras und trocknendem Heu, bestaune die imposanten Wolkengebilde hinten über dem Hochgebirge, kann gar nicht genug vom kühlenden Wind bekommen. Und die Grillen singen auch noch ihr Lied dazu.
Wie man sich doch an einfachen Dingen erfreuen kann!

Als ich weiterlaufe, kommt von hinten ein tsp, tsp, tsp... Eine junge Läuferin überholt mich locker, leicht und elegant. Läuft lupenrein auf Vorfuß. Jaaa, wenn ich mal in dem Alter schon gelaufen wäre, hätte ich das vielleicht auch so gekonnt. Aber eben alles zu seiner Zeit.
Hier und heute setzt die schwülwarme Witterung meinereiner durchaus ein wenig zu, aber die Freude an der Bewegung lässt sich davon nicht trüben.

Sehr zufrieden komme ich daheim an. Knappe 10 km. Zwar nun mit ein wenig Spannungsgefühl im Knie, aber im Vergleich zum tiefen Tal am Wochenbeginn ist das schon wieder ein schöner Schritt in Richtung über'n Berg.

25 Grad, 9,5 km, 1:00:42, (6:24 Min/km), HF 146

13 Kommentare:

  1. Liebe Elke,
    wow, Hügelfeind und Knieschmerzen bezwungen! Gratuliere!! :D
    Ob wohl die wunderbare Umgebung, die Ruhe und die Ausgeglichenheit da auch dazu beigetragen haben? Wie auch immer - ich freue mich für dich! :)

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    1. Liebe Doris,
      ich finde, ich müsste eine Kur hier bewilligt bekommen, damit die heilsame Bergluft weiter wirken kann ;-) Ich hoffe, nun gehts weiter aufwärts.
      Danke und liebe Grüße
      Elke

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  2. Liebe Elke,

    da hoffe ich doch, dass Du läuferisch nun auf dem Berg bleibst!

    169iger Puls für das Niederringen Deines "Feindes" geht doch noch :-)

    Liebe Grüße
    Volker

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    1. Nur auf dem Berg? So sehr ich Berge mag, in diesen Fällen finde ich das ausgeglichen-ebene Flachland auch ganz okay. Solange es nicht wieder in tiefe Täler abrauscht, ist es dcoh ein braves Knie. Wie siehst du das, Elke? So von oben betrachtet? ;)

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    2. Ihr, Lieben, ob Berg oder ebenes Flachland ohne Täler, Hauptsache das olle Knie gibt bald ganz Ruhe. Ein 169er-Puls ist für mich schon eine Hausnummer, dürfte so ziemlich der Maximalpuls sein. Aber Hauptsache Hügel bezwungen :-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  3. Liebe Elke,

    Berg und Tal... das kann einen schon manchmal sprichwörtlich in die Knie zwingen. Aber so klasse, dass das Knie beim letzten Lauf gehalten hat. Das ist doch ein super Zeichen. Weiterhin viel Erfolg.

    Gruß
    Anja

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    1. Liebe Anja,
      ich hoffe ja auch, dass das Tal von Anfang der Woche ein letztes Rückzugsgefecht war.
      Danke und liebe Grüße
      Elke

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  4. Und wieder einmal zeigt es sich: Bergab ist einfach nicht so schön wie hoch hinaus.
    Pass auf dich auf!

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    1. Lieber Markus,
      ja hoch hinaus ist natürlich immer das Ziel, doch ohne Berge keine Täler ;-)
      Danke und liebe Grüße
      Elke

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  5. Liebe Elke,
    sehr anschaulich beschrieben. Wahrscheinlich war der Vorteil, das du so von der schönen Gegend abgelenkt warst, das du einfach mal kurz dein Knie vergessen konntest. Oftmals macht dieses "in sich hinein horchen" uns das Leben bei solchen Verletzung doppelt so schwer.
    Ich drücke dir die Daumen, das es weiter den Berg hinauf geht. Nicht die Geduld verlieren. Rückschläge sind normal und nichts dramatisches.
    Und nach jedem Tal kommt ja wieder der Berg :-)
    Liebe Grüße und gute Besserung fürs Knie
    Helge

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    1. Liebe Helge,
      ja klar, in DER Gegend IST man einfach abgelenkt... :-) Du kennst es ja auch. Ich denke positiv und dass es letztendlich nur weiter besser werden kann!
      Danke und liebe Grüße
      Elke

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  6. Was für ein Wundermittel hat der Doc gespritzt? Ich freue mich, dass es so gut hilft!

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    1. Wundermittel würde ich nicht sagen, hab ich ja schon 3x bekommen, aber es scheint auf die genaue Stelle anzukommen. Wahrscheinlich gab die gesunde Bergluft den "Push".
      Liebe Grüße
      Elke

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