Dienstag, 6. Februar 2018

Aus dem Tritt

Im Moment fällt es mir etwas schwer.
Gerade hatten wir wieder Tritt gefasst, nach dem schwierigen Jahreswechsel (Lebenslauf). Der Einstieg in den Trainingsplan, leicht verspätet, aber dann mit viel Spaß, wenigstens bei mir (Training mit Medaille). Chris plagt ein Problem an der Achillessehne, er hat Laufverbot.
Und nun gilt es einen Alptraum zu durchleben, wie man es sonst nur liest.
Dass da jemand beim Sport tot zusammenbricht.
In unserem Fall ein enger Angehöriger, der munter zum Fußball mit Freunden geht, und das Spielfeld nicht mehr lebend verlässt.
Manch anderen Todesfällen mag man noch tröstliche Aspekte abgewinnen. Weil jemand schon sehr betagt war beispielsweise, oder wenn jemand von Leiden erlöst wird. Doch wenn jemand einfach so aus einem blühendem Leben mit noch vielen Plänen und Projekten herausgerissen wird, fällt mir in tröstlicher Richtung nichts mehr ein.
Und es fällt schwer, sich in die Sportkleidung zu werfen. Was wäre, wenn ...?

Dennoch hoffe ich auf Ablenkung beim Laufen, so minimal sie auch sein möge.
Der erste Lauf nach der schlimmen Nachricht endet in einem ungewollt viel zu hohen Tempo über volle 8 km, 5:36 Min/km. Beim nächsten Lauf liegen gefühltes und gemessenes Tempo dauernd auseinander, mein Tempogefühl lässt mich völlig im Stich. Samstag pegelt es sich halbwegs wieder ein. Statt des langen Sonntagslaufs, zu dem ich mich nicht aufraffen mag, fühlt sich ein kurzer, sehr langsamer Lauf gut an.
Montag lockt die Wintersonne, ich ringe mich durch, den langen Lauf nachzuholen.

Als ich wie oft in Sichtweite einer Ruine vorbeilaufe, zu der kein Weg mehr führt, entschließe ich mich zu einem Trailabstecher dorthin. Nur im Winter geht das, denn im Sommer ist alles voller Gestrüpp und Brennnesseln.
Es muss ein stattlicher Herrensitz gewesen sein, wie ein Zeitungsartikel mit Foto belegt: Link.

Ich nehme mir einige Minuten für eine kleine Besichtigung. Dann trabe ich so langsam es geht weiter im Wintersonnenlicht. Das tut gut, nur die Abschnitte mit Gegenwind aus östlicher Richtung knapp über 0° sind anstrengend. 21 km werden es am Ende.









12 Kommentare:

  1. Das tut mir leid Elke.
    Aber in so einen Körper kann man eben manchmal nur schwer hineinschauen. Da sollte man schon ein wenig selbst auf den Körper hören (wollen / können). Und manch einer sieht wohl auch Arztbesuche, auch als Vorsorge, nur als lästiges Beiwerk an. Auch ich.

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    1. Lieber Markus,
      da hast Du recht, man kann aus so etwas für sich selber lernen.
      Danke und liebe Grüße
      Elke

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  2. Liebe Elke,
    so ein Scheiß!
    Es tut mir so leid für euch und die anderen Angehörigen und Freunde. So ein plötzlicher Todesfall ist einfach nicht zu verstehen und daher auch nur sehr schwer zu aktzeptieren. :(
    Da ist es verständlich, dass du im Moment ein wenig neben der Spur bist.
    Ich wünsche euch viel Kraft, um mit dieser schwierigen Situation umzugehen. Lass dich drücken!

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    1. Liebe Doris,
      stimmt, die Unerklärbarkeit des Ganzen ist es, die so zusetzt.
      Danke Dir und liebe Grüße
      Elke

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  3. Doch, liebe Elke, es gibt etwas tröstendes, wenn Ihr es sicher auch nicht so sehen könnt: Derjenige hat davon nichts gewußt und ist ohne Leid und ohne Schmerz bei der Ausübung seines Hobbys von der Welt gegangen.

    Für Euch hingegen, die Ihr bleibt, ist er schwer auszuhalten, dieser plötzlich, viel zu frühe Tod. Ich drück Euch ganz fest!

    Trotzdem hast Du wenigstens die Lust am Laufen und den Blick auf das Besondere nicht verloren. Bewahre es Dir. Diese Mittel stehen nicht jedem zur Verfügung!

    Ganz liebe Grüße
    Volker

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    1. Lieber Volker,
      das ist dann auch der einzige Minimaltrost, ihm ist vielleicht Schlimmes erspart geblieben. Aber auch noch viel Gutes...
      Vielen lieben Dank und liebe Grüße
      Elke

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  4. Liebe Elke, lieber Chris, ich wünsche euch viel Kraft, um diese schwierige Zeit zu bewältigen!
    Viele Grüße,

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  5. Liebe Elke,
    da bleibt wenig Trost zurück, das kann ich voll und ganz nachvollziehen.
    Es sind die Dinge, die wir nicht beeinflussen können.
    Ich wünsche euch viel Kraft um diesen Schlag zu verkraften.
    Liebe Grüße
    Helge

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  6. Liebe Elke,
    das tut mir sehr leid, um das zu Lesen. Ich kann verstehen, wenn du da untröstlich bist aufgrund dieses plötzlichen Todesfalles. Und das nach alldem, was ihr schon Anfang dieses Jahres verarbeiten musstet. Vielleicht gibt es da noch eine Erklärung mit Autopsie?
    Viel Kraft, hoffentlich hilft der Traininsplan anstatt zu stressen!

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    1. Liebe Roni,
      vielen Dank. Die Autopsie ergab Herzstillstand, aber warum - das weiß man nicht.
      Liebe Grüße
      Elke

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