Samstag, 13. Juni 2020

Jungfraumarathon - Teilerlebnis mit Ausblick

Wir nutzen die Gelegenheit des schönen Wetters, eine Teilstrecke des Jungfraumarathons abzulaufen. Der ursprüngliche Plan war, in Lauterbrunnen zu parken, per Bahn nach Interlaken zu fahren und von dort dann Lauterbrunnen zu erlaufen. Doch dann canceln wir die eher unattraktiven ersten km, parken etwa bei km 9 und laufen einmal bis Lauterbrunnen und zurück.
Die Bilder sprechen für sich und berichten von einem Lauf in einfach wunderschöner Gegend.















Ich hatte diesen Teil der Strecke als relativ flach in Erinnerung. Aber es geht dauernd aufwärts, mit nur wenigen Ausnahmen. Nun ja, wenn schon der erste zu passierende Ort "Gsteigwiler" heißt...
Andererseits steigert das die Vorfreude auf den abwärtsführenden Rückweg, im Geiste kreiere ich für den Flecken schon "Gfällwiler".


 Nachdem es im schattigen Flusstal für meine Begriffe recht kühl war, spüren wir in Lauterbrunnen die Kraft der Sonne. Aber auffällig ist eher die Leere des Ortes an einem Sommersamstag bei schönstem Wetter und 20°.

8 Etagen Parkhaus - Der Preis für komfortable Autoanreise





Wir bleiben weiterhin auf der Originalroute des JMT, die uns erst aus dem Ort hinaus, und dann wieder zurückführt.







Wieder in Lauterbrunnen, fallen mir plötzlich neue Wegweiser ins Auge:


Wir hatten schon kurz zuvor erfahren, dass zwar der Originallauf abgesagt ist. Doch die Organisatoren wollten sich nicht lumpen lassen und entwarfen flugs ein Alternativangebot, das bereits perfekt vorbereitet ist: Den Supporter Run. Das bedeutet in Kurzform skizziert: 9 km Lauf mit 1225 Höhenmetern auf kürzestem Weg hinauf zur Kleinen Scheidegg, offizielle Zeitnahme, Rangliste, Strecke geöffnet vom 20.6. - 30.9. Man kann also laufen, wann und so oft man will.

Am Bahnhof Lauterbrunnen kommen wir ins Gespräch mit einem der Organisatoren, der gerade den frisch installierten Startbogen nochmals kontrolliert, heute ist Pressetermin mit Eröffnung.
Na wenn wir das gewusst hätten...! Doch die bisher schon gesammelten HM reichen mir für heute (Meine Uhr zeigt 500 HM an, was aber auch dem GPS-Problem geschuldet scheint, es dürften rd. 350 m sein).
Aber Lust auf Teilnahme macht das Gespräch schon. Zumal es kein Zeitlimit gibt und man "auch unterwegs brätlen (=grillen)" könnte. Na da hätte ich ja auch eine reele Chance auf einen Zieleinlauf fast am Originalziel des JMT!


Wir setzen unseren Weg wieder talabwärts zurück zum Auto fort. Vorteil: Es rollt sehr komfortabel. Und kräftiger Gegenwind bringt Kühlung. Nachteil: Die Aussicht ist zwar in dieser Richtung auch nett, aber weit weniger spektakulär wie auf dem Hinweg.



Interlaken und Wilderswil
Unsere Laufuhren sind sich nicht ganz einig zur gelaufenen Distanz. Meine zeigt 29,5 km, aber mit den für das Lauterbrunnental typischen Versprüngen, weil die hohen Felswände das GPS-Signal nachhaltig aus dem Takt bringen. Kann also mehr oder weniger sein. Mein Grad der Erschöpfung jedenfalls spricht für eine ziemlich lange Strecke.

Noch ist der Himmel überwiegend blau, als wir Kaffee und Kuchen auf dem Balkon genießen. Doch dann bewahrheitet sich der Wetterbericht, Sturm und düstere Wolken kommen auf und ein kräftiges Unwetter tost ums Haus. Aber so schnell, wie es kam, flacht es wieder ab und geht in plätschernden Landregen über. Wetter in den Bergen halt.


Donnerstag, 11. Juni 2020

aachoo

"Aachoo" (Ankommen bzw. angekommen im Berndeutschen), endlich wieder einmal angekommen in unserem Zweitheim zwischen Emmental und Berner Oberland. Entgegen der noch gültigen offiziellen Regelung mit Einreisebeschränkungen und Selbstdeklaration wurde an der Grenze nicht kontrolliert. Dafür dann Bemerkenswertes an der Autobahnraststätte, an der wir gewohnheitsmäßig den dann leeren Tank befüllen: An gut einem Dutzend Zapfsäulen lässt sich nur an einer einzigen Benzin entnehmen. Das erinnert fast nostalgisch an die ehemalige DDR... Fast waren wir auch ein wenig außer Übung, zuvor unsere Siebensachen zu packen.
Am Morgen dürfen wir das länger entbehrte Panorama vor unserer "Loube" endlich wieder genießen. Das Objektiv des neues Smartphones schafft es, die "Ründi" fast komplett abzulichten, addiert dafür dann aber fast zu übertriebene Farben...

Zum Lauf am Nachmittag hat sich der Himmel gewandelt. Tief hängende Wolken beherrschen das Bild.


Ich bewege mich genau dem Wolkendunkel entgegen. Erfreulich: Der Gradmesser meines subjektiven und objektiven Leistungsvermögens, der Kirchhügel in Schwarzenegg, bringt mich heute nicht ins Gehen und wird laufend bezwungen! 

Doch dann klatschen die ersten fetten Tropfen vom Himmel. Einige 100m laufe ich noch weiter. Dann öffnet Petrus komplett die Pforten und der Regen pladdert auf den Asphalt. Wohlweislich habe ich einen Windbreaker dabei, den ich rasch überziehe, damit ich nicht zu sehr auskühle. Bei 18° keine echte Gefahr, aber nass im Wind zu stehen muss dennoch nicht sein.
Doch schon einen halben km weiter, als ich den Kirchhügel wieder zurück heimwärts bergab laufe, lässt der Spuk so schnell nach, wie er kam. 10 lockere flotte Kilometer. (Eigentlich 9,65, aber ich will ja nicht dem Ruf anheim fallen, ich könne nicht noch den letzten Kilometer vollmachen, und so hänge ich noch den Rest dran. 😉)

Es ist schön, weider einmal hier zu sein und das entschleunigte Leben auf dem Land erleben zu können. Auch wenn es nur für 4 Tage ist.




Mein Schmunzler des Tages: Ein kleine Hütte am Wegesrand. Ich sehe drinnen zwei Campingstühle.


Mal reinschauen:




Alles ordnungsgemäß im Eimer. Ich wage eine innere Vermutung, wie das bei uns im "großen Kanton" aussehen würde...
Für solche Ordnung schätze ich dieses Land!

Sonntag, 7. Juni 2020

Nicht-Ahrathon 2020

Eigentlich wäre es in 6 Tagen soweit, Ahrathon 2020. Aber der Lauf teilt das Schicksal aller anderen derzeit, abgesagt. Da blutet schon ein wenig das Herz, vor allem, da wir dort auch lauter liebe Menschen getroffen hätten, schnief.

Dennoch zieht es uns ins Ahrtal, die Strecke ablaufen - das MUSS sein!
Wir starten, wie es sich gehört, im Dahliengarten, heute völlig läuferleer.

Das hat den enormen Vorteil, dass es im Startblock kein Gedrängel gibt. Wir können sogar einen fliegend Start lancieren!




Es ist ziemlich böig windig von vorn an der Partie an der Ahr. Doch bald laufen wir im Sonnenschein, der es zumindest für mich angenehmer macht. Der erste V-Punkt, das wäre sonst der mit dem größten Sortiment an Weinen und Fingerfood. Heute auch etwas leer. Doch wir hatten uns schon bei der Anfahrt mit gutem Tropfen dort versorgt, für daheim natürlich.


Und dann heißt es schon die Weinberge zu erklimmen! Welch ein Wetterglück wir doch haben! Inzwischen schätze ich den kühlenden Effekt des Windes. Leider fehlt die "innere flüssige Erwärmung", aber der erste Anstieg hat es in sich und erhitzt nicht zu knapp.







Auch hier im Ahrtal lässt uns das Römermotto , wie z.B. am letzten Sonntag, nicht los. Denn in Bad Neuenahr waren sie ebenfalls. So wurde bei Bauarbeiten für eine neue Umgehungsstraße eine Römervilla entdeckt. Um sie zu erhalten, wurde sogar der Straßenverlauf geändert. Heute ist die Ausgrabung ein Museum, das wir hier perfekt vor uns im Tal sehen (das große verschachtelte Dach in der Bildmitte).


Wir erreichen bei unserem km 9,5 den nächsten Verpflegungspunkt. Hier gibt es sonst den köstlichen Weißburgunder feinherb, eisgekühlt, aus dem Nachbarort. Wir gönnen uns stattdessen ein Wässerchen.


Mir fällt etwas auf. Da hinten.


Ja, das Auto ist auch ganz nett, auch wenn mein Modell schöner ist. Aber ich meine da hinten ...
Die zwei Leute. Ja, es sind zwei, recht kompakt liegend...


Weiter gehts und nach 3 km erreichen wir schon den nächsten Posten. Hier war letztes Jahr prima Live-Musik, malerischer Blick ins Tal, unvergleichliche Stimmung. Heute ... wir müssten wohl selber singen.




Kein Grund für einen langen Aufenthalt, wir wollen weiter die schöne Strecke genießen.





Gute 2 km weiter der Verpflegungspunkt, der sonst die legendären Spaghettiröllchen am Stick anbietet. Chris wählt heute dafür sein Gel, ich halte meins noch zurück.


Meine Beine sind dann auch schon leicht müde und den steilsten und letzten Anstieg nehme ich wie immer gehend. Chris nicht, aber der hat auch Älpler-Gene...


Nach 3/4 der Strecke erreichen wir Ahrweiler mit seinen lauschigen Gässlein. Und einem ebenfalls verwaisten Verpflegungspunkt. Warum die Flaggen gehisst sind? Keine Ahnung.




Ab nun bewegen wir uns wieder in flachem Gelände, heureka! Inzwischen ist die Mittagszeit vorbei, was man an zunehmendem Aufkommen von Flaneuren in den Grünanlagen merkt.


Das Steigenberger läutet sonst den letzten km ein, mit den köstlichen Obstspießen und Dixielandmusik. Heute ist ein anderer Auftrieb, es findet ein Open-Air-Edel-Markt statt. Maskenpflicht und Eintritt. Wir haben aber noch etwas vor...



Uns nämlich dem Ziel entgegen zu werfen. Leider hat niemand den Zielbogen aufgebaut. Macht nichts, wir sind trotzdem so erfreut über unseren Lauf, dass wir noch eine Zugabe geben und die 28 km voll machen.



Eine Motivation, noch über das Ziel hinauszulaufen, ist etwas, dass ich vorher am Wegesrand sah und unbedingt noch festhalten möchte.
Das hier:


Ja war denn die Helge schon hier?!


Zu Bildeindrücken, wenn "richtiger" Ahrathon ist, gehts hier entlang. Wir freuen uns auf 2021!

Mittwoch, 3. Juni 2020

Thematisch ziemlich kriminell

Kaufrausch mal 2 ... wir waren Sportschuhe kaufen. Mit Maske, Warteschlange vor dem Laden und Händedesinfektion ein erinnerungswürdiger Vorgang.
Neben einem Paar des guten alten Glycerine, nun Modell 17, probierte ich den True Motion Nevos, der Manfred so sehr begeisterte.
Es ist schon ein recht spezieller Schuh. Er sitzt auf Anhieb wunderbar, wie ein Handschuh, nicht zu fest, nicht zu locker. Aber laufen fühlt sich für mich damit anders an. Entgegen der Werbung rollt er nicht so leicht ab, wie ich es gern habe, er "platscht" vielmehr auf mit jedem Schritt. Nur mit Mittelfußaufsatz wird der Eindruck besser. Obwohl die Sprengung mit dem Glycerine identisch ist, habe ich sehr den Eindruck eines flacheren Schuhs. Dafür ist er wunderbar leicht. Der hintere Teil ist speziell mit einer Art "Hufeisen" konstruiert, um die Ferse aufzunehmen und Fehlbelastungen zu verhindern. Dass da etwas anders ist, merke ich nach dem ersten km, als beide Fußknöchel sich melden. Das lässt aber auch bald wieder nach und schon der nächste  Ausflug mit den neuen verläuft ohne solche Resonanz. Ich habe mich zum Kauf entschlossen und bin gespannt, wie ich längerfristig mit dem neuen zurecht komme.

Unvermutet super lief es heute, als ich mich bei 24° zum laufen aufmachte. Nachdem der erste km absolviert und das System eingelaufen war, wollten die Beine dauernd flotter, als der Kopf es verlangte. Schlussendlich gab ich nach. Beim zehnten km setzt völlig von selber ein regelrechter Schlusssprint ein, und ich ärgere mich, dass ich am Anfang doch eher gebummelt und gebremst habe. 10 km in 1.00.51, da wäre auch noch sub 1 drin gewesen... Aber ist ja nur Training.

Noch ein kleiner Nachtrag zum letzten Post, bei dem die Retro-Zimmer des Siechhaus doch viel Anklang in verschiedene Richtungen fanden.
Es gibt auch nicht weit weg den kleinen Ort Hillesheim in der Eifel, der sich dem Thema Krimi gewidmet hat. So gibt es dort u.a. ein Kriminalhaus . Und ein Krimi-Hotel, das, na klar, Themenzimmer hat! Obwohl ich dort auch noch nicht nächtigte, die würden mich mal sehr reizen. Bis auf eines, da könnte Harry sofort den Wagen vorfahren ;-)
Link zu den Zimmern des Krimihotels
Die Krönung ist eine neue Suite "Mord mit Aussicht", die mit Original-Möbeln der TV-Serie ausgestattet ist!