Auf zur Nachmeldung und der Suche nach den Moorhexen, die sich uns auch alsbald für ein Erinnerungsfoto zur Seite stellen.
Unsere warme Kleidung hatten wir so kurz wie möglich vor dem Start abgelegt, denn die Temperatur war alles andere als sommerlich, worüber der Sonnenschein hier nicht hinwegtäuschen darf. Jedenfalls finde ich 16 Grad nicht augustgemäß. Zudem kam Wind auf und erfreut uns mit seiner Frische.
Wir können noch einige Marathonläufer auf ihrer 2. Runde anfeuern, dann geht auch für uns das Rennen los
Mein Mann startet sofort durch, er peilt eine 1:46 an. Volker und ich nehmen es ruhiger.
Zunächst geht es eine kleine Runde durch das Moor, unter schattigen Laubdächern und über unebene Wege.
Unsere Hauptbeschäftigung ist, Betriebstemperatur zu erlangen, ich jedenfalls hatte lange nicht vor einem Start solche Kälte verspürt.
Bald öffnet sich der Weg, es geht entlang der Schienen einer Schmalspurbahn.
Und bald können wir auch laufend die volle Wucht der Landschaft und ihrer Weite erleben. Lebt man wie ich in einem Ballungsgebiet, wo IMMER irgendwo Orte, Fabriken, Straßen um einen herum sind, so ist diese menschenleere Endlosigkeit beeindruckend. Nur hier und da kann man in der Ferne erahnen, wo Häuser oder Orte sein mögen.
Speziell und prima sind die Wegweiser auf dem Boden. Zusätzlich zu farbigen Schildern am Streckenrand ist vielerorts mit Sägemehl der Verlauf der Strecke markiert. Witzige und ökologisch perfekte Idee!
Die ganze Veranstaltung ist familiär, das Starterfeld eher klein. Dennoch ist alles perfekt organisiert. Was den Lauf sehr angenehm macht.
Überwiegend geht es auf Feldwegen entlang, bei denen mir deren Beschaffenheit auffällt. Ich kenne solche Wege nur in trockenem und hartem Zustand, oder alternativ schlammig bis nass. Hier gibt es den Aggregatzustand "trocken, weich und federnd". Läuft sich sehr angenehm. Außer, wenn die Wege ausgefahren sind, und Wellentäler bilden. Dann wird es anstrengend. Ein kurzes Stück Kopfsteinpflaster nehmen wir als historische Reminiszenz (Volker spricht hier kurz die Römer an), einige wenige Asphaltabschnitte als Erholung und gegen Ende schräg und verkantet aufgeworfene Platten als Herausforderung.
Und was machen Blogger so unterwegs...?
Das Gegenbild gibt es bei Volker hier. :-)
Unterwegs lässt sich Heimatkunde betreiben und beobachten, dass und wie der Torf auch weiterhin abgebaut wird.
Und immer wieder diese faszinierende Weite, der blaue Himmel mit den weißen Wolken.
Dazu Rückenwind...
Längst haben wir uns gut warmgelaufen und schnattern über dies&das, laufen vor uns hin, wie uns so ist. Ich hatte mir keinen vollen Einsatz vorgenommen. Um die 2:10 wäre ok.
Manchmal ist vor uns kein Läufer zu sehen. Einfach nur klasse, mal soviel Landschaft fast für sich zu haben, als in einem dicken Pulk zu laufen.
Habe ich schon erwähnt, wie toll diese Landschaft ist?
Etwas herausfordernder wird die Angelegenheit, da wir inzwischen den Wendepunkt erreicht haben, und aus dem schönen Rücken- nun ein knackiger Gegenwind wird. Wind ist zwar auch im Rheinland nicht unbekannt, aber wenn er so ungehindert sein Potenzial aufbauen kann, ist es schon eine Erschwernis. Doch geschwächelt wird nicht. Unterwegs vergleichen wir die von unseren Uhren angezeigten Werte, sie stimmen nicht überein, was das Tempo angeht. Am Ende hat meine eine um einen km kürzere Strecke. Aber das ist heute so egal, soll ja eh' nur ein Trainingslauf im Rahmen der Marathonvorbereitung werden, und der wäre sowieso langsamer laut Plan. Und es gibt auch soviel zu gucken. Beispielsweise wie toll das Heidekraut blüht - herrlich!
Für mich ist es eine neue Erfahrung, wie man gemütlich quasselnd einen Lauf abspulen kann, bei dem die Zeit wie im Flug vergeht.
Schon nähern wir dem letzten Verpflegungspunkt, über die etwas schwierig zu laufenden Platten. Wohl muss ich gestehen, dass die Sätze gegen Ende des Laufs ein wenig einfacher gestaltet werden. Subjekt-Prädikat-Objekt muss reichen...
Aber immer noch geht uns der Gesprächsstoff nicht aus.
Und zack - schon vorbei! (Ist aber auch gut so...)
Im Ziel erwartet uns mein Mann, er hat sogar eine 1:42 erreicht.
Volker und ich kommen mit 2:06:27 bzw. :26 ins Ziel. Hätte ich nicht erwartet, bei dem Wind, den teils unebenen Wegen und dem auch fürs Erzählen notwendigen Atem ;-)
Im Zielgelände besuchen wir das kleine Restaurant, gönnen uns noch eine Stärkung und plauschen noch ein wenig weiter.
Ein letzter Blick auf die -habe ich das schon erwähnt?- beeindruckende Landschaft, dann müssen wir los.
Welches Glück wir hatten merken wir, als wir auf der ganzen Strecke heim immer wieder Regen haben. Er setzt gleich nach unserer erneuten ungewollten Stadtrundfahrt durch Vechta (der Stadt mit den sicherlich sparsamsten Straßenwegweisern der Republik) ein.
So können wir dann nun endlich auch die meinerseits heiß begehrte etwas ausgefallene Medaille des Moormarathons in unsere Trophäensammlung einreihen!
Es war ein toller Tag, der die lange Autofahrt und jeden km wert war!
Lieber Volker, vielen Dank an DICH für den schönen Tag und den netten laufenden Plausch! Es hat uns viel Freude bereitet, Dich kennen zu lernen. Wir hoffen sehr, dass wir bald wieder einmal zusammen die Beine "ausschütteln" dürfen. Zum Beispiel mal bei einem Lauf, wo es einem nicht so um die Backen pfeift, wie wohl heute in Bremerhaven...
;-)
Aber egal, kriegen wir auch hin!
Volkers Eindrücke gibt es hier zu lesen.
16 Grad, 21,1 km, 2:06:26, (5:59 Min/km), Puls 141
Liebe Elke,
AntwortenLöschenschön, dass Ihr gut wieder zuhause angekommen seid.
Deine Bilder sind klasse, soviel Weite, soviel Himmel. Das war heute wirklich beeindruckend.
Nagel mich bitte nicht auf die Römer fest. Das war nur dahingesagt, keine Ahnung ob die wirklich mal in der Gegend waren ;-)))
Alter und Kilometer sieht man Deinem Flitzer wirklich nicht an. By the way: Hat Vechta nicht eine Umgehungsstraße?
Ich freue mich, dass Du heute soviel Eindrücke gewinnen konntest und den Lauf genossen hast.
Öhmm, dass Deine Sätze zum Schluß einfacher geworden sind, ist mir gar nicht aufgefallen ...
Halte die "Medaille" in Ehren, nicht zu nahe an den Kamin hängen ;-)))
Liebe Grüße, auch an Chris
Volker
Lieber Volker,
Löschenklar habe ich die Römer nicht wörtlich genommen;-) Mein Flitzer wird ja nun auch nicht mehr so oft bewegt, darf in der Garage wohnen und, von dem trennt mich nur der TÜV. Ja Vechta... einfach mal hier und da so ein gelbes Schild platziert, würde dem ortsunkundigen enorm helfen. Aber einfach nur "Stadtring" auf weiß und mit so einem komischen Schnörkel, weiß ich was das für ein Ring sein soll?
Hach, war einfach nur schööön da im Moor. Na und klar kommen die Medaillen nicht neben den Kamin!!!
Liebe Grüße
Elke
Liebe Elke,
AntwortenLöschenbei Volker durfte ich ja gestern schon von Eurem gemeinsamen Lauf lesen. Dein Bericht erhärtet noch mal den Eindruck der tollen Landschaft und überhaupt. Eure Zeit - hab ich bei Volker gar nicht erwähnt - find ich für einen lockeren HM ja sehr respektabel. Aber darum gings ja nicht und es liest sich einfach toll.
Anhand der Bilder kann man erahnen, wie schön die Landschaft ist - wirklich toll. Wenn meine Gräten HM mal wieder könn(t)en, dann kann ich mir den auch gut vorstellen. Schon alleine der Medaillen wegen.
Gruß
Anja
Liebe Anja,
Löschenlach, war wohl gestern nationaler Tag des Bloggertreffens :-)
War echt toll, und Dir würde sicher diese Landschaft oben auch super gefallen. Es gibt auch einen 9 km Moorlauf. Vielleicht nächstes Jahr mit Dir...?
Die Medaille ist klasse, die MUSSTE ich auch einfach haben.
Die Zeit war Zufall, qatschen, gucken UND noch auf die Uhr schauen, das war einfach etwas viel. So sind wir einfach gelaufen und gelaufen und gelaufen...
Liebe Grüße
Elke
Die Bilder sind ein Traum, liebe Elke! Diese Wolken über der kargen Moorlandschaft - einfach ... hach! Ich glaube, da muss ich dann doch mal laufen ... irgendwann. Herzlichen Glückwunsch auch zur feinen Zeit. Angesichts der vielen Fotopausen und der Tatsache, dass es sich um einen Quassellauf handelte, mehr als respektabel.
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Anne
Liebe Anne,
Löschenja für Dich als "Frau aus den Bergen" wäre das sicher auch ein ganz anderes Lauferlebnis. Ich kann es wirklich nur empfehlen. Wobei wir natürlich mit bestem Wetter (vor allem für August nicht zu heiß) gesegnet waren. Die Zeit hat mich selber verwundert.
Liebe Grüße
Elke
Liebe Elke
AntwortenLöschenMan spürt förmlich, wie heftig dich die weite, wilde, menschenleere Moorlandschaft beeindruckt hat! Wunderschön deine Bilder von der blühenden Heidelandschaft mit den eingestreuten Wasserflächen, den mäandernden Wasserläufen und den ach so wohlbekannten nordischen watteweichen Schäfchenwolken am stahlblauen Himmel :-)
Herrlich, dass dein Lauferlebnis auf den weich federnden Wegen noch durch nette Gesellschaft und kurzweiliges Plaudern vergoldet wurde! Kein Wunder, dass auch die längsten Geraden schwups wie im Fluge bewältigt waren.
Ich bin sicher, dieser Lauf würde uns auch bestens gefallen!
In zwei Wochen dürfen wir unsere Laufstrecken auch wieder durchs Moor legen ;-)
Liebe Grüsse
Marianne
Also jetzt hat Blogger meinen eigenen Kommentar gefressen...
LöschenLiebe Marianne,
ja es war da oben auch einfach nur toll! Habe an Euch gedacht mit Euren schönen Läufen in der schwedischen Natur. Ich habe den Kopf so oft hin und her bewegen müssen, um die Eindrücke aufzunehmen. Zwar hat uns unsere muntere Plauderei den Lauf sehr viel kürzer wahrnehmen lassen. Doch auch allein und kontemplativ das alles laufend aufnehmen zu dürfen, hätte mir viel Freude bereitet.
Ihr habts gut, schon in 2 Wochen wieder noch nordnördlicher starten zu können!
Liebe Grüße
Elke
Liebe Elke,
AntwortenLöschenwie ich schon bei Volker geschrieben habe --> schööön! :D
Mir gefällt besonders das erste Bild mit den 3 Moorhexen in der Mitte! ;)
Liebe Doris,
Löschender war gut, mit den 3 Hexen in der Mitte ...*lach*. Und was meinst Du, wie anstrengend das ist, so in Hexenklamotten durchs Moor zu rennen ;-)!
Ach, war nur gut. Aber wie ich höre, hast Du ja demnächst auch etwas vor.... Schonmal meinerseits viel Spaß!!!
Liebe Grüße
Elke
Was für ein Himmel! Tolle Bilder, auch wenn das platte Land nicht ganz meine Präferenz ist.
AntwortenLöschenNaja, in Wesseling ist es aber auch ganz flach...
LöschenUnd statt Geländeprofil schalten die da oben mal eben den Windpropeller ein. Und soviel Himmel, wie da über'm Moor hat man im Wald auch nicht.
Liebe Grüße
Elke
Hach, ist das schön. Ein Treffen in solcher Umgebung. Wunderbar!
AntwortenLöschenJa, das ist es. Und auch noch ein schöner Lauf!
LöschenLiebe Grüße
Elke
Ein toller Bericht - und wunderschöne Bilder! Den Moor-Marathon setz ich hiermit auf meine Liste der unbedingt noch zu laufenden Events. Danke für die Eindrücke!
AntwortenLöschenHallo Eddy,
Löschenja dass Du den Lauf aber nicht kennst - ist doch gleich bei Dir um die Ecke...;-) !
Schöner Lauf, aber ob man solche traumhaften Bedingungen nochmals antrifft?
Liebe Grüße und danke
Elke
Hallo Elke,
AntwortenLöschenich bin gerade eher zufällig über deinen Blog gestolpert. Eigentlich bin ich auf der Suche nach meinem ersten Marathon den ich laufen möchte. Immerhin hab ich mich jetzt dazu entschieden keinen Stadt-Marathon zu laufen, bei dem 20.000 Läufer oder mehr starten. Dann kam mir irgendwo in den Weiten des www der Moormarathon in den Weg. Ja, denk ich mir, DER könnte mir gefallen. Noch ein zwei Klicks weiter, lande ich also hier bei deinem Bericht und kann nur sagen: WOW! Der Lauf schaut so schön aus. Vielleicht wird er ja mein erster :)
lG
Jana von www.lauf-zeit.com
Liebe Jana,
Löschendieser Lauf ist natürlich das glatte Gegenteil eines Stadtlaufs: Ganz viel Natur! Viel Erfolg bei Deinem "ersten"!
Liebe Grüße
Elke