Mittwoch, 26. August 2015

1991


Anja hat da so eine nette Ente aufs Wasser gesetzt, und nun stöbern alle im Keller/auf dem Dachboden/durchwühlen die Schränke (Unzutreffendes bitte streichen) suchend nach Fotos und Erinnerungen aus dem Jahr 1991.
Zum Beispiel VolkerDorisRoniAnne.
Eins, zwei, drei im (langsamen) Sauseschritt,
da mach ich doch mal gerne mit.

Au wei, das ist echt eine Zeitreise! Damals habe ich Dias fabriziert, die nicht so leicht einzuscannen sind (höhöhö), aber ich fand noch aus einer etwas exotischen fotografischen Neben-Aktivität ein Foto, und das sieht so aus:

Ich weiß nicht genau, ob es von 1990, 91, oder 92 ist. Aber aus einem von den dreien sicher.
Was für Zeiten...
Ich hatte schon ein paar Stufen der Beamtenkarriereleiter erklommen, doch nicht ahnend, dass ich ein Jahr später ein Amt mit knapp 20 Mitarbeiter/innen leiten durfte, teils hätten es meine Eltern sein können.
Das Haus war gerade gebaut, im Wendewinter 1989/90. Was für Zeiten! Da diese Grenze quer durch meine Familie lief (mütterlicherseits ist die Hälfte in Sachsen verortet), empfand ich das alles als sehr bewegend und geprägt von vielen unvergesslichen Erinnerungen.

Urlaub 91 war surfen am Gardasee und im Winter müsste es noch Skilanglauf gewesen sein, ich hatte ein totschicken pinkfarbenen Laufanzug (aber kein Foto davon). Skifahren alpin kam erst später dazu.
Laufen war nur insofern ein Thema, als dass ich so 2x pro Woche ca. 3 km lief und dachte, wow, super, mega-Leistung. Vorstellen, dass es noch länger ginge, konnte ich mir gar nicht. Und Marathon...? Nee, das ist was für ganz Extreme.
Ja und wenn mir einer gesagt hätte, was weiter so in meinem Leben käme, das hätte ich wohl kaum geglaubt... Trennung von meinem ersten Mann, Wechsel zu einer ganz anderen nie für möglich gehaltenen Arbeitsstelle. Kennenlernen meines zweiten Mannes (Ausländer aus dem Nicht-EU-Ausland sag ich gelegentlich mal, und dann fragen sich manche ob er Turban oder Baströckchen trägt... nee, ist ja "nur" die Schweiz) und damit verbunden ein paar Jahre Wochenend-Pendelbeziehung.

Dann die Idee, mal länger und weiter zu laufen. Huch, 10 km gehen ja...! Und nach einer bandscheibenbedingten Ausbremsphase dann Anlauf zum ersten Marathon 2012 in Paris.
Tiefs und Rückschläge gabs natürlich auch, die will ich hier aber nicht ausbreiten.
Wohl aber meine Erkenntnis, dass es eben auch dazu gehört, doch es immer irgendwie weiter geht. Missen möchte ich nichts, lernen kann man aus allem.

Wen es fototechnisch interessiert, hier noch ein kleiner Exkurs.
Vielleicht ist ein Detail an der seltsamen Kamera aufgefallen...?

Im Ganzen sieht sie so aus. Eine alte Kodak aus den USA, 1950'er Jahre. Hat 2 Objektive.
Sie macht also immer gleichzeitig 2 Bilder im Augenabstand.






Daher gibt es das oben gezeigte Foto doppelt, aber eben mit wenigen cm Abweichung.
Die setzt man auf einer Karte nebeneinander ...







... platziert sie im Halter eines solchen Guckis (dieser schätzungsweise um 1900) ....








... schaut durch die beiden Linsen im Vordergrund und hat dann eine 3D-Perspektive.
Interessanterweise funktioniert das am besten mit alten Fotografien, die speziell für solche Betrachtungsgeräte hergestellt wurden. Der Eindruck ist sehr frappierend, man meint, man könne in das Bild hineingreifen.



Es hat mir viel Spaß gemacht, mit der Kodak zu experimentieren.
Doch leider ... seit es keine Möglichkeit mehr gibt, Filme entwickeln zu lassen, ist das völlig zum Erliegen gekommen.

19 Kommentare:

  1. Cool, diese Foto-Technik habe ich noch nie gesehen.

    Die liebe Elke läßt sich aber gut wiedererkennen und das Foto zeigt keine modischen Fauxpas :-)))

    Ansonsten waren mir ja schon einige Teile Deines Rückblicks bekannt. Aber trotzdem, absolut spannend was bei dieser 1991iger-Serie so alles bei rausgekommT :-)

    Danke für Deinen Beitrag!

    Liebe Grüße
    Volker

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    1. Lieber Volker,
      danke, da wisch ich mir den Schweiß von der Stirn, wenn es nicht ganz so schlimm ist...
      Das sind echt faszinierende Einblicke in der alten 3D-Technik!
      Ich finde die Rückblicke in den anderen Blogs auch total spannend!
      Liebe Grüße
      Elke

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  2. Liebe Elke,
    also dein Strahlelächeln hattest du vor 25 Jahren auch schon! :)
    Da hat sich ja auch so einiges bei dir verändert, nicht nur die absolut faszinierende Fototechnik! Zu schade, dass es dafür keine Entwicklungsmöglichkeit mehr gibt. Wobei... da findet sich doch sicher ein Plätzchen für eine kleine Dunkelkammer! ;D

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    1. Liebe Doris,
      danke! Ja, das Leben ist eines der spannendsten ;-) ! Bei Dir ja auch. Dann auf die nächsten Jahre. Lesen wir uns in 24 Jahren wieder? Wäre ... ähm ... 2039.
      Liebe Grüße
      Elke

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    2. Klar - nur wenn wir in 25 Jahren noch immer bloggen, wissen wir ja schon, was 2015 bei uns so alles los war! ;)

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    3. Stimmt. Aber vielleicht wäre dann eine persönliche Gewichtung dessen, was passiert ist, interessant. ;-)

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  3. Weißt du noch, was das für ein Anlass war, zu dem das Foto entstanden ist? Was wurde gefeiert? Das Ambiente (also: die Biergläser konkret ;) wirkt irgendwie bayrisch.

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    1. Liebe Lizzy,
      gut beobachtet. Ein Lehrgangstreffen in Nürnberg, nah am Wasser saßen wir, bei der Heubrücke in einem Lokal. Also zwar Bayern, aber eigentlich Franken ;-) Bitte beachten: Vor mir steht ein Glas Cola. Damals mochte ich nichts mit Alkohol. Inzwischen darf es gern mal ein Weinchen sein - noch eine Änderung gegenüber 1991.
      Liebe Grüße
      Elke

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    2. Tja, der Beweis, dass dieses "Bayern und Franggen sind gaaanz anders und haben nix gemeinsam"-Getue Quatsch ist. Wer aus den gleichen Gläsern das gleiche Bier trinkt ... was soll da noch groß anders sein? ;)

      Ich mochte Bier auch nicht besonders - inzwischen mag ich die obergärigen Sorten im Sommer sehr gerne. Eine ganze Maß würde ich aber wohl niemals runterbringen ;)

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    3. Ich glaube, wenn es um Kontrast zu den "Prrreiß'n" geht, halten die Freistaatler z'samm. Und stimmt, Gläser und Bier sind nah beieinander ;-) In Köln schätzen wir ja die kleinen 0,2-Gläser, die öfter nachgeliefert werden, so dass man immer was Frisches im Glas hat. So ein ganzer Liter würde bei mir schal.
      Liebe Grüße
      Elke

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  4. Ein bewegtes Leben hast du offenbar schon hinter dir, liebe Elke, privat wie auch beruflich - und dein strahlendes Lächeln ist dir bei all dem geblieben. Die Kamera fasziniert mich total, zu schade, dass du sie nicht mehr nutzen kannst. Aber Doris hatte ja schon eine gute Idee... ;-)

    Liebe Grüße,
    Anne

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    1. Liebe Anne,
      nun ja, da kam einiges zusammen. Aber wenn nicht, wäre es ja langweilig gewesen ;-).
      Diese alte Kodak ist wirklich ein lustiges Teil, denn die Wirkung dieser Fotos ist sehr erstaunlich. Dunkelkammer ... theoretisch wäre dazu vielleicht noch Platz, aber die Zeit fehlt einfach...:-(
      Liebe Grüße
      Elke

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  5. Liebe Elke,

    ich bin begeistert. Das Foto zeigt ein Paradebeispiel der Mode der 80er und 90er kombiniert. Die Frisur und der Hut. Sehr schön, steht Dir gut.

    Die Kamera und die Wirkung find ich ja klasse. Es ist irre, dass man heute gar nicht mehr bzw. kaum noch belichten kann. Die Entwicklung ging so irre rasant. Ich durfte noch im Rahmen meines Jobs ein großes Fachlabor besichtigen, das dann aber auch der digitalen Entwicklung zum Opfer fiel.

    Ist es nicht irre, was man in so kurzer Zeit alles erlebt? Gut, dass man es vorher nicht weiß und wohl dem, der seine Stärke daraus zieht. Manchmal, wenn ich Leuten, die ich neu kennen lerne, meine Geschichte erzähle, dann wird mir gespiegelt, dass ich doch so einiges mitgemacht hab. Und ich sehe aber eigentlich immer, dass ich viel Glück im Leben hatte - so unterschiedlich kann man das sehen. Aber auch nur, weil man aus den Tiefs viel Kraft zieht. So glaube ich funktioniert das.

    Danke, liebe Elke, dass Du mitgemacht hast. Großartig!

    Anja

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    1. Liebe Anja,
      danke :-). Frisurtechnisch hatte ich meine Lockenphase da schon hinter mir. Kopfbedeckung würde ich heute eigentlich gern noch öfter tragen, es passt oft nicht zur restlichen Kleidung. Aber so riesige Kreolen würde ich heute nicht mehr an die Ohren hängen.
      Wirklich schade mit der Kamera. Ich möchte keinesfalls die heutige digitale Fototechnik missen. So klasse, dass man sofort das Ergebnis hat und auch noch kostengünstiger. Aber 3D kann sie eben noch nicht. Als es noch Filme gab, war es mit der Kodak aber auch schon nicht immer leicht, denn der entwickelte Film durfte nicht zerschnitten werden. Sie macht eine Art Vierecknegativ, aber sehr nah eins am anderen, beim Schnitt gingen da immer welche verloren.
      Das stimmt, je mehr Jahre, je mehr Erlebnisse, solche und solche ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  6. Auch hier gefällt mir ganz besonders gut, was ich auch schon auf den anderen Blogs bewundern durfte - ihr seht allesamt heute deutlich besser, fitter und frischer aus ;) Scheint so, als wäre Laufen und Lebensfreude der perfekte Jungbrunnen!

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    1. Frau Mohr, Deine 1991 Bilder würd ich auch gerne sehen. ;-)

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    2. Liebe Daniela,
      findest Du? Also Lebensfreude, das stimmt, aber ein paar Fältchen weniger wäre auch nicht schlecht...
      Dem Wunsch von Blumenmond schließe ioch mich an ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  7. Hallo Elke,

    da war 1991 wohl ein labiles Gleichgewicht im Leben, dass danach in eine anderes Gleichgewicht gerollt ist. Frisur und Ohrringe erinnern mich sehr an meine Mitschüler damals - zeitecht.
    Das du jedoch ein Fototechnikfreak warst hätte ich nicht vermutet. Sehr interessant die Stereokamera.
    Herzlichen Gruß!

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    1. Liebe Roni,
      irgendwer hat mal gesagt, das Leben ist ein steter Fluss. So empfinde ich das auch. Und hier und da besondere Klippen drin.
      Fotografie hat mich immer interessiert, habe das auch mal beruflich in Erwägung gezogen. Fand es aber gefährlich, ein Hobby zum Beruf zu machen, weil dann aus Spaß auch Druck entstehen kann.
      Liebe Grüße
      Elke

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