Das zweite Gruppentraining bei den netten Leuten vom TV Konzen, der bestens organisierte Trainings auf der originalen Marathon-Strecke anbietet. Dieses Mal starten wir am am "echten" Startpunkt und werden bei km 33 an einem Parkplatz enden. Sogar Rücktransportmöglichkeiten mit Kleinbussen stehen dort später bereit!
Gruppeneinteilung wie gehabt (schnell-mittel-langsam). Einmal langsam bitte für uns!
Mein eidgenössischer Ehemann hingegen wählt, seinem Leistungsvermögen entsprechend, das Mittelfeld.
Und schon geht es los auf ruhigen Abseitswegen Richtung Monschau.
Dort sind wir zu so früher Sonntagsstunde (es ist ca. 9 Uhr) fast allein in den Gassen unterwegs. Derart leer sieht man den Ort, der inzwischen sehr vom Tourismus lebt, selten.
Wir folgen dem Lauf der Rur (ohne "h") und passieren ein Klärwerk. Leider habe ich den Apparat nicht schnell genug zur Hand, um die dort auf dem Becken munter zirkulierenden Entengruppe zu dokumentieren.
Wir sind gemütlich und daher munter unterwegs. Kein Wunder, es ging ja die ersten km fast nur abwärts. Wärmer und leicht drückender als am Sonntag zuvor ist es, aber über 20° werden es nicht.
Hinter Monschau gehts zwangsweise aufwärts, denn der Ort liegt in einem Talkessel.
Nach rd. 10 km und einem ersten spürbaren Anstieg erreichen wir Widdau mit dem ersten Verpflegungspunkt. Hier begann das Training letzten Sonntag, das dafür dann am Original-Ziel endete.
Wir stärken uns für das Holderbachtal, das uns über 2 km mit einem markanten Anstieg erwartet.
Unsere Gruppe geht dort überwiegend und sinnvollerweise, denn es kommt ja noch einiges.
Etwas deutet sich schon über uns an. Der Wind rauscht sehr kräftig in den Baumwipfeln über den Läufern, es sind Böen bis 67 km/h angekündigt, und die laufen sich wohl gerade warm über unseren Köpfen.
Wir spüren es, als wir den Taleinschnitt verlassen, und auf die offene Höhe kommen. Holldrio, hier bläst es kräftig bis stürmisch (siehe den Baum am Weg im Bild). Keine Erholung nach dem Anstieg, hier müssen wir uns den tosenden Kräften entgegenstemmen.
Ich erleide ein ziemliches Tief. Der immer noch, wenn auch sanfter ansteigende Weg und dazu dieser Wind nur von vorne... Heidrun äußert begeistert "Wie beim Syltlauf!"
Ich bin froh, als am Brather Hof bei km 21 der nächste V-Punkt kommt. Da ich meine, dass sich Wadenkrämpfe anbahnen, greife ich zu einer Salztablette, womit ich bisher wenig Erfahrung habe. Aber das scheint richtig gewesen zu sein, jedenfalls bleibe ich verschont von solcher Unbill.
Ich bin für meinen Teil froh, dass es dann wieder in geschütztere Täler geht. Doch wehe, das Tal liegt genau in Windrichtung, dann heißt es wieder Stemmarbeit leisten!
Irgendwo im Wald sind wir drei plötzlich allein. Das Grüppchen vor uns außer Sicht, hinter uns noch niemand. Und dann kommt eine Wegegabelung, von der Heidrun und ich überzeugt sind, dass wir die linke Option wählen müssen, auch wenn die arg steil ist. Geli, sie lief diesen Marathon schon, ist eher skeptisch. Heidrun erkundet den Weg - und bleibt verschwunden. Wie sie später sagt, habe sie uns doch mit Pfiffen von weiter locken wollen. Ja, bei orgelnden Sturmböen kommen Pfiffe einfach nicht so planmäßig an...
Es tauchen dann weitere ortskundige Läufer auf, und wir erfahren, dass es rechts recht gewesen wäre, die kleine Abkürzung (wir schätzen 100 - 200 m) aber durch steilen Anstieg teuer erkauft war. Die Wartezeit an dieser Stelle bis zur Klärung der Lage bekommt mir gut.
Recht bald folgt Gut Heistert (km 26) und dahinter der letzte V-Punkt auf der heutigen Strecke. Ich greife zu Dextrotäfelchen und mir ist nach Apfelschorle. Das labt die müde Läuferin, und das Wissen, es geht nun nicht mehr stramm bergauf, sondern überwiegend sanft bergab. Streckenkenntnis ist immer wieder unbezahlbar!
Und da es eh' um nichts geht, geht man auch das eine oder andere Mal öfter als sonst.
Als wir Kalterherberg mit seinem Eifeldom passieren wissen wir, bald ist das Lauf-Ende erreicht.
Noch einmal geht es für rd. 2-3 km ans "Ufer" der Rur, parallel zu einem ehemaligen Bahndamm. Heute ist er in weiten Teilen als Radwanderweg hergerichtet ist und stellt kurioserweise belgisches Hoheitsgebiet dar.
Während Heidrun ihrer Verzückung über das nahende Tagesziel durch Kommunikationsanfälle Ausdruck verleiht, schlurfe ich heute eher das letzte Stück vor mich hin, ich nenne es mal auslaufen 😏 . Freue mich, den Parkplatz an der Norbertuskapelle zu erspähen und lasse mir mehrfach den Durst mit Apfelschorle stillen. Ja, in 2 Wochen beim "echten" Lauf hätte man dann ab hier noch rd. 9 km, einen 1,5 km langen, zehrenden Anstieg, das Leyloch, danach wieder sanftes Bergabrollen und am Ende nochmals einen Anstieg ins Ziel.
Mir reichen die heutigen wieder über 600 Höhenmeter!
Ein herzlicher Dank geht wieder an den TV Konzen, dessen Mannschaft diese Trainings anbietet, organisiert und so kurzweiliges Trainieren ermöglicht! 👏👋
Zum Post des ersten Trainings auf der Originalstrecke gehts hier: Link
20°, 32,8 km, 4:05:58 (netto ohne Pausen)
Puuuuh ... ich bin erschlagen und begeistert zugleich. Du hast das so plastisch beschrieben, dass ich echt gelitten habe. Großartig!
AntwortenLöschenLiebe Irina,
Löschenja, es war anstrengend und schön zugleich. Mir ging durch den Kopf, um wieviel mehr sich dann Radler dem entgegen stemmen müssen. Aber ok, ihr habt dann Gangschaltung...
Liebe Grüße
Elke
Boh... warst Du fleissig.... Wie Du siehst, ich hab Dich gefunden...
AntwortenLöschenSchöner Bericht !
Ich hoffe, wir sehen uns beim Monschau-Marathon wieder... oder sonst wo... ��
Liebe Geli,
Löschendann warst Du aber auch fleißig, mit Suchen. Wir sehen uns sicher wieder, ich freue mich!
Liebe Grüße
Elke
Liebe Elke,
AntwortenLöschensuper! Nun kennst du auch den ersten Teil der Strecke. :D
Planst du denn mal eine Teilnahme an dem Lauf? Vielleicht findet er ja an einem windstillen Tag statt, dann kämen zu den Höhenmetern wenigstens nicht auch noch diese Anstrengungen. Der Baum zeigt gut, WIE stürmisch es war. :/
Aber für deine Vorbereitung hast du wieder einen "Langen" erledigt und ich hoffe, die Muskeln schmerzen diesesmal nicht mehr so arg! :)
Liebe Doris,
Löschengenau, nun kann ich mir den Lauf im Kopf zusammensetzen, bei welchem Marathon (ok, außer Jungfrau) kann man das sonst. Die Eifel ist bekannt für ihre launigen Wetter, die muss man in Kauf nehmen. Der Wind war aber echt zermürbend. Teilnahme sicher nicht wie an einem Marathon, aber andeerseits hätte ich ja einen langen Lauf dann im Plan ;-)
Erstaunlicherweise geht es mir heute besser als letzten Montag, obwohl wir 2 km mehr hatten.
Liebe Grüße
Elke
Liebe Elke,
AntwortenLöschenGruppe, Höhenmeter, organisiertes Training? Bin ich im falschen Blog? :-)))
600 HM und Wind auf 33 km sind eine echte Hausnummer. Respekt!
Liebe Grüße
Volker
Moin Volker,
Löschenhihi, nun ja, man muss flexibel sein, auch als Läufer :-) Dort in Monschau kann man echt auf den Geschmack kommen, nette Leute, schöne Landschaft die man so erkunden kann. Da nehme ich die HM in Kauf, wobei Heidrun und Chrtis sie ja gerade suchen. Und bereite da ja so einen Marathon im September vor ;-)
Liebe Grüße
Elke
So organsierte Läufe, am Besten auf Orginalstrecken, sind schon ein richtiges Plus für die Laufveranstaltung. Hätte ich gestern für den Bottwartal-Marathon auch haben können wenn es nicht auf einer Hochzeit eindeutig zu spät geworden wäre :D
AntwortenLöschenLieber Markus,
Löschenfür mich sind das die ersten Trainings dieser Art und ich muss sagen, das gefällt mir. Gut vorbereitet, nette Leute, wenn es nicht eine Autostunde weg wäre, könnte das öfter.
Liebe Grüße
Elke
An diesen Bahndamm kann ich mich erinnern! Da sehnte ich das Ziel doch schon recht arg herbei.
AntwortenLöschenUnd? Seid ihr angefixt und macht jetzt auch beim Marathon mit?
Ja, bsiweilen ziiiiiieeht es sich. Schaun mer mal ansonsten ;-)
LöschenLiebe Grüße
Elke
Irgendwie hab' ich das vergessen oder verdrängt ... Warum nochmal machen manche Menschen, die sich "Läufer" nennen, sowas anstrengendes mit? ;-P
AntwortenLöschenLiebe Lizzy,
Löschenda fragt die Richtige ;-) Für mich kann ich sagen: Weil es Spaß macht!
Liebe Grüße
Elke
Wieder schöne Fotos, die mir jeden Meter in Erinnerung rufen. Zum Glück war es letztes Jahr nicht windig "da oben", das dürfte ziemlich schlauchen. Am Eifeldom steht übrigens am Marathontag traditionell eine Kapelle :-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Oliver
Lieber Oliver,
Löscheninzwischen kann ich gut nachvollziehen, was die Faszination dieses Laufs ausmacht. Wie sagte einer der Pacemaker so schön, die Leute wissen schon, warum sie seit 41 Jahren den Lauf mitmachen. Eine Kapelle am Eifeldom? Davon habe ich noch nichts gehört, wohl vom legendären Honigzelt 3 km vor dem Ziel.
Liebe Grüße
Elke
Liebe Elke,
AntwortenLöschenich hoffe, der Muskelkater blieb dieses mal aus.
33 Km laufen ist ja so schon ganz schön zäh, aber mit den HM dauert es ja nochmal länger. Aber in der Gruppe ist es sicherlich besser zu absolvieren.
Vielleicht wirst du doch noch zum Berglauffan? :-)
Liebe Grüße
Helge
Liebe Helge,
Löschenwahrhaftig, Montag kein Kater! Ich fand diese beiden Trainings in der Gruppe sehr kurzweilig, mir kamen die 4 Std. vor, als wären es nur 2 gewesen. Was sicher gut war, die Aufteilung nach Tempo. Mit Gehetze hätte es sicher keinen Spaß gemacht.
Berglauffan - mh, kann ich mir nicht denken, aber Landschaftslauf hat für mich nun durchaus an Reiz gewonnen.
Liebe Grüße
Elke
Sehr fleißig!
AntwortenLöschenRespekt!
Liebe Grüße,
Marco von Trainingsgeräte
Danke, lieber Marco und Grüße zurück!
LöschenElke