Sonntag, 2. Juli 2017

Radfahren auf französisch

Mal etwas anderes, zur Abwechslung...
Nein, das ist nicht mein neues Rennrad, aber wir sahen heute ein Ereignis, für das man normalerweise unser westliches Nachbarland aufsuchen muss.
Doch wenn die Tour de France schon einmal im Rheinland Station macht, und mein Trainingsplan sowieso eine maue Woche hat, und ich vorgestern ja beim Horremer Abendlauf Leistung gezeigt habe (hüstel...) - DANN auf an die Strecke der 2. Etappe Düsseldorf - Lüttich!



Wir staunen nicht schlecht. Die kleine Landgemeinde, bei der wir uns postieren wollen, platzt aus den Nähten und vervielfacht ihre Einwohnerzahl heute. Selbst die Landstraße, auf der nachher das Feld rollen wird, ist voller Menschen. Der Bürgermeister strahlt und seine Augen glänzen vor Freude. Er erzählt uns, dass schon seit 3 Tagen die ersten Camper sich ihre Plätze am Streckenrand gesichert hätten.






















Vor dem Radlerfeld kommt die sogenannte Karawane. Auf die war ich immer schon einmal neugierig. Ab 13:09 ist sie für unseren Standort angekündigt. Und nach einigen Vorfahrzeugen, Polizei, usw. kommen dann lustige Gefährte...






















































Theoretisch haben die alle Wurfmaterial an Bord. Ein paar Pommes hätten wir schon genommen, aber lieber angereicht, als geworfen. Doch sie sind alle seeeeehr sparsam. Was eventuell auch damit zusammen hängt, dass die meisten Sponsorenfirmen in Deutschland schlichtweg unbekannt sind.
Einmal landet etwas an meinem Bein. Ich greife zu, ein Werbe-Schlüsselanhänger der französischen Gendarmerie. Na der nützt mir vielleicht einmal beim nächsten Frankreich-Aufenthalt etwas... ;-)
Einverstanden mit Nicht-Werfen war ich beim Fahrzeug eines Armaturenherstellers. So ein Wasserhahn am Kopf gibt doch Beulen...

Eine Madeleine (frz. Gebäck) hätte ich schon nicht verschmäht, gab aber nix:


Dies ist übrigens Werbung für Kleber:

 ... und für Elektizität:
 ... und für Brillen:

























Meine liebste Wagenfolge. Ich weiß nur nicht, was putzige Hunde mit Autoreifen zu tun haben...:

















"Generation Angelei" heißt die Aufschrift, wahrhaftig Werbung für Angeln in Frankreich:



















Hier hat mein Mann gerade Glück, er bekommt eine Kuh zugeworfen, wie man im Bild sieht. Also es ist das kleine Dings da in der Mitte, ein Schlüsselanhänger. Kommt von einer Saatgutfirma, die auch in Deutschland vertreten ist, wie wir recherchieren konnten.


Nach soviel Aufregung passiert ...
.... zunächst einmal nicht mehr viel. Das Feld ist erst für ca. 15 Uhr angekündigt. Also mehr als eine Stunde warten.... Gelegentlich kommt mal ein Auto vorbei, Mannschaftswagen, Organisationsfahrzeuge, Polizeimotorräder, sogar auch französische Polizei. 

Ein französischer Polizist bei der Arbeit: Er steht vor dem Kreisverkehr und zeigt dem Feld, dass es links oder rechts, aber bitte nicht durch die Mitte des Kreisels fahren soll:

Plötzlich - 5 Helikopter erscheinen über dem Ort. Und dann folgt die Spitze des Feldes. 4 Jungs, die über 2 Minuten vor dem Rest der Meute fahren.
Leider, um das Ergebnis vorweg zu nehmen, werden die letzten beiden dieser Gruppe später auf dem letzten Kilometer (!) in Lüttich eingeholt. Bitter, sie hatten damit über 200 km geführt!

Plötzlich Hektik. Ein weiterer Heli erscheint. Und dann macht es wuschschsch...



... und in wenigen Sekunden rauscht das Peloton an uns vorbei. Was wörtlich zu nehmen ist. Wir spüren einen ziemlich deutlichen Windzug. Eine überraschende Beobachtung! Wir können gar nicht so schnell schauen und die Köpfe hin und her drehen, denn ein riesiges Gefolge aus Begleitfahrzeugen kommt hinterher. 



Das gelbe Trikot? Nicht gesehen. Fahrer sowieso nicht erkannt. 
Aus einem Fahrzeug tönt über Lautsprecher ein "Good bye" mit französischem Akzent. 
Das wars. 
Man schaut sich an und macht sich wieder auf den Heimweg. Etwas durchgefroren (ich, war nur 15° und sehr windig). Mit Erreichen des Autos wird aus den bisher nur ganz einzelnen Tropfen ein kräftiger Regen. Passt genau. War mal was ganz anderes.

Und morgen wieder: L A U F E N!



13 Kommentare:

  1. Liebe Elke,
    super gemacht! Erst selbst rennen (Gratulation zum AK - Sieg und zur erfolgreichen "Flucht" vor deiner Verfolgerin Heidrun!!), dann bei einem Rennen zusehen. :D
    Muss eine tolle Stimmung gewesen sein. Aber bei Läufen hat man auch als Zuseher einfach länger was davon! ;D

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    1. Liebe Doris,
      danke! Ja, es war mal etwas ganz anderes, und eben so nah an der Haustür. Wäre aber nur das Radlerfeld vorbeigerollt, wäre es nach wenigen Momenten ja schon vorbei gewesen.
      Liebe Grüße
      Elke

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  2. Liebe Elke,

    das ganze hat ja was von Karneval, paßt doch also ganz gut in Eure Gegend :-)))

    Liebe Grüße
    Volker

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    1. Lieber Volker,
      lach, ja genau das sagte ein älterer Mann neben mir, es hätte ja was von Rosenmontag. Wobei aber das Wurfverhalten völlig anders ist im Rheinland zu dieser Festivität ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  3. Liebe Elke,
    ich bin ja Radsportfan, aber ich kann dem "Streckenbesuch" bei der Tour de France einfach nix abgewinnen. Die sind soooo schnell vorbei und man bekommt quasi nix mit. Wobei, einmal muss man es schon gesehen haben (was du ja jetzt hast :-))) )
    Wahrscheinlich müsste man sich an einen Berg stellen. Aber da muss man ja schon Tage vorher hin um einen Platz zu bekommen ....
    Aber die Werbekarawane ist schon lustig :-)))
    Ich bin auch sehr froh, das du keinen Wasserhahn an den Kopf bekommen hast ... ;-)
    Liebe Grüße
    Helge

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    1. Liebe Helge,
      das stimmt, die eigentliche Hauptattraktion - die rasenden Profis - sind in Nullkommanichts durch, dafür lohnte sich kein Warten an der Strecke. Aber um das ganze Brimborium mal gesehen zu haben, war es ganz nett.
      Ich glaube, die Liebhaber haben schon ihre speziellen Plätze ausgekundschaftet...
      Liebe Grüße
      Elke

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  4. Ich war erstaunt, welche Zuschauermassen noch am entlegensten Winkel standen - mit Pavillon, Biertischen und Grill. Und das hat sich also sogar noch bis in eure Gegend so fortgesetzt.
    Weil geil muss das für die Fahrer sein, permanent durch ein jubelndes Spalier zu fahren!

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    1. Ja, es war echt der Wahnsinn, und tolle Stimmung. Ich denke auch, für die Fahrer war es klasse. Bis auf die Tatsache, dass sie ja wohl nur Pinkelpause machen dürfen, wenn kein Publikum in der Nähe ist. War etwas schwierig aus diesem Aspekt in unserer Ecke ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  5. WIe krass ist das denn? Du hast mich ja sogar auf einem Bild drauf :-)

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    1. PS: War dieser Windzug nicht unglaublich? Ich bin immer noch ganz geflasht!

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    2. Hallo Irina,
      na DAS ist ja mal witzig! Du meinst das Bild mit dem Kreisverkehr? Mir fiel auch auf, dass der nachher leer war und bei dem Tempo, das manche der Vor-Fahrzeuge so drauf hatte, kann ich das auch nachvollziehen.
      Die Energie, die das Feld da in Form von Wind vor sich her schob/hinter sich her zog - ja, das war echt unglaublich. Hätte ich so nicht erwartet. War echt eine interessante Sache!
      Liebe Grüße
      Elke

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    3. Darf ich das Bild mit dem Gatten, dem Kreisverkehr und mir 'stehlen'? Oder magst du mir das in einer hohen Auflösung schicken? Falls ja, s. u.

      irina(at)fundurina.de

      Wenn nicht, bin ich aber nicht böse :-)

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    4. Gern, schon geschehen. :-)

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