Mittwoch, 27. Februar 2019

Torturen im Stadtwald

Ich hänge hinterher mit der Blog-Buchführung, hier also die Ereignisse des Sonntags, an dem mein Mann einmal mehr zum Höhenmetersammeln in Köln antrat.
Man mag sich wundern, aber das geht. Wenn man im Stadtwald oft genug über die vermeintlichen Hügelein und durch jede Kuhle trabt, kommen auf 55 km 1.100 Meter in die Höhe zusammen. Deswegen nennt sich das ganze auch Tortura Köln, näheres gibt es hier: Link. Mir war das, ich räume es freiwillig ein, nach der Testrunde im Januar zuviel des Guten. Ich wollte auf flachen Wegen dort meine eigene Runde drehen.

Doch auch den Teilnehmenden am Lauf beim Start zuzuschauen war spaßig.
Insider wissen, eine Besonderheit sind die liebevoll von Kinderhand gemalten Startnummern. Mein Mann wählt Schildkröte, der Astronaut war leider schon weg und das Flugzeug auch.





Weitere Besonderheit: Die hausgemachten Leckereien, hier wartet der Hackbraten auf seine Fans. Die kommen allerdings auch aus anderen Kreisen, denn die zahlreichen Bellos fühlen sich vom Duft magisch angezogen und vergessen teils Herrchen und Frauchen.






Ja und wo sonst hat jeder Läufer sein persönliches Becherchen...? Da eine Runde etwa 5 km misst, kommen diese Accessoires regelmäßig zur Anwendung.








Körperhaltung und Outfit der Athlet/innen zeigt, es ist kalt, ca. 1°, als in Sichtweite des Stadions in Müngersdorf zum Start aufgerufen wird.









Und so macht sich das bisher größte Teilnehmerfeld auf ins Abenteuer.
Doch schon nach wenigen Minuten kommt das Feld zu unserer Überraschung geschlossen am V-Punkt an. Ähm, haben die den kollektiven Turbo gezündet?
Die Erklärung ist einfacher: Nile hatte die Kursmarkierungen während eines Nachtlaufs angebracht, und gleich die erste, an einer im späteren Kursverlaufs zu kreuzenden Stelle, schien missverständlich und wurde von den Führenden falsch interpretiert. Den Rest erklärt der Herdentrieb...

Nach einigem Gefluche (nicht ganz unberechtigt) machen sich alle nach mündlicher Instruktion erneut auf und die Winzigrunde wird als Warmlaufen interpretiert.

Ich für meinen Teil halte mich noch eine Weile am Start/Ziel auf, bis die Sonne ein wenig Wärme erzeugt. So bekomme ich auch mit, dass die Teilnehmer, wenn sie dann den Kurs nach 2-3 Runden verinnerlicht haben, sich meist freudig über die Herausforderung äußern, während sie das wie immer reichhaltige Läuferbuffet zur Stärkung nutzen.
Bevor meine Füße gänzlich einfrieren entschließe ich mich, auch zu meinem langen Sonntagslauf aufzubrechen.
Als erstes quere ich ungeplant meines Mannes Strecke. Ihm geht es gut, auch wenn ihn dort der spätere Sieger gerade überholt.

Ich genieße den Vorfrühling, wie viiiele andere Spaziergänger und auch Läufer auch.







Am Vereinsheim des FC beenden gerade die Profis ihr Training, einige bleiben noch und unterhalten sich mit Fans.













Nur der echte Hennes ist nirgendwo zu sehen. Aber der lässt es sich abseits der Spiele im Zoo gutgehen, von wo er dann jeweils zu den Spielen anreist.






Eine kleine Schar Kanada-Gänse rastet auf einer Wiese, später steigen sie in die Lüfte auf und davon.
Ja, das ist leider kein Sinnbild für mein Laufgefühl. Ob ich zu lange in der Morgenkälte gestanden habe? Das Blei will nicht aus den Beinen weichen...



Doch zunächst macht mir noch dieses neue Häuschen ganz nah bei Start/Ziel Beine... Frau kennt das Problem: Während den Herren jeder Baum recht ist, muss unsereiner suchen.
Aber hier wird für 50 Cent doch Positives geboten.







Innen drin übrigens diese besondere Abfallsammlung. Später stellt ein Teilnehmer die berechtigte Frage, welcher Junkie denn 50 Cent investiert, nur um seine Spritze loszuwerden...?






Das werde ich wohl nie erfahren und schleppe mich nach 10 km zunächst schlapp zum V-Punkt, labe mich ein wenig, versuche mich aufzupäppeln. Doch schon der kleine "Ansturm" auf den Todesberg fült sich an wie ein Alpenpass. 😓






 Ich drehe eine Ehrenrunde um das Stadion ...












... und amüsiere mich ein wenig über Die Sprüche bei den Zugängen. Das mit der Toraufsicht wäre auch eine Maßnahme für die Elf.
Für meinen Teil ringe ich mir 20 mühselige km ab. Nun denn, dann KANN sich der nächste Trainingslauf nur prima und hoffentlich "spürbar anders" anfühlen ... hoffe ich mal.
Mein Mann absolviert ohne wirkliche Vorbereitung seine 55 km in immerhin etwas über 7 Stunden.

12 Kommentare:

  1. Liebe Elke,
    oh man, ihr sammelt ja alle schon so viele km noch vor dem Frühling! CRY Ja, ich weiß, im Winter wird eigentlich ruhig aber lang trainiert, umfangreiches GA1-Training!
    Na ja, bin dieses Jahr im doppelten Sinne ein Spätzünder, aber bei mir steht zum Glück nicht schon in 3-4 Wochen der Kauf auf Sylt an!
    Wünsche dir, dass die nächsten Längeren leichter "von der Hand" gehen, auf Füßen natürlich!
    LG Manfred

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    1. Lieber Manfred,
      Chris sammelt ... ich trippel so rum. Aber es war auch so ein tolles Wetter, das lockte richtig raus. Aber wenn eine läuferische Regenerationsphase im Winter hat auch was. Da darf dann eben keine Syltlauf sein...
      Liebe Grüße
      Elke

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  2. Liebe Elke,

    mich fällt immer eine gewissen Fassungslosigekeit an, wenn ich von Läufern lese, die ohne große Vorbereitung mal einen Marathon oder, wie in Chris Fall, noch längere Distanzen abreißen. Unserer hechelt sogar gut vorbereitet sichend über den Marathonkurs. Die Welt ist so ungerecht! :-P

    Apropos ungerecht: Dein nächster langer Lauf wird sich wieder flockiger vonstatten gehen, der ausgleichenden Gerechtigkeit wegen :-)

    Liebe Grüße
    Volker

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    1. Lieber Volker,
      Bruder, reich mir die Hand. Unsereiner rackert sich ab, und dann rennen andere Faulpelze und buchen das nur über ihren Dickkopf. Die Welt IST ungerecht, glaub mir!
      Danke für Deine Gerechtigkeitswünsche, unser Tag wird kommen!
      Liebe Grüße
      Elke

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  3. Liebe Elke,
    die Startnummern sind ja wirklich allerliebst! Überhaupt scheint das eine dieser kleinen und feinen Veranstaltungen zu sein die man sich mal merken sollte. Die "Aufwärmrunde" finde ich ebenfalls irgendwie sympathisch, war für die Teilnehmer wahrscheinlich in dem Moment nicht, aber hinterher vermutlich ein kleiner Lacher :-)
    Glückwunsch an "ohne wirkliche Vorbereitung"-Chris, muss man erstmal machen sowas.
    Liebe Grüße, Oliver

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    1. Lieber Oliver,
      ja, Nile und seine Frau geben sich ganz große Mühe. Schon allein für den Zugriff auf das Buffet lohnt es sich :-) Im Sommer gibt es dann den Todesbergultra von den beiden, könnte was für Dich sein, wenn es Dir bis dahin gut geht.
      Unmittelbar nach der "Aufwärmrunde" waren einige erstmal echt verärgert, verständlich. Aber nachher war das vergessen und alle hatten ihren Spaß.
      Liebe Grüße
      Elke

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  4. Liebe Elke,
    diese "kleine" Laufveranstaltung wird mir von Jahr zu Jahr sympathischer! Besenreitende Hexen (DAS wäre meine Startnummer gewesen), kein Plastikmüll durch Einmalbecher und auch trotz sorgsamer Vorbereitung mal ein "Hoppala". :D
    Beeindruckend, was Chris da wieder abgeliefert hat. Großen Glückwunsch an ihn! :)
    Ich hätte es aber vermutlich dir gleich getan und die höhenmeterärmere Route gewählt - die hast du ja heuer schon mal erlaufen. ;)
    Und auch ich bin mir sicher, dein nächster Langer wird locker-flockig! :)

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    1. Liebe Doris,
      ja die Startnummern haben Sammlerwert :-) und soweit möglich gibt es kein Wegwerfplastik. Sogar 2 Müllsackständer zierten den Stand (Gelpackungen, usw.) und wurden sogar teils von anderen benutzt. Ja, die Willensstärke anderer - da möchte ich mir ein paar Portiönchen abzapfen...
      Liebe Grüße
      Elke

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  5. Liebe Elke,
    es überrascht echt, das man in Köln 1100 Höhenmeter erlaufen kann. Aber letzten Endes muss man wahrscheinlich wirklich nur jeden Hügel oft genug rauf und runter rennen :-)))
    Manchmal sind die Beine nicht willens, das kennen wir ja alle. Und so ein Rumstehen in der Kälte macht es wahrscheinlich nicht besser. Aber wahrscheinlich hast du inzwischen gemerkt, das der nächste Lauf wieder besser lief.
    Und immerhin haste ja 20 km gemacht. :-)
    Tapfer durchgekämpft!!!
    Dem Chris herzliche Glückwünsche zum erfolgreichen Finish :-)
    Liebe Grüße
    Helge
    Helge

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    1. Liebe Helge,
      es klingt wirklich verrückt, diese Höhenmeter. Aber im Stadtwald sind so ein paar Hügel aus Kriegsschutt, und zack, die Wald-hügel-fee! Ja, der nächste Lauf war schon wieder besser. Kein Wunder, mit echtem Bergpanorama...
      Liebe Grüße
      Elke

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  6. Glückwunsch an den Ultra-Ehemann! Bei der Todesberg-Tortura muss ich auch unbedingt mal wieder starten!

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    1. Danke in Ehemanns Namen. Von Deinem legendären Finish war auch die Rede und der diejährige Kurs hätte Dir noch mehr gefallen. Im Sommer folgt dann wieder die Todesberg-Variante mit den 1-km-Runden, da hättest Du die Gelegenheit!
      Liebe Grüße
      Elke

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