Sonntag, 12. Dezember 2021

Die Römer lassen schön grüßen

Nach meinem letzten "Höhenangriff" habe ich den Geschmack gekostet... Ein erneuter Angriff auf den Villerücken muss sein, diesmal aber mit Anstieg an einem Stück hinauf zur Fischbachhöhe. Auf nach Quadrath-Ichendorf, das zu Füßen der "Westflanke" liegt. 

Mein Einstieg verläuft über die Zufahrt zu einem Gewerbegebiet. In der Kurve ein Bildstock. Her mit einem Bild für meine Sammlung.



Der Anstieg über rd. 110m führt auf ziemlich direktem Weg hinauf, verlockend. Aber noch verlockender der Hinweis auf eine Kapelle. Also schere ich auf halber Höhe kurz aus, um sie mir anzusehen. Die heilige Barbara, Schutzpatronin der Bergleute, wird hier verehrt und es gibt auch eine kleine Erklärung dazu und zum Terrain, auf dem ich mich bewege.



Der kurze Weg bis zur Kapelle ist glitschig und ich bin froh, als ich wieder auf dem gut laufbaren Naturweg zur Fischbachhöhe bin.
Verrückt, bis oben sind es nur 6 km, aber ich war noch nie hier, dachte immer, da könne doch nichts sein. Ist es aber doch. Nämlich eine äußerst einsame Höhe, die bei gutem Wetter sicher gute Aussicht bietet. Heute hingegen verlieren sich sogar die Windräder zum Teil im Hochnebel. Nur das Rauschen ihrer Flügel begleitet mich an diesem einsamen Ort.





Und was sehe ich da plötzlich stehen? Ein Hinweisschild auf die Wanderroute zur römischen Via Belgica, die geografisch hier verlief, bevor sie im Zuge des Kohleabbaus auf einigen km verschwand. Wunderbar, ein Fixpunkt, an den ich nun weitere römische Erkundungen anschließen kann. Zu meiner noch größeren Überraschung stelle ich daheim fest, dass ich auf nur ca. 150 m Luftlinie an den Resten der Heidenburg, einem römischen Burgus vorbeilief. Allerdings liegt sie in einem Taleinschnitt und der tatsächliche Weg wäre um einiges weiter. Aber wenn das kein Grund ist, hier erneut anzutreten!


Ich trabe ein wenig an den Äckern entlang, bevor ich mich daran mache, einen Rückweg zu erkunden. An einer Kreuzung passiere ich einen weiteren Via-Wegweiser, diesmal begleitet von einem Wegekreuz. 



Weil das Reiterschild so nett auf den Birkenstamm gemalt wurde, entscheide ich mich für diese Richtung. Eine andere Abzweigung hätte mich zur Heidenburg geführt, wie ich jetzt weiß. Ich stoße letztendlich wieder auf meinen ursprünglichen Anstieg zur Höhe hinauf, den ich diesmal abwärts "fliegen" kann. Ganz in der Ferne zwischen den Baumwipfeln kann ich ein wenig die Aussicht erahnen, die man bei besserem Wetter hier hätte.



Nach 19 km bei 5° im rheinischen nasskalten Grau freue ich mich auf eine Stärkung daheim. Da meine bisher bevorzugte bayerische Brauerei mein Lieblingsradler wohl nicht mehr herstellt, waren umfangreiche Feldforschungen nötig, einen neuen Labetrank zu finden. Also im Getränkemarkt das entsprechende Sortiment zusammengekauft und nach und nach geschmacklich erschlossen. Vieles konnte rasch aussortiert werden. Mal zu "bierig", mal zu süß, mal zu Limonaden-dominiert. Das kölsche Radlerprodukt konnte mit kurzer Lieferkette das Aroma nicht aus dem Keller heben. 
Zu meiner eigenen Überraschung erwies sich ein Tröpfchen aus dem ganz hohen Norden, unter Insidern auch wegen des charakteristischen Ploppens beim Öffnen beliebt, als Testsieger. Außerdem hat es deutlich weniger Kalorien als die übrige Konkurrenz.



Das Profil meines Laufs: Statt Eiger & Co diesmal eher Tafelberg. 😀


6 Kommentare:

  1. Gut gemacht, liebe Elke! Da hast du auf den 19km aber viel gesehen und entdeckt.
    Dein Höhenprofil sieht tatsächlich wie der Tafelberg aus!
    Ist dein Laufgebiet von deiner Haustüre aus laufend zu erreichen? Ich staune, wie viel es gibt, dass du noch nicht kennst.
    Aber wenn ich es mir so überlege, dann ist das bei mir auch so. Manchmal muss man nur ein paar Hundert Meter von der gewohnten Route abweichen und schon sieht man eine neue Welt. Man müsste es nur öfters machen!
    Schön, dass du dein Radler gefunden hast! Jetzt hoffen wir, dass die Brauerei die Produktion brav weiterführt. :-)

    Liebe Grüsse aus dem sonnigen Cape Town!

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    1. Liebe Catrina,
      diese Höhe ist ca. 4-5 km von uns entfernt, also für mittlere bis längere Läufe machbar. Ja, ich habe auch gestaunt. Es ist wie du sagst, man muss eben mal einfach neue Wege einschlagen.
      Ich hoffe auch, dass ich dieses Radler nun eine Weile genießen kann.
      Liebe Grüße aus dem grauen Rheinland!
      Elke

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  2. Liebe Elke,
    hey da warst du ja so richtig fleißig!
    Beim Kilometersammeln, beim Einholen von neuen spannenden Informationen, beim Entdecken neuer Parallelwege und beim Austesten des am besten schmeckenden Radlers! ;)
    Mir gefallen deine grauen, spätherbstlichen Eindrücke sehr gut. Aber trotzdem würde mich die Aussicht auch interessieren, wenn du mal bei schönem Wetter auf die Fischbachhöhe kommst. :)

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    1. Liebe Doris,
      im Nachhinein war ich auch überrascht, was sich da so entdecken ließ! Da oben war fast schon mystische Stimmung. Auf Schönwetteraussicht von dort bin ich auch sehr neugierig!
      Liebe Grüße
      Elke

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  3. Liebe Elke,

    vielen Dank für die Grüße von den Römern! ;-)

    Schön ist es doch, dass man noch so einiges entdecken kann, wenn man mal entgegen eigener Gewohnheiten andere Wege ausprobiert. ... und dann kannst du dich anhand des Profils ins Schweizerische und/oder Südafrikanische hineinträumen. Oder steht 'dein' Tafelberg in Südamerika (Tepuis)? ... oder ... es gibt ja so viele verschiedene Tafelberge auf der Welt! :-)

    Mal gucken, was da noch kommt ... auch an schönen Weitsichten, wenn du bei anderem Wetter unterwegs bist!

    Bleib dran und viel Spaß weiterhin!

    Liebe Grüße Manfred

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    1. Lieber Manfred,
      aha, es gibt mehr als nur einen Tafelberg? Das wusste ich noch nicht. Ja ganz recht, mal die altbekannten Trampelpfade verlassen kann zu interessanten Entdeckungen führen! Und irgendwann auch zu Weitsicht, jedenfalls von dieser Höhe aus!
      Liebe Grüße
      Elke

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