Meine beim Tortura-Todesberg-Ultra am vergangenen Sonntag gelaufene Teilstrecke von rd. 23 km rächte sich. Mit einem allerübelsten Muskelkater in den Oberschenkeln, Souvenir dieser Masochisten-Anstiege im Kölner Stadtwald. Am Folgetag waren meine Beine nur noch schmerzhafte und rostige Stelzen, die sich nur schwer steuern ließen. Treppe abwärts gehen? Eine Lachnummer...
Immerhin reichte es Dienstag für einen ersten kleinen Spaziergang und Mittwoch wollte ich raus, 7,5 km leichter Trab erfreute die Seele und wird belohnt mit der Sichtung eines ersten Vogelzugs am Himmel (lange Hälse, lange Beine - Kraniche?)
Ein wenig beschäftigte mich noch Berlin.
Das Hotel schaffte es, nach kleiner Erinnerung, die zuviel kassierten 12 Frühstücke endlich zu erstatten.
Der Ärger mit meiner Polar Vantage 2, die mir beim Berlin Marathon durchgehend irrwitzige Schneckenzeiten zwischen 98 und 50 Minuten(!) pro km verkündete, ist noch nicht ganz durch. Zwar zeigte sie nach dem Marathon wieder brav alles richtig an. Dennoch, das kann doch nicht sein, dass so ein Premium-Produkt (Eigenaussage Polar) ausgerechnet dann versagt, wenn es drauf ankommt.
Ich wende mich an den Support. Man bittet um ergänzende Informationen. Dann erreicht mich folgendes Statement:
Unsere Zentrale hat sich diese Trainingseinheit ausführlich angeschaut und folgendes Feedback gegeben:
Ich kann an der Geschwindigkeitskurve erkennen, dass es dort einige Fehlerwerte gibt, und ich denke, der Benutzer hat sie während des Rennens auf seinem Vantage V2-Display gesehen.
Die Umgebung, in der das Rennen stattfand, ist sehr herausfordernd.
Wir können sehen, dass die Uhr zu Beginn der Aufzeichnung nicht alle möglichen Satellitenverbindungen hatte. Die blaue Geschwindigkeitskurve hat am Anfang einige Fehler.
Beim Starten der Aufzeichnung empfehlen wir, und insbesondere in schwierigen Umgebungen, dass der Benutzer im Vortrainingsmodus wartet, bis die Uhr ein GPS-Fix erhält, und dann weitere 30 Sekunden wartet, bevor die Aufzeichnung beginnt. Dies ist bei einem Rennen eine Herausforderung, aber möglich.
Dann überprüfte ich die Gewürze auf der Kurve und mögliche Orte, an denen sie aufgezeichnet wurden. Es scheint, als ob die Uhr falsche Tempowerte erhalten hat, als der Benutzer an einer Straßenecke gelaufen ist und die Richtung geändert hat.
Falls dieser Fall der einzige Fall wäre, in dem die Pace während des Laufs falsche Werte anzeigte, würde ich nicht mit einem Defekt der Uhr rechnen.
Aber wenn die Uhr anfängt, sich jedes Mal seltsam zu verhalten, wenn Sie Geschwindigkeit und Entfernung und das GPS messen, bitten Sie ihn, uns dies mitzuteilen.
Ich hoffe, dass diese Informationen weiterhelfen.
Ich freue mich, wie weit inzwischen digitale Übersetzungsprogramme gediehen sind. Einzig mit den "Gewürzen auf der Kurve" tue ich mich etwas schwer. In der Tat habe ich als Benutzerin die falschen Werte auf der Uhr gesehen. Nicht nur einmal, nein, dauernd. Ja und dann bin ich eine Kurve gelaufen und habe die Richtung geändert?! Ja gehts noch? Was erdreistet sich die Läuferin, ihrem Handgelenksbegleiter solch eine Herausforderung zuzumuten! Ganz zu schweigen von den endlos vielen weiteren Kurven des Laufs. Da muss Polar aber mal in Berlin dringend dafür sorgen, dass die die Strecke begradigen! A propos: Die Umgebung, in der das Rennen stattfand, sei sehr herausfordernd, stellt man bei Polar fest. Ich fand ja auch den Marathon für mich herausfordernd und anstrengend. Aber ansonsten? Breite Straßen, keine wetterbedingten Störungen, keine Passagen unter dichter Laubdecke... was meinen die mit "Herausforderung"? Oder waren es etwa die 45.000 Mitläuferinnen und -läufer? Fühlte sich da etwa meine Uhr beobachtet oder gar gestört...?
Ich verstehe ja, dass eine Fehlersuche schwierig ist, bei einem Fehler, der sich nicht reproduzieren lässt und bisher nur einmalig auftrat. Andererseits: Die Protokollierung des Rennens durch die Uhr ist ansonsten doch perfekt, die km sind erfasst und die Daten, die man anschließend analysieren kann, zeigen korrekte Min/km-Werte: Link. Ich würde mir da doch mehr Zuverlässigkeit wünschen, einfach so, wie man es versprochen bekommt. Ich konnte mir nicht verkneifen, Polar daher doch nochmals meine Sicht auf die Dinge zu unterbreiten. Mal sehen. Vielleicht erreicht mich ja nochmals ein putzig übersetzter Text.
Ansonsten laufe ich heute nach langer Zeit wieder einmal an der Erft entlang, wo sich inzwischen eine Ente einer mir unbekannten Riesenrasse niedergelassen hat. Oder hat sie gar zuviel Gewürze auf der Kurve gefuttert und wurde zur Mutation...?
Jedenfalls ein schöner Lauf, die Luft tut gut und ein paar Regentropfen am Ende fallen kaum auf.
Liebe Elke
AntwortenLöschenJetzt habe ich doch etwas gegrübelt, was wohl die "Gewürze in der Kurve" im ursprünglichen Text bedeuteten. Ich bin auf "spikes in the curve" gekommen - statistische "Ausreisser in einer Kurve" gekommen. Meine Theorie ist, dass das Übersetzungsprogramm "spikes" in "spices" verwandelte. Auf alle Fälle voll schräg!
Ich hoffe, dass Polar bald einen besseren Dienstleister findet, so eine Antwort ist ja schon ein bisschen peinlich. Gut, dass du dranbleibst und nicht einfach das Handtuch wirfst.
Zumindest hast du die 12 Frühstücke zurück bekommen und eine Riesenente einfangen können. Es läuft bei dir!
Bei mir läuft es hoffentlich auch bald wieder. Wir sind gerade von den Drakensbergen zurückgekommen. Es war wunderbar, aber den Post kriege ich bis morgen nicht fertig. Immerhin ist die Achilles deutlich besser geworden! :-)
Liebe Grüsse aus dem abendlichen Cape Town!
Liebe Catrina,
Löschenja du lagst richtig, "Spikes" sollte es sein, das hat man mir schon bestätigt. Ich finde wirklich, dass diese digitalen Übersetzer inzwischen sehr gut sind. Auch wenn die Polar-Antwort sich irgendwie leicht anders (englisch) liest, die Formulierungen würde man wohl hier und da ein wenig anders setzen. Ansonsten mal schauen, was sie nun tun. Ich möchte einfach eine zuverlässige Uhr und keine Diva die Berlin nicht mag.
Wunderbar, wenn die Achillessehne sich bessert und ihr zudem eine schöne Wanderung hattet. Ich bin sehr gespannt auf deinen bericht. Aber bitte bleib weiter vorsichtig mit Sport...
Liebe Grüße aus dem dunklen patschnassen Köln, wo ich mit nassen Füßen im Büro sitze (Barfußschuhe im Wolkenbruch - keine gute Kombination)
Elke
Liebe Elke,
AntwortenLöschenaber das ist doch völlig logisch. Die Gewürze in der Kurve Konstante ist die Geschwindigkeit, mit der du um eine Kurve laufen und gleichzeitig auf deine Polar schauen kannst, ohne dass das Gläschen mit Gewürz, das du offen mit dir herumträgst, verschüttet wird! ;)
Ich hoffe, dass die Polarfrage sich ebenso lösen wird, wie die 12 Frühstücke.
Die Riesenente ist ja nett - ist das ein Klettergerüst?
Schön, dass die Torturaschmerzen nun auch wieder vergangen sind und du wieder unterwegs sein kannst. :)
Liebe Doris,
Löschenalso du sprichst damit die Würze des Laufens an, die man allzeit bei der Hand haben sollte... das hat was ! ;-)
Naja, immerhin brachte mir die Polar-Würze zu parallelem Denktraining unterwegs, um meine Zeiten "zu Fuß" auf die km umzurechnen. Dennoch bevorzuge ich Uhren, die zuverlässig in allen Situationen arbeiten.
Die Riesenente steht auf einem Spielplatz, der aber noch Bauzaun drum herum hat. Ich vermute, das soll ein Spielzeug sein, muss ich mir mal nach Fertigstellung ansehen.
Liebe Grüße
Elke
Liebe Elke,
AntwortenLöschenwäre ja auch zu schön, wenn mal etwas einfach von sich aus laufen würde (Hotelfrühstück), aber immerhin hat es schlußendlich geklappt.
Abseits der Übersetzungspannen finde ich die Antwort von Polar schon ziemlich mau, da hätte ich auch noch einmal hinterhergeharkt. Einen Stadtmarathon sollte eine Läuferuhr schon gebacken kriegen.
Liebe Grüße
Volker
Lieber Volker,
Löschenich habe Polar ja die Chance gegeben, die Sache positiver anzugehen. Das sehe ich wie du, eine Laufuhr muss zuverlässig anzeigen, das ist ihr Job. Bin mal gespannt.
Immerhin hats mit der Frühstückserstattung ja dann doch geklappt.
Liebe Grüße
Elke
Liebe Elke,
AntwortenLöschenzuerst einmal ist es für dich doch hoffentlich schön, dass du inzwischen 'schmerzfreie' Erinnerungen an deinen Torturalauf haben kannst. War ja schon ein knallhartes Ding! 👍
Jetzt kannste dich wieder eingrooven! 😜
Deine Darstellung deiner Polar-Geschichte hat mich sehr amüsiert. Ich weiß nicht, ob ich das so mit Humor hätte hinnehmen können. ... dass du aber auch Gewürze bei einem Marathon dabei hast und in die Kurve streust, das muss doch selbst eine Premiumuhr überfordern! 🙈 Ich bin aber wie z. B. Volker der Meinung, dass auch 45.000 Teilnehmer eine solche Uhr nicht überfordern dürfen. Viele andere Uhren kriegen es auch hin, so dass eher zu vermuten ist, dass deine Uhr einen eigentlichen Stresstest nicht bestehen würde. Hat sich da ein Bug eingeschlichen?
In der Hoffnung, dass sich dafür eine Lösung finden lässt, ohne dass du vor einem Wettkampf deine Uhr ewig lange betutteln musst
liebe Grüße Manfred
Lieber Manfred,
Löschendas gehört ja Gottseidank zum Erfahrungsschatz beim Laufen, zu wissen, dass selbst der ärgste Muskelkater klein beigeben muss. :-)
Tja, was die Uhr angeht, das ist doof. Zumal der Fehler bisher nur eiunmal auftrat, aber zum dümmsten möglichen Zeitpunkt. Klar erwarte ich da eine bessere Leistung von einem Rennomierprodukt, ob mit oder ohne Gewürz.
Liebe Grüße
Elke
Liebe Elke,
AntwortenLöschenich laufe ja öfter in Hochhäuser schluchten und da war vor allem bei meiner alten GPS Uhr die Route und die Geschwindigkeit völlig daneben (zu schnell, da die Uhr mich in ziemlichen zickzack Kursen durch die Häuser wähnte). Aber Berlin hat ja nun gar keine Hochhäuser, das ist wirklich kein fordernder Kurs für eine GPS Uhr. Bin ja mal gespannt ob du da noch etwas sinnvolles hörst.
Liebe Grüße!
Liebe Roni,
Löschenich hörte noch etwas, das aber wenig Sinn ergab. Der kleine Gedankenaustausch mit Polar geht weiter, ich werde berichten.
Liebe Grüße
Elke
Nach dem Todesberg darf es, nein, muss es eher ruhig zugehen. Ich hab mir sogar acht Pausentage gegönnt, war auch gut so.
AntwortenLöschenTja, vielleicht solltest du bei Laufen in der Kurve immer etwas Kurkuma auf den Asphalt streuen?
Nee ernsthaft, ist schon ziemlich arm eigentlich wie die Polar-Leute da argumentieren. Da müssten ja alle Mitläufer ähnliche Probleme haben. Oder es ist ein guter Grund solche Massenveranstaltungen zu meiden. Im Kölner Stadtwald hat ja schließlich alles funktioniert. Und DAS war eine herausfordernde Strecke! :-)
Liebe Grüße, Oliver
Lieber Oliver,
Löschendu hast ja auch das volle Wahnsinnspensum am Todesberg absolviert, da war längeres Päuschen sehr ratsam.
Hihi, Kurkuma oder Zimt oder gar Pfeffer...? Im Moment widerspricht sich Polar schon selber, Thema eines nächsten Posts, denn der Kontakt läuft noch weiter...
Liebe Grüße
Elke