Sonntag, 12. Februar 2023

NRFTW_Landleben

# 15: Eine unspektakuläre Walkingrunde bei wiederum herrlichem Winterwetter kurz nach 11. Die vier Apotheken unseres Ortes kann ich ja mal zu Fuß abmarschieren. Ich bräuchte Teebaumöl aus der Stammpflanze, erhältlich wäre es aber nur "naturrein" oder "rein biologisch", also Fehlanzeige. Dafür kaufe ich noch Wegzehrung für die Fahrt in die Schweiz ein.

# 16: Kaum im Kanton Bern angekommen, ist am Freitag die 12-Uhr-Einheit an der Reihe. Ich tue mich wie immer wieder einmal am Tag nach unserer Ankunft etwas schwer. Anscheinend ist die "Höhe" von 850 m ü.M. gelegentlich nicht mit meinem persönlichen Biorhythmus kompatibel. Dennoch wird der Kirchturmhügel laufend bezwungen. Auch wenn der Schnee überwiegend fehlt, steigt die Stimmung bei Sonne und blauem Himmel gewaltig. Kann man bei solchem Wetter schlechte Laune haben...? Da wandern die Mundwinkel ganz von selber nach oben.




Ansonsten betreibe ich ein wenig "Pre-Shopping", also schauen, was die diversen kleinen Selbstbedienungslädeli so im Angebot haben.




Bei den Randen (dt.: Rote Bete) hat sich ein eher unverdauliches Früchtchen versteckt...:




#17: Die langsam einsetzende Sonnenuntergangsstimmung verlockt zur 16-Uhr-Einheit, einer Walking-Zugabe. Diesmal soll es zum Aussichtspunkt hinter dem Dorf gehen. Auf dem Weg dorthin lauert eine heftige Steigung, die schon gehend das Gefühl vermittelt, gegen ein sehr  straffes Gummiband arbeiten zu müssen.




Der Aussichtspunkt

Ich kann meine Route nicht ganz wie geplant wählen, denn an Schattenhängen lauert eine eisig bis pappig-rutschige Schneeschicht.
Auf dem Rückweg werde ich Teil eines vergeblichen Hundetrainingsversuchs. 
Ein Paar kommt mir mit einem sehr munteren sehr jungen Hund entgegen. Sie üben gerade erkennbar "artig an der Leine gehen" und dann "wir lassen andere Menschen unbehelligt vorbei". An der Stelle läuft es leider, auch durch mein Zutun, schief. Beim Näherkommen wird das muntere Hundebündel immer süßer, was ich dann auch spontan äußere. Wodurch Frauchen begeistert die Leine locker lässt, Nele, 21 Wochen alter Labrador (wie ich erfuhr), begeistert an mir hochspringt und ich ebenso begeistert sein hellbraunes Fell streichle. Dieser Anziehungskraft kann man kaum widerstehen.

Dieses war die nette Hundebegegnung.
Es folgt die andere.

Auf der Hügelkuppe kommt auf einer nicht umzäunten Weide plötzlich ein lauthals bellendes und zähnefletschendes Energiebündel angestürmt. Mist, meine Hundebestechungsleckerli habe ich nicht dabei. Weit und breit ist niemand zu sehen, zu dem dieser Terror-Bello gehören könnte. Zwar scheint er sich seltsamerweise nur bis zum Rand der Weide zu bewegen und den Feldweg zu meiden, aber den Härtetest möchte ich doch lieber nicht machen. Also blicke ich betont weg und mache ganz langsam und behutsam kehrt. Mehrmals schaue ich mich sicherheitshalber vorsichtig um, und jedesmal nimmt er das zum Anlass, nochmals eine gebellte Salve loszulassen.
Leicht schweißgebadet kann ich den Ort dieser Begegnung verlassen und wähle einen anderen Weg zurück, unterhalb der Hügelkuppe entlang.
Doch da, ich kann es kaum glauben, erwartet mich dieser Terrorist auf der Straße, die er diesmal sehr wohl betritt! HALLELUJAH! Was nun?! Guter Rat ist teuer. Gerade steigert er sich in ein formidables Creszendo, als ihn vom Hof her eine Frauenstimme abruft. 
Zack, weg ist er, uff, überlebt.
Der Terror-Bello

Immerhin kann ich mit #16 und #17 rd. 250 Höhenmeter verbuchen.

Da verläuft #18 wieder erfreulich entspannter. Auf dem Auslauf vor "unserem" Hof ein friedliches "Tête à deux":


Bei knapp unter 0° mache ich mich zu einer etwas längeren Tour auf. 
Im übernächsten Dorf hat die Schreinerei einen kleinen Schauraum eingerichtet, 24/7 offen. Dort werden sehr kreative und schöne Dinge hergestellt. Im Raum selber riecht es herrlich nach Holz, nach Natur, nach Behaglichkeit.



Bei der Kirche lebt eine kleine Hühnergruppe, die sich aus anderen als den sonst üblichen Rassen zusammensetzt. Irgendwie größer und kräftiger wirkt das Federvieh. Vor allem der Hahn ist ein beeindruckender Prachtkerl. Leider wünscht er keine Einzelportraitaufnahme.

Nochmal 145 Höhenmeter darf ich verbuchen, und 13,5 km.

Damit sind 3/4 der NRFTW-Läufe erledigt. Es folgt nun eine Pause von 5 Tagen, denn leider zählt ja Skifahren nicht mit hinein.

10 Kommentare:

  1. Liebe Elke,
    immer so schöne Bilder hast du aus der Schweiz. Diese kleinen Läden sind irgendwie so nett. Und selbst nach 5 Tagen Skifahren liegst du ja noch gut vorne mit schon #18 Einheiten.
    Der Terrorhund - ugh. Gut dass es dann da auf den Hof gehörte, aber das sieht man so einem Hund ja nicht an. Ich mag Hunde die auf der Strasse freilaufend ihr Revier verteidigen auch gar nicht.
    Viel Spass mit dem weissen Zeug. Downhill, XC? Kann mich gar nicht erinnern and irgendwelche Skiurlaube bei dir in der Vergangenheit.
    Liebe Grüße!

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    1. Liebe Roni,
      ich gebe mir Mühe mit den Bildern, aber deine letzten waren ja wieder viel spektakulärer!
      Ich finde das mit den Läden sehr praktisch, man findet immer wieder mal ein nettes Geschenk oder gutes zum essen und sie haben auch länger auf.
      Bei NRFTW wollte ich das gute Wetter bis dahin nutzen, man weiß ja nicht, was noch kommt. Und...es macht ja auch wieder Spaß!
      Hier im ländlichen CH gibt es ja öfter Hofhunde, aber Gottseidank selten solche Terroristen.
      In den letzten Jahren waren wir immer mal tageweise Skifahren, ist ja nur eine knappe Stunde jeweils. Aber diesmal wollten wir uns was gönnen, gleich oben auf dem Berg nächtigen, ohne Autofahrerei.
      Liebe Grüße
      Elke

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  2. Herzige Lädelis sind das! Ich würde immer zu viel einkaufen und als Souvenirs mit nach Hause nehmen.
    Super gemacht mit dem dritten Viertel, liebe Elke. Ich frage mich gerade, ob man nicht z.B. Langlauf zur Challenge zählen könnte. 45 Minuten / 5km Bewegung auf den Füssen, ohne Rad oder Motor... Müsste doch eigentlich dem Reglement entsprechen?
    Geniesst das Berner Oberland und bleiben dem Terrorhund fern!

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    1. Liebe Catrina,
      in der Tat ist die Versuchung groß in den Lädelis. Einer hatte mal schöne Töpfereisachen. Ein anderer Deko aus Bauernhausaltholz, da habe ich auch zugegriffen. Diesmal waren es nur 3 Stangen Lauch. ;-)
      Langlauf, stimmt, das müsste eigentlich gelten. Aber leider gibt es oben auf dem Männlichen keine Loipen, bei uns hier in der Nähe reicht der Schnee nicht. :-( Aber viele Einheiten muss ich ja nicht mehr machen, das ist dann locker machbar.
      Danke wir genießen prächtigen Sonnenschein, soll die ganze Woche bleiben.
      Liebe Grüße
      Elke

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  3. Liebe Elke,
    dieses Jahr warst du hardcoremäßig unterwegs! - LOL - Aber toll, dass es geklappt ha
    t und du schon 3/4 hinter dir hast, da kannste ganz beruhigt skifahren. Bitte aber nix brechen, also keinen Manuel Neuer nachmachen! ;-)

    Die Idee mit den Selbstbedienungslädelis finde ich toll ... und auf dem Land scheint man noch ehrlich und ohne 'Zerstörungswut' unterwegs zu sein. - Der Hubschrauber bei uns hat geholfen 2 junge Männer dingfest zu machen, die in einer Grundschule ihr Unwesen treiben wollten! *grrrrrrr*

    Zum Glück wurde diese blöde Töle zurückgepfiffen, so einer würde mich auch 'tierisch' nerven!!! Dann lieber 3 x mehr einen jungen Labrador kraulen! ;-)

    Viel Spaß beim Wintersporteln!
    Liebe Grüße Manfred

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    1. Lieber Manfred,
      besten Dank, wir hatten schöne Skitage, ohne (weitere) Brüche ;-)! Ja, die kleinen Selbstbedienungsläden sind super. Aber anscheinend nehmen das einige auch hier bereits zu wörtlich, man findet manchmal gut gemeinte Appelle der Inhaber bei der Kasse. In den Skigebieten hörten wir, dass um sich greift, sich im Notfall gern retten zu lassen, dann aber einen falschen Namen anzugeben um die Kosten nicht tragen zu müssen. Es ist nicht zu glauben. Für der Terror-Bello werde ich dann mal Leckerlis mitnehmen müssen. Komisch, dort sind wir schon oft vorbeigekommen und hatten noch nie mit dem Kerl zu tun.
      Liebe Grüße
      Elke

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  4. Liebe Elke,
    oh wie schön, ihr seid schon in der Schweiz! :D
    Sehr vorbildlich, wie du deine NRFTW-Slots auffüllst, die 5 Tage Schiurlaub tun da gar nichts, immerhin hast du danach ja immer noch eine gute Woche für den Rest.
    Solche Terroristen kenne ich hier auch - das sind die Hofhunde, die oft glauben, auch die Straße gehöre ihnen. Da bin ich auch immer ratlos, was besser ist. Ignorieren, füttern, anschreien oder freundlich mit ihnen reden? Hier haben wir so einen Rabauken innerhalb seines Zauns, mit dem ich immer rede und mittlerweile trabt er mit schief gelegtem Kopf innerhalb seines Gartens mit mir mit, statt mich anzubellen. ;)
    Ich wünsche euch tolle Schitage, gute Pisten, schönes Wetter und viel Spaß!

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    1. Liebe Doris,
      ist ist sogar ein nettes Vorgefühl, nun noch ein paar NRFTW-Slots zu haben! ;-) Ich werde mich dem widmen. Und dann hoffentlich ohne weitere anstrengende Hunde.
      Danke, deine Wünsche haben zu einem schönen Skiurlaub beigetragen :-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  5. Liebe Elke, wozu um alles in der Welt braucht man Teebaumöl aus der Stammpflanze? Und worin unterscheidet sich dieses von allen anderen Teebaumölen? Ich hätte noch nicht einmal gewußt das es da überhaupt verschiedene gibt.

    Schweiz, sehr schön, wicken mit Bergpanorama. Das läßt den ungehobelten Hund doch schnell wieder vergessen.

    Liebe Grüße aus dem sonnigen Norden
    Volker

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    1. Lieber Volker,
      soviel ich weiß, gibt es Unterschiede in der Wirkung bei diesem Öl.
      Ja, nach Skifahren nun noch 3 Tage im Voralpenbereich, mit weiterer Wickerei ;-)
      Liebe Grße
      Elke

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