Dienstag, 28. Februar 2023

NRFTW-Finaaaale

Die letzten drei Einheiten des verrückten Februars sind nun auch absolviert. Und das Finale bot nochmals ganz viele Eindrücke.


#22: Den 7-Uhr-Slot absolviere ich am Aschermittwoch. Der sich in meinem Ortsteil dadurch auszeichnet, dass er dem Veilchendienstag folgt, an dem im Kreis der letzte Karnevalszug geht. Bedeutet, Finish/Endspurt/Grande Finale für das lokale Karnevalistentum.

Dieser Ausbruch rheinischen Frohsinns hinterlässt ein -nennen wir es einmal so- sehr buntes Ortsbild.




Ich habe ja nichts gegen Karneval, aber gegen die Vermüllung unserer Straßen. Die Karnevallisten (oder müsste das gendergerecht "die Karnevallenden" heißen...?) finden, daran habe die Stadtverwaltung Schuld, weil sie ja den Unrat liegen lässt und nicht sofort einen Mülltrupp losschickt. Ich finde, die Ursache geht von denjenigen aus, die ihren Abfall einfach so hinterlassen. Wobei ich noch nicht einmal von Papierkonfetti sprechen möchte, aber der Plastikanteil ist immens. Auch wenn es durchaus Willige gibt, die gern ihren Abfall geordnet entsorgen möchten, würden denn die Kapazitäten an diesem Tag reichen. Und so verteilt der Wind das Zeug in den Straßen, damit auch alle etwas davon haben.


Es wäre doch einmal eine positive und zeitgemäße Herausforderung, Karneval nachhaltiger und umweltschonender zu gestalten....

Rein anhand der Hinterlassenschaften lässt sich der Zugweg lückenlos nachverfolgen. Ich ziehe es vor, mich doch lieber noch etwas abseits zu bewegen.

Zwecks Vermeidung einer Stolperfalle ergab sich hier eine neue...




Sehnsucht...

#23: Die 8-Uhr-Einheit stand seit dem ersten Februartag fest. Sie war dem Tortura-Frühjahrs-Ultra vorbehalten, dem netten familiären Ultra im Kölner Stadtwald über 51 oder 72 km, oder je nach Belieben auch kürzer.
Ja, das ist der Lauf, bei dessen Proberunde ich im November meine Rippenbrüche einfing...

Mein Startnummer

Bei äußerst schattigen -2°, aber einem wunderbaren Sonnenaufgang kommen wir im Kölner Stadtwald in Stadionnähe an. 

Die 72'er laufen bereits seit 7 Uhr, der "Kurz-"Ultra der 51'er beginnt um 8. Es ist sowas von kalt, ein kleiner Gasheizstrahler erfreut sich größter Beliebtheit.



Jeder versucht sich bestmöglich warmzuhalten. Mit dem Start stürmt alles in irrem Tempo voran, um auf Temperatur zu kommen. 




Die Wegmarkierungen sind hervorragend. Die grellrote Sprühkreide sticht vielfach schon von Weitem ins Auge. Meine eine größte Sorge, mich zu verlaufen, ist damit wirkungsvoll gebannt, denn es geht nicht nur über normale Wege, sondern auch auch über Trails im Buschwerk. 😉 




Ein Frischluftübernachter

Unsere Strecke führt in Kurven und Zickzack durch den Wald, über Wiesen und Höhen. Jawoll, die gibt es hier. Ein Rookie-Paar läuft anfangs in meiner Nähe, die Frau äußert ein überraschtes "Was haben die denn hier für Anstiege im Wald?!" Man läuft auf Runden von ca. 7,5 km und kann daher öfter beim wie immer sehr reichhaltigen Speisen- und Getränkeangebot zulangen.
Und natürlich, bei Tortura läuft nichts ohne den Todesberg! Einmal geht es auf dem ersten km auf der westlichen Direttissima hinauf, gegen Ende der Runde will die östliche Flanke erobert sein. Doch danach ist Labsal nahe, denn gleich danach folgt  Evelins "All you can eat and drink".

Vom anderen Ufer grüßt der Todesberg
 


Die seltsamen massiven Weidezaunelemente übrigens, die wir an einigen Stellen umlaufen müssen, haben erst ganz frisch ihren Weg in den Stadtwald gefunden. Sie sollen aus Sicherheitsgründen allzu rasante Abfahrten von MTB-Cracks unterbinden. Doch noch während wir unterwegs sind, beobachtet ein Läufer zwei rabiate Radler beim Zerstören einer solchen Barriere.

Mein Ziel ist ein Halbmarathon, also 3 Runden. Und meine andere größte Sorge ist, keinen weiteren Sturz zu vollführen.
Das erste Ziel übererfülle ich sogar mit 23 km und 310 Hm. Danach bin ich dann auch gebührend ermattet und lasse meinem aufkommenden abartigen Appetit auf Fleisch- und Jagdwurst, gemischt mit Waffelstückchen und Chips freien Lauf. Später noch ein Chili con Carne. Man muss auch mal mit sich selbst gnädig sein...
Meine zweite Sorge ..., nun ja, die Sonne steht teils sehr tief, so dass man kaum sieht, wohin man läuft. Es ist diesmal keine Wurzel, aber etwas Maulwurfshügelartiges, das mir den Weg abschneidet und einen freien Fall einleitet. In Runde 2 gehe ich auf derselben Körperseite wie im November zu Boden, kann aber diesmal Arme und Hände nach vorn bringen, zwecks Abfederung des Sturzgeschehens. Daher geht die Sache gut aus. Außer Erdspuren auf der Kleidung keine weiteren Folgen.
Auch wenn die Kälte, unterstützt von zackigem Ostwind, nicht mein Traumwetter ist, die wunderbare Sonntagmorgenstimmung zaubert traumhafte Bilder.
Chris absolviert sage und schreibe 51 km! Glücklich aber ziemlich geschafft kommt er ins Ziel und beide können wir über müde Beine reichlich klagen!























#24: Und dann steht der letzte Slot des NRFTW an. Klar, dass der nach gemeinsamem Einstieg und vor allem dem Doppelwumms zu Beginn dann auch gemeinsam mit Drillmeisterin Heidrun würdig begangen, nein belaufen werden muss.
Noch einmal nehmen wir uns zwei Runden des Sindorfer Martinslaufs vor. Da muss man nicht groß Streckenplanung betreiben, sondern kann einfach im Carrée auf Grünzonenwegen und ruhigen Sträßlein das Viertel umrunden. Alle Aufmerksamkeit kommt so unserem munterem Geplapper zugute. 
Eigentlich laufen wir ja sogar zu dritt, hybrid, wie man heute sagen würde. Denn zeitgleich, nur an anderem Ort dreht Manfred seine letzte Runde.




Es sind 1° bis 2°, aber dank exakt passend gewählter Kleidung kommt kein Frösteln auf. Waren meine Beine noch vom Vortag arg müde, läuft es sich dann doch locker. Ja es kommt mir sogar viel zu kurz vor, als die 45 Minuten mit 7 km schon erfüllt sind.
Diesmal ist der Drill anscheinend auf meiner Seite, denn Heidrun empfindet mein Tempo als flott, während ich es als gemütlich erachte. Aber Pace ist ohnehin zweitrangig, wir traben nach Lust und Laune.
Was für ein schöner Abschluss des Lauf-Februars mit dieser speziellen Herausforderung! Besser kann man wohl kaum über dieses irgendwie schwarze Sport-Loch zwischen Weihnachten und Ostern kommen. 

Nun nimmt das Frühjahr mit ersten Laufveranstaltungen Fahrt auf. Kommenden Sonntag der Belgenbach-Strong-Trail in der Eifel, anschließend noch ein Halbmarathon beim Donatuslauf, bevor der Königsforst-Halbmarathon steigt, der Lauf mit den schönen ornithologischen Medaillen.
Und dann schauen wir, was das Jahr noch weiter so bringt!
Für Februar 2024 hätte ich jedenfalls auch schon eine Idee...


12 Kommentare:

  1. Liebe Elke,
    gratuliiiieeeere dir und natürlich auch Heidrun! :D
    Was für eine nette Idee, den "Letzten" als Gemeinschaftslauf zu planen. Aber was hat denn der Todesberg gegen dich? Schon wieder ein Sturz? Zum Glück ist er diesesmal glimpflich verlaufen. :O
    Trotzdem hast du deine Strecke absolviert, wie geplant - super! Und deine Gelüste erinnern mich stark an meine, nach dem Backyard Versuch vor 2 Jahren, hihi.
    (Übrigens ist da was seltsam bei deinen Bildern ab Foto 13 bekomme ich keine Übersicht mehr angezeigt, die ich weiterklicken kann und 13 und 14 lassen sich gar nicht vergrößern ... )
    Ich wünsche dir einen erholsamen Februarausklang, erhol dich gut und genieße die lauffreien Nächte! ;)

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    1. Liebe Doris,
      danke, dir auch in Heidruns Namen, die hier sicher reinschaut. Das gehörte sich doch so mit dem gemeinsamen Abschluss. Ein kulinarischer folgt auch noch ;-)
      Ja schön, dass meine Knochen diesmal gehalten haben, wäre doch echt zu blöde gewesen sonst!
      Diese seltsamen Ess- und Appetitattacken kenne ich schon bei mir. Vor allem am Folgetag wechselt das von Qualität zu Quantität...
      Komisch das mit den Fotos, bei mir klappt das... :-(
      Haha, lauffreie Nächte! :-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  2. Das ist doch mal ein hervorragender Abschluß des rastlosen Februars! Durch die Bilder und Beschreibung heule ich jetzt noch mehr meiner verhinderten Teilnahme am Tortura hinterher, aber Gesundheit geht vor, da hilft auch kein Heulen. Gesundheit geht auch beim Laufen vor! Schon wieder auf der Strecke gestürzt?! Vielleicht ist der Loop einfach zu lang, wir testen das dann im Herbst nochmal auf der 1km-Runde ;-)
    Der letzte Lauf mit realer und virtueller Begleitung, auch sehr schön. Und schon ist das Ding fertig, alle Müh vergessen, auf zu neuen Taten!
    Liebe Grüße, Oliver

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    1. Lieber Oliver,
      ach was wäre doch der Februar trübe gewesen, ohne dieses 24-fache Highlight!
      Aber bitte nicht ärgern wegen Tortura! Es war eben so und die nächsten Austragungen wirst du erleben, ob auf der 1er-Runde oder der größeren.
      Es war ein schöner Abschluss, dann auf ein Neues in 2024!
      Liebe Grüße
      Elke

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  3. Liebe Elke,

    ich weiß wirklich nicht warum, aber irgendwie gefällt mir Deine Fressattacke! Aber sie war nach den 23 kalten Kilometern mit neuerlicher Sturzeinlage auch wirklich verdient. Gut, dass diese folgenlos blieb. Die Fressattacke sicher auch ;-))

    Ein würdiger Dreier-Lauf beendete nun auch für die Chääälenge. War ein strammer Monat, würde ich sagen. Glückwunsch, gute Erholung und einen tollen Start in den März wünscht
    Volker

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    1. Lieber Volker,
      wie sagte IchkommgeradenichtaufdenNamen so schön "Man muss Versuchungen nachgeben, man weiß nie, ob sie wiederkommen!" und wenn du Evelins Buffet sehen würdest, da konnte ich gar nicht alles abgreifen!
      Stimmt, rückblickend betrachtet war das ein strammer Monat, und damit auch einer, der sehr zufrieden macht und wieder schöne Erlebnisse beschehrt hat. Herrlich!
      Danke und liebe Grüße
      Elke

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  4. Gratuliere! Super gemacht, liebe Elke! Trotz vollem Kalender hast du es geschafft.
    Und sogar noch locker eine Tortura eingebaut. Wirklich schade, dass Oliver nicht mitmachen konnte. Ich interpretiere das "wir" so, dass Chris mitgemacht hat. Wieviele KM ist er denn gerannt?
    Und deine Rippli sind jetzt auch widerstandsfähiger geworden, sehr schön.
    Das gefällt mir, dass du schon weitere Wettkämpfe auf der Agenda hast. Ich bin besonders auf den matschigen Brauni-Event gespannt!
    Liebe Grüsse aus dem sonnigen Cape Town!

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    1. Liebe Catrina,
      danke dir! Oh, stimmt, in lauter Begeisterung muss ich sofort ergänzen, dass Chris 51 km gerannt ist!
      Ich bin auch froh, dass ich nicht schon wieder wegen Rippen zum Arzt musste. Ich glaube, der hätte mich für verrückt gehalten...
      Ha, das matschige Eifelerlebnis, ja, das kommt ja schon in wenigen Tagen. Ich bin ja mal gespannt, aber auch froh, dass gerade kein Regenwetter ist ;-)
      Liebe Grüße aus dem sonnig-kalten Rheinland!
      Elke

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  5. Liebe Elke,
    was für ein Finale. Die 7 Uhr Bilder mit der Pattersongarage sind schön und dann auch der grossartige Todesbergultra. Jetzt verstehe ich Oliver's 8 Uhr Kommentar. Gut gemacht, nur das Stolpern hättest du dir sparen können.
    Die letzte gemeinsame Einheit gefällt mir. Du und Heidrun sehen sehr zufrieden aus.
    Glückwunsch zum NRFTW und dem HM!!!

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    1. Liebe Roni,
      oh, dank dir weiß ich nun, was das für ein lustiges Motiv ist und ich sehe, da sitzt ja auch Findus dabei!!!
      Ja, die gemeinsame Abschlusseinheit war sehr schön, da kann man nicht anderes als dem Blitzlicht entgegen zu strahlen! ;-)
      Und Glückwunsch, auch du hast es vollbracht!
      Danke und liebe Grüße
      Elke

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  6. Liebe Elke,

    danke für die schönen Bilder! Abgesehen von den Mülleindrücken hast du doch schöne Eindrücke sammeln können. Toll, wie du das immer hinkriegst. - Meine Digicam ist nicht mehr, brauche wohl ne neue!

    Hast fleißig auch deine letzten NRFTW-Einheiten gesammelt ... und dann streust du nicht nur einen Burglauf ein, sondern gleich einen zum Todesberg! Alle Achtung! Das wiegt ja mehrfach deine sonstigen flachen Strecken auf! - Aber dass sich G bei dir schon wieder so auswirkt. Nur gut, dass du dich so hast abfangen können! Hast wohl einen Judo-Schnellkurs hinter dir? - LOL

    Schön war es, euch begleiten zu können. Hab leider nix von euren Gesprächen mitbekommen. 😝 Muss das nächste Mal zum Lauschen näher rankommen ... naja, wollte nicht zuuu unhöflich sein.

    Oh, diese Fressattacken kenne ich. Toll, wenn dann ein so üppiges Angebot da ist. Manchmal komme ich dann vor lauter Futterei nicht zum Nachtanken, dabei ist Trinken ja auch so wichtig.

    Glückwunsch noch zu HM und Ultra. Liebe Grüße an Chris!

    Viel Spaß beim Training für all deine Vorhaben! Liebe Grüße Manfred

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    1. Lieber Manfred,
      danke dir! Abgesehen von der Müllplage sind es ja durchweg schöne Eindrücke. Und mit dem erneuten Sturz ist es auch gutgegangen, auch ohne Judokurs.
      Klar gabs auch zu trinken bei der Tortur, kaltes, warmes, heißes! Ich habe mal zu Zitronentee gegriffen.
      Hihi, na ob unsere Plapperei dir gefallen hätte...?
      Dir auch viel Spaß und weitere schöne Läufe!
      Liebe Grüße
      Elke

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