Sonntag, 1. September 2024

Nicht schon wieder

Die Trainingswoche startet vielversprechend. 
Laue Intervalle über 10 km am Dienstag. Die erfrischenden 17° des Morgens machen das zur puren Freude.
Kontrastprogramm am Donnerstag: 15 langsame km hören sich leicht an. Aber wenn schon morgens um 8 schwülwarme Luft gefühlt allen Sauerstoff aus der Luft zieht, kann das ziemlich schlauchen.
Immerhin ist das Wetter am Freitag für meine 20 km gnädiger. Dauernd wollen die Beine schneller als der Kopf. Ha! Die Beine wussten warum: Der Kopf war sich mal wieder sicher, dass es gemütlich sein sollte. Die Beine ahnten, es gab eine Vorgabe von 6:25 Min/km über 16 km von den 20. Glück gehabt. Da die Beine sich durchsetzten, habe ich dieses Tempo-Soll nur geringfügig verfehlt.

Mit solchem Vorlauf sah ich dem 27-km-Lauf des Sonntags entgegen. Da es sehr früh sehr warm werden sollte, wurde extra um 6 gefrühstückt, damit es um 8 Uhr losgehen konnte.
Der Plan: So lange es geht, im freien Feld laufen, aber in Reichweite des schattigen Waldes, der mir später die größte Hitze erleichtern sollte.

Das erste Dutzend läuft besser als gedacht. Morgenfrische mit sanftem Wind garniert, auf durchgehend flachem Terrain, ahhhh!

An der Einfahrt zur Müllentsorgung frage ich mich, warum ein solches Schild wohl nötig ist...


Dann folgt eine Runde durch Manheim. Auch dort fallen mir lustigerweise Schilder ins Auge:

Für wen diese Zone noch?

Videoüberwachung einer leeren Kirche...

Dann wird es Zeit, den Wald aufzusuchen. Die Navigation ist leicht, immer dem Lärm nach. Denn bei Manheim gibt es den Erftlandring, eine in Kreisen bekannte Kartbahn, die nun doch bleiben darf. Motorknattern, Bremsenquietschen, Benzindüfte garnieren den Waldrand.



Doch wenn man das hinter sich hat, folgt Erholung pur. Es ist einfach immer wieder toll, in das kühlende Blätterdach einzutauchen.


Ich "verbringe" 6 wunderbare Kilometer im Grün. Normalerweise bin ich hier allein, noch nie begegnete mir jemand. Man muss diesen Wald kennen, er hat nur wenige Zuwege. Aber heute kommt mir wahrhaftig ein Jogger entgegen und ist genau so überrascht wie ich. Später sehe ich noch 2 Gassigänger und 2 Radler.


Ich kann sogar 2 weitere Wege im Wald erkunden und finde, was ich vor Wochen von der anderen Seite anzusteuern versuchte. Vergeblich, wegen matschiger Wege. Aber heute:
Die ehemalige Trasse der verlegten A4, die langsam wieder von der Natur zurückgeholt wird.

Fahrbahn aus Richtung Aachen, links früherer Parkplatz

Blick in Fahrtrichtung Aachen, rechts lag ein Parkplatz
Frohgemut setze ich den Einkehrschwung an, merke dann aber in meinem Wohnort, dass mir noch 3 km fehlen. Also kleine Extraschleife gestartet.
In der Ortsmitte kommt mir ein junges Paar mit einer französischen Bulldogge entgegen. Gerade noch wundere ich mich über den komischen Gang des (jungen?) Hundes, als ich an irgendeiner Ameise hängen bleibe und mich der Länge lang den jungen Leute vor die Füße werfe. Sofort bieten sie mir Hilfe an, aber nach kleinem inneren Selbstcheck kann ich mich selber wieder auf die Beine stellen und ihnen für den guten Willen danken. Ein Knie, beide Handballen und ein Ellbogen sind angeschlagen. Ich humpele zur nächsten Bank und muss erst einmal Luft holen, kämpfe mit Übelkeit, aber nach kleiner Verweilpause kann ich mich dann langsam nach Hause bewegen. Überwiegend gehend, denn mehr als ein paar einzelne Laufschritte sind nicht drin. 
So blieb dann das Soll von 27 km um 1,5 km untererfüllt, im Wochensoll konnte ich immerhin 70,5 km verbuchen. 
Und nun hoffe ich, dass da bis morgen nichts schlimmeres entsteht. Meine Handverletzung vom letzten Sturz im Februar "erblühte" auch erst am Folgetag...😕 Noch fühlt sich alles ok an.

Das wurde nachher noch kräftiger rot...😖

12 Kommentare:

  1. Uff, liebe Elke, das ist aber gemein, dass es dich hingelegt hat! Hat dich die französische Bulldogge so fies abgelenkt??

    Aber gut, dass es "nur" Schrammen sind und dass es erst am Schluss deines Longjogs passierte. So kann dein hoffentlich Training munter weiter gehen.

    Was auch schön ist: du beschreibst deine Intervalle als pure Freude... das möchte ich auch mal sagen können! Ich habe eine Hassliebe zu denen.... ich freue mich nur über sie, wenn sie fertig sind!

    Liebe Grüsse aus dem gewittrigen Zürich!

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    1. Liebe Catrina,
      der Hund ist definitiv unschuldig, es war eigene Unachtsamkeit. Aber Glück im Unglück, nur die Schrammen melden sich, die Knochen scheinen heil. Das Training kann weitergehen.
      An Intervallen mag ich, dass man immer mal eine Pause hat zwischendurch. Mein Hassliebe sind die ganz langen Läufe.
      Liebe Grüße aus dem gewittrigen Kanton Bern!
      Elke

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  2. Liebe Elke,
    autsch! Das muss doch aber wirklich nicht sein, dass du einen so schwungvollen Kniefall vor den Leuten machst! Wie gemein, dass das auf der Extra-Runde passiert, wo du doch schon unbeschadet daheim gewesen wärest! :/
    Nur gut, dass nicht mehr passiert ist, ich drücke dir die Daumen, dass auch morgen keine weiteren Beschwerden auftreten.
    Die ehemalige Autobahntrasse gefällt mir übrigens sehr gut. Da sollten sich mal andere auch ein Beispiel dran nehmen. ;)

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    1. Liebe Doris,
      ja, die eine legt sich einem Polizisten zu Füßen, ich wählte die Gassigänger. ;-) Heute geht es durchaus gut, nur die Schrammen brennen etwas, aber ansonsten scheine ich Glück gehabt zu haben.
      Die alte Trasse finde ich auch spannend. Man hat nur den Asphalt weggenommen und nun kann die Natur sich ausbreiten wie sie mag. Mal sehen, wie das weiter wächst.
      Liebe Grüße
      Elke

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  3. Weia ... hoffentlich ist nicht viel passiert? Dein Training rollt grade so gut, wäre richtig schade drum. Manchmal sollte man einfach die fehlenden Kilometer auch fehlen lassen.
    Gute Besserung auf jeden Fall und danke mal wieder für dystopische Bilder aus Hambach ;-)

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    1. Lieber Oliver,
      scheint gut gegangen zu sein, und die Schrammen erinnern mich noch eine Weile an meinen Misstritt. Und die 1,5 fehlenden km sollten verschmerzbar sein.
      Danke und liebe Grüße
      Elke

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  4. Du brauchst wohl Dein Publikum, liebe Elke :-/

    Ich wünsche Dir, dass die Blessuren schnell abheilen und Dich in B nicht behindern! Paß auf Dich auf und liebe Grüße
    Volker

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    1. Lieber Volker,
      an und für sich mache ich sowas liebe unbeobachtet... grrr. Das wird schon wieder, kein großer Schaden.
      Danke und liebe Grüße
      Elke

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  5. Das sieht fies aus :(

    Auch von mir alle gedrückten Daumen für eine schnelle, folgenlose und unkomplizierte Heilung!

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    1. Liebe Lizzy,
      danke. Das Knie sieht heute aus, als hätte ich mit roter Ölfarbe gekleckst, tut aber nicht weiter weh. Am blödesten ist die Schramme am Ellbogen, ich weiß oft nicht, wie und wo den Arm ablegen. Aber das wird wieder.
      Liebe Grüße
      Elke

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  6. Liebe Elke,

    ach menno, gerade läuft es sooo gut und denn wieder sowas! Ja, hoffentlich behindert es nicht dein Training, bist doch gut drin und richtig fit!!! - Darf ich sagen tapferes Mädchen? - Weiterhin gute Besserung, vor allem für den Ellenbogen und dass nachts nichts wieder aufgerieben wird!

    Mir gefällt auch, dass sie dort die Versiegelung aufgebrochen, also entsiegelt haben! Da ist es dann unwahrscheinlich interessant zu sehen, wie sich die Natur ihre Flächen zurück erobert!

    Pass bitte auf dich auf, dass du für Berlin weiterhin dran bleiben kannst, gute Besserung und
    liebe Grüße Manfred

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    1. Lieber Manfred,
      danke, nun ja, dumm gelaufen, aber gut gegangen. Am blödesten war die Sorge, sich an Knie oder Ellbogen wieder aufzuschrammen oder reiben. Aber ich denke, langsam ist das stabil.
      Das ist an der Ex-A4 wirklich erstaunlich, wie schnell das zuwächst. Wer nicht wüsste, was dort wahr, ahnt es kaum. Man bräuchte schon eine Machete, um da durchzukommen. Ich vermute, mit der Zeit kommen auch Büsche /Bäume dorthin.
      Ich bleibe dran! ;-)
      Liebe Grüße, Elke

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