Dienstag, 3. Oktober 2017

Relativ gemein

Der Herbst drängt mit Macht heran.
Es ist windig, das Laub fällt, aber wenigstens sind 16° noch angenehm - aus Frostbeulensicht.
Die Marathonis in Köln hatten ähnlich gute Laufbedingungen. Das Zuschauen mit Helge (Link) ist kurzweilig. Wir beneiden diejenigen, die locker flockig an uns vorbeirennen. Gemein ist, dass ihr Mann Andi mit nur wenigen 100 km Jahreslaufleistung nachher eine bessere Zeit hinlegen wird, als ich mit meinen bisher 1400 Jahrskilometern....
Doch das soll mich nicht einbremsen und heute sollen wieder ein paar km mehr auf den Tacho gelangen. Vorbei gehts am Hühnerhaufen.
Die neuen Lieblinge unseres Orts, die freilaufende Schar, genießt ihr Landleben. Doch obwohl pro Henne 20 qm (!) Wiese zur Verfügung stehen, drängt sich ein gackerndes "Wachbatallion" dicht am Zaun. Die Damen sind es nämlich inzwischen gewöhnt, dass die zahlreichen großen und kleinen Fans Futter mitbringen.
Als ich meine Kamera aus dem Regenschutzbeutel nehme, ist das für sie daher eindeutig: Mensch+Beutel=Futter.

Dass es nichts gibt, lässt sie etwas ratlos zurück. Ich glaube, die finden das gemein. Eine kann es gar nicht fassen und begleitet mich noch ein Stück am Zaun entlang.
Demnächst bekommen sie Gesellschaft. Wegen des großen Erfolgs bereitet der Bauer eine zweite Weide für eine weitere Mannschaft vor.






Der Wind ist gemein zu mir. Dauernd drückt er mir den Sonnenschild meines Schlauchschals entweder ins Gesicht ...










... oder er reißt ihn nach oben. Aber von solcher Unbill lässt man sich ja nicht vom sporteln abbringen.
Der nächste Marathon wird anvisiert, und da soll schließlich kein Rost angesetzt werden!

Zur Motivation greife ich gern nochmals zurück auf die Einstein'sche Relativitätstheorie:
Zwar spulte mein Mann, wie nicht anders zu erwarten, 55 Minuten schneller als ich den Berlin Marathon (Link) ab. Doch in der Platzierung liege ich gute 5000 Plätze vor ihm! Ok, er wird in der Männer-, ich in der Frauenwertung geführt, und es rennen halt mehr Kerls als Mädels. Aber FÜNFTAUSEND Plätze weiter vorn, das hört sich doch richtig super an, oder? Auch wenn der Vergleich ein ganz klein wenig gemein ist.

Beseelt von solchem Gedankengut läuft es sich gleich nochmal eins lockerer.
Zudem habe ich auf dem letzten Drittel meiner Runde Rückenwind - herrlich.
Kann ich mir den mal einpacken lassen für einen Lauf, bei dem es mal nicht so locker läuft?




16°, 12,5 km, 1:20:20, (6:25 Min/km), HF 135

16 Kommentare:

  1. Liebe Elke,
    ich weiß jetzt gar nicht, wovon ich begeisterter bin, 5000 Plätze vor dem Gatten oder 1400 km Jahreslaufleistung. Ach, ich glaube, ich finde beides gleich megatös ... und pöööööh, irgendeinen anderen Vorteil werden Männer schon haben, nehmen wir einfach mal die längeren Schritte, die sie machen können :-)
    Aber die armen Hühner, glauben, es gibt etwas, der Speichelfluss setzt vielleicht ein, wer weiß das schon bei Hühnern, UND ES GIBT NICHTS!!! Das ist gemein. Die armen Hühner, ich fühle echt mit denen ... *pruuuuuuust* ...
    LG's Irina

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    1. Liebe Irina,
      da die 5000 Plätz weiter vorn ja relativ sind, sind die 1400 km sicher aussagekräftiger. Mal sehen, wieviel bis Jahresende noch dazu kommen :-)
      Die Hühnerweide ist echt interessant. Ist ja erst wenige Wochen "in Betrieb", aber immer ist da was los. Futter bekommen sie ansonsten genug, im Eierautomaten gleich bei der Weide gibt es auch für 1 EUR Futterportiönchen zu kaufen.
      Liebe Grüße
      Elke

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    2. Sehr geschäftstüchtig, der Hühnerwirt :-)

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    3. Nun ja, vor allem die computergesteuerte fahrbare Hühnerunterkunft und der Verkaufsautomat haben ganz schön gekostet...
      LG
      Elke

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  2. Du hättest den Wind in die Kamera-Tüte packen sollen - als Windbeutel!
    Welcher Marathon ist denn geplant?

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    1. Hihi, Windbeutel - der ist gut! Geplant ist Salzburg, wegen der Nockerl hinterher ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  3. Ist die Zeit nicht irgendwie relativ und auch egal ;)
    Immerhin spielen an einem Tag X soviele Faktoren mit rein dass eine "perfekte" Marathonzeit fast nie möglich ist

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    1. Lieber Markus,
      natürlich ist Zeit relativ. Beim Marathon kommt soviel zusammen und da zählt manchmal ankommen noch mehr. Aber Du bist 3x so locker an uns vorberigelaufen, da konnte man neidisch werden.
      Glückwunsch zum Finish!
      Liebe Grüße
      Elke

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  4. Liebe Elke,
    ja, das ist dann der Ausgleich dafür das die Männer einfach schneller sind :-)
    Wir sind dafür weiter vorne.
    War echt schön, das wir viel Zeit zum Quatschen in Köln hatten und das du mich so gekonnt durch die Stadt geleitet hast :-)
    Übrigens, eine Sache hast du noch vergessen beim Vergleich Männer/Frauen: Wir sehen auch noch besser aus :-))))
    Liebe Grüße
    Helge

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    1. Zum letzten Satz: Pöh! :-))))

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    2. Liebe Helge,
      stimmt, das mit dem besser aussehen, ha! Da gabs ja auch an der Strecke in Köln einiges in dieser Hinsicht zu begutachten ;-) Müssen wir am 7.10.2018 unbedingt wiederholen, war ein schöner Sonntagmorgen/-mittag!
      Liebe Grüße
      Elke

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    3. @Volker: Ähm, wie meinst Du das denn nun? Willst Du etwa in Abrede stellen, dass Helge und ich und überhaupt die (meiste) Frauenwelt ein besseres läuferisches Bild abgeben, als die (meisten) Männer...?
      LG
      Elke

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  5. Liebe Elke,

    bitte eruiere bitte gar nicht erst wieviele Plätze Du dann vor mir ins Ziel gekommen bist :-)

    Das Huhn, das Dich noch begleitet hatte, wollte kein Futter, es war ein Runninghuhn auf der Suche nach Laufbegleitung! :-P

    Nächster Marathon? Hatten wir darüber gesprochen? Mir fällt da gerade nicht ein, welcher der nächste sein soll ...

    Liebe Grüße
    Volker

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    1. Lieber Volker,
      ach, da bringst Du mich gerade auf eine Idee. Es sind rd. 14.500 Plätze, säße ich nicht gerade in einem Ruheabteil der Bahn, würde ich mir auf die Schenkel klopfen.... :-)
      Stimmt, die Henne galoppierte echt munter mit.
      Wir hatten noch nicht drüber gesprochen. Also die Weinnummer ist ja eh' gesetzt, aber im Frühling solls in die Großstadt gehen, bei der Dein Wochenendegast wohnt, na...?
      Liebe Grüße
      Elke

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  6. Liebe Elke,
    ich liebe Statistiken. Da kann man immer irgendwie was tolles rauslesen! ;) Dann ist der Frühlingsmarathon also schon fix? Dann werde ich mir den Termin sofort für nächses Jahr blockieren!! ***freu***
    Die Laufhenne ist ja vielleicht witzig! Ja, die naturverbunden "Damen" achten eben auf ihre Gesundheit. :D

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    1. Liebe Doris,
      das Schöne bei Statistiken ist ja, dass man sie doch arg kreativ auslegen kann, und Äpfel und Birnen sind immerhin beide Obst und wachsen beide auch auf Bäumen ;-)
      Ja, bereite schon mal die Nockerl vor :-)
      Liebe Grüße
      Elke

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