Sonntag, 22. Oktober 2017

Wind am Weinberg

Am Vorabend gab es einen 70.sten Geburtstag zu feiern. Und öfter fiel angesichts der schmackhaften Speisen und der süffigen Weinbegleitung dazu der Satz "Ooooh, das müssen wir alles morgen abtrainieren!"
Wenn das mal nicht Motivation genug ist!
2 Stunden nehme ich mir vor und auf geht es in eine leicht trübe Herbstlandschaft.
Ich steuere einmal mehr das Marienfeld an, das Gelände eines ehemaligen Tagebaus.
Und wie immer wieder, gibt es Neues zu entdecken.
Statt die Steigung auf den Villerücken (immerhin ca. 60 Höhenmeter) hinter dem Nachbarortsteil auf der fast gleichmäßig ansteigenden Straße mit dem schönen Namen Schiefbahn zurückzulegen, gönne ich mir einen erst knackig fordernden Anstieg mit dann gemäßigt schrägen Sträßlein in einem Wohngebiet. Es gibt viel zu schauen und so merke ich kaum, als ich schon den höchsten Punkt erreicht habe.
Dann ein Stück abwärts durch ziemlich einsamen Wald und schon habe ich das Marienfeld erreicht.

Hier und da stehen Infotafeln, die ein wenig Historie erklären. Welche Dörfer einst in diesem Gebiet lagen, die nun nicht mehr in alter Form existieren.









Auf den Koordinaten des ehemaligen Ortes Grefrath ist eine kleine Gedenkstätte eingerichtet.










Heute ist nichts mehr zu sehen.
Der Ort selber wurde einige 100m weiter östlich neu aufgebaut.










Doch was lese ich denn da?
Ein WEIN-Berg?
Hier im Kohlerevier?!










Zapperlot, tatsächlich! Ein wenig Historie darüber gibt es hier zu lesen: Link











Weiter geht es in eine Ecke des Geländes, die ich bisher noch nicht erkundete.
Ich treffe auf Kunst mit einer Sonnenuhr. Leider ist es heute trübe, aber bei Sonnenschein lohnt sich sicher ein erneuter Besuch.



Ein weiterer Hinweis auf ein ehemaliges Dorf. Umgesiedelt etwa einen km Luftlinie entfernt.











An dieser Stelle stand einst eine Kirche, wie die Schautafel am Sockel informiert.













Auf dem offenen Gelände pfeift mir inzwischen der Wind gut um die Ohren. War es mir auf den ersten Kilometern fast zu warm, bin ich inzwischen um meine 2 langärmeligen Lagen am Oberkörper froh. Und um die Verlängerungen an den Ärmeln der Jacke, die man bis an die Fingerspitzen ziehen kann.
Dennoch macht der Lauf richtig Spaß, zumal ich die Woche über wieder keine Sportgelegenheit hatte.



Auf dem Rückweg noch rasch einem alten Bekannten einen Besuch abstatten.








Unzweifelhaft, die kommenden Wochen werfen schon ihre Schatten voraus!


Ich bin gespannt, welcher Adventsschmuck demnächst die Äste zieren wird.










Neben dem Weihnachtsbaum hängt eine andere Erinnerung an einem Ast.
Welches Schicksal mag wohl dahinter stecken...?



Ich habe mich läuferisch etwas verkalkuliert und komme erst nach mehr als 2 Stunden zu Hause an. Aber wenn mal jeder Lauf so locker liefe und ich meine munteren Beine so konservieren könnte...






12°, 20,2 km, 2:15:11 (6:41 Min/km), HF 129

10 Kommentare:

  1. Liebe Elke,
    was für ein abwechslungsreiches Gebiet! Da glaub ich dir gleich, dass du gut abgelenkt die ersten paar Kilometer hinter dich gebracht hast. :)
    Und dann noch ein (bisher) unbekannter Weinberg! Sachen gibts! :D
    Und dann noch Besuch bei deinem alten Bekannten. Schön!!

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    1. Liebe Doris,
      ja, ein Mix aus Bekanntem und Neuem wars. Das ist die Ecke des Areals, das am weitesten weg ist von der Stelle, wo wir im Sommer mal gucken waren. Wie der Wein so schmeckt, wäre ja zu interessant!
      Liebe Grüße
      Elke

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  2. Liebe Elke,

    ich war im Harz und Du in den Weinbergen unterwegs. Da sage noch einer unsere Laufreviere bieten keine Abwechselung :-)

    Schön von einem lockeren 20iger bei Dir zu lesen. So solls sein! :-)

    Wer wohl Sunny gewesen sein mag?

    Liebe Grüße
    Volker

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    1. Lieber Volker,
      so kommt man manchmal in andere "Gegenden", ohne sich von daheim wegzubewegen ;-) Die Abwechslung findet sich, man muss nur genauer schauen.
      Bei dem Gedenksteinchen könnte ich mir einen Hund vorstellen...
      Liebe Grüße
      Elke

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  3. Liebe Elke,
    vor dem nächsten Marathon einfach auf einem 70sten maßlos Schlemmen. Vielleicht läuft es dann so locker :-)))
    Dein Lauf war ja wirklich sehr kurzweilig. Diese ganze mit dem Umsiedeln und so, das ist schon irgendwie spannend. Und ich freue mich auf ein Bild vom fertig geschmücktem Weihnachtsbaum :-)
    Liebe Grüße
    Helge

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    1. Liebe Helge,
      stimmt, so könnte ein Erfolgsrezept aussehen! ;-)
      Mir gefällt in dem Areal, dass ja so, wie man es nun seiht, völlig künstlich ist, dass Bezüge zur Historie und zu den Menschen, die dort lebten, hergestellt werden.
      Ein Bild des Waldfreundes im Weihnachtsornat wird folgen!
      Liebe Grüße
      Elke

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  4. Guten Morgen Elke :)
    Grefrather Spitzenweine - wer hätte das gedacht?! ;) und dass für den Tagebau sogar Wallfahrtskirchen mit Wundererscheinungen plattgemacht werden ... alles Blasphemiker da oben im Norden. Nur du, die du so unermüdlich gegen das Vergessen anläufst du anknippst! Mehr davon!
    Gruß, Lizzy

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    1. Hallo Lizzy,
      nun ja, für Kohle wird hier alles platt gemacht :-(, aber die Pieta blieb ja -an anderem Ort- erhalten. Aber dass da am ehemaligen Grubenrand sogar Wein wächst - das war mir neu. Dann lauf' ich mal weiter gegen das Vergessen ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  5. Liebe Elke,
    hihi ... Grefrath. Da wohne ich, aber es gibt keine Spitzenweine, nur einen normalen Getränkeladen. Wohl früher, da gab es mal eine Coca-Cola Destillerie XD
    Viele Grüße,
    Irina

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    1. Hihi, es gibt hier ein kleineres Grefrath, das aber nicht so schön gelegen ist, wie Deines ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

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