Sonntag, 13. Juli 2025

Zu Berg und See

Den Schlendrian konnte ich inzwischen ganz gut überwinden. Wozu die wieder auf normales Sommerniveau gefallenen Temperaturen nicht unerheblich beitrugen. Laufen wurde ergänzt um 2 schöne Urlaubserlebnisse zu Berg und zur/m See. 😀

So machten wir eine Tour auf das Stockhorn, 2190 m.ü.M. Allerdings gönnten wir uns, die erste Hälfte per Seilbahn zu absolvieren, um umso mehr Zeit und Energie für den Gipfelsturm einsetzen zu können. 😁

Oberstockensee bei der Mittelstation der Bergbahn


Dort hinauf soll es noch gehen















Thun und Thuner See


Die Spitzen von Eiger, Mönch und Jungfrau sind leicht wolkenverhangen:



Kurz vor dem Gipfel dösen einige Kühe vor sich hin. Sie liegen teils auf dem Wanderweg, sind aber recht tiefenentspannt und lassen sich nicht stören. Anscheinend sind sie die schnaufenden Zweibeiner gewöhnt.



Diese Bank ist besch.....lagnahmt

Am Gipfel ist eine Aussichtsplattform frei hängend angebracht. Nichts für schwache Nerven. Dafür mit prächtiger Aussicht. Gaaaanz da hinten ist unser Dörfli. Lange halten wir uns nicht auf. Dies ist die Schattenseite und bei ca. 10° und Wind ist es sehr schnell sehr "erfrischend". Auf der Sonnenseite gönnen wir uns im Berggasthaus eine gute Mahlzeit und schauen Segelfliegern zu, die die Thermik der Stockhornkette. Abwärts nehmen wir denselben Weg, um noch auf einer Alpe Bergkäse zu kaufen. Eine schöne Tour, aber an manchen Stellen bin ich sehr froh, meine Wanderstöcke dabei zu haben.


Hoffentlich hält die Platte ....

Am letzten Schönwettertag hatte uns Freunde auf ihr neues Motorboot eingeladen. Wir starteten auf dem Murtensee und durch den die hiesigen Seen verbindenden Kanal schipperten wir zum Neuenburger See hinüber.




Eine Schwanenkolonie auf dem Neuenburger See

Imposant, wenn der Motor sein Potenzial zeigen darf, imposant dann aber auch der Treibstoffverbrauch... So schön das Boot auch ist, mit einer Ausstattung unter Deck wie in einem WoMo, so teuer ist auch der Unterhalt. Nun muss eine Reparatur durchgeführt werden, für die es per Kran aus dem Wasser gehoben werden muss. Allein diese Aktion wird rd. 2000 EUR kosten, ohne die Reparatur. 😕Da unsere Freunde auch nur Normalos sind, ist das ein Brocken für sie. Aber wie es so ist, mit den Hobbies und Leidenschaften...

Überwiegend ließen wir es gemütlich angehen. Weitab von Strandbädern zu einem erfrischenden Bad in den See steigen zu können, ist ein Genuss. Ebenso wie einfach Abhängen auf dem gemütlich schaukelnden Boot. Es muss herrlich sein, einmal so sanft in den Schlummer gewiegt auf einem See zu nächtigen...

Zum Sonnenuntergang gab es ein schmackhaftes Käsefondue, gegen 23 Uhr legten wir wieder am Liegeplatz an.















Und schon ist der Urlaub vorüber, wie schnell das immer geht. Eine letzte Laufrunde heute scheitert leider an Regen und Gewittern. 😏 Man kann halt nicht alles haben.

Montag, 7. Juli 2025

Schlendrianwoche

Für den Urlaub hatte ich mir ja dies und das vorgenommen. Aber wenn das Thermometer deutlich über 30° steigt, wird manches vom alten Kumpel "Schlendrian" von der Liste gestrichen... Zudem herrscht dann in unserer putzigen kleinen Bleibe unter dem Dach eines bernischen Bauernhäuschens eine fast folterhafte Zimmertemperatur. Wenigstens gab es Wind. Ich konnte mir einen Morgenlauf abringen. Während ich so vor mich hin schnaufte, lief mir ein  dynamisch flotter Typ über den Weg, schweißfrei, mit Waschbrettbauch und wohl-definierten Muskeln. Das konnte man sehr gut erkennen, denn außer einem dünnen Flatterhöschen trug er nur Laufschuhe und Brustgurt. Ich transpirierte mich solcherart motiviert noch wacker ein paar Kilometer durch die Gegend.

Montags ging es weiter in die Drôme provencenale, zu einem Kurzabstecher in das schon öfter besuchte Gästehaus. Auf dem Hinweg bauten wir Kultur ein: Den Palais idéal in Hauterives. Dieses Bauwerk schuf ab Ende des 19. Jahrhunderts über 33 Jahre ein einfacher Postbote. Er sammelte während seiner an die 40-km-langen Fußtouren zur Postverteilung Steine, die er nach Feierabend (!) und am Wochenende verbaute. Es gibt eine Unmenge an Details, phantastischen Figuren und kreativen Dekorationen zu erkunden. Mehr gibt es hier zu lesen: Link

Leider war gerade eine Bühne vorgebaut, für ein abendliches Konzert einer U2-Coverband. War sicher sehenswert. Aber es kostete uns schon Energie, bei 38° das Bauwerk zu erkunden. Da freut man sich auf das klimatisierte Auto zur Weiterfahrt.😅





Viele kleine Weisheiten kann man mit auf den Weg nehmen, wie beispielsweise diese hier:

"Indem ich diesen Felsen schuf wollte ich zeigen, was der Wille kann."

Ich hatte natürlich meine Laufsachen dabei, aber bei Hitze ist das so eine Sache mit dem Willen. Tagsüber ging es sowieso nicht. Und da wir auf zauberhafte Märkte wollten, zu denen früher Aufbruch angesagt war, passte es auch nicht in den Morgen. C'est la vie. So brauchte ich immerhin nachhaltigerweise keine Wasserressourcen einzusetzen, um meine Laufklamotten zu waschen...😏




Es blieb als prägendes Moment des dortigen Aufenthalts die Pool-Position:😁

Zurück in der Schweiz wurden die Temperaturen erträglicher. Ich traute mich kaum, auf den Fitnessstatus meiner Laufuhr zu schauen und rechnete mit einem üblen Lauferlebnis. Aber 22° garniert mit Wind und sonnenbefreit machten das Laufen richtig angenehm, ja sogar erfrischend. 

So darf die zweite Urlaubswoche gern bleiben!












Montag, 23. Juni 2025

Blickwinkel

Seit dem Horremer Abend(-Hitze-)lauf war nicht mehr viel mit Rennerei. Keine Zeit, keine Lust. Allerdings konnte ich konstatieren, wenn ich dann die Schuhe schnürte, dass meine Beine wie von selber in ein höheres Grundtempo verfallen, und das müheloser als bei diesem harten 10-km-Rennen.

Doch dann schraubte sich das Thermometer höher und höher. Sonntag zeigte es 36°an. Für mich keine Frage, das Haus nicht zu verlassen. Chris stürzte sich ins Laufabenteuer - und kam nach weniger als einer halben Stunde klatschnass und ausgepumpt zurück. Piriformis und unerbittliche Hitze verkürzten seine Aktivität deutlich. 

Von Sonntag auf heute ein krasser Temperatursturz:

Dazu kräftiger Wind, herrlich! Da fällt es leicht, auf eine Laufrunde zu gehen. Auch wenn ich mich nach 5 Pausentagen ein wenig rostig fühle...

Aber wie das so ist, alles eine Sache des Blickwinkels. Genau beim Blick aufs Kieswerk um 180° gedreht, und schon sieht die Welt wieder freundlicher aus: Ein Baum- und Weideareal öffnet sich auf der anderen Straßenseite, mit glücklichen und behornten Rindern. Ich will erkunden, ob ich nicht über diesen Feldweg wieder zurück gelange, statt entlang der Bundesstraße. Leider aber ist im weiteren Verlauf des Weges alles zugewachsen und Zecken mag ich mir keine einfangen.




Demnächst wechselt die Perspektive auch in anderer Hinsicht. Urlaub rückt in Sichtweite!


Samstag, 14. Juni 2025

Horremer Abendlauf (2025)

Eigentlich wollte ich zwar wieder einmal an einem Lauf teilnehmen, aber nicht bei Wärme über 20°. Dumm gelaufen, ich habe zu lange gewartet und die angepeilten Läufe sind ausgebucht.

Dafür stehe ich dann eben bei 30° an der Startlinie des Horremer Abendlaufs. 10 km sollten doch machbar sein, oder...? Zudem war die Anwesenheit netter Menschen auch ein Argument.

Und es weht ein zumindest leicht kühlender Wind.

Und ein Teil der Strecke führt durch Wald.

Kann also alles nicht so schlimm sein.



Der Lauf war in der Vergangenheit leider bereits wiederholt ausgefallen, also sollte man die erneute Durchführung im Nachbarortsteil unterstützen. So stehen etwas mehr als 200 Unverzagte am Start-/Zielbogen. Und Rheinländer/innen schrecken selbst bei dieser Hitze nicht vor karnevalistischen Accessoires zurück. 😄 Der Mützenträger und das Funkenmariechen (in fast vollem Ornat, links im Bild) kamen allerdings später arg ins schnaufen.

Ich freue mich auf die Herausforderung und finde auf den ersten Passagen, dass es doch ganz erträglich sei. Klar, erstmal geht es in den kühlenden Wald.





Als ich allerdings nach gut 1,5 km auf eine sonnenbeschienene Passage gelange, ändert sich das Gefühl rasch. Ist doch ganz schön warm... 😅
Zwar folgen dann nochmals gut 1,5 km entlang der Erft, aber hier fällt die Kühlung schon geringer aus. Dennoch liegt meine Pace knapp unter 6 Min/km.



Kurz vor km 4 ein fast zu übersehender Wasserposten. Das tut gut, auch über den Kopf geschüttet.


Denn danach folgt die schlimmste Passage, 1 km schnurgerade durch ein Wohngebiet. Asphalt, Mauerwerk und Schottergärten haben sich den Tag über wunderbar aufgeheizt und geben die Wärme nun wieder ab. 😓
Wären nicht die Anwohner, die mit Wasserschläuchen uns Läufern Kühlung anbieten, es wäre sehr hart. Denn die Wasserversorgung des Veranstalters haben wir ja gerade erlebt: Ein Stand, den man 2x passiert (der Lauf besteht aus einer doppelt zu durchlaufenden 5-km-Runde), fertig. Ein wenig sparsam, finde ich, angesichts der Bedingungen.
Also nehme ich jede dieser freundlichen Duschen fröhlich entgegen. Einen herzlichen Dank den Anwohner dafür! Und für die gute Laune und Unterstützung am Streckenrand. Da finden richtige kleine Parties und Grillfeste statt. Klar, ist ja ein schöner Sommerabend,😊 wenn man nicht gerade laufen will/muss/darf.




Glockengeläut von rechts

Nach 5 km geht es einmal durchs Ziel und erneut auf die Runde. Ich dachte zuvor, dort gibt es doch bestimmt Wasser. Wie man sich so täuschen kann, alles trockenes Gelände. Nur einen Blick auf die Bier- und Getränkestände fürs Publikum kann man werfen. Und sich vorstellen, wie es wäre, so einen kühlen Tropfen ..... arrrrg, weiter gehts, wofür bin ich hier?! 😐😠

Inzwischen ist das Feld schon weiter auseinander gezogen. Kollektives schnaufen und schwitzen. Ich kann einige überholen, das gibt ein wenig Motivation. Nicht wenige gehen ein paar Schritte. Doch ansonsten ist wirklich hartes Kämpfen angesagt, mit der Hitze als Gegnerin. Und da ich nun weiß, wie weit es noch bis zum Wasserstand ist, muss ich mich für fast jeden Schritt einzeln motivieren.
Keine Ahnung, wie schnell ich laufe. Meine Polar halluziniert und zeigt unsinnige Werte an. Aber es ist sowieso egal, was sie anzeigt, ich könnte eh' nicht schneller. Habe das Gefühl, ich mache Wassergymnastik und arbeite permanent gegen Widerstand, mindestens habe ich aber Blei in den Beinen.
Es ist verdammt zäh. Aber alle anderen quälen sich auch. Selbst Chris wird nachher sagen, dass er einen leichten Impuls verspürte, die zweite Runde sein zu lassen. 
Endlich erreiche ich erneut den Wasserstand. Diesmal nehme ich 2 Becher. Die tun gut. Nur noch 1 km! Doch wie endlos lang der doch ist. Kollektives Kämpfen. Noch 600m, noch 400m. Da hinten, die vorletzte Kurve. Wird aber auch Zeit!
Die letzte Kurve.... der Zielbogen. Für ein wackelfreies Foto reicht es nicht.


Fix und fertig vollende ich die 10 km. War das ein Kraftakt.
Chris ist schon da, 55:10 netto. Ich darf eine 1:01:01 verbuchen. Angesichts der Bedingungen sehr ok und mit früheren schnelleren Zeiten hier nicht vergleichbar. 
Zudem stehe ich auf dem virtuellen Stockerl der AK oben. Die beiden Podiums-Kolleginnen, und damit die komplette AK W65 ist übrigens weiter oben auf dem zweiten Foto versammelt. 😊😊😊
Rückblickend war es nett, nur so anstrengend 😅😂