Montag, 28. Juni 2021

Einmal Sylt und zurück

Als ich mich zum langen Sonntagslauf startklar machte, war der Himmel bewölkt, es wehte ein angenehmer Wind. Aber so leicht kann man Petrus auf den Leim gehen. Kaum bin ich unterwegs, wurde die Luft zunehmend drückender. Und immer, wenn ich gerade keinen Schatten hatte, blies der Wind die Wolken fort und die 26-27° konnte ich ungetrübt "genießen". Shit happens.

Aber ich hatte mir zur Abwechslung einmal bewusst ein Training bei Wärme vorgenommen, wie sonst soll man sich an so etwas gewöhnen? Bei 15° laufen kann ja schließlich jeder. Ja, man brockt sich seine Suppe selber ein...

Also auf entlang des Erftradwegs, nach "Sylt". Natürlich nicht auf die echte Insel, wohl aber zu dem Rundkurs, den wir im März als Syltlaufersatz auserkoren hatten. Von daheim dorthin und zurück ergibt 22,5 km.


Unterwegs kann ich wahrhaftig  8 Höhenmeter mitnehmen. "Aufstieg" auf einen Mini-Aussichtshügel über das Weidegebiet der Glan-Rinder (heute leider durch Abwesenheit glänzend)


Wird Kaltblütern bei Hitze eigentlich auch warm?





















Am Ende bin ich heilfroh, Wasser mitgenommen zu haben. Aber ziemlich anstrengend wars dennoch. Doch bevor ich deswegen rumjammere, lieber ein kleiner Exkurs. 
Freitag Abend. Open-Air-Konzert auf Schloss Lörsfeld, das ich hier u.a. auch schon einmal bei meinem Lauf nach "Spanien" zeigte. Corona-konform trat "Köbes Underground" auf, eine in Köln und um Köln herum bei Insidern recht beliebte Band, die ausgezeichnete Cover-Versionen bekannter Stücke mit kreativen, witzigen und intelligenten Texten kombiniert. Ach war das herrlich!








Rammstein-Parodie, mit Laubbläser ;-)

Ein paar Kostproben: 

Habt ihr euch zum Beispiel schon einmal gefragt, wie ein Lehrer mit dem Abschiedsbrief seiner Geliebten umgeht...? Achtung, ohrwurmgefährlicher Refrain:

Schönes Lied zur Pandemie, ja es wird wieder besser:

Tanzen im Sitzen, hat das Rheinland schon vor Corona erfunden, man kann sich damit herrlich selbst auf den Arm nehmen (Version mit Orchester):

Wem das gefällt, kann hier ausführlicher weiter schauen und lauschen:


Mittwoch, 23. Juni 2021

Im Keller geht's ab!

Die Hitze trieb mich in den kühlen Keller.

Dort wartete schon länger ein begonnenes Nähprojekt. Und wenn die Maschine erstmal Schwung genommen hat, kam gleich noch mehr dabei heraus...

Finishershirts sind einfach unschlagbar luftig, bequem und pflegeleicht, davon kann man nie genug Ausstattung für gemütliches Chillen daheim haben...




2x Grand Prix von Bern kombiniert

Monschau-Marathon²

Und noch mehr Monschau-Marathon...


Nein, keine Tischdecke.

Sonntag, 20. Juni 2021

Westentest

Die Hitze der letzten Tage hat mir zugesetzt und der schönste Platz war ... im Keller.
Aber heute sollte das Phlegma überwunden werden. Erstens, weil es "nur" 26° hatte verbunden mit kühlendem Wind. Und zweitens, weil ich meine neue Trinkweste testen wollte. Flaschengebamsel um die Hüfte stört mich jedesmal, und gleich den Rucksack mit Trinkblase zu schultern lohnt auch nicht immer. Es müsste doch etwas dazwischen geben...
Bevor ich eventuell viel Geld vergeblich ausgebe, möchte ich also erst einmal testen. Dazu habe ich ein recht einfaches Westenmodell des Billigsegments bei Decathlon erstanden. Vorne Platz für 2 x 250 ml Flasks, dazu 3 Taschen für Gels, Fotoapparat, Smartphone und ggf. leichte Bekleidung. Keine Blasenmitführung vorgesehen. 24,95 EUR. Die Weste trägt sich wirklich angenehm, auch wenn das Tragegefühl mit vollen Flasks für mich erst einmal gewöhnungsbedürftig ist. Ansonsten ist sie nicht, wie ich befürchtete, einengend oder wärmestauend. Das Geld war gut angelegt.
Der Lauf wird dank drückender Luft doch anstrengender als gedacht, da kann der Wind pusten wie er will. Ich bin froh über das mitgeführte Wasser!



Es soll mal wieder nach Manheim gehen. Und wie immer bin ich völlig allein unterwegs, keine Wanderer, Radler, Gassigänger. Nur der Wind rauscht mir um die Ohren, Vögel zwitschern, und ab und an aus der Ferne leises Motorengeräusch.










Wie nicht anders zu erwarten, wird es Richtung Manheim immer morbider.
Die Reste der alten A4 von Köln nach Aachen. 17 km Strecke mussten verlegt werden.



Erdbeerfelder





Beton und leider zu schwer, sonst hätte ich auch mal ein Laufsouvenir...













Himmlischer Duft

Insgesamt knapp 19 km kommen auf die Uhr. Schön, mal wieder eine große Runde gedreht zu haben, aber gegen Ende wurde es mühsam und ich fühle mich wie nach der doppelten Distanz.

Kurz vor daheim, lustiges Bild. Andere gehen Gassi, hier wird Gassi geritten :-) 

Sonntag, 13. Juni 2021

Nicht mein Kind

Mein heutiger Lauf schließt an die durchlaufene "grüne Lunge" an, indem ich der Erft diesmal in nördlicher Richtung folge.

Hinter Bergheim wird es richtig malerisch. Der Fuß- und Radweg verläuft überwiegend im Schatten. Entsprechend viele Radler  sind unterwegs.

War hier der Fluss schon immer bei Kanuten beliebt, fallen mir heute zunehmend Stand-up-Paddler auf. 



Mein Ziel ist das Schloss in meinem Heimatdorf Paffendorf. Schon von jenseits des Schlossparks höre ich Jazzrhythmen. Das hintere Parktürchen ist offen, also nichts wie hinein. Die Musik wird lauter.




Im Schlosshof herrscht Stimmung. Brunch und Musik werden geboten. Perfekte Bedingungen heute: 21°, sonnig, Wind. Ich komme mir zwar etwas komisch vor, mich laufend durch die Flaneure zu bewegen. Aber alles coronakonform. Und die Kalorien, die man sich dort zuführt, arbeite ich gerade ab. Eben alles zu seiner Zeit.

Nach dem Abstecher durch Park und Schlosshof noch ein Blick auf den angrenzenden Friedhof. 
Da war auch schonmal mehr Disziplin bei der Pflege des Ehrenkreuzes...


Ich umrunde den Schlosspark jenseits der Umzäunung, dann gehts auf den Heimweg.


Weitab der Geschäftsstraße möchte ein gepflegter Einkaufswagen des Supermarktes K.... abgeholt werden, den Kilometer schafft er sicher nicht allein.


Um auf meine 23 km zu kommen, laufe ich noch einen kurzen Abstecher durch "Klein-Venedig". Hier ist erstaunlich wenig los.
Ich überhole eine radelnde Familie mit 2 kleinen Kindern, die gerade Pause machen. Ihr kleines Mädchen lässt sich inspirieren, schwingt sich aufs Rad und pedaliert munter erst an mir vorbei und dann auch ein einem älteren in gleicher Richtung spazierenden Ehepaar. Auch ich passiere die beiden. Sie haben sich wohl Gedanken gemacht, denn als ich gleichauf bin, ruft mir der Mann munter in schönstem rheinischen Singsang zu "Da müssense sisch aber beeilen, wenn Se dat Kind noch einholen wollen!" 
Ich brauche einen kurzen Moment bis ich begreife, dass ich gemeint bin. "Das ist aber gar nicht mein Kind!" rufe ich zurück, und ergänze eine lokale Redewendung "Dat wüss isch ävver!". Die beiden lachen schallend los über ihren Fehlschluss, ich amüsieren mich mit.
So müsste es wettermäßig und läuferisch weitergehen. Aber die erste Hitzewelle des Sommers mit über 30° ist angekündigt. 😓 
Auf alle Fälle ist der hausgemachte Aprikosenkuchen des diese Woche amtierenden Chefkochs eine wunderbare Belohnung.