Herr Nubbel verweilt dort, bis er am letzten Tag des Karnevals herabgeholt und grausamerweise den Flammentod sterben wird. Wie jedes Jahr zuvor seine Nubbelvorgänger und wohl noch einige Nachfolger im Amt.
Martinslaufbild aus 2021 |
Martinslaufbild aus 2021 |
Spontan tun Heidrun und ich uns zusammen und walken eine Runde um 22 Uhr durch Heidruns Viertel. Sie hat sich gerüstet und einen 2,45-km-Rundkurs zusammengestellt, den wir zweimal absolvieren.
Wir kommen sogar an Helgoland vorbei! Was für eine prächtige Aussicht! Wäre wohl nur zu toppen mit einem Syltpanorama (wenn es See sein soll).
Zweimal passieren wir Heidruns Haus. Es war ein wenig Unsicherheit im Spiel, wie wohl ihr Labradormädchen Paula reagieren würde, wenn Frauchen zu seltsamer Stunde entfleucht. Doch sie zeigt sich gnädig. Vielleicht auch wegen digitalem Hundeentertainment - ein Video der Rosenheim-Cops scheint ihr zu behagen. 😄
Im Rheinland gibt es einen netten Karnevalsschlager mit der Zeile "Wenn et Trömmelsche jeht, dann stonn mer all parat...".
Für Läufer frei übersetzt: "Wenn der Aufruf zu "No Rest for the Wicked" erschallt, sind wir am Start!"
Anfangs tat ich mich etwas schwer mit der Teilnahmeentscheidung. Ist ja doch eine Nummer, 24x zu jeder Stunde des Tages im Februar mindestens 45 Minuten und 5 km zu laufen oder walken. Hinzu kommt ein Skiurlaub, während dessen ich laufverhindert sein werde.
Andererseits, es war ja eine prickelnde Erfahrung letztes Jahr...
Aber je mehr es auf den Februar zuging, umso stärker wurde die Versuchung. Dann bequatsche ich noch Heidrun, die kleinen Herausforderungen auch gern mal zugeneigt ist. Dumm nur, dass mir erst anschließend auffällt, dass ja wegen des Skiurlaubes 2 Wochenenden für gemeinsame Nachtaktionen ausfallen. Man wird sehen, wie das klappt. Als kleine persönliche Einstimmung laufe ich Dienstag Abend nochmals eine kurze "freie" Runde jenseits irgendwelcher Vorgaben, rein nach Gefühl und ohne auf die Uhr zu schauen. Lustigerweise endet die Runde nach fast genau 45 Minuten mit 7,1 km, als wäre die Challenge schon im Gange! Gutes Omen.
Am wenigsten konnte ich mir die Aktionen nach Mitternacht vorstellen. Aber da bin ich flexibel. Als ich jedenfalls diese Nacht um 2 wach werde, brauche ich nur 15 Minuten, um mich zum ersten Slot durchzuringen. Schließlich, je länger ich grübelnd liegen bleibe, umso mehr Zeit und km könnte ich in dieser Zeit zurücklegen!
So leise wie möglich ziehe ich mich an, will ja Chris nicht wecken, der gerade friedlich ein paar Bäume umsägt. Erst ein seltsames Gefühl, aber kaum habe ich 3 Schritte aus der Tür gemacht und weht mir der Wind um die Nase, ist es wunderbar! Erinnerungen an Februar 2022 kommen hoch.
Ich freue mich, auf das was da in den nächsten Wochen passieren wird!
Wie damals ist es kurortruhig im Ort.
Tagsüber tristes Kiesbett mit 2 Flamingos und Palmen, nachts Lichtspiele |
Karnevalsdeko im Seniorenheim |
So langsam wird es Zeit, das Frühjahrsmarathontraining einzuläuten. In Überwindung des Himmelsgraus nehme ich mir meine "Berg"-Strecke vor, mit Option auf Verlängerung via Heidenburg (der römische Straßenposten an der Via Belgica). 0°, ich entscheide, nun auch an den Beinen auf zweilagige Läufer-Prêt-à-porter umzusteigen. Allerdings kann ich nach nunmehr vieljährigen Wintertrainings konstatieren, dass sie meine Kälteempfindlichkeit etwas reduziert hat. Früher wäre ich eingepackter gewesen. Scheint ein Trainingsnebeneffekt zu sein.
Phase 1 besteht in der Erstürmung -hüstel- der Fischbachhöhe. 100 Höhenmeter am Stück, check. Die Verifizierung meiner Verlängerungsoption ergibt ein positives Meinungsbild und Einleitung von Phase 2. Statt sachte den Heimweg einzuschlagen, überquere ich die Hochfläche mit den sanft surrenden Windrädern ostwärts, um an ihrem anderen Rand wieder abwärts, in Richtung Heidenburg zu traben.
Auf dem Kamm des Walls |
Nach 19 km komme ich ermattet aber zufrieden daheim an. Wochenbilanz 55,5 km, guter Einstieg.
Gassigänger sind mir kaum begegnet. A propos, dazu haben wir eine Art läuferische Fortbildung besucht. Vergangene Woche gastierte Martin Rütter in Düren. Ein erquicklicher Abend mit manchen sehr humoristisch, bisweilen aber auch nachdenklich verpackten Lerninhalten zum Thema Hund und Mensch. Auch ohne Hunde lernt man was.😄
Es gibt Tage, da muss man sich echt überwinden, rauszugehen. Ich jedenfalls. Zumal, wenn es draußen so grau ist, wie ein Teil der eigenen Seelenlage sich anfühlt. Allerdings: Jammern auf hohem Niveau. Weil ich Montag wieder in den Alltagstrott des Jobs eintauchen darf.
Dabei hatte ich mich gerade so an die wunderbare Leichtigkeit des arbeitsbefreiten Daseins gewöhnt😊. Lange ausschlafen. Spontan entscheiden, wie der Tag gefüllt werden soll. Ich hatte mir sowieso unlängst einen gemütlichen Leseplatz unterm Dach hergerichtet, wo ich mich aktuell der Kriminalliteratur hingebe, in akustischer Darreichungsform. Eifelkrimis von Jaques Berndorf, vorgelesen von Dietmar Bär (genau, Kommissar Schenk aus dem Kölner Tatort) und Günter Lamprecht. Welch ein Genuss, sich stundenlang am Stück auf Mörderjagd begeben zu können.
Außer wenn mein neuer Lieblingsplatz besetzt ist. Von der Maitresse meines Mannes...😕
Ok, dann gehe ich eben laufen. In den Grauschattierungen des heutigen Tages.Die 15 km laufen sehr gut und locker. Ein guter Start ins demnächst wieder beginnende richtige Training.
Und die paar Wochen ab Montag werde ich auch noch hinbekommen. Im Februar gehts noch in Skiurlaub, dann ist ja quasi schon März. April und Mai die letzten vollen Monate meines Arbeitslebens und schon im Juni wird es heißen "Tschüß Büro, hallo personal quality time forever". Was für Aussichten.😁