Mittwoch, 29. Juni 2016

Boxenstopp

Am Morgen gab es die 2. Spritze ins Knie mit der Aufforderung, munter weiter zu trainieren. Den Termin nutzte ich praktischerweise gleich, um seit Sonntag aufgetretene Schmerzen im Ellenbogen abklären zu lassen. Mit meinem kleinen Bodenkontakt können sie nicht zusammen hängen, denn der war rechts, es handelt sich aber um den linken Ellbogen. Ergebnis: Es ist die Stelle leicht gereizt, die auch zum „Golferarm“ führt. Ob ich etwa etwas mit Gewicht gemacht hätte? Nun ja, beim ElliptiGo arbeiten die Arme durchaus mehr mit, als beim normalen Rad. Die empfohlene Salbe brachte schon gute Linderung.

Der zweite Boxenstopp des Tages betraf den wahrscheinlichen Urheber des Armproblems, das ElliptiGo. Zwei Gänge funktionierten schon eine Weile sporadisch unzuverlässig. Also ab zum Händler knapp 10 km und 70 Höhenmeter weiter weg. Diese eigentlich lächerliche Steigung brachte mich ziemlich zum schnaufen. Die Bundesstraße neben dem Radweg fahre ich öfter, komisch, im Auto kommt das doch nicht sooo steil rüber… Ich hatte im Hinterkopf, dass doch gleich am Anfang schon die ärgste Rampe wäre, und danach geht’s leichter. Doch weit gefehlt, zwischendrin ist mal ein kleines Gefälle und dann geht’s wiiiieder hooooch. Aber so kann ich wenigstens das Spektrum der Gangschaltung ausspielen. Endlich am wirklich höchsten Punkt am Ortseingang angekommen, wird die Hälfte der Höhenmeter gleich wieder in zackiger-knackiger kurzer Schussfahrt bis zur Ladentür abgebaut.

Beim Händler angekommen fürchtete ich schon den Vorführeffekt, nämlich, dass bei seiner Fehlersuche alles funktioniert. Und dann zum Erlebnis führt wie ein Besuch in der Autowerkstatt mit der Fehlerbeschreibung „Da klappert was am Auto“... Doch der Fachmann erkennt rasch, was zu tun ist. Mein Gefährt wandert in die Werkstatt und wird gleich einer kleinen Gesamtinspektion unterzogen. Währenddessen habe ich viel Zeit, mir die gut 30 Verkaufsobjekte im Laden anzuschauen. Gut, die ElliptiGos kenne ich und den/das Arc habe ich im Netz gesehen. Aber ansonsten Liegeräder und Dreiräder in allen möglichen Formen, teils mit High-Tec-Ausrüstung, mal eher robust, mal eher rennmäßig ausgelegt. Ein Fatbike thront mit seinen massigen 3 Stollenreifen auf einem Schaugerüst über allem. Der Clou ist ein Tandem, bei dem der Hintere normal sitzt und radelt, und der Vordere liegt und mittritt. 
Was es nicht alles gibt!

Für den Rückweg heißt es zunächst, die zackige knackige Schussfahrtstrecke nun in Gegenrichtung zu nehmen. 
Jesses, zu Fuß wäre ich wohl schneller als im ersten Gang hochzustrampeln. Aber das lässt meine Stehradlerehre nicht zu!
Und ich weiß ja, dass danach dann ziemlich viel locker abwärts rollen wird. Das tut es auch, mein Gefährt und ich surren munter gen Heimat. Nur gebremst, wenn mir auf diesem "gepflegten" Radweg neben einer viel befahrenen Bundesstraße jemand entgegenkommt.

Der 3. Boxenstopp des Tages ereilt und ärgert mich am Abend. Polar hat mal eben für mehr als 10 Stunden (!) ohne Vorwarnung (!) den Bereich der Webseite abgeschaltet, in dem man seine Trainingsdaten hochlädt. Also kein Zugriff auf die eigenen Daten. Das ist genau die Situation, die mich gelinde gesagt maximal ärgert. Abhängig zu sein von einer Firma und deren Gebahren. Früher gab's von Polar eine lokale Datei auf dem heimischen PC zum Abspeichern und Auswerten. 
Die wurde aber nach einem Update zerschossen und die Daten waren weg. 
Heute geht es nur noch übers Netz. Die Auswertungen da sind zwar sehr komfortabel, aber was nützen die, wenn man nicht drankommt?

Sonntag, 26. Juni 2016

Bodenkontakt

Die dritte Trainingseinheit in dieser Woche: Nach einem weiteren Knietestlauf (7,4 km) heute eine endlich wettermäßig ermöglichte längere ElliptiGo-Tour.
Ich klinke mich in die Neffelbachfahrradroute ein und rolle über schöne autofreie Wege entlang des namensgebenden Bächleins.
Mein Plan: Diesmal weiter südlich als zuletzt fahren und dann über einen mir noch völlig unbekannten Radweg zuerst ost- und dann wieder nordwärts zurück. Die Mitnahme der Karte scheitert an fehlenden Staumöglichkeiten. Das muss ich noch dringend ändern. Ich präge mir die Route ein und bin sicher, sie auch so zu finden.

Erstaunlich wenige andere Menschen treffe ich an diesem schönen Sonntagmittag an.
Zudem sind die Wege, wo sie naturbelassen sind, weit überwiegend halbwegs trocken, trotz der vielen Regenfälle der letzten Zeit. Ich erfreue mich an der mir doch so lange, viel zu lange, bisher unbekannten Strecke.







Auf einer umzäunten Weide sehe ich zuerst typische Futterstände, wie man sie sonst im Wald für Rehe und Hirsche sieht. Gerade wundere ich mich noch ein wenig, da kommen schon die Nutznießer in den Blick. Ein kleine Gruppe Damwild kommt neugierig an den Zaun, aber gerade so nah, dass ich sie nicht berühren kann.
Ich erinnere mich an einen früheren Chef, der sich in der Freizeit als Jäger betätigte und solche Tiere gern vor die Flinte nahm, mir über die vielen Fraß-Schäden durch die Tiere berichtend, die er so vermeiden würde. Ich könnte das nicht.

Flott komme ich voran, trotz des Windes, der meist von vorn bläst. Doch an einer Stelle werde ich ausgebremst, als anscheinend ein Radwegweiser fehlt und ich etwas ratlos vor dem Metallgittertor des Fliegerhorstes Nörvenich strande. Muss ich eben nach Gefühl navigieren. Klappt, und ich treffe im nächsten Dorf wieder auf meine Route.

Hier bin ich noch nie im Leben gewesen! Ich verlasse den Neffelbach, folge nun dem geplanten Weg ostwärts. Doch bald fehlt auch hier der Wegweiser. Mist, verfranst, und die Karte daheim! Auch schon über eine Stunde bin ich unterwegs und spüre einmal mehr, dass ElliptiGo doch anstrengender ist als Fahrradfahren.
So beschließe ich, dann eben doch die gleiche Route zurück zu wählen. Plötzlich finde ich das zuvor vergeblich gesuchte Stück der Neffelbachroute. Hätte ich mir besser gespart, denn im sehr schattigen Wald ist der lehmige Boden noch nicht abgetrocknet und es heißt vorsichtig manövrieren, um nicht im Matsch auszurutschen. Der Weg wird immer schwieriger zu fahren und mutiert zunehmend zum Trail, MTB-Fans wären begeistert. Irgendwann kämpfe ich mich in Sichtweite des Fliegerhorsttors durchs Unterholz zurück auf die Straße.

Schon länger sah ich hinter mir aus der Eifel eine dunkle Wolkenformation heranziehen. Der Wind frischt zunehmend auf. Da sollte ich vielleicht doch zügig auf kürzestem Weg heim?
Gesagt getan, ich wähle einen  asphaltierten Wirtschaftsweg neben der Bundesstraße, der sich wie eine Rad-Autobahn fährt, zumal der Wind nun von leicht schräg hinten kommt.
Die Beine verfallen von selber in einen zackigen Tret-Rhythmus.
Hinter Blatzheim kommen die ersten Tropfen. Doch ab hier habe ich den Wind zunehmend im Rücken und kann im höchsten Gang kräftig Tempo machen. Am Ende ergibt das einen mustergültigen Negativ-Split (1. Hälfte 15,6 km/h im Mittel, 2. Hälfte 18 km/h) und eine Spitzengeschwindigkeit von stellenweise 31,5 km/h. Tut gut, sich nun im Endspurt, das Ziel schon in einigen km vor Augen, auszupowern.
Mir kommen 3 andere Exotengefährte entgegen: Drei Monowheel-Fahrer (wenn man die so nennt, oder sind es Roller?). So etwas könnte mich auch noch reizen, für den arbeitstäglichen Weg zur Bahn. Aber mit Sport haben sie nichts zu tun.

Ein Stück weiter dann blockieren 3 Jugendliche mir ihren Motorrollern komplett den Radweg, sie haben eine Panne. Ich erspähe eine Umfahrungsmöglichkeit über den Grünstreifen und steuere den an. Im letzten Moment erkenne ich, dass es kein Grünstreifen ist, sondern ein leicht zugewachsener Regensammler mit Gitterroststangen in Fahrtrichtung.
"Das könnte jetzt aber dumm ausgehen" denke ich mir noch, als es auch schon dumm ausgeht. Das Vorderrad hat plötzlich keinen Halt mehr, mir gelingt zwar eine Notbremsung, aber mein rechter Fuß findet keinen sicheren Stand und in Zeitlupe, geordnet, aber unaufhaltsam gehe ich neben den Motorrollern zu Boden. Sofort kommen die drei Jugendlichen an, entschuldigen sich für die Blockade, helfen mir hoch, fragen, ob alles ok sei. Das ist es erstaunlicherweise, ich habe nicht die kleinste Schramme und auch meinem Gefährt ist nichts passiert. Wieder und wieder entschuldigen sich die drei. Doch ich hätte auch umsichtiger vorgehen können und besser angehalten. So haben wir alle vier etwas gelernt und wünschen uns noch einen schönen Sonntag.

Regentropfen fallen mittlerweile keine mehr. Nach 34 km in 2:01 Stunden rolle ich zufrieden in die heimische Garage.
Herrliche Tour und nächstens dann mit Karte an Bord!

Donnerstag, 23. Juni 2016

Dreimal Neugier


Wenn die Neugier sich auf ernsthafte Dinge richtet, dann nennt man sie Wissensdrang.  (Marie von Ebner-Eschenbach)

Und dringend wissen wollte ich doch in den letzten Tagen so ein paar Sachen.

Als erstes kommt hier ein Bild, das eifrige Leser*innen schon in 2 weiteren Blogs entdeckt haben, dem ich hier aber noch (weil es ja mein Blog ist) den gebührenden Rahmen verleihen möchte: Ein kleines Bloggertreffen mit Anja und Volker im Schatten des Kölner Doms (wobei uns Volker ja noch zum Ahrathon begleitete). Wie schön, dass man im Netz Leute kennenlernen kann, die einem sonst nie über den Weg laufen würden!
Volker kenne ich ja schon, auf Anja war ich natürlich neugierig. Lustig, dass wir uns erst jetzt treffen, wo unser Himmel doch von denselben Wolken geprägt ist! Das sollte doch einer Wiederholung förderlich sein!

Weiterer Punkt der Neugierde: Was trinken denn Menschen anderswo? Hier in Köln und näherer Umgebung (Ausnahme Düsseldorf) konsumiert man bekanntlich, das leichte, süffige, obergärige Kölsch. Ein Bier, das so heißt wie „ons Sproch“ (unsere Sprache). Angestachelt durch ein kleines Wortgefecht auf seinem Blog, brachte Volker uns in seinem ohnehin schon schmalen Reisegepäck 2 Flaschen des Trinkprodukts seiner Heimat mit: „Oldenburger Pilsener“. Zwecks optimaler Kühlung horteten wir es zunächst im Kühlschrank, bevor wir es dann der Verkostung zuführten.



Nun ja, ziemlich herb rinnt es die Kehle hinab. Aber wahrscheinlich braucht es solches Aroma, um gegen das manchmal rauere Klima dort oben zu bestehen? Oder es ist ein Ausdruck der noch immer anhaltenden Betrübnis, dass das vormals stolze Großherzogtum Oldenburg ebenso wie der Freistaat Oldenburg heute der Geschichte angehören und sogar noch 1976 der Bundestag ablehnte, das Land Oldenburg wiederherzustellen (https://de.wikipedia.org/wiki/Oldenburg_(Land)Da ist man im Rheinland ja flexibler. Lange Jahre war man Kurfürstentum („Kurköln“, https://de.wikipedia.org/wiki/Kurk%C3%B6ln) und schreckte sogar nicht davor zurück, den eigenen Erzbischof 1288 bei der noch heute im kollektivkölner Gedächtnis fest verankerten Schlacht von Worringen kräftig zu „verkloppen“. Doch als das Schicksal die Kölner erst zu Franzosen, dann zu Preußen machte, war es auch gut – hier ist man flexibel und ist stets Änderungen gegenüber aufgeschlossen (https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6ln) - Welt lass Dich umarmen! Daher vielleicht auch das leichte Bier.
Genug Geschichte, was sagt der Gaumen? Zu einem sehr deftigen Essen kann man ein Oldenburger trinken, ein Wein würde da untergehen, ein Kölsch vielleicht seine feine Note nicht ganz ausspielen können.
Und nach diesem deftigen Essen in Oldenburger "Begleitung" bleibe ich dennoch beim … Wein! ;-)

Und noch ein Punkt der Neugier: 
Wie wirkt die erste, nicht schmerzhafte Spritze im Knie? Der Arzt hat ausdrücklich zum Laufen und ausprobieren angeregt.
Auf also zu einer kleinen Tabata-Runde nach der Formel
  • 10 Minuten einlaufen,
  • 8 x (20 Sekunden Vollgas bis zum Anschlag + 10 Sekunden Pause),
  • 10 Minuten auslaufen.

Klingt ja locker.
Die ersten 20 Sekunden Belastung sind –gefühlt- nichts.
Die zweiten und dritten, joooo.

Die restlichen jeweils 20 Sekunden erscheinen endlos und die 10 Sekunden dazwischen reichen gerade mal für ein paar tiefe Atemzüge, die Sekunden rasseln nur so herunter. 
Der Trost bei der Sache: Schon nach fixen 4 Minuten ist die Folter vorüber, aber 4 Minuten können laaaang sein.
Das Knie beginnt nach ca. 3 km wieder, den bekannten Druck aufzubauen, der dann nach einem weiteren halben km bisher in Schmerz überging. Doch der bleibt diesmal aus, wenn auch das unangenehme Druckgefühl bleibt. Macht das Laufen zwar nicht prickelnd, aber immer noch besser als der doch teils arge Schmerz.
Eine erste Wirkung? Das wird der nächste Lauf zeigen.  Auf alle Fälle wird es mehrerer Spritzen bedürfen. Aber was macht man nicht alles?
Ich bin neugierig, wie das weitergeht, äh, -läuft.

Sonntag, 19. Juni 2016

Ahrathon Halbmarathon 2016

Der Ahrathon, der Lauf, bei dem Heidrun, Doris und ich uns den Stammgaststatus seit der allerersten Austragung 2012 fleißig erlaufen. Allerdings wird uns diesmal klar: Wir haben es bisher kräftig falsch gemacht! Denn betätigten wir uns sonst als Staffel (Link 2014, Link 2015, zuvor gab es meinen Blog noch nicht) und rangen um die Minuten und Sekunden, so haben wir uns diesmal als Quintett mit Deichläufer Volker und meinem eidgenössischen Ehemann auf die komplette Halbmarathonstrecke angemeldet. Mit dem Ziel, alle Genüsse am Wegesrand mitzunehmen. Gemeint sind damit die Gaumengenüsse, flüssiger und fester Art, die unterwegs gereicht werden. Ach, was ist uns denn da in den ersten Jahren entgangen!

Erst noch ein Gruppenbild zu Dokumentationszwecken. Denn schließlich wissen wir ja nicht, wie wir hinterher so aussehen, wie sich Alkoholgenuss und Laufen vertragen.
Im Gegensatz zu 2015 lacht die Sonne, kein Tröpflein vom Himmel trübt unseren Lauf, und die himmlischen Tröpflein im Glase kommen ja noch dazu :-).

Gehört zwar nicht zu uns, schaut aber so schön.








Die Veranstaltung entwickelt sich bestens und in diesem Jahr musste das Feld der Halbmarathonis in 3 Startblocks aufgeteilt werden, die mit 15 Minuten Abstand auf die Strecke geschickt werden. Hinzu kommen noch die in separater Wertung laufenden Kostümläufer, so dass gute 1000 Läuferinnen und Läufer diese Distanz bestreiten, sowie Vollmarathon, Staffeln, und weitere Disziplinen.
Allerbeste Stimmung am Start.
Und in Anbetracht der speziellen Ausgestaltung müsste eigentlich der Startschuss mit einem "Prost!" ergänzt werden. Denn uns scheint, die meisten Teilnehmer/innen sind auf Genusskurs.

Anfangs geht es an der Ahr entlang. Im schattigen Grün der Bäume. Man läuft dicht und wer auf Tempo auswäre, hätte sich in die erste Reihe stellen sollen.











Kleiner Fernblick auf ein Etappenziel, das Hotel Hohenzollern, wo der 2. Verpflegungspunkt unserer harrt.













Schon nach 3 km sehnt und ruft Volker den Punkt der ersten Labsal herbei. Nur kurz kann ihn von seiner Qual der Blick auf das von ihm sofort erkannte "Neuschwanstein" ablenken. In mir keimt der Verdacht, ob er heimlich schon ein Schlückchen....?








Doch bald kommt er, der ersehnte Punkt, etwa bei km 5.
Ich sehne ihn aus etwas egoistischen Gründen herbei, denn es ist ja mein Knietest, nach brav geschluckten Pillen.
Aber leider, bereits hier spüre ich erste Pein im Bein.














Der Wein wartet schon auf uns!
Wasser gibt es aber auch.













Prosit!









Schmackhafte Snacks werden auch dazu gereicht, wie an allen weiteren folgenden Punkten...





... und fachkundige Beratung zum kredenzten Tropfen.
Volker wurde sofort als Weinkenner geoutet.
Und ich spüre, dass das Knie wieder Ruhe gibt.




Weiter gehts, es nahen nun die Passagen durch die Weinberge. Ganz oben da hinten sehen wir unsere Sportskameraden der ersten Startwelle schön zwischen den Rebstöcken!

















Doch nicht die Treppen mit Geländer gehts hinauf, sondern auf einem etwas sanfter ansteigenden Weg.

Wir eilen mit Weile und genießen den einen oder anderen Ausblick.


























































































Und schwupps, schon sind wir am nächsten Verkostungspunkt. Es gibt Wein, Wasser, Snacks, Obst, Live-Musik und stetig steigende Laune.
Mein Knie freut sich über die Pause.
Die Strecke verläuft hier übrigens von vorne rechts nach hinten links.
Falls das jemand interessiert. Die übrigen machen Stehtparty. Irgendwann erschallen Alarmrufe, ein Voraus-Radfahrer prescht heran, alles macht Platz und begrüßt mit La Olá einen führenden Läufer, könnte der vom Marathon gewesen sein.
Wir führen uns Leckeres zu Gemüte und beschließen dann stressfrei, weiterzulaufen.

Volker visualisiert unser "Feeling-of-the-Day".
So kann Halbmarathon laufen aussehen...













... oder so. Die munteren Jungs rennen wieder rückwärts, wie schon 2015, als sie als Bergmänner in selbiger Technik unterwegs waren. Sie trainieren und machen Werbung für die Rückwärtslaufweltmeisterschaft, die dieses Jahr in Essen stattfindet. Ich erfrage die Bestmarken:
10 km in rd. 40 Min., Halbmarathon in rd. 1,5 Std, Marathon in dreikommanocheinpaar Minuten.
Alles Zeiten, die ich noch nicht mal vorwärts hinbekomme.


Wir tauchen ein in eine schattige Waldpartie ...

















... bevor endlich wieder, unverkennbar, ein Verpflegungspunkt den Kurs bereichert.








Volker hat sofort ein Ziel im Visier.













Auch wenn der Anschein trügen mag, es gibt genug für alle und das mit nur wenig Anstehen.












Live-Musik ...












... würzt uns die Degustation des nächsten Tropfens.













Die Weinprobenpunkte werden verbunden durch ganz viel schöne Landschaft, der wir uns nun wieder für eine Weile widmen dürfen.





Wie man unverkennbar sieht, geben wir alles und machen unser Tempo.
















Und bald sehen wir eine Ansammlung von Menschen in Sport- und anderer verdächtiger Kleidung.
Ich brauche auch wieder Schmiermittel für mein Knie. Denn bisher war es nach jedem Trunk des wohltuenden Weins aus dem anmutigen Ahrtal wieder beruhigt, oder sagen wir, die Pein etwas gemindert.



Es gibt sehr guten Grau-(oder war es Weiß-?)Burgunder. Andere nahmen auch vom Roten.











Und wieder - Live-Musik. Ich habe noch die Klänge im Kopf: Santana verjazzt.
Leider ist hier schon die Hälfte des schönen Zeitvertreibs herum.











Kleines Selfie am Rande. Abgesehen vom Knie geht es mir gut und wir stellen zudem fest, dass der Alkohol und laufen gut zusammen geht. Wobei die konsumierten Weinmengen auch keine ausufernden sind.














Wir sind auf dem Rotweinwanderweg unterwegs und könnten uns auch anhand der Infotafeln über Weinanbau informieren.
Doch das Laufen macht heute mehr Spaß. Auch mir, trotz Knie. Einfach schön, sich bei optimalen Bedingungen durch schöne Landschaft bewegen zu können.






Neeeiiiin, die tun nur so, die sind nicht hackedicht.


























Leider nähern wir uns schon Ahrweiler. Ab nun unterstützen uns wieder freundliche Polizisten, die hier und an weiteren Stellen jedesmal den Verkehr anhalten, wenn sich Läufer nähern.








Welche Überraschung hinter der nächsten Ecke!


Es erklingt "Auf uns", Textauszug:
 „Ein Hoch auf das, was vor uns liegt, 
dass es das Beste für uns gibt.
Ein Hoch auf das, was uns vereint, 
auf diese Zeit. (Auf diese Zeit)
Ein Hoch auf uns (uns), auf dieses Leben,
auf den Moment, der immer bleibt.
Ein Hoch auf uns (uns), auf jetzt und ewig,
auf einen Tag Unendlichkeit.“
Darauf müssen wir anstoßen! Haben wir heute ja schließlich noch nicht gemacht (hüstel).













Und dann geht es auf zum letzten Abschnitt.























Ein längeres Stück des Wegs führt uns durch den Kaiserin-Auguste-Viktoria-Park entlang der Ahr.

Das Knie ist plötzlich völlig entspannt und ich erlaube mir einen freien Lauf wie mir ist, und das ist um die 5:30 Min/km. So etwas hatte ich auch noch nicht bei ca. km 18 eine Halbmarathons. Aber das war so ein lockerer und entspannender Lauf, da geht selbst so etwas.















Wir überqueren die Ahr und sehen schon weiter hinten einen Trupp in Richtung Zieleinlauf unterwegs.














Sport hält jung,
oder ist es der Wein?













Volker ist inzwischen vorgeprescht und erwartet uns hinter dem Zielbogen.














Im Ziel herrscht gute Stimmung und wir nehmen ein Zieltröpfchen.

Hier das Nachher-Bild zum Vorher-Bild.
Dazwischen lag ein ganz außergewöhnliches Lauferlebnis, das einmal nicht die Jagd nach einer guten Zeit als Ziel hatte, sondern den puren Spaß an einem schönen gemeinsamen Lauf.
Unsere Zeit? 3:34 Std. Aber die ist sowas von egal, die Platzierung noch mehr.
Und falls sich hier beim Lesen jemand um unser körperliches Wohl sorgt: Nein, wir haben uns keinen Schwipps angetrunken und unterwegs wirklich nur eine Kostprobe des jeweils angebotenen Weins genommen (Jeder Verpflegungsstand wurde von einem Winzer bestückt) bzw. von den überall vorhandenen Snacks und Leckereien.
Wer einen entspannten Lauf mit viel Freude erleben will, ist hier allerbestens aufgehoben. Man merkt, dass der Ahrathon inzwischen Organisationsroutine gewonnen hat. Zum nächsten Lauf würden wir uns lediglich wünschen, dass doch die Medaille auch wieder eine Jahreszahl trägt, damit man sich immer wieder an die schöne Austragung von 2016 erinnern kann.

Den Rest des Tages lassen wir in Bad Neuenahr ausklingen, schauen kurz bei Rock und Wein vorbei und führen uns dann regenerierende Nahrung zu. Wir haben es nicht eilig, denn sicherheitshalber (wer weiß, der Alkohol....) hatten wir Zimmer vor Ort gebucht, so dass wir uns in die gemachten Betten fallen lassen können und auch noch ein gemütliches Frühstück zu fünft vor der Heimfahrt gönnen können.
Herrlich, besser gehts nicht, darauf ein dreifaches Prosit!

Zu Volker's Bericht geht's hier entlang.

Hier der Link zum Nacherleben des Kurses: Link