Sonntag, 30. Oktober 2016

Grüße aus der Suppenküche

Heute habe ich mir einen weiteren langen Lauf vorgenommen. Da der im Flachen sein soll, muss ich leider aus der sonnigen Höhe in die Nebelsuppe da hinten unten abtauchen. Ich möchte am Seeufer entlanglaufen.





Der Dunst kriecht mir sogar entgegen. Also auf geht's in die nebelige Suppenküche, die mich mit frischen 6 Grad empfängt.










An der Aare entlang laufe ich nach Thun. Kurzer Blick auf den Rathausplatz, dem Ziel des Thuner Stadtlaufs vom Ende August.










Könnte Venedig sein, ist aber Thun am gleichnamigen See.








Die seltsamen Fenster sind mir noch nie aufgefallen. Welchen Grund das wohl haben mag?











An einem solch dunstigen Sonntagmorgen bin ich fast allein an der Seepromenade.












Ist aber auch eine Wetterlage zu abtauchen...




























Langsames Laufen hat den Vorteil, dass man hier und da auch Details wahrnehmen kann, wie diesen interessanten Treppenabsatz.












Gegen Ende meines Laufs lockert die Nebelsuppe zaghaft auf. Das tröstet etwas über den Gegenwind, der mich auf meinem A-nach-B-zurück-nach-A Kurs nach der Wende begleitet.










Demnächst darf das Volk über den Ausstieg aus der Atomkraft abstimmen. Beneidenswert, dass hier Mitbestimmung aktiv praktiziert wird. Auf das Ergebnis darf man gespannt sein!













Gegen Ende komme ich nochmals an einem auffallend putzigen Anblick an einem Armeegelände vorbei.











Man kennt ja den Spruch von den Schwertern zu Pflugscharen. In Abwandlung würde ich sagen, das sind die sympathischsten Angehörigen des eidgenössischen Bundesheeres! Ob hier der Grundstoff für die berühmten Armeedecken produziert wird? Und wenn ja, verspinnen die Rekruten die Wolle selber...?

Mein Selbstvorgabe von 2 Stunden erfülle ich und absolviere 18,3 km. Wobei die letzte halbe Stunde etwas zäh verlief. Da sind wohl immer noch ein paar der Bazillenquälgeister in meiner Blutbahn, die mich schon die ganze letzte Woche ärgerten.



Freitag, 28. Oktober 2016

Bergherbst

Trägheit ist manchmal doch von Vorteil. Also Trägheit in Form von gemütlichem Frühstück, Kühe beobachten, Kuchen backen und Kuchen essen, noch'n bißchen auf dem Sofa lungern... Denn ohne diese Gering-Aktivitäten wäre ich nie in den Genuss der wunderbaren Spätnachmittagsherbststimmung gekommen, mit wunderschönem Licht, milder Luft, buntesten Herbstfarben, malerischer Weitsicht.
Einfach ein Genuss!
So komme ich läuferisch bei meiner kleinen Runde kaum voran, weil ich immer wieder Fotostopps einlegen muss. Aber DAS muss sein heute. Zumal wir zuvor noch mit einer Freundin telefonierten, die etwas über eine halbe Autostunde entfernt wohnt und dort im Nebel sitzt...


















Immer wieder soooo schöööön hier...

Sonntag, 23. Oktober 2016

Tristesse im Geisterdorf

Man muss nicht bis Silvester mit guten Vorsätzen warten...
Nachdem ich ohnehin vorhatte, den Winter über die Form zu halten, statt sie im Frühjahr wieder aufzubauen, und ich zudem kürzlich las, dass gute Marathonis im Winter gemacht werden, nehme ich mir einen regelmäßigen langen Lauf pro Woche vor.
Also, heute dann 2 Stunden am langsamen Stück.
Wäre eine gute Distanz wieder einmal im sterbenden (weil dem Braunkohletagebau weichenden)  Dorf, Manheim, vorbeizuschauen.



Daher geht es wieder zum gleichen Wald wie vorgestern. Der noch genauso bunt daherkommt, Sauerstoff spendet und mit raschelndem Laub erfreut. Zudem tropft der Nebel des Morgens hier und da von den Bäumen herab.







Der Radweg an der Straße zum Dorf stimmt schon gut ein, man lässt ihn einfach zuwachsen. Gibt eh' wohl keine Radfahrer mehr. Oder wenn, fahren sie wegen der wenigen Autofahrer auch auf der Straße sicher...
Die Stimmung im Ort lässt sich am besten mit dieser Filmmusik charakterisieren: Link
Die grau-nebelige Stimmung tut ihr Übriges...












Der Friedhof zieht ja mit um, die Kirche ist schon geschlossen. Aber was ist mit Denkmälern? Die Antwort hier, die frühere Beschriftung scheint mitgewandert zu sein:


Das frühere Gemeindehaus ist noch in Betrieb. Auch wenn die Zeit stehengeblieben ist, jedenfalls ist es als ich dort bin ca. 13 Uhr.







Manche Autos täuschen nur Anwesenheit vor, mancher hat sein stillgelegtes mobiles Altertümchen gleich vor Ort stehengelassen.









Eine Hausrückseite ist schon zugemauert. Das übliche Verfahren vor dem Gesamtabriss. Allerdings sehe ich bisher nur wenige solcher Beispiele, obwohl der Ort fast menschenleer ist.


Eine idyllische Wiese:

Noch im Juli 2016 sah sie so aus. Die Abbruchreste des Hauses an dieser Stelle:

Ein letzter Blick zurück. Wer weiß, wie es nächstes Jahr hier sein wird? Ich habe eine Vermutung, und werde sicherlich wieder nachschauen, wie es weitergeht. Zum Vergleich noch hier frühere Posts: Juli 2016März 2016Februar 2015


Meine selbst gesetzte Vorgabe von 2 Stunden erfülle ich mir. Bei etwa 6-7° läuft es sich gut. Der Wind frischt mehr und mehr auf und da ich zurück über das freie Feld laufe bin ich froh, dass ich Handschuhe dabei habe. Kurz vor daheim bläst er die grauen Wolken fort und zaghaft zeigt sich eine fahle Herbstsonne. Aber da sitze ich schon auf dem gemütlichen Sofa bei Kaffee & Kuchen :-) Ich bin sehr zufrieden, so kann es weitergehen!

6-7° 18,3 km, 2 Std (6:29 Min/km), HF 129