Es ist heiß,
man schwitzt
und verliert mit dem Schweiß auch Salz.
Vor allem bei längeren Läufen muss dieser Verlust ausgeglichen werden. Ich habe bemerkt, dass mir beim Marathon unterwegs ein paar Salztabletten gut tun.
Doch dann kommt die Transportfrage auf.
Die Originalverpackung ist nur wenig größer als ein Filmdöschen (für diejenigen Mitleser/innen, die noch solche Döschen kennen... 😄). Und nähme man die mit, klappert es bei jedem Schritt.
Bisher habe ich mir durch Hineinstopfen von etwas Küchenfolie geholfen, war aber supoptimal.
So brütetete ich schon eine Weile nach einer sinnvollen und vor allem platzsparenden Alternative...
Schlussendlich kam ich auf eine Idee.
Man verschaffe sich einen Textmarker.
Nehme die Abdeckung für die Markerspitze ab. Darin ist noch ein Plastikeinsatz, der kann heraus.
Zudem ziehe man das hintere Ende des Markerkörpers ab. Bei meinem Exemplar war nichts verklebt, eine Zange schaffte das einfach.
Hier wird es schon klarer.
Das hintere Teil passt genau in die Abdeckung und rastet auch ein.
Und schon ist ein minimalstisches Transportgefäß für diese Ladungsmenge Salz entstanden.
Größenvergleich zum Originalbehältnis:
Und durch den Clip kann man den neuen Salzbehälter sogar beliebig an der Ausrüstung anklemmen.
Der Schweiß darf fließen! 😁
Freitag, 29. Juni 2018
Sonntag, 24. Juni 2018
Cruisen im Weinberg
Man muss sich auch mal etwas gönnen und seinen inneren Wünschen einfach gelegentlich nachgeben.
Mir war nach nochmaligem Ablaufen der Ahrathonstrecke, einfach so. Und auch wenn ich sonst eher lieber ab der Haustür loslaufe, statt zuvor das Auto zu bemühen, gönne ich mir heute die 35 Autobahnminuten. Mir ist danach.
Daheim steige ich bei wolkigem Himmel ins Auto und erlebe in Bad Neuenahr einen kleinen Schock. Kühle 13 ° und böiger Wind. Da bin ich froh, dass ich vorsichtshalber einen dünnen Windbreaker ins Auto gelegt hatte!
Dessen Reißverschluss schließe ich bis obenhin und brauche eine Weile, bis ich Betriebstemperatur erreiche. Für mein Vorhaben habe ich mir volle Originaltreue vorgenommen. Also Parken am Dahliengarten, wo sich beim Lauf Start und Ziel befinden. Komisch, den nun so läuferleer zu erleben. Alles pickobello aufgeräumt, nichts deutet auf das Event von vor 7 Tagen hin! Außer hier und da aufgespritzte Orientierungspfeile auf dem Boden.
Ich werfe mich also beim Mittagsläuten auf die Strecke und trabe im Wohlfühlmodus los. Ein eigenartiges Gefühl, nun so allein (abgesehen von einigen Rollatorpilot/innen, Wanderern, Radfahrern) auf der bekannten Route unterwegs zu sein. Hat aber auch Vorteile. Bei km 4 fiel mir schon wiederholt ein kleiner Laden für Wohndeko ins Auge, sehr sogar. Dessen Inhaberin immer vor der Tür stand und munter klatschte. Diesmal passt es und ich mache einen Abstecher hinein. Sehenswerte Sachen gibt es. Die Inhaberin ist auch da und als sie erfährt, was ich plane, bietet sie mir sofort ein Glas Wasser an. Sehr nett!
Ich schaffe es nach meiner Runde später nochmals dorthin, um den lokalen Einzelhandel zu fördern 😊
In den Weinbergen ein völlig anderes Bild. Statt fröhlichem Läuferlachen gibt es viel Ruhe, die hier und da von Motorgeräuschen, Motorsägen, Baumaschinen, Minitraktoren unterbrochen wird.
Doch dann, ein vergessenes Souvenir des Laufs:
Leider natürlich ein leeres Versprechen, der VP ist längst abgebaut.
So laufe ich eben einfach durch. Das bringt zudem erheblichen Zeitvorteil, denn dann passiert das, was mein V800 vor einer Woche exakt dokumentiert hat, eben nicht. So sehen Aufenthalte an VPs des Ahrathons aus. Man streicht den Tischen entlang auf der Suche nach Getränk, schaut, wo es was gibt, sucht Fotografierstandorte. Das kostet natürlich Zeit!
Es läuft unerwartet gut. Alle bis auf den letzten Anstieg laufe ich mit erträglicher Mühe hinauf und klopfe mir dafür innerlich ein wenig auf die Schulter.
Ich verlaufe mich zweimal, denn die Pfeile auf dem Boden sind auf den Feldwegen längst verblasst. Daher scheint mir einmal ein Abzweig zu unwahrscheinlich, kann ich aber nach wenigen Metern korrigieren.
Dann folgt eine Wegekreuzung, wo mir keine der Optionen bekannt vorkommt. Ich laufe die erste, nee, zu 100% unbekannt, nur weiter hinten erkenne ich eine Streckenpassage wieder. Aber ich will ja original laufen, also zurück und Option 2 gewählt. Der Weg schraubt sich hoch und hoch und hinter der nächsten Kurve müsste doch.... Ist aber nicht und auch dies war eine Irrung. Also zurück zu Variante 1 die mich zum bekannten Streckenabschnitt führt. Ab da ist die Navigation kein Problem mehr. Dennoch ist es komisch, was man bei 7-maliger Teilnahme nicht wiedererkennt, bzw. nie wahrgenommen hat.
Dieses Gedenkkreuz hier zum Beispiel. Das stand wahrscheinlich schon immer dort.
Dahinter folgt eine Kuppe und der kühle Wind weht mir kräftig entgegen. Da freut man sich, wieder in den Windschatten des Weinbergs eintauchen zu können.
Ein Unterschied zum Event sind die fehlenden Polizisten, die an den Straßenquerungen jedesmal die Autos stoppen, wenn sich ein Läufer nähert. Aber wir sind hier nicht in Köln-City und als umsichtiger Läufer schafft man diese Stellen auch solo.
Eine Gemeinsamkeit von heute und vor einer Woche allerdings fällt mir plötzlich auf:
Keine Zuschauer! Für heute klar, aber beim Lauf selber sind eigentlich auch kaum Zuschauer an der Strecke. Doch das fällt kaum auf, denn die Stimmung im Läuferfeld ist super, und der Wein an den VPs beschwingt ungemein.
Es wundert mich, wie fluffig mein Ausflug heute läuft. Keine Probleme irgendwelcher Art, ja ich laufe sogar 2 km mehr, weil mein Berlin-Plan das verlangt. Gar kein Thema, alles locker.
Nur einen Original-Streckenabschnitt kann ich nicht laufen: Den Kurpark ab km 20. Dazu bräuchte mein eine Kurkarte, und eine solche führe ich nicht mit. Also kehre ich um und nehme einen anderen Weg zum Hotel am Dahliengarten.
Ein komisches Gefühl, ins leere Ziel zu stürmen. Ich verkneife mir daher Siegesgesten, was sollen sonst die Leute denken?
Austraben zum Auto und ein rundum richtig schöner Lauf ist zu Ende.
War meine "Streckenverweilzeit" beim Ahrathon etwas über 4 Stunden, so schaffe ich die 21 km heute in rd. 2:20, und das ohne Gefühl einer Anstrengung.
Was doch zügiges Passieren von VPs so ausmachen kann 😁!
Mir war nach nochmaligem Ablaufen der Ahrathonstrecke, einfach so. Und auch wenn ich sonst eher lieber ab der Haustür loslaufe, statt zuvor das Auto zu bemühen, gönne ich mir heute die 35 Autobahnminuten. Mir ist danach.
Daheim steige ich bei wolkigem Himmel ins Auto und erlebe in Bad Neuenahr einen kleinen Schock. Kühle 13 ° und böiger Wind. Da bin ich froh, dass ich vorsichtshalber einen dünnen Windbreaker ins Auto gelegt hatte!
Dessen Reißverschluss schließe ich bis obenhin und brauche eine Weile, bis ich Betriebstemperatur erreiche. Für mein Vorhaben habe ich mir volle Originaltreue vorgenommen. Also Parken am Dahliengarten, wo sich beim Lauf Start und Ziel befinden. Komisch, den nun so läuferleer zu erleben. Alles pickobello aufgeräumt, nichts deutet auf das Event von vor 7 Tagen hin! Außer hier und da aufgespritzte Orientierungspfeile auf dem Boden.
Ich werfe mich also beim Mittagsläuten auf die Strecke und trabe im Wohlfühlmodus los. Ein eigenartiges Gefühl, nun so allein (abgesehen von einigen Rollatorpilot/innen, Wanderern, Radfahrern) auf der bekannten Route unterwegs zu sein. Hat aber auch Vorteile. Bei km 4 fiel mir schon wiederholt ein kleiner Laden für Wohndeko ins Auge, sehr sogar. Dessen Inhaberin immer vor der Tür stand und munter klatschte. Diesmal passt es und ich mache einen Abstecher hinein. Sehenswerte Sachen gibt es. Die Inhaberin ist auch da und als sie erfährt, was ich plane, bietet sie mir sofort ein Glas Wasser an. Sehr nett!
Ich schaffe es nach meiner Runde später nochmals dorthin, um den lokalen Einzelhandel zu fördern 😊
In den Weinbergen ein völlig anderes Bild. Statt fröhlichem Läuferlachen gibt es viel Ruhe, die hier und da von Motorgeräuschen, Motorsägen, Baumaschinen, Minitraktoren unterbrochen wird.
Doch dann, ein vergessenes Souvenir des Laufs:
Leider natürlich ein leeres Versprechen, der VP ist längst abgebaut.
So laufe ich eben einfach durch. Das bringt zudem erheblichen Zeitvorteil, denn dann passiert das, was mein V800 vor einer Woche exakt dokumentiert hat, eben nicht. So sehen Aufenthalte an VPs des Ahrathons aus. Man streicht den Tischen entlang auf der Suche nach Getränk, schaut, wo es was gibt, sucht Fotografierstandorte. Das kostet natürlich Zeit!
Es läuft unerwartet gut. Alle bis auf den letzten Anstieg laufe ich mit erträglicher Mühe hinauf und klopfe mir dafür innerlich ein wenig auf die Schulter.
Ich verlaufe mich zweimal, denn die Pfeile auf dem Boden sind auf den Feldwegen längst verblasst. Daher scheint mir einmal ein Abzweig zu unwahrscheinlich, kann ich aber nach wenigen Metern korrigieren.
Dann folgt eine Wegekreuzung, wo mir keine der Optionen bekannt vorkommt. Ich laufe die erste, nee, zu 100% unbekannt, nur weiter hinten erkenne ich eine Streckenpassage wieder. Aber ich will ja original laufen, also zurück und Option 2 gewählt. Der Weg schraubt sich hoch und hoch und hinter der nächsten Kurve müsste doch.... Ist aber nicht und auch dies war eine Irrung. Also zurück zu Variante 1 die mich zum bekannten Streckenabschnitt führt. Ab da ist die Navigation kein Problem mehr. Dennoch ist es komisch, was man bei 7-maliger Teilnahme nicht wiedererkennt, bzw. nie wahrgenommen hat.
Dieses Gedenkkreuz hier zum Beispiel. Das stand wahrscheinlich schon immer dort.
Dahinter folgt eine Kuppe und der kühle Wind weht mir kräftig entgegen. Da freut man sich, wieder in den Windschatten des Weinbergs eintauchen zu können.
Ein Unterschied zum Event sind die fehlenden Polizisten, die an den Straßenquerungen jedesmal die Autos stoppen, wenn sich ein Läufer nähert. Aber wir sind hier nicht in Köln-City und als umsichtiger Läufer schafft man diese Stellen auch solo.
Eine Gemeinsamkeit von heute und vor einer Woche allerdings fällt mir plötzlich auf:
Keine Zuschauer! Für heute klar, aber beim Lauf selber sind eigentlich auch kaum Zuschauer an der Strecke. Doch das fällt kaum auf, denn die Stimmung im Läuferfeld ist super, und der Wein an den VPs beschwingt ungemein.
Es wundert mich, wie fluffig mein Ausflug heute läuft. Keine Probleme irgendwelcher Art, ja ich laufe sogar 2 km mehr, weil mein Berlin-Plan das verlangt. Gar kein Thema, alles locker.
Nur einen Original-Streckenabschnitt kann ich nicht laufen: Den Kurpark ab km 20. Dazu bräuchte mein eine Kurkarte, und eine solche führe ich nicht mit. Also kehre ich um und nehme einen anderen Weg zum Hotel am Dahliengarten.
Ein komisches Gefühl, ins leere Ziel zu stürmen. Ich verkneife mir daher Siegesgesten, was sollen sonst die Leute denken?
Austraben zum Auto und ein rundum richtig schöner Lauf ist zu Ende.
War meine "Streckenverweilzeit" beim Ahrathon etwas über 4 Stunden, so schaffe ich die 21 km heute in rd. 2:20, und das ohne Gefühl einer Anstrengung.
Was doch zügiges Passieren von VPs so ausmachen kann 😁!
Donnerstag, 21. Juni 2018
Mord und Rollerei
Bisher war der Juni läuferisch eher kilometerarm. Abgesehen vom HM in Duisburg und dem Ahrathon lief nicht viel. Dabei müsste das Training für Berlin schon längst begonnen sein. Doch manchmal tut es einfach besser, mal der Bequemlichkeit den Vortritt zu lassen.
Diese Woche soll allerdings die Wende bringen!
Am Dienstag 14 schöne Kilometer im Wohlfühltempo von 6:30 Min/km und gestern wäre mir dann wahrhaftig nach einem Lauf im Warmen gewesen. Aber die tatsächlich dann zu konstatierenden 27° ließen diesen Plan schmelzen wie Schnee in der Sonne.
Dafür waren es perfekte Bedingungen für ein Roll-out mit Elli, das wie immer mit wunderbarem Fahrtwind erfreut und Hitze erträglicher macht. Am Lenker prangt ein neues Accessoire. Ein Behältnis für ein Taschentuch habe ich gehäkelt. So ist es immer griffbereit, wenn denn einmal Schweiß abzuwischen wäre.
Und der kam dann doch, denn die erste Hälfte meiner Route wurde von Gegenwind garniert. Also war munteres Treten angesagt.
Ein kurzer Abstecher zum "decke Boom". Ja, hier scheut man sich nicht, den Weg zu speziellen Bäumen auszuschildern.
Dieser hier ist der letzte Rest eines wohl größeren Waldgebietes vor hunderten Jahren. Unter ihm machten Fuhrleute mit ihren Karren Rast auf dem Weg zur Blatzheimer Mühle. Ein "Mordkreuz" hat hier auch einmal gestanden. Zum Gedenken an Vater und Sohn, die 1772 irrtümlich als Wilderer erschossen wurden. In den 1980'ern wurde es gestohlen.
Heute steht der eher dicke statt hohe Baum an einer viel befahrenen Landstraße, nah herangehen ist deshalb eher abenteuerlich und wenig geruhsam.
Aber ich will ja auch nicht ruhen, sondern die Beine trainieren, also rolle ich weiter durch auffallend ruhige Orte. Sonst sind bei abendlichem schönen Wetter auch immer viele andere Radler und Gassigänger unterwegs. Doch diesmal sind Erdbeerpflücker auf einem Feld schon einige der Wenigen, die mir heute begegnen. Kein Wunder, nicht nur ich rolle herum, nein, auch der Ball bei der Fußball-WM. Oder ob es anderen schlicht zu warm ist?
In Buir beschließe ich, statt einfach nur den gleichen Weg zurück zu nehmen, die Runde auszudehnen.
Also ab nach Blatzheim und am Neffelbach entlang Richtung Kerpen, wo in längeren Passagen schattige Abschnitte neben dem gurgelnden Bach angenehmes Rollen gestatten.
Schon die ganze Tour über fällt mir immer wieder ein besonderer Duft auf. Irgendwie ein Mix aus Babypuder mit Zimntnote. Weiß der Kuckuck, welches Kraut das produziert.
So langsam spüre ich, dass ich das ElliptiGo zu lange ignoriert habe, jedenfalls signalisiert die Beinmuskulatur nach einer guten Stunde ob der ungewohnten Tätigkeit Müdigkeit. Doch nun muss die ausgeweitete Runde auch zu Ende gerollt werden!
An einer komplizierteren Kreuzung bei einer Autobahnausfahrt werden Fußgängern und Radfahrern 4 einzeln geschaltete Fußgängerampeln kredenzt, wenn man nur einfach den Weg geradeaus fortsetzen möchte. Diese Schaltung verschafft mir diesmal willkommene Stehpausen. Allerdings nur deren 3, denn beim Rollen zur letzten Fußgängerampel, die mir "rot" und daher den Autos "grün" zeigt, kommt ein Auto herangefahren, dessen Fahrer mir etwas Gutes tun will. Er zeigt mit Lichthupe und Handzeichen an, dass er mich passieren lässt, damit ich nicht extra absteigen muss. Nett gemeint und daher akzeptiere ich auch mit kopfgenicktem Dank. Allerdings sind seine Hintermänner, die flott auf die Autobahn in den Feierabend wollen, alles andere als begeistert. Nicht dass da noch einer Mordgedanken hegt...
Nichtsdestotrotz komme ich unbehelligt, aber völlig schlapp nach 29 km und 1:46 Stunden daheim an.
Wieso ist plötzlich die Treppe so steil und wiegt unsere Katze unversehens 20 kg, als ich sie kurz hochhebe?
Diese Woche soll allerdings die Wende bringen!
Am Dienstag 14 schöne Kilometer im Wohlfühltempo von 6:30 Min/km und gestern wäre mir dann wahrhaftig nach einem Lauf im Warmen gewesen. Aber die tatsächlich dann zu konstatierenden 27° ließen diesen Plan schmelzen wie Schnee in der Sonne.
Dafür waren es perfekte Bedingungen für ein Roll-out mit Elli, das wie immer mit wunderbarem Fahrtwind erfreut und Hitze erträglicher macht. Am Lenker prangt ein neues Accessoire. Ein Behältnis für ein Taschentuch habe ich gehäkelt. So ist es immer griffbereit, wenn denn einmal Schweiß abzuwischen wäre.
Und der kam dann doch, denn die erste Hälfte meiner Route wurde von Gegenwind garniert. Also war munteres Treten angesagt.
Ein kurzer Abstecher zum "decke Boom". Ja, hier scheut man sich nicht, den Weg zu speziellen Bäumen auszuschildern.
Dieser hier ist der letzte Rest eines wohl größeren Waldgebietes vor hunderten Jahren. Unter ihm machten Fuhrleute mit ihren Karren Rast auf dem Weg zur Blatzheimer Mühle. Ein "Mordkreuz" hat hier auch einmal gestanden. Zum Gedenken an Vater und Sohn, die 1772 irrtümlich als Wilderer erschossen wurden. In den 1980'ern wurde es gestohlen.
Heute steht der eher dicke statt hohe Baum an einer viel befahrenen Landstraße, nah herangehen ist deshalb eher abenteuerlich und wenig geruhsam.
Aber ich will ja auch nicht ruhen, sondern die Beine trainieren, also rolle ich weiter durch auffallend ruhige Orte. Sonst sind bei abendlichem schönen Wetter auch immer viele andere Radler und Gassigänger unterwegs. Doch diesmal sind Erdbeerpflücker auf einem Feld schon einige der Wenigen, die mir heute begegnen. Kein Wunder, nicht nur ich rolle herum, nein, auch der Ball bei der Fußball-WM. Oder ob es anderen schlicht zu warm ist?
In Buir beschließe ich, statt einfach nur den gleichen Weg zurück zu nehmen, die Runde auszudehnen.
Also ab nach Blatzheim und am Neffelbach entlang Richtung Kerpen, wo in längeren Passagen schattige Abschnitte neben dem gurgelnden Bach angenehmes Rollen gestatten.
Schon die ganze Tour über fällt mir immer wieder ein besonderer Duft auf. Irgendwie ein Mix aus Babypuder mit Zimntnote. Weiß der Kuckuck, welches Kraut das produziert.
So langsam spüre ich, dass ich das ElliptiGo zu lange ignoriert habe, jedenfalls signalisiert die Beinmuskulatur nach einer guten Stunde ob der ungewohnten Tätigkeit Müdigkeit. Doch nun muss die ausgeweitete Runde auch zu Ende gerollt werden!
An einer komplizierteren Kreuzung bei einer Autobahnausfahrt werden Fußgängern und Radfahrern 4 einzeln geschaltete Fußgängerampeln kredenzt, wenn man nur einfach den Weg geradeaus fortsetzen möchte. Diese Schaltung verschafft mir diesmal willkommene Stehpausen. Allerdings nur deren 3, denn beim Rollen zur letzten Fußgängerampel, die mir "rot" und daher den Autos "grün" zeigt, kommt ein Auto herangefahren, dessen Fahrer mir etwas Gutes tun will. Er zeigt mit Lichthupe und Handzeichen an, dass er mich passieren lässt, damit ich nicht extra absteigen muss. Nett gemeint und daher akzeptiere ich auch mit kopfgenicktem Dank. Allerdings sind seine Hintermänner, die flott auf die Autobahn in den Feierabend wollen, alles andere als begeistert. Nicht dass da noch einer Mordgedanken hegt...
Nichtsdestotrotz komme ich unbehelligt, aber völlig schlapp nach 29 km und 1:46 Stunden daheim an.
Wieso ist plötzlich die Treppe so steil und wiegt unsere Katze unversehens 20 kg, als ich sie kurz hochhebe?
Sonntag, 17. Juni 2018
Ahrathon 2018 (Halbmarathon)
Der Ahrathon, meine/unsere 7. Teilnahme, was 100% aller bisher durchgeführten Ahrathons entspricht.
Weil der Lauf in wunderschöner Landschaft stattfindet, die Stimmung gut ist, und wir mittlerweile erkannt haben, dass es uns hier nicht auf Schnelligkeit ankommt, sondern auf Genuss.
Genuss des Laufens und des Weins.
War die Veranstaltung 2012 noch etwas holprig in der Organisation, dafür aber liebenswert, hatte sie dieses Jahr, sagen wir mal Korken.
Anscheinend war man der stetig zunehmenden Läuferschar nicht mehr ganz gewachsen, obwohl die ja nicht vom Himmel fiel, sondern sich zuvor mittels Anmeldung angekündigt hatte.
Man muss es sich schöntrinken, Prösterchen.
Wir starten diesmal im letzten von 5 Halbmarathonfeldern, logisch, bei angegebener Wunsch-Zielzeit von 3:30.
Das erste Holperige des Tages: Es naht von hinten der Marathonführende. Da der Marathon über 2 Runden der Strecke geht, müsste sich der Führende durch das dichte soeben gestartete Feld der Genussläufer arbeiten, was faktisch nicht möglich ist. Also weichen Führungsfahrrad und -läufer notgedrungen auf den Rasen aus. Der Sieger wird später den Marathon bei 2:44 finishen.
Für uns geht es zunächst entlang der Ahr, voller Vorfreude dem ersten Verpflegungspunkt entgegen.
Der typische Anblick hier. Nach knapp 5 km ein völlig erschöpftes Feld, das jedweder Labsal bedarf...
Und hier fluppt die Sache, mustergültig hat dieses Weingut den Posten organisiert. Wasser und Fingerfood gab es natürlich auch.
Da läuft man gern mit gestärkten Kräften weiter!
Ich habe mir vorgenommen, diesmal alle Anstiege laufend zu absolvieren. Wenn schon die Endzeit planmäßig im Keller sein wird...
Der zweite Verpflegungsposten (ca. km 7,5). Hier freute ich mich besonders auf ein Tröpfchen, das 2017 sehr gut mundete. Kaum stehe ich vor diesem Stand und mustere die Weinflasche, wird mir erklärt "Der kostenlose Läuferwein ist da hinten". Ok, dahinten, wo die Schlange steht...
Warum dort eine Schlange steht, erklärt sich anhand der suboptimalen Ausschankstrategie.
Der erstandene Rote mundet mir gar nicht, Heidrun hingegen schon.
Dass nicht alle den Ahrathon so locker-genussfreudig nehmen wie wir, mag mit der Tatsache belegt sein, dass uns hier die ersten Power-Nordic-Walker überholen...
Kleiner Blick auf das überbordende Angebot.
An dieser Stelle möchte ich erklären, dass der Lauf damit beworben wird, es gäbe für die Läufer Gourmethäppchen, Wasser in weißen/Iso in blauen Becher, Energieriegel auch.
Jo, hier gibt es Erdbeeren, geviertelt....
... und trockene Brotwürfelchen, die man mit Zahnstochern in Öl tunken kann. Wenn denn der Stocher das krümelige Bröckchen zu fassen bekommt.
Ein erster Anflug von Frust.
Wenigstens gute Live-Musik.
Mit nicht ganz gestärkten Kräften flugs weiter zum nächsten Verpflegungspunkt.
Ja, ähm, die angebotene Verpflegung...
Wir erhaschen Rotwein, meines Erachtens ok.
Wie war das eigentlich mit blauen Bechern...?
Das Fingerfood-Repertoire des Standes:
(Nachtrag vom 18.6.: Die lokale Presse vermeldet die neue Rekordbeteiligung von 3000 Läufern über alle Distanzen, für die man 2000 Häppchen produziert habe.)
Immerhin trifft man alte Laufbekannte wieder und denkt zurück an frühere Austragungen.
Es ist inzwischen ziemlich warm, aber wenigstens weht öfter eine kleine Brise den Hang entlang.
Und es erklingt gute Live-Mucke.
Wir setzen unsere Hoffung auf den nächsten V-Punkt.
Jawoll, geht doch! Hier, kurz hinter km 13, gibt es wieder die schon fast legendären leckeren Wickelspaghettis ...
... und die Sache mit dem Weinauschank klappt auch.
Leckerer Weißwein.
Kein Wunder, wenn hier alle gern verweilen.
Musik gibts auch.
Take me home, Country Road.
Gut gestärkt geht es weiter auf den kieselknirschenden Wegen der Weinberge.
Ein wenig muss man der Verpflegung Tribut zollen. Verdammt steil... Aber das ist ja auch die Region des RotweinWANDERwegs...
Kurz vor km 17 in Ahrweiler, der nächste Verpflegungspunkt. Der Weißwein ok, sofern man ihn bekam. Ein Läufer wurde justament mit dem Argument abgewiesen, er sei schon da gewesen, jeder nur ein Glas. Allerdings war er auch soeben erst angekommen.
Gourmethäppchen hier: Gummibärchen an Wackelpeter.
Die Band rockt Steppenwolf - Born to be wild, yeah!
Warum trug Heidrun eigentlich einen Rucksack...? Als hätte sie die Verpflegungsdiaspora vorausgesehen, zauberte sie ein Fläschchen Roten mit 4 Gläslein heraus. Und so hatten wir unseren persönlichen Verpflegungspunkt im Schatten der alten Bäume an der Ahr, bei km 19.
Vorbeilaufende vermuteten eine Jägermeisterparty...
Von hier noch eben am Steigenberger vorbei, mit den traditionellen Obstspießlein und diesmal dazu auch kleine Hörnchen und Energieriegel, Schlussmeter im Kurpark und schwupps, sind wir nach sagenhaften 4:08 Sunden im Ziel!
An der Startnummer führt jeder einen Bon für das Glas Wein im Ziel mit. Aber angesichts der Warteschlange verzichten wir und stellen großzügig unsere 4 Rationen dem Veranstalter zur Verfügung. Ein Becher Cola ist auch ok. Zielverpflegung? Nicht gesehen.
Tja. Schon interessant, wie man den Aufstieg einer kleinen Veranstaltung über die Jahre miterleben konnte und nun das Anstoßen an Grenzen auch.
Wenigstens gab es eine sehr schöne Medaille.
Von unserem Quartett wollen 2 mit der diesjährigen Erfahrung nach nun 7 Teilnahmen nicht mehr wiederkommen, einer eher dann den Halben einmal richtig angriffig laufen. Meiner einer würde ja die gute Stimmung und die schöne Strecke gern wieder erleben, trotz des Ärgers über nicht gehaltene Versprechen bezüglich Läuferverpflegung. Dem Vernehmen nach will das Hotel an Start/Ziel nun auch keine Einzelübernachtungen mehr anbieten, sondern gleich 2 Übernachtungen aufzwingen. Damit entfiele dann auch das abendliche und morgendliche gemütliche Beisammensein, noch ein Minuspunkt.
Mal schauen, es wird noch viel Wasser die Ahr hinunterfließen.
Wäre eigentlich schade, wenn das schwarze Band an der Medaille der Trauerflor wäre.
Links zu den Blogberichten der Teilnahmen aus 2014, 2015, 2016, 2017.
Weil der Lauf in wunderschöner Landschaft stattfindet, die Stimmung gut ist, und wir mittlerweile erkannt haben, dass es uns hier nicht auf Schnelligkeit ankommt, sondern auf Genuss.
Genuss des Laufens und des Weins.
War die Veranstaltung 2012 noch etwas holprig in der Organisation, dafür aber liebenswert, hatte sie dieses Jahr, sagen wir mal Korken.
Anscheinend war man der stetig zunehmenden Läuferschar nicht mehr ganz gewachsen, obwohl die ja nicht vom Himmel fiel, sondern sich zuvor mittels Anmeldung angekündigt hatte.
Man muss es sich schöntrinken, Prösterchen.
Wir starten diesmal im letzten von 5 Halbmarathonfeldern, logisch, bei angegebener Wunsch-Zielzeit von 3:30.
Das erste Holperige des Tages: Es naht von hinten der Marathonführende. Da der Marathon über 2 Runden der Strecke geht, müsste sich der Führende durch das dichte soeben gestartete Feld der Genussläufer arbeiten, was faktisch nicht möglich ist. Also weichen Führungsfahrrad und -läufer notgedrungen auf den Rasen aus. Der Sieger wird später den Marathon bei 2:44 finishen.
Für uns geht es zunächst entlang der Ahr, voller Vorfreude dem ersten Verpflegungspunkt entgegen.
Der typische Anblick hier. Nach knapp 5 km ein völlig erschöpftes Feld, das jedweder Labsal bedarf...
Und hier fluppt die Sache, mustergültig hat dieses Weingut den Posten organisiert. Wasser und Fingerfood gab es natürlich auch.
Da läuft man gern mit gestärkten Kräften weiter!
Ich habe mir vorgenommen, diesmal alle Anstiege laufend zu absolvieren. Wenn schon die Endzeit planmäßig im Keller sein wird...
Der zweite Verpflegungsposten (ca. km 7,5). Hier freute ich mich besonders auf ein Tröpfchen, das 2017 sehr gut mundete. Kaum stehe ich vor diesem Stand und mustere die Weinflasche, wird mir erklärt "Der kostenlose Läuferwein ist da hinten". Ok, dahinten, wo die Schlange steht...
Warum dort eine Schlange steht, erklärt sich anhand der suboptimalen Ausschankstrategie.
Der erstandene Rote mundet mir gar nicht, Heidrun hingegen schon.
Dass nicht alle den Ahrathon so locker-genussfreudig nehmen wie wir, mag mit der Tatsache belegt sein, dass uns hier die ersten Power-Nordic-Walker überholen...
Kleiner Blick auf das überbordende Angebot.
An dieser Stelle möchte ich erklären, dass der Lauf damit beworben wird, es gäbe für die Läufer Gourmethäppchen, Wasser in weißen/Iso in blauen Becher, Energieriegel auch.
Jo, hier gibt es Erdbeeren, geviertelt....
... und trockene Brotwürfelchen, die man mit Zahnstochern in Öl tunken kann. Wenn denn der Stocher das krümelige Bröckchen zu fassen bekommt.
Ein erster Anflug von Frust.
Wenigstens gute Live-Musik.
Mit nicht ganz gestärkten Kräften flugs weiter zum nächsten Verpflegungspunkt.
Ja, ähm, die angebotene Verpflegung...
Wir erhaschen Rotwein, meines Erachtens ok.
Wie war das eigentlich mit blauen Bechern...?
Das Fingerfood-Repertoire des Standes:
(Nachtrag vom 18.6.: Die lokale Presse vermeldet die neue Rekordbeteiligung von 3000 Läufern über alle Distanzen, für die man 2000 Häppchen produziert habe.)
Immerhin trifft man alte Laufbekannte wieder und denkt zurück an frühere Austragungen.
Es ist inzwischen ziemlich warm, aber wenigstens weht öfter eine kleine Brise den Hang entlang.
Und es erklingt gute Live-Mucke.
Wir setzen unsere Hoffung auf den nächsten V-Punkt.
Jawoll, geht doch! Hier, kurz hinter km 13, gibt es wieder die schon fast legendären leckeren Wickelspaghettis ...
... und die Sache mit dem Weinauschank klappt auch.
Leckerer Weißwein.
Kein Wunder, wenn hier alle gern verweilen.
Take me home, Country Road.
Gut gestärkt geht es weiter auf den kieselknirschenden Wegen der Weinberge.
Ein wenig muss man der Verpflegung Tribut zollen. Verdammt steil... Aber das ist ja auch die Region des RotweinWANDERwegs...
Kurz vor km 17 in Ahrweiler, der nächste Verpflegungspunkt. Der Weißwein ok, sofern man ihn bekam. Ein Läufer wurde justament mit dem Argument abgewiesen, er sei schon da gewesen, jeder nur ein Glas. Allerdings war er auch soeben erst angekommen.
Gourmethäppchen hier: Gummibärchen an Wackelpeter.
Die Band rockt Steppenwolf - Born to be wild, yeah!
Warum trug Heidrun eigentlich einen Rucksack...? Als hätte sie die Verpflegungsdiaspora vorausgesehen, zauberte sie ein Fläschchen Roten mit 4 Gläslein heraus. Und so hatten wir unseren persönlichen Verpflegungspunkt im Schatten der alten Bäume an der Ahr, bei km 19.
Vorbeilaufende vermuteten eine Jägermeisterparty...
Von hier noch eben am Steigenberger vorbei, mit den traditionellen Obstspießlein und diesmal dazu auch kleine Hörnchen und Energieriegel, Schlussmeter im Kurpark und schwupps, sind wir nach sagenhaften 4:08 Sunden im Ziel!
An der Startnummer führt jeder einen Bon für das Glas Wein im Ziel mit. Aber angesichts der Warteschlange verzichten wir und stellen großzügig unsere 4 Rationen dem Veranstalter zur Verfügung. Ein Becher Cola ist auch ok. Zielverpflegung? Nicht gesehen.
Tja. Schon interessant, wie man den Aufstieg einer kleinen Veranstaltung über die Jahre miterleben konnte und nun das Anstoßen an Grenzen auch.
Wenigstens gab es eine sehr schöne Medaille.
Von unserem Quartett wollen 2 mit der diesjährigen Erfahrung nach nun 7 Teilnahmen nicht mehr wiederkommen, einer eher dann den Halben einmal richtig angriffig laufen. Meiner einer würde ja die gute Stimmung und die schöne Strecke gern wieder erleben, trotz des Ärgers über nicht gehaltene Versprechen bezüglich Läuferverpflegung. Dem Vernehmen nach will das Hotel an Start/Ziel nun auch keine Einzelübernachtungen mehr anbieten, sondern gleich 2 Übernachtungen aufzwingen. Damit entfiele dann auch das abendliche und morgendliche gemütliche Beisammensein, noch ein Minuspunkt.
Mal schauen, es wird noch viel Wasser die Ahr hinunterfließen.
Wäre eigentlich schade, wenn das schwarze Band an der Medaille der Trauerflor wäre.
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