Freitag, 31. Januar 2014

Um die Wurst





Wie am Spiel des Lichts im Fell unseres schwarz-weißen Futterfetischisten unschwer zu erkennen ist, hat heute der Wetterbericht Recht behalten: 7 Grad und Sonne erfreuen das Rheinland!

Ja da heißt es doch nichts wie rein in die Puschen und los gehts.

Gerade denke ich noch daran, dass es bei dieser Temperatur sicherlich Menschen gibt, die wadenfrei laufen, und zack, kommt mir schon einer dieser Spezies entgegen.
Für mich ist das nach wie vor nichts, alles im einstelligen Bereich ist bei mir garantiert mit voll verhüllten Beinen und Armen.



Doch so blau der Himmel und so strahlend die Sonne, irgendwie läuft es heute nicht richtig rund. Die Beine etwas schwer, der Puls geht auch höher als er müsste. Und dabei hatte ich mich gestern schon so auf heute gefreut, besonders nach den zweieinhalb Stunden, die ich auf dem Folterstuhl des modernen Peinigers in weiß -man nennt ihn auch Zahnarzt- verbringen durfte...









Oder drückt mich etwa in vorauseilendem Gesundheitsbewusstsein das schlechte Gewissen...? Nachher gibts Currywurst mit Pommes an der rheinlandweit besten Pommesbude! Also das ist jedenfalls der Menüvorschlag meines eidgenössischen Ehemannes. Da kann ich ihn ja schlecht allein essen lassen... Wäre das nicht unhöflich??
Ich sag mal, ein wenig Fleisch ist ja auch gut, habe ich neulich bei der Ernährungsberatung gelernt.
Und Kartoffeln als Rohprodukt der Pommes sind prima Kohlehydratlieferanten.
Und in der Mayo ist Ei drin, also Eiweiß.
Und schließlich habe ich jetzt das Gewissen rein gelaufen, die Wurst darf auf den Teller ;-)
Gesund gegessen wird dann danach auch wieder, ähm, nach dem Dessert, meine ich.

7 Grad, 9,3 km, 59:37 Min, (6:18 Min/km), Puls 141

Mittwoch, 29. Januar 2014

Im Känguruviertel


Welch ein schöner Tag heute! Der Himmel wurde heute Nachmittag blauer und blauer und auf dem Heimweg strahlte eine goldene Sonne! Aber wehe, als ich aus dem Büro auf die Straße kam, da pfiff ganz schön der Wind. Vor allem in der Nähe des Kölner Doms, den ich auf dem Weg zum Bahnhof passiere.
So beeilte ich mich heimzukommen, denn das Wetter wollte doch genutzt sein! Bzw. musste, denn schon wieder gab es Essen im Büro, wie un-an-ge-nehm ;-) Es gab 2 Geburtstage zu feiern, und die "Jubilare" hatten gesundes Essen gekocht. Nachdem die Firma uns kürzlich eine Ernährungsberatung spendiert hatte (sehr interessant, es gab sogar am Ende für jeden eine Joghurtspeise mit Cranberries und Mandelsplittern - mh!), wurden uns heute aus dem ausgehändigten Rezeptheftlein Karottensuppe mit Ingwer, Gemüsebolognese mit Vollkornnudeln, Petersilienmuffins kredenzt.

Tja, da muss doch heute noch mehr für die Gesundheit getan werden. Daheim also erst gar nicht hingesetzt, sondern gleich umgezogen und losgelaufen. Und einmal mehr bin ich erstaunt, wie gut  die eigentlich relativ dünne Funktionsbekleidung, im Zwiebelprinzip getragen, wärmt. Da freut man sich doch über die Innovation im Textilsektor, die dem Konsumenten echte Vorteile bringt. Bei den 2 Grad sind auch die Skihandschuhe und die warme Mütze nicht zuviel. Trotz der Sportbrille bringt der kräftige Ostwind die Augen teilweise zum Tränen.
Leider habe ich nicht mehr viel von der Sonne, sie versteckt sich rasch hinter einigen Wolken und ich laufe in die Dämmerung hinein. Dennoch- man spürt, dass die Tage wieder länger werden!

Am Ende laufe ich durchs "Känguruviertel", ein Neubaugebiet. Heißt offiziell anders, aber wo so viele große Sprünge mit nix im Beutel machen, finden sich schnell solche Namen...
Ein Haus fällt mir immer noch abends besonders auf: Ein nettes Einfamilienhaus mit Wintergarten. Aber dann war der Beutel leer. Im ganzen Wohnbereich nur ein TV, ein Sofa und ansonsten Plastikcampingmöbel. Da auch die Gardinen fehlen, Zaun und Anpflanzung ohnehin, und das Haus direkt an der Straße steht, kann ich das seit bald 2 Jahren so sehen, besonders abends. Ob es das dann so wert ist...?

A propos nix im Beutel: Die Batterie meines Laufsensors ist leer, so dass ich meine Wegstrecke nur schätzen kann.
2 Grad, ca. 8 km, 47:56 Min (ca. 6 Min/km), Puls 139

Sonntag, 26. Januar 2014

Autobahneinweihung

Langsam geht es in Richtung Trainingsplan zum nächsten Marathon. Um den Einstieg zu erleichtern, steht heute ein längerer Lauf auf dem Plan. Da kann ich gleich noch eine weitere Neuerwerbung von gestern testen, eine Windstopper-Laufpant. Die erweist sich als guter Kauf, trägt sich bequem, und blockt den Wind, der heute nasskalt aus Westen weht, wirkungsvoll ab.
Ich nehme mir vor, zuerst dem Wind entgegen zu laufen, also westwärts. Richtung Manheim, wo ich auch ein Stück des Wegs Windschatten im Wald erhoffe.


Doch kaum bin ich nach 1,5 km am Waldrand angekommen, wird eine Befürchtung wahr.
Wo noch im letzten Sommer ein Weg tief in den schattigen Wald hineinführte, schneidet nun ein Beton- und Asphaltband quer durch die Botanik.

Je näher ich komme, umso besser erkennbar wird die Änderung. Hier wird die neue A4 gebaut. Denn wegen des herannahenden Braunkohletagebaus muss sogar die viel befahrene Autobahn weichen und verlegt werden.



Etwas links von der Mitte erkenne ich im Hintergrund meinen alten schönen Waldweg wieder. Zwar wird wohl eine Wild-(und auch Läufer-)wechseluntertunnelung entstehen, aber die ist noch nicht benutzbar.
Ich kapituliere vor dem Schlamm und Matsch und drehe um. Ein Stück zurück habe ich eine neue Brücke gesehen, die über das Betonband führt.

Die Brücke ist begehlaufbar, aber ich hoffe, sie ist insgesamt stabiler konstruiert als die provisorische Seitenbegrenzung.

 Von oben bietet sich ein imposanter Blick auf die entstehende neue Strecke:

Hinter der Brücke führt der Weg in den Wald hinein und wie die Motorengeräusche von der Kartbahn verkünden, wird dort fleißig trainiert. Die Kartbahn in der Steinheide übrigens, auf der die Schumacher-Brüder groß wurden, und auch schon Sebastian Vettel Jugendrennen fuhr.

So trabe ich dann Richtung Wald.
Doch da kommt mir der Gedanke ...
Wann hat man schon einmal die Gelegenheit, eine Autobahn läuferisch zu erobern...?
Der Gedanke gefällt mir... immer mehr.
So suche ich mir eine Stelle, an der die Matsche, die auf dem Weg zur neuen Fahrbahn durchquert werden will, nicht zu tief ist. Bald habe ich eine solche Stelle gefunden und gelange mit halbwegs erträglichem Verschlammungsfaktor der Schuhe auf den neuen Asphalt.


Ein ungewohntes Gefühl. Natürlich läuft es sich sehr gut, auf einer solchen auf Highspeed angelegten Piste. Nur vereinzelt stehen Baumaschinen herum.
Scheinbar endlos windet sich das graue Band dem Horizont entgegen.
Zusammen mit dem trüb-grauen Himmel ergibt sich eine einheitliche farbliche Stimmung. Was das Bild nicht widergeben kann, ist der Wind, der mir unablässig entgegenweht. Wobei der natürlich im Vergleich zu einer richtig "steifen Brise" an der Küste harmlos ist.
















Interessanterweise sind die Platten, die später den Standstreifen ergeben werden, durchnummeriert. Der Sinn ist mir schleierhaft.
Jedenfalls alles hübsch brav der Reihe nach folgt eine Zahl mathematisch korrekt der nächsten.




Direkt neben der Autobahn verläuft die Bahnstrecke. Gelegentlich fährt ein Zug vorbei, auch ein Thalys, der gute Erinnerungen an unsere Fahrt mit diesem Zug nach Paris zum dortigen Marathon weckt. Ansonsten bin ich völlig allein. Nur auf meinem Rückweg finden 2 Mountainbiker über eine zerfurchte Baustellenzufahrt auch den Weg hierhin. Wobei diese wunderbare flache und bestens asphaltierte Oberfläche eher eine Herausforderung für Rennradfahrer darstellt.
So trabe ich dann vor mich hin und überlege, dass diese Route für die demnächst anstehenden Longruns sicherlich eine gute Möglichkeit darstellen sollte- sonntags, außerhalb der Bauarbeitszeiten.

Da ich inzwischen gewendet habe und (hübsch brav wie es sich gehört, auf der anderen Fahrbahnseite - der Mensch ist ein Gewohnheitstier) auf dem Rückweg bin, wurde aus dem Gegen- ein unterstützender Rückenwind.

So langsam freue ich mich aufs Heimkommen und Labsal für den Magen,  spätestens bei diesem Hinweis:


Muss ja auch nicht gleich ein ganzes Bankett sein, ein leckerer Toast mit Butter und Marmelade täte es und tut es später auch ;-)




So geht es dann unter einer letzten Brücke hindurch zurück zu der Stelle, an der ich zuvor "eingestiegen" bin. Kurz vor Ende der Neubaustrecke arbeite ich mich nochmals durch den Schlamm zurück auf normale Wege. Auf dem Heimweg erkenne ich eine bessere Zugangsmöglichkeit, vielleicht für ein paar Wochen, bevor der Bau weiter gedeiht. Ich war nicht das letztemal hier...


5 Grad, 14,7 km, 1:38:53, (6:35 Min/km), Puls 135.

Samstag, 25. Januar 2014

Von 2 Käferbeinen und 4 Pfoten



Das Buch, das ich derzeit lese (Bernd Heinrich "Laufen") hat mir klargemacht, das unter meinen Vorfahren Käfer gewesen sein müssen. Denn so wie er beschreibt, dass ein Käfer je kälter es ist, je langsamer er seine Beine bewegen kann, genau so fühle ich mich bei sinkenden Temperaturen. Beim Kölner Halbmarathon habe ich das sehr deutlich gespürt, als ich durchgefroren am Start stand und gar nicht recht "in die Gänge" kam.

So wollte ich nun heute einen länger gehegten Plan umsetzen und mir heute richtig warme Wintertights kaufen. Doch wie ich feststellen musste, steht das Angebot im örtlichen Handel der nahegelegenen Millionenstadt in umgekehrt proportionaler Beziehung zu den Artikeln in der einschlägigen Fachpresse. Will sagen: Schon Ende Januar ist die Frühlingsmode im Regal. Anscheinend wissen die wohl, ob/dass wir keinen Winter mehr bekommen. Zwar hatte ich sogar eine Tight mit einem wahrscheinlich perfekt wärmenden Material in der Hand, die sogar sehr lobend in der Fachpresse Erwähnung fand. Aber die haben wohl nur die Herren-Version getestet. Denn die Damen-Variante ist als Hüfthose geschnitten!!! Wie kann man bloß auf solche eine Idee verfallen, auf den Trip muss man erst einmal kommen! Da werden die Beine schön warm gehalten, nur damit die Nierengegend die Wärme gleich wieder verliert...
Schlussendlich landete ich dann bei einem Kompromiss: Eine Hose aus dem preiswerteren Segment von RP, die gut warm hält, dafür aber nicht den ganz großen Tragekomfort bietet. Im Stehen und Gehen ok, aber größere Beinbewegungen (Dehnen) mag sie nicht. Unterm Strich in Anbetracht des Sale-Preises ok.

Der heutige Lauf bestätigte die guten Wärmeeigenschaften. Das zudem erworbene Winter-Longsleeve eines renomierten Herstellers trug sich auch erfreulich gut. Zwar ist es in einer eher schrägen Pyjamafarbe gehalten, irgend ein undefinierbares Türkis, aber der Zweck heiligt die Mittel und es kommt ja eine Jacke drüber.

Und ein Paar Yaktrax run warten nun auf ihren ersten Einsatz, der wohl eher "down under" (CH) sein wird.

So lief ich mit gut warmen Käferbeinen heute ein kleine Runde, allerdings gab anfangs der Bauch einige Störimpulse in Form von Seitenstechen. Nach vorübergehender Temporeduzierung lief es dann aber doch ganz gut.

Richtig klasse lief es woanders. Gehört thematisch zwar nicht ganz hierhin, aber es freut mich einfach so:
Hat dann auch mit 4 Pfoten zu tun, einer Herzensangelegenheit, einem Promi, der mal durch eine gute Tat glänzt, und dem Tierheim, dem ich verbunden bin:    Hier lesen

5 Grad, 7,9 km, 49:20 Min, (6:14 Min/km), Puls 135


Mittwoch, 22. Januar 2014

Schwein gehabt und Sterne gesehen





Im letzten Abendrot starte ich heute auf eine meiner Standardrunden. Nachdem ich mir fast ein Eigentor geschossen hatte. Im Überschwang der läuferischen Glücksgefühle nach dem Staffelmarathon habe ich flugs die verschwitzte Kleidung in die Waschmaschine gesteckt - ohne nochmals genauer zu kontrollieren. Dann wäre mir sicherlich aufgefallen, dass in einer Tasche noch der Pulsmesser des Brustgurts steckte... Nun ist der Beweis erbracht: Die Bauweise hält auch einen 60-Minuten-Waschgang aus. Schwein gehabt!

Die Messung ist heute wie immer, die ersten Minuten viel zu hoch und dann ist es ok.
Es machen sich schon leicht vorfreudige Gefühle auf den nächsten Marathon breit, nachdem ich am Wochenende das Hotel gebucht habe. Im April wird bei uns "alles Walzer" sein, mal sehen, wie sich bei solchen Klängen ein Marathon läuft :-)))
Und als habe es sich auf die Beine übertragen, gelingt mir ein angenehmer lockerer Lauf, der nur gegen Ende vom kalten Gegenwind etwas gebremst wird. Zwei Dörfer weiter sehe ich wahrhaftig noch Sterne, fast einen Monat nach Weihnachten...




 

Ein wenig hänge ich noch in Gedanken dem gerade beendeten Buch nach, Haruki Murakami "Wovon ich rede, wenn ich vom laufen rede". Ein stilles und unspektakuläres Buch, aber vielleicht gerade deswegen so eingängig? Der Autor erzählt aus seinem Leben, und wie er zu Laufen kam, von seinen Erfolgen, von seinen Niederlagen, von seinen Gedanken beim Laufen. Interessante Fragen werden aufgeworfen, was schafft Zufriedenheit, im Leben und im Laufen, geht es immer nur um neue Bestleistungen? Schön zu lesen, wie eine angenehme Unterhaltung am prasselnden Kaminfeuer. Ich habe mich auf jede Stunde gefreut, die ich dem Fortgang dieser Unterhaltung widmen konnte.

3 Grad, 11,4 km, 1:07:47 (5:56 Min/km), Puls 141

Sonntag, 19. Januar 2014

Pulheimer Staffelmarathon

Pulheim (und Umgebung) läuft im Sauseschritt - 
                                                                              1,2,3 wir laufen mit!

Dank Heidruns emsigen Aktivitäten fanden wir uns heute im Starterfeld des Pulheimer Staffelmarathons wieder. Obwohl unser Vorhaben vorübergehend leicht gefährdet schien, denn die Initiatorin hatte plötzlich mit asthamtischen Beschwerden zu kämpfen und unsere 3. Dame Doris hatte sich kurz vorher den Fuß verstaucht. Doch Frauen sind so leicht nicht auszupowern und so traten beide an.
Ungemach drohte von anderer Seite, doch dazu noch mehr.
Die Pulheimer Strecke ist recht unspektakulär, Start und Ziel an einer Schule (sehr praktisch, da Toiletten, Aufwärmraum, usw. somit vorhanden waren), dann geht es kurz durch ein Wohngebiet und ansonsten ein langgezogenes Carrée im Feld und an einer Landstraße entlang zurück. 5 km pro Runde.
Wie der Name der Veranstaltung verrät, ist sie primär auf Staffeln (Voll-/Halbdistanz, w/m/mixed, usw.) angelegt, allerdings können auch Einzelbewerber starten. Wenn sie denn eine recht eintönige Runde gleich 8,5x laufen möchten...
Im Gegensatz zu 2013, als die Veranstaltung wegen Schnee abgesagt werden musste, war das Läuferheer von rd. 1.200 gemeldeten Teilnehmern (zzgl. Nachmeldungen) in diesem Jahr bei rd. 5 Grad und Trockenheit trotz des teils unangenehmen Windes sehr gut bedient. Dass allerdings manche zu Laufshorts und Singlet griffen, hat mich doch arg in Erstaunen und fast solidarisches Mitfrieren versetzt.
Hier ist es an der Zeit zu erwähnen, dass unser 3. Mann uns kurz vorher per SMS wissen ließ, dass er nicht wie geplant den 2. Turn übernehmen könne. Die Gründe sind persönlicher Art (und daher nicht für die Öffentlichkeit bestimmt) und hinsichtlich einer gewissen Skurilität nicht zu überbieten.
Also rasch Plan B gemacht, die als Schlussläuferin vorgesehene Heidrun musste einspringen. Für die so entstandene Vakanz auf Turn 6 würde man schauen müssen und hoffen, dass unser abgängiger Läufer bis dahin eintraf.

Ich hatte die Ehre, unsere Staffel zu eröffnen, was mir gar nicht so unrecht war. Denn der üblicherweise Stunden vor dem Wettbewerb bei mir aufkommenden Anspannung kann nur mit der Aufnahme läuferischen Tuns wirkungsvoll begegnet werden. Also kurze Aufwärmrunde und ab ins Starterfeld. Wie nicht anders zu erwarten, riss mich der Sog der Sprinter mit zu einer viel zu schnellen 5:15'er Pace zu Beginn. Einbremsen war angesagt, um als geborene Nicht-Sprinterin nicht gleich alles Pulver zu verschießen. Doch eine 5:30'er Pace wäre schon nicht schlecht...  auch wenn es hart werden würde. Vor allem, als auf den letzten ca. 2 km Seitenstechen einsetzte und der Homerun durch Gegenwind "versüßt" wurde. Wäre ich für mich gelaufen, hätte ich vielleicht nachgegeben, aber der Ansporn für das Team durchzuhalten, war mir eine große Motivation. So war ich sehr erfreut, als der Wind die ersten Töne des Sprechers herantrug, signalisierte mir das doch, das Ziel war nahe! Ich war froh, als ich dann das Staffel"stäbchen" weiterreichen konnte, nachdem ich in 39:22 Min meine 7,2 km absolviert hatte. Das Tempo war das schnellste, das ich bisher in einem Lauf erreichte :-) !

Heidrun übernahm und hielt trotz ihrer gesundheitlichen Probleme tapfer durch, ihre 5 km lief sie in 29:22 Min, bevor sie an unser eidgenössisches Powerpaket übergeben konnte.




Nach 10 km und 47:49 Min war Chris im Ziel und wir entspannt, alldieweil unser abgängiger 3.Mann uns wissen ließ, er sei nun unterwegs zum Startbereich. Welch eine erfreuliche Nachricht... sonst hätte eine/r von uns nochmals laufen müssen.

Auch unsere "4. Dame" auf 4 Pfoten, Paula, schaute sehr interessiert dem munteren Treiben zu. Wer weiß, welche Gedanken ihr dabei so durch den Kopf gingen...














Doris lief mit den Nachwehen ihrer Verstauchung wackere 33:10 Min auf ihrem 5 km-Abschnitt, bis sie erschöpft den Stab weiterreichen konnte.

Als erfahrener Langläufer übernahm Volker den folgenden 10km-Turn, hatte allerdings leicht verwachst und sich zu warm gekleidet, wie er später einräumte. Sonst wäre vielleicht noch ein wenig mehr als 53:48 Min drin gewesen.
Doch die wichtigste Information war zu diesem Zeitpunkt, dass unser 3.Mann endlich auch persönlich erschien und so den Abschluss übernehmen konnte.

Er lief mit 26:17 Min für seine 5 km die Staffel nach Hause.
Schlussendlich belegen wir mit guten 3:50 Std einen ehrenwerten 37. Platz von 48 gemischten Teams. Unser Ziel, einen schönen Laufnachmittag zu haben und dabei nicht allerletzte zu werden, haben wir damit erreicht
:-)

Mein Teil:
5 Grad, 7,2 km, 39:22 Min (5:27 Min/km), Puls 164


Dienstag, 14. Januar 2014

Wanted!


Wanted!

Gesucht wird eine MitläuferIN am kommenden Sonntag.
Auf dem Plan steht am 19.1. der Staffelmarathon in Pulheim bei Köln (Link). Leider kann eine Läuferin voraussichtlich nicht starten und so suchen wir Ersatz in unserem Team für eine Teilstrecke von 5 km. Einen ErsatzMANN hätten wir, aber um als Mixed-Staffel in die Wertung zu kommen, müssen es eben 3 Frauen und 3 Männer sein... Wenn also hier jemand mitliest und Lust hat oder jemand kennt, bitte melden!

Ich hatte selber heute alle Weichen gestellt, um meinen Vorbereitungslauf im Hellen hinzubekommen. Aber dann ließ der bestellte Handwerker mich warten, und warten und nochmal warten, und dann wars wieder dunkel. Da mein Magen knurrte, habe ich wider besseres Wissen eine Kleinigkeit gegessen, was sich beim Laufen rächte. Für eine halbwegs flottere Runde im Feld hat es dennoch gelangt. Obwohl ich einmal mehr bemerken musste, wie sehr mich ein auch nur ein wenig gefüllter Magen hindert. Wenigstens leuchtete der Mond mir hell, und so war es nicht ganz extrem dunkel. Außerdem waren einige Glühwürmchen unterwegs, Zweibeinige mit LEDs, joggend und Stöckchen-schwingend.

Solche Banalitäten hätten eine andere emsige Läuferin wohl kaum behindert. Ich habe zu meinen Buchnotizen einige Worte über ein sehr interessantes Lauf-Memoiren-Buch von ihr hinzugefügt, Kathrine Switzer "Marathon Woman" (Link), ein Blick zurück in eine nicht so ferne Zeit, da Marathon für Frauen gar nicht ging.

Und falls jemand richtig im Laufen schwelgen will, da kann ich die DVD "I want to run" (Link) empfehlen. Eine Reportage über den Transeuropalauf von Sizilien zum Nordkap, 4500 km in 64 Etappen. Man rücke sich den Sessel zurecht, Telefon, Haustürklingel und alle anderen Störquellen schalte man ab und lasse dann nur diesen Film und seine Bilder auf sich wirken. Eine wie ich finde wunderbare Reportage, nicht auf Krawallniveau mit krachender Musik und anderen Effekten, sondern unaufgeregt, still, leise, optisch wirkend. Man läuft gedanklich mit,
man leidet mit,
man hofft mit...
Klasse!

6 Grad, 7,4 km, 43:45 Min (5:52 Min/km), Puls 157

Sonntag, 12. Januar 2014

Vom Minenfeld zum verlorenen Terrain

Endlich kann ich heute die restlichen Stresshormone aus- und weglaufen, die ich immer noch in den Adern spüre. Bisher hatte ich beim Lauf stets das Gefühl, es tue gut weil unterstützend bei der Verarbeitung diverser Gedanken, Erfahrungen&Erlebnisse. Doch in den letzten 3 Tagen hatte ich das Gefühl, so "unter Strom" zu stehen, dass ich selbst zum Laufen zu "hibbelig" war.( Da ich mich zu nichts aufraffen und konzentrieren konnte, habe ich mich sogar schon mit der Steuererklärung beschäftigt - welch ein Notstand!)
Der Grund sei nur ganz kurz angerissen.
Man hatte mich gebeten, den Vorsitz der Mitgliederversammlung in einem Verein (ich bin nur einfaches Mitglied, kein "Würdenträger") zu übernehmen. Aktuelle Situation: Vorstand durch Rücktritte unkomplett, der Rest handlungsunfähig weil völlig zerstritten, man korrespondiert nur noch über Anwälte. Die Mitglieder entsetzt. Das Geld fast alle. Das Finanzamt im Nacken. Wäre es ein Briefmarkensammlerverein, wäre es egal, aber der Verein trägt das örtliche Tierheim, und so hängen von ihm einige berufliche Existenzen ab und weit über 100 Tiere. Die vorangegangene Versammlung wegen Formfehlern ungültig.
Zur gestrigen Versammlung hatten sich Anwälte der Zerstrittenen angesagt, die Presse sowieso, betroffene Mitarbeiter. Die Mitglieder emotionsgeladen bis ratlos, wütend bis lethargisch. 100 Menschen, jeder mit Erwartungen an diesen Termin...
Im Bewusstsein, dieses Minenfeld "entschärfen" zu müssen, schläft man nicht mehr ganz so ruhig - wenn überhaupt.
Lange nicht mehr so am Rad gedreht.
Nun ja, ich habs hinbekommen. Sitzung abgewickelt, neuer Vorstand gewählt. Nicht alle zufrieden, aber die deutliche Mehrheit wenigstens.
War eine Erfahrung, aber öfter brauche ich das nicht.
Zufrieden und erleichtert sank ich danach in wohlverdienten aber immer noch unruhigen Schlaf.

Und heute endlich wieder l a u f e n!
Die Beine traben sofort munter los, kein Wunder - blauer Himmel und Sonne!
Sofort merke ich, wie mit jedem Schritt die Anspannungen der letzten Tage weiter abfallen, ach, was für ein Gefühl! Ich beschließe, nochmals an den Grubenrand des Tagebaus zu laufen, um zu sehen, was sich dort getan hat.
Schlagartig sind die letzten Gedanken an die Sitzung gestern Abend verschwunden... schon wieder eine Straße mehr gesperrt. Aber auf 2 Beinen erlaube ich mir die "Expedition" in weiteres verlorenes Terrain.


Zuletzt war ich im Sommer 2013 hier, so habe ich noch im Fundus Bilder gefunden, die ich zum Vergleich gegenüber stellen kann, jeweils ungefähr gleiche Position:


Links tiefer schattiger Wald aus alten Bäumen im Jahr 2013.
Heute ....

...sind nur noch die Fahrbahn und Reste des Radweges erhalten. Wo der Wald stand, wurde ein großes Becken -keine Ahnung wofür- angelegt. Schilder warnen vor der Gefahr des Ertrinkens.









Ähnlicher Standort, andere Perspektive...

...tja.











Natürlich wollen wir alle unsere technisch hochgerüsteten Haushalte betreiben, mit Maschinen und Geräten, mit PC, Unterhaltungselektronik, und auch noch immer mehr Elektroautos.
Wir wollen in schicken klimatisierten Kaufhäusern einkaufen gehen und in hell erleuchteten Städten flanieren.
Und das hier ist der Preis.


Noch ein kleiner Blick in die letzten Waldreste, demnächst auch weg.

Letzten Sommer hatte noch hier ein schönes schattiges Laufrevier. Doch nun gilt "Betreten verboten". Also versuche ich, zumindest nach Himmelsrichtung zu navigieren und mir einen anderen Weg zu suchen. Ist doch eine willkommene Herausforderung! Aber ich ende in einer vollkommenen Sackgasse.
Links gesperrter Wald,
rechts der Tagebaurand,
vor mir eine Baustelle mit unüberwindbaren Böschungen.
Ganz hinten am Horizont erkennt man einen Kirchturm. Das ist Manheim, das Heimatdorf der Schumacher-Brüder. Kommt auch alles weg, alles. Die Menschen werden gerade umgesiedelt. Wer wissen will, wie so etwas abläuft, der kann in diesem Blog mitlesen.


Auf dem Heimweg fällt mir dieses Bild auf, ein Synonym der Übermacht des Stromkonzerns in unserer Gegend.

3 Grad, 13,8 km, 1:27:58 (6:18 Min/km), Puls 145

Mittwoch, 8. Januar 2014

Laufen und lesen

Bewegung soll ja gut sein zum Stressabbau, weil so der Kreislauf in Wallung kommt und die bösen Stresshormone schneller abbaut. Ich habe sogar bereits den Tipp gelesen, man soll bei Stress im Büro am besten rasch mal das Treppenhaus rauf und runter laufen. Wenn ich mir da aber das Gesicht meines Chefs vorstelle, wenn ich mitten in einer Diskussion plötzlich die "Ich-muss-mal-gerade-weg"-Nummer bringen würde....? Nee, lieber nicht, ich bin zwar nicht mehr ganz jung, brauche aber dennoch das Geld jeden Monatsletzten. (Wobei mein aktueller Stress weder im Büro bedingt ist, noch mich direkt persönlich betrifft)
Der wallende Stresshormonabbau musste dann doch warten bis zum Abend. Zwar hatte ich beim Loslaufen sogar noch eine Weile Resttageslicht und Abendrot-gelb-orange, aber dann wars zügig duster. Allerdings klappt die Nummer mit dem Stressabbau nicht, zwar rennen die Beine los wie nix, doch der Puls ist noch schneller hoch. Und hilft sonst das Laufen beim Grübeln, so fördert das Grübeln heute noch meinen Ärger, die Beine laufen unrund, es macht keinen Spaß. Nun denn.

Vorgestern wars da leichter mit dem Lauf. Ich trabte zur Abwechslung in eine andere Ecke unseres Ortes, zur Kartbahn von Michael Schumacher. Dort hängen immer mehr Fangrüße am Zaun, Käppis, Fahnen, Fotos, Briefe, Kerzen, viele sehr individuellen Grüße aus aller Welt, ein Brief sogar aus Südafrika, viele Zeichen der Anteilnahme und der Hoffnung auf Genesung.

Vielleicht lenkt lesen ab? Ich kann noch kurz über zwei publizistische Werke berichten, die ich mir jüngst als E-Books gegönnt habe:

"Oberfränkischer Orientierungsultralauf und Abenteuerlauf - 130 km Laufabenteuer"
von Thomas Schmidtkonz
Ich war richtig neugierig auf dieses Buch! Da setzen sich 2 Läufer einfach so das Ziel, auf eigene Faust loszulaufen von einem tiefsten Punkt in Franken zu einem höchsten (der Schneeberg), Luftlinie 100 km. Ausgerüstet mit 5 kg Gepäck, Karten, Wasser, usw. Loslaufen nonstop bis zur Ankunft (nach rd. 27 Stunden). Daran will ich -lesend- teilhaben!
Mh.
Ich hätte mir mehr versprochen. Zwar streut der Autor viele Links ein zu wissens- und sehenswerten Dingen am Streckenrand. Aber ansonsten erfahre ich immer wieder aufs neue, wie er in einen Wald hinein- und wieder hinausläuft, ins nächste Dorf (gibts eine Gaststätte -wenn ja: Getränke- und Nahrungszufuhr / wenn nein - weiterlaufen), in den nächsten Wald hinein... Ach ja, und zwischendurch wird laufend bei Facebook gepostet. Nicht falsch verstehen, ich zolle größten Respekt vor dieser Leistung, allergrößten. Aber dagegen bleibt das Buch leider sehr farblos. Am Ende fehlte mir fast noch der Satz "Dies war mein spannendster Orientierungslauf". Schnell gelesen ist es obendrein, weil kurz. Und am Ende gibts Links zu einem Video vom Lauf und zu einem selbstverfassten Bericht darüber. Hm, da hätte ich das Buch gar nicht kaufen müssen...

"Mission Marathon - Wie ich kein Superläufer wurde"
von Lothar Koopmann
Ein Gag wird nicht besser, wenn man ihn endlos auswalzt... Wenn schon ein Buch beginnt mit einer Widmung, einem Hinweis des Verlages (ironisch gemeinter Inhalt), einer Danksagung, einem Grußwort, einem Vorlauf, einem Anlauf, einer Einleitung, dann sollte das zu denken geben. Entweder mag man diese Art von Humor, oder nicht. Ich eher nicht. Altbacken und angestaubt - meine Meinung. Ansonsten geht es um die Beschreibung, wie der Protagonist zum Laufen kommt und welche Erlebnisse (man könnte auch sagen "Klischees") ihm dabei widerfahren. Originalzitat:
"Außerdem ist dies mein Buch, und darum schreibe ich, was ich will und für richtig halte. So könnte ich zum Beispiel auch die neuesten Plätzchenrezepte meiner Schwiegermutter hier einfügen."
Wäre vielleicht eine Alternative gewesen, dann wäre mir die Langatmigkeit wenigstens versüßt worden...

Ich habe übrigens eine Extra-Seite angelegt mit Buchbeschreibungen, findet sich oben als Reiter bzw. unter diesem Link. Da stelle ich nach und nach Notizen über Bücher ein, die ich gelesen habe aber gern Leseerfahrungen anderer Blogger.


6.1.14: 7,7 km, 46:57 Min (6:03 Min/km), Puls 141
8.1.14: 7,4 km, 46:12 Min (6:15 Min/km), Puls 144

Samstag, 4. Januar 2014

Huch, Tannenbaum?!

Frisch beschwingt von der unerwartet erfreulichen läuferischen Jahresbilanz mache ich mich heute wieder auf die Socken. Korrekterweise aber nur halb-frisch beschwingt, denn mein eidgenössischer Ehemann hat auch bilanziert - und hat weniger km und Läufe als ich! So weit so gut,
ABER WARUM IST DER DANN IMMER NOCH SCHNELLER ALS ICH?
Die Welt ist ungerecht!
Wäre ich eine Comic-Figur, stünde hier ein "Mpf" oder ein "Uaaarrrg!" oder wahlweise auch ein "Grrrrrrrr!".
Aber nun ja, ist wie es ist.
Angriff!
lalaLa ist angesagt,
langsamer    langer   Lauf.
Zuerst fällt mir das Laufen etwas schwer. Vielleicht auch, weil ich meinen Trinkgurt angelegt habe, um mich besser daran zu gewöhnen. Nach und nach läufts sich zwar besser, doch der Wind kühlt die Beine aus, so dass ich bald das Gefühl habe, sie nur gegen einen Widerstand bewegen zu können.
Meine Füße traben Richtung Marienfeld, der unangenehm nasskalte Wind ist ständiger Begleiter. Mein Ziel ist eine Runde um den Boisdorfer See, ein künstlich angelegtes Gewässer und Naturschutzgebiet.

Doch als ich so trabe im frischen Tann,
ich kann es kaum glauben, sieh an, sieh an:






Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum,
Du bist ja echt und gar kein Traum!











Vom See her tönen für mich schwer einzuordnende Klänge herüber. Auf dem Wasser sind neben 2 Schwänen in Ufernähe weiter entfernt 2 größere Gruppen von schwimmenden Lebewesen. Aber die sind zu weit weg, als dass ich die Art erkennen könnte.


Auch mit Zoom sind nur dunkle Kleckse erkennbar.


Da ich ohnehin eine Runde um den See laufen will, erhoffe ich mir von anderen Standorten betrachtend Klarheit. Doch je vermeintlich näher ich auf dem Wanderweg der einen im Wasser treibenden Gruppe komme, so zielgerichteter verlegt das Schwimmvolk seinen Platz, immer gerade dahin, wo ich (noch) nicht (mehr) bin. Irgendwann erhebt sich ein größerer Pulk mit Geschnatter - aha, Flugenten.

Zeit genug, auch einige andere optische Eindrücke zu verarbeiten. 3sat hatte gestern und heute einige sehr interessante Reportagen und Filme über Extremsportler im Programm. Z.B. 2 junge Männer, die an einem Segelwettbewerb rund um den Globus teilnahmen und wider Erwarten gewannen.
Wahnsinn, die Bilder des Bootes in teils riesigen Wellen!
Oder eine Auswahl der European Outdoor Film Tour, die ganz unterschiedliche wagemutige Menschen zeigt, Beispielsweise Slackline-Spiele über einem Felsabgrund, Wingsuit-Fliegen oder eine Sportart, von der ich noch nie hörte: Offwidth-Climbing. Teils bewundernswert, was es da alles gibt, teils unglaublich, welche Risiken eingegangen werden.
Am besten gefielen mir 2 Norweger. Wintersurfen am Polarkreis! Dazu bauten sie sich eine Hütte am "Strand", nur aus angeschwemmtem Material! Und noch genialer: Die Wärmedämmung gaben reichlich leere, ebenfalls angeschwemmte Plastikflaschen her. Und da sie dann schon so schön in der Übung waren, haben sie gleich noch 3 Tonnen weiteren Müll in ihrem Monate langen Aufenthalt dort eingesammelt. Das nenne ich selbstlos! Ach ja, gesurft wurde auch :-)
Wer sich Ausschnitte ansehen mag: Hier gibts den Trailer.

Auf andere Art beeindruckend war eine Reportage über Basejumper in Lauterbrunnen. Eine aus meiner Sicht zwiespältige Sache. Einerseits das sicherlich imposante Fluggefühl, andererseits das nicht zu negierende Todesrisiko. U.a. wurden 3 Basejumper näher portraitiert, die alles im Leben ihrem Sport unterordnen:

  • Ein Mitt-Dreißiger, der seine Leidenschaft professionalisiert hat und für einen Brausehersteller springt.
  • Eine junge Schwedin, die nach Lauterbrunnen gezogen ist und dort jobbt, um ihrem Hobby zu fröhnen. Ihre Mutter kommt sie besuchen und bringt ihre Angst um die Tochter deutlich zum Ausdruck. Auf die Frage, ob sie (die Tochter) denn immer noch springen würde, wäre sie selber Mutter, kann die junge Frau keine eindeutige Antwort geben. 
  • Ein junger Mann, der nach der Banklehre ausgestiegen ist und nun karg und mit kleinen Einkünften aus Aktienspekulationen seine Leidenschaft finanziert.
Der Film zeigt auch einen Bauern, dessen Feld ein Lieblingslandeplatz ist, und der davon gar nicht begeistert ist. Dennoch schichtet er aus Steinen ein kleines Memorial für einen tödlich verunglückten jungen Mann auf. Der Film wurde 2007 gedreht.
2009 starb der Mittdreißiger bei einem Show-Sprung für den Brausehersteller von einem Hochhaus in Zürich.
2012 starb die junge Schwedin bei einem Sprung mit ihrem Partner. Sie war im 4. Monat schwanger.
Der Ex-Banker scheint noch zu leben...
Tja, das macht nachdenklich, was Menschen zu solchen Risiken treibt. Für mich wäre das nichts. Aber es wird ja niemand dazu gezwungen. Wohl befinden sich diejenigen in einem gewissen Zwang, die bei Unfällen zu Rettungsaktionen ausrücken müssen.
Da bin ich doch froh, dass Laufen an sich deutlich gefahrloser ist.

Am Ende komme ich an der kurzen Kastanienallee vorbei, die ich auch schon im Spätsommer durchlief. Wie doch die Jahreszeit den Eindruck ändert:


Obwohl mich die Beine gut getragen haben, habe ich hinterher daheim das Gefühl, ich sei einen Halbmarathon gerannt. Nach einem wohligen Bad möchte ich nur noch liiiiiieeegen.......

8 Grad, 15,9 km, 1:43:38 (6:27 Min/km), Puls 137



Freitag, 3. Januar 2014

Noch'n Fazit



Ich komme erst jetzt dazu, meine Laufstatistik auszuwerten. Vorweg: Ich erfasse zwar meine Läufe mit einer Software, aber großartige Auswertungen mache ich kaum. Daher bin ich nun überrascht, denn ich hätte nicht gedacht, dass ich auf 1397,5 Jahres-km komme. Rein gefühlsmäßig hätte ich mit um die 1100 gerechnet. Tja, die 2,5 km um eine glattere Summe zu erreichen, hätte ich sicher auch noch hinbekommen, aber es stürzt mich auch nicht gerade in Verzweiflung.
(Nachtrag: Es waren 141 Läufe, Durchschnitt pro Lauf 9,9 km) 

Wie war also das Laufjahr? Durchwachsen und mit Höhen&Tiefen.

Motivierter Start mit dem Training auf den Hamburg-Marathon. Dann herber Rückschlag durch Virusgrippe (Ich nenne seitdem einen Schnupfen nie mehr "Grippe", wer DAS einmal erlebt hat, weiß, was eine echte Grippe ist). Hab mich dennoch an den Start gestellt mit dem Ziel, so lange zu laufen, wie es Spaß macht, ohne Anspruch auf Finish. Ach, und Hamburg war so klasse, das Wetter, die Stimmung, die Menschen. Den Einkehrschwung, als der Kurs am Hotel vorbeiführte, habe ich locker sein lassen und bin einfach weiter gelaufen und weiter und weiter. Nachher kamen zwar immer größere Gehanteile dazu, aber ich habe die Ziellinie dann wider Erwarten noch bei 5:15 überquert. Heureka!
Dann der GP Bern, diesmal sogar bei schönem Wetter. Die Teilnahme von Haile Gebrselassie war die große Attraktion. Klasse zu sehen, wie der "alte Mann" den Zweitplatzierten (M20) ganz locker um gute 2,5 Minuten übertrumpfte!
Es folgte ein schöner Ahrathon (HM-Staffel zu dritt), drei 10-er-Läufe, ein schöner, da locker angegangener Nürburgringlauf und als Abschluss der Kölner Halbmarathon. Letzterer sollte eigentlich die Scharte von Hamburg auswetzen, das Training lief auch gut und vielversprechend, aber am Tag X klappte es doch nicht wie gewünscht. Dafür war es wegen der Teilnahme am Krebsforschungsprojekt dennoch ein selten interessanter Lauf.

Unterm Strich ein schönes Jahr. Nicht zuletzt auch, weil ich mich entschlossen habe, mein Blog zu beginnen. Der Gedankenaustausch mit anderen Läufer/innen macht mir große Freude, das Festhalten eigener Erlebnisse und Gedanken empfinde ich als Bereicherung des Läuferlebens. Werden sonst Läufe nur auf Zahlen wie km, Puls und Minuten reduziert, kommen so noch ganz andere Erinnerungsmomente dazu.

Also weiter und auf zu neuen Ufern!
Damit der Faden nicht abreißt, absolvierte ich gestern dann einen flotten Tempolauf, denn in gut 2 Wochen steht der Pulheimer Staffelmarathon an, bei dem mir ein 7,5 km-Teilstück zugeteilt ist. Eigentlich nicht "meine" Distanz, aber der Spaß ist es wert!

10 Grad, 7,3 km, 42:34 Min, (5:46 Min/km), Puls ca. 150

Mittwoch, 1. Januar 2014

Silvesterrutsch auf Ski

Noch ein wunderschöner Tag, von dem sich lange zehren lässt!
Freunde überzeugen uns, dass Silvester ein perfekter Skitag sei, da dann die Pisten leerer seien, als an den anderen Feiertagen. So machen wir uns also auf nach St.Stephan, einem kleinen familiären Ort, der am Rande des Skigebiets von Gstaad liegt.
Wir kommen schon vor 9 Uhr am Lift an, das Thermometer zeigt -6 Grad, doch die Wetterprognose ist gut. So sitzen wir ziemlich frierend im alten klapprigen Sessellift, doch je höher wir kommen, je milder wird die Luft. Die Morgensonne gibt uns Wärme und verspricht uns einen wunderbaren Tag im Schnee.




Auch wenn man mit "Gstaad" Jet Set und entsprechendes Ambiente verbindet, so ist unser heutiges Skigebiet davon fast unberührt. Es überwiegen die Vorteile eines grossen Liftverbunds, der uns ermöglicht, viele Pisten miteinander zu verbinden. Nur hier und da sehen wir Schicki-Micki-Gestalten, weht gelegentlich eine Portion "Hierkommtjemandwichtiges"-Parfum in unsere Nasen. Aus einer Schneebar tönt Lounge-Musik mit tiefen Bässen, die mir aber immer noch besser gefällt, als Après-Ski-Holldrio-Gauditum.




Eine kleine Kaffeepause mit Schoggi und Nussstängeli, und das noch in der Sonne vor einer urigen Hütte, herrliche Momente.



Die Pisten sind wirklich erfreulich leer, es gibt sogar kaum Anstehen an den Liften.
Unser sportlicher Tatendrang wird allerdings gebremst, als die Bindung an einem Ski meines Mannes kaputt geht, ausgerechnet oben auf einer Höhe. Per Lift abwärts ist keine Option, wohl aber, auf EINEM Ski abwärts ins Tal zu fahren.
NO COMMENT!
Unterwegs geht dann auch noch die zweite Bindung kaputt, da wird dann doch die Gondel zum Abwärtsverkehrsmittel der Wahl :-)
Unten gibts zwar einen Skiservice, aber der hat keine Ersatzteile für dieses fast schon museumsverdächtige Modell. Doch er hat Leihski.

So können wir dann doch noch einige Schwünge in den Schnee setzen und den Wintertag geniessen.


Am Ende geht es zurück zum Ausgangspunkt. Ich bin nicht unfroh, dass die Talabfahrt in St.Stephan geschlossen ist, sie ist mir meist zu eisig und wir spüren alle, dass wir einen langen Skitag in den Beinen haben. So geht es -Skifahrerehre hin oder her- wieder mit dem alten Sessellift ins Tal, einem gemütlichen Jahresausklang bei Käsefondue entgegen.


Inzwischen ist der Weihnachtsbaum abgeschmückt, die Sonne lacht wieder vom Himmel, doch heute leider nur, um uns auf den Heimweg zu schicken.

Mit diesen Winterimpressionen möchte ich allen einen guten Start in ein hoffentlich ebenso sonniges und glückliches neues Jahr wünschen!