Montag, 29. Dezember 2014

Schneebericht aus Dörfli

Ist das ein Ausblick bei Sonnenaufgang aus dem Fenster?! Herrlich, und der starke Wind von gestern hat sich weitgehend gelegt, so dass einem schönen Lauf nichts entgegensteht. Doch bis ich gefrühstückt, selbiges verdaut, meine Winterlaufbekleidung angelegt habe, beginnt der Himmel sich zuzuziehen. Egal. Zuerst aber noch zu einer Idee, die Markus kürzlich in seinem Blog brachte, nämlich einmal zu zeigen, wo man so wohnt und läuft. Nichts leichter als das.
Ich stelle mich einfach auf die zentrale Kreuzung unseres Zweitwohnsitzortes, mittags zur Rush-Hour.


Nach Süden.
Unten links ums Haus herum geht's zu uns.










Nach Westen.

















Nach Norden.


















Nach Osten.
Die Ente habe ich aber nicht bestellt ;-)














Blick von Süden herauf, hinten rechts im Stöckli unterm Dach wohnen wir.

Straßennamen gibt es hier nicht. Die Häuser sind einfach durchnummeriert, und ggf. wird noch "a", "b", etc. drangehangen.









Und abschließend noch, wie der Ort heißt.
Ja, manchmal wird man hier dem Klischee des "-li" gerecht. Oder wie neulich, als unsere Vermieter bei Buurehamme und Härdöpfusalat (Kochschinken und Kartoffelsalat) von einem Nachbarn und seinem "Deutzli" erzählten. Gemeint war ein altgedienter Traktor der Marke Deutz.
Dennoch sollte man sich als Nicht-Schweizer hüten, der Versuchung der "Ver-li-chung" zu erliegen. Oder fänden wir Bundesdeutsche es etwa lustig, wenn sich ein, sagen wir mal Amerikaner oder Asiate hinstellen würde, und von den früheren "Märkchen" in unserem Geldbeutel reden würde...?

Genug, nun wird gelaufen. Es ist sehr kalt geworden und nach einem Kilometer ärgere ich mich, dass ich keine dickeren Handschuhe angezogen habe. Meine Finger werden klamm und klammer.

Schon beginnt der kleine Schweinehund in mir, die Verlockungen der warmen Stube und des dort befindlichen Sofa zu lobpreisen. Ja, das wäre ein Argument... Aber erst noch den Kirchhügel des Nachbardorfs bezwingen. Ich finde es so gemein, dass der auf dem Foto gar nicht so steil erscheint! :-(
Aber egal, er muss sich ergeben. Oben merke ich, dass ich nichts mehr merke, von den kalten Fingern. Die sind nämlich nun doch warm geworden. Ich bin endlich gut im Laufrhythmus. Da hat Schweinehund keine Chance mehr, wie von selber laufen die Beine weiter geradeaus, statt abzubiegen. Erst noch schauen, was die hängenden Christbaumkerzen  (dort etwas herunterscrollen) machen, sie hängen immer noch. Und dann kann ich auch gleich noch weiter laufen, bis zur Kunsteisbahn im nächsten Dorf.

Die Straßenbedingungen machen es etwas schwer, mal nasser Asphalt, mal feste Schneedecke, mal Matsch, mal Schmierseife. Alles dabei. So erfordert das Laufen heute besondere Vorsicht beim Auftreten.
Die Landstraße meide ich sicherheitshalber wo es geht. Und auch, wenn mir auf den Nebenwegen hier und da ein Auto begegnet, fahren alle sehr vorsichtig.





Mit meiner neuen Laufjacke (hab sie googeln können, Odlo Skate) bin ich erneut sehr zufrieden, genau die richtige Mischung aus Windschutz, Wärmen und Schweiß ableiten. Obwohl mir nun hier wieder der Wind entgegen kommt und meine Finger erneut erstarren lässt.
Aber es ist auch nicht mehr weit bis zum Dörfli. Und es geht auch hügelabwärts. Ach, hat wieder Spaß gemacht :-)




Während ich dusche, beginnt Frau Holle draußen wieder ihr Werk.
Gleiche Bildperspektive wie heute morgen, doch welch ein Unterschied. Da hatte ich doch das beste Zeitfenster zum Laufen erwischt.



-1 Grad, 14,4 km, 1:32:59, (6:25 Min/km), HF 141, 110 Höhenmeter

Samstag, 27. Dezember 2014

Gänsekeulentuning?


Der Winter nimmt Anlauf ... am Morgen des 2. Weihnachtstags jedenfalls ist alles überzuckert. Hält zwar noch nicht den ganzen Tag, ist aber ein guter Einstieg.
Auch heute zeigt der Blick aus dem Fenster weiß, dazu allerdings lässt es Petrus so kräftig pusten, dass unser Häuschen knarzt und ächtzt.
Der Schnee ist nass und der Gedanke, bei diesem Wetter der Landstraße entlang zu laufen (um in ruhigere Laufreviere zu gelangen), behagt mir wenig. So beschließen wir, erneut die Allmend aufzusuchen, mit dem autofreien Asphaltrundkurs um den kleinen Thuner Flugplatz.

Ich bin schon sehr gespannt, wie sich meine neuen Laufschuhe machen, die ich heute morgen erstanden habe, Puma Faas 600. Bevor sie ihr strahlendes Türkis im Matschwetter verlieren, noch schnell ein Foto. Ungeplant passen die Schuhe farblich ganz gut zu meinen Frostbeulenläuferstulpen (Anleitung unter der Rubrik "DIY"), die ich mir zwecks Warmhaltung der Fußgelenke gestrickt habe.
Die ersten Schritte sind ungewohnt im Vergleich zu meinen Asics-Nimbus-"Sofas". Laut Test soll der Schuh eher für Mittelfußläufer konstruiert sein, was ich nur bestätigen kann. Mit Ferse aufsetzen und abrollen mag der gar nicht. Ist der Fuß aber gelandet und will nach vorn abrollen, so unterstützt der Puma das sehr gut und lädt den Vorfuß richtiggehend ein, sich nach vorn zu neigen, damit die Ferse sich rasch wieder vom Boden lösen kann. Und wir Sprinter laufen ja eh' nur auf den Ballen (Uuuuaaah! Selbstironie!) Leicht ist das Modell auch. Die für mich ungewohnte Konstruktionsweise (Ich habe das Gefühl einer sehr niedrigen Sprengung, was der Schuh aber nicht haben soll)  wird sicherlich einen speziellen Muskelkater erzeugen. Doch solche Abwechslung ist ja bekanntlich gut für Fuß&Bein.

Das Wetter auf dem Talboden ist nicht sehr einladend. Tief hängende Wolken verdecken die ganze Pracht von Eiger, Mönch und Jungfrau. Wenigstens haben wir Glück und es fällt gerade nichts vom Himmel. Zudem sind wir so gut wie allein unterwegs.
Auch der Wind macht ein wenig Pause.



Nur gelegentlich geben die Wolken den Blick frei auf die umliegenden Berge .

Ob es die neuen Schuhe sind, oder das Gänsekeulentuning der letzten 3 Tage, meine Beine fallen von selbst in ein völlig ungewohntes Tempo von um die 5:20 Min/km.
Das halte ich 2 Runden à 3,5 km ganz gut durch und erlaube mir dann eine lockere Auslaufrunde, die dann aber auch nur knapp über 6 Min/km liegt.

Obwohl gegen Ende leichtes Tröpfeln einsetzt, macht die schnelle Stunde wieder riesig Spaß. Die ebenfalls neue Odlo-Jacke tut ihr Teil dazu. Trägt sich wunderbar und hat noch eine leichte dünne zweite Schicht unter der Außenhaut. Perfekt für rauhere Laufbedingungen und auch für Skilanglauf. Die Signalfarbe finde ich gerade gut für die triste Jahreszeit. Endlich gibt es Alternativen zu den früher eher dunklen Winterlaufsachen.





Auch mein eidgenössischer Ehemann dreht drei Runden, allerdings zackiger als ich und kommt mir gegen Ende meiner dritten Runde entgegen.

Wir leisten dem nach dem Feiertagsleben drohenden Winterspeck kräftig Widerstand! ;-)


2 Grad, 11 km, 1:03:13, (5:42 Min/km), HF 153

Donnerstag, 25. Dezember 2014

WeihnachtsWetterWechsel

Der erste Weihnachtstag beschert uns anderes Wetter. Doch leider noch nicht das ersehnte mit viel weiß, zuerst gibt es grau, und abends mit Bewässerung.
Ich beschere mir auch ... eine neue schöne Laufroute.

Zuerst gehts wieder nach Lueg, mit der schönen Aussicht.
Wobei es mir so scheint, dass hinten oben auf den Berggipfeln ein wenig Puderzucker angekommen ist.
Da ich noch nicht im Hundefutterfachmarkt war, nehme ich nicht den Weg entlang des Hofs mit dem angriffsfreudigen Hund, sondern steuere bergab Richtung Tal. Es ist windig und abwärts läuft es bestens. Uiui, nachher muss ich das alles wieder hoch, aber ich wundere mich über mich selbst, es macht mir keine Sorge, sondern ich freue mich auf die Herausforderung... So kenne ich mich ja gar nicht!
Kurz vor Steffisburg biege ich rechts ab, zu einem heute sehr frequentierten Ausflugslokal und den dahinterliegenden Wald.


Hier ist es wunderbar windgeschützt und die kleine Straße verläuft zunächst einem kleinen Talboden entlang. Eigentlich hätte ich hier wenden und zurücklaufen wollen. Aber vorwärts immer, rückwärts nimmer - ist heute mein Motto.
Langsam steigt die nun zum Waldweg gewordene Route an und ich bin doch neugierig, ob sie gar genau oben in Lueg wieder herauskommt.
Die Himmelsrichtung passt jedenfalls. Auf einer Lichtung steht ein Reiter mit seinem Ross. Ob ich den fragen soll? Nein, ich entscheide mich für Abenteuer, das auch hinter der nächsten fast 180-Grad-Kurve ansatzweise meiner harrt.
Aus dem bisher schönen festen Weg wird ein mit vielen losen Steinen versehener steiler Anstieg. Ein Stück gehe ich hier lieber, die Stolpergefahr ist mir zu groß.
Doch bald verliert das Terrain etwas seiner Schräge und ich trabe wieder an. Und immerhin, nun kommt der Wind von hinten.
:-)


Dieser Rückenwind ist sehr vorteilhaft, als ich den Schutz des Waldes verlasse. Er hilft mir ein wenig, die letzten Höhenmeter zu absolvieren.

Und ich erkenne zu meiner großen Freude, dass ich eine Punktlandung schaffe, ich komme genau dort in Lueg wieder aus, wo ich es vermutete!





Die Wolken sind inzwischen dichter und einzelne Regentropfen fallen. Über den entlaubten Bäumen rechts kreisen einige Raubvögel und stoßen ihre markanten Schreie aus.

Ich bin sehr zufrieden, die Beine traben leicht und locker. Sicher auch aus Läuferstolz über den gut und fast durchgehend laufend gemeisterten Aufstieg. Immerhin zeigt mir nachher mein V800 230 Höhenmeter!

Noch schnell ein Foto ins Tal, mit kleinem eingebauten Selfie :-)

Ab gehts die letzten ca. 1,5 km. Der Lauf hat Spaß gemacht, es lief richtig rund. Diese Route werde ich sicher öfter wählen und im Sommer die Waldpartie noch weiter ausbauen.






Ca. 8 Grad, 10,4 km, 1:08:24, (6:34 Min/km), HF 138

Mittwoch, 24. Dezember 2014

Weihnacht 2014

Im TV läuft "3 Haselnüsse für Aschenbrödel", damit ist klar: Es ist Weihnachten!
Die Gans ist vorbereitet, 
der Baum ist geschmückt, 
die Sonne lacht durchs Fenster.
Kein Lauf heute, morgen wieder.
Den Weihnachtsweg in Heilgenschwendi haben wir in diesem Jahr (leider noch) ohne Schnee abspaziert. Davon ein kleiner Eindruck mit vielen lieben Weihnachtswünschen!








Montag, 22. Dezember 2014

Nummer 5 knurrt

Schwere Entscheidung heute ... mit Stollen im Magen auf dem gemütlichen Lesesessel oder doch eher das Wetter nutzen? Ok, Wetter nutzen.
Und wenn schon denn schon, dann doch mal ganz was Neues. Anstatt von unserem Häuslein rechts, einfach mal links abgebogen und schauen, was kommt. Da geht es zwar abwärts, was bedeutet, nachher wird es aufwärts gehen. Aber jesses, jetzt nehme ich es mal, wie es kommt!



So lande ich einem mir bislang unbekannten Teil unseres ohnehin winzigen Örtleins.
Nennt sich "Lueg", von der schönen Aussicht?








Kameraschwenk nach rechts.
Aus der Ferne grüßen die schneebedeckten 3000'er.








Und hinter der nächsten Kurve öffnet sich ein wunderschönes Panorama über Thun:




Ich freue mich, dass ich diese neue Variante ausprobiert habe. Zumal der Weg sanft um den Hügel hinter unserem Dorf herumführt.

Im nächsten Ortsteil bellt mich von weitem ein junger Hund an. Doch als ich näherkomme, sinkt seine Courage und er schaut nur noch neugierig. Ein Stück weiter kommen mir auf einem kleinen Asphaltweg bei einem ungepflegten Gehöft einige Hunde entgegen gelaufen. 2 agile und kräftige Möpse, das ganze Gegenteil der sonst bekannten Schoßhundausgabe. 2 weitere noch jüngere Hunde. Alle ein wenig neugierig bellend.
Dann naht stürmisch Nummer 5. Ein Mischling, mittelgroß. Bellt, knurrt, zeigt die Zähne, stürmt auf mich zu. Dieser Auftritt behagt mir gar nicht. Ich beherzige, was ich neulich las: Stehenbleiben, ja nicht anblicken, abwenden. Es fällt schwer, das durchzuhalten, während Nummer 5 weiter mit lautem Konzert und sehr nah um mich springt.Wenigstens tun die anderen 4 nichts. Dennoch läuft mir eine Gänsehaut vom Nacken bis zu dem Füßen, ich fühle schon fast spitze Zähne in meinem Bein. Und weit und breit niemand zu sehen, trotz des Lärms. Angestrengt mustere ich die Berge. Irgendwann verliert er das Interesse und trottet zum Hof zurück, verschwindet aus meinem Blickfeld. Die Möpse bleiben, sind aber nur ein wenig neugierig. Uff, durchatmen. Soll ich es wagen, weiter zu laufen? Gerade hatte mir diese Route soviel Spaß gemacht. Nee, bange machen gilt nicht. Vorsichtig gehe ich einige Schritte weiter.
Plötzlich - alles von vorn. Wieder stürmt Nummer 5 heran und das Schauspiel beginnt erneut. Ja ist denn hier keiner, der diesen Hund wegruft? Ich komme weder vor noch zurück.
Doch dann naht Rettung. Nein, nicht der Besitzer, sondern ein Geländewagen. Der flößt Nummer 5 soviel Respekt ein, dass er sofort im Hof verschwindet. Ich ergreife meine Chance und sprinte dem Auto hinterher, bevor es sich Nummer 5 anders überlegt.

Die restliche Strecke kann ich damit zubringen zu überlegen, ob ich es nochmals riskiere, hier entlang zu laufen.
Es wäre aber auch schade, denn obwohl ich nun einen "stotzigen" Hang hinaufmuss, ist die Landschaft sowas von schön....





















Wäre doch ein Jammer, dies nicht noch genießen zu können...























Der höchste Punkt für heute. Auf meiner kleinen Runde kann ich mir 110 Höhenmeter zugute halten.
Ab hier gehts kräftig abwärts und bald bin ich wieder im knarzigen Holzhäuschen.
Eigentlich versöhnt und mit der festen Absicht, diese schöne Runde öfter zu drehen, Nummer 5 hin oder her (vielleicht mal mit Wurst im Läufertäschlein). Doch auf dem Hof treffe ich unseren Vermieter und wir reden kurz über die Hundebegegnung. Er berichtet mir, dass ich gleich zu Anfang an einem Hof vorbei gelaufen bin, auf dem auch ein angriffslustiger Hund sein Unwesen treibt. Er habe seine Frau schon einmal auf dem Fahrrad angegriffen. Nun denn, doch nicht alles so friedlich hier, wie es scheint.
Darauf einen Läuferpunsch!

2 Grad, 5,9 km, 40:03, (6:45 Min/km), HF 138

Samstag, 20. Dezember 2014

Sonnenkraft

Welch ein herrliches Gefühl, nach regnerischer spätabendlicher Autofahrt zum Urlaubsziel dann morgens von der Sonne geweckt zu werden...!
Erst mal ausschlafen, frühstücken und dann nichts wie raus!

Es fühlt sich (leider) ziemlich zu warm für die Jahreszeit. Nur eine Lage am Läuferkörper, normalerweise ja schön. Aber am, 4. Adventswochenende fände ich durchaus etwas mehr Kühle jahreszeitangemessen.
Mein Wunsch verhallt nicht ungehört, denn ich habe nicht bemerkt, dass ich mit Rückenwind unterwegs bin .... Doch zuerst erstürme ich meinen Lieblingsfeind, den Kirchhügel im Nachbardorf.

Zur Belohnung gestatte ich mir einen Blick hinein in die alte Wehrkirche.
Mir gefallen die kleinen Dekorationen auf den Fensterbänken. Ein paar wenige, naturnahe Elemente geben so viel mehr her wie Glitzer&Glimmer.

Es scheint ein Anlass im Dorf zu sein, der Parkplatz ist voll und ich sehe 2 Damen in voller Berner Tracht - leider zu weit weg zum Fotografieren.

Keine Frage, dass ich bei solch schönem Wetter die lange Runde laufe. Kann ich gleich mal nachsehen, ob die Loipe gespurt ist...

Wie schon erwartet, haben Skilangläufer derzeit noch das Nachsehen. Hoffentlich wird das noch.

Die Beine laufen gut, es macht Spaß. Gedanklich hänge ich bei Haruki Murakami, dessen Buch "Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede" ich gerade nochmals lese. Ein schönes Werk, das wiederholtes Lesen wert ist!
Inzwischen ist das "Zu-warm-Gefühl" vom Winde verweht. Mir weht eine kräftige Brise entgegen, die besonders in Schattenpassagen sehr auskühlt. Hätte ich doch meine Handschuhe mitgenommen! Wenigstens hat mein Longshirt längere Ärmelenden mit Taschen, die man über die Hände stülpen kann, besser als gar nichts. Ich bin froh über jede Stelle mit Windschutz und tanke jeweils etwas Sonnenwärme auf, um mich für den nächsten Abschnitt zu rüsten. Wenigstens geht es leicht hügelabwärts.


Ich komme an einer Schreinerei vorbei und blicke kurz ins kleine Schaufenster.
Huch?! Bis mein Hirn die optische Information verarbeitet hat, bin ich schon weiter, halte an, gehe zurück.
Es wird ein moderner, reduzierter Weihnachtsbaum angeboten. Könnte mir gefallen, ist schön verarbeitet. Aber 360 CHF ist ein stolzer Preis. Bei den Kerzen muss ich zweimal hinschauen, ähm, ich würde eher die senkrechte Variante bevorzugen...
Die Kraft der Sonne lässt sich kaum besser visualisieren :-)

Zu Hause gibts köstlichen Stollen, und danach wieder leckeren Läuferpunsch - Prost!


Ca. 12 Grad, 14,6 km, 1:32:30, (6:19 Min/km), HF 139


Donnerstag, 18. Dezember 2014

Arbeitsjahresendspurt mit Punsch und Essig

Kein Zweifel, Weihnachten steht vor der Tür, denn schließlich zeigt das Thermometer 12 Grad ;-).
Und dazu habe ich fast 2 Tage lang diese Aussicht, zwangsweise.
Als fast letztes Tun im Job eine Sitzung in Aachen, und direkt unterm Fenster ein Teil des Weihnachtsmarktes.
Das ergibt eine besondere Diskussionsqualität, denn jeder, der etwas sagen will, muss sich gegen die musikalische Untermalung ("Horch, was kommt von draußen rein") abheben. Blockflötenklänge, Orgelmusik, Chorgesang, alles im Angebot. Und irgendwie befeuert das Liedgut die Assoziationen zu unseren Diskussionspunkten...
Energieverbräuche in Gebäuden - "Am Kamin ist ein Plätzchen, das gehört unsrem Kätzchen"
Budgetaufstellung - "Alle Jahre wieder"
Demographischer Wandel - "Ihr Kinderlein kommet"
Finanzprobleme - "Lasst uns froh und munter sein"
Anstehende Sitzung des Vorstands - "Morgen Kinder wird's was geben"
Brandschutzmaßnahmen - "Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen"

Und während im Hintergrund majestätisch der Aachener Dom über den Platz ragt, muss ich von meinem Platz aus permanent den Blick auf die Süßkrambuden ertragen, dazu beim Durchlüften in den Pausen das Duftpotpourri aus Lebkuchen& Waffeln& Printen, Glühwein und Reibekuchen, das ist schon beinahe Psychofolter... Jedenfalls zieht es mich nach Sitzungsschluss -dennoch oder deswegen?- dorthin. Ich gönne mir einen Glühwein, dessen Attribut "Bio" mir einen EUR extra wert ist. Der war wohl das Lehrgeld. Zur Lehre nämlich, dass Essig aus Wein gemacht wird, jedenfalls ist dieser Wein schon auf halbem Weg der Wandlung. Oder die haben Wein und Zitronen gekreuzt :-(

Immerhin kann ich heute noch im letzten Tageslicht die "Sitz"-ung läuferisch ein wenig ausgleichen und der morgen beginnende Urlaub beflügelt gleich nochmal. Obwohl es kräftig windet macht es Spaß, eine Runde im freien Feld zu laufen. Mit Puls und Tempo bin ich heute wieder halbwegs zufrieden. Nur zu warm angezogen habe ich mich, im Dezember!

Daheim gönne ich mir einen Läuferpunsch nach dem Rezept in der aktuellen "Running": Ingwer, Sternanis, Zimt, Rote-Beete-Saft, Johannisbeersaft und Apfelsaft ergeben einen speziellen Geschmack, aber nicht schlecht für die kalte Jahreszeit.
Damit werde ich auch den heutigen Brief überleben, den ich schon erwartet hatte. Die Sorte Brief die man bekommt, nachdem man autofahrend fotografiert wird. Aber auf dem Umschlag wünscht die Behörde immerhin "Frohe Weihnachten", das nenn' ich Bürgerfreundlichkeit (oder meinten die das ironisch...?)! Das eine Pünktlein kann ich verschmerzen, zumal es ja sogar Fußballklubs geben soll, die sich über jedes Pünktchen freuen würden.

12 Grad, 7,5 km, 48:04, (6:25 Min/km), HF 139

Sonntag, 14. Dezember 2014

Ein Kreuz

Mein Laufgefühl heute ist irgendwie gut durch das Schild dargestellt:
Schwergewichtsgefühl,
träge wie ein Sattelschlepper,
reif zum Wegwerfen.
Aber ich muss ehrlich mit mir selber sein: Mitte Dezember und erst mein dritter Lauf in diesem Monat. Oktober und November waren ebenfalls in läuferischer Hinsicht verhalten. Aber ich war auch leider nicht ganz Herrin meines Terminkalenders - es ist ein Kreuz!
Kein Wunder also, da waren Leistungseinbußen ja zu erwarten.
Dennoch - so kann es nicht weitergehen und ich nehme mir heute eine längere Runde vor.

Das Wetter lockt auf jeden Fall. War es gestern übelst, so strahlt heute die Sonne.
Die "Wetterfähnchen" der Kraftwerke zeigen zuverlässig die Windrichtung an. Ich laufe ihm erst ein Stück entgegen um mich nachher am Rückenwind zu erfreuen.


Unerwartet muss ich mich unterwegs durch Pampe arbeiten. Wo früher Wiese und Wald waren, ist nun eine Schneise hindurch geschlagen wie mit dem Lineal gezogen. Vorboten des nahenden Tagebaus. Ich unterschätze die Tiefe das Matschs... auf dem Rückweg bin ich klüger und balanciere auf Zehenspitzen von einer tragfähigen Stelle zur nächsten. Gottseidank muss ich hier nur quer durch, nicht längs.

Die ersten 30 Minuten des Laufs brauche ich, um halbwegs in angenehmes Laufgefühl zu kommen, zum Wendepunkt erreicht mein Puls aberwitzige Höhe bei schlunzigem Tempo. Ich verstehe das nur teilweise.
Oder ob es die Aufregung entgangenen Laufvergnügens ist? Ich will nämlich nachschauen, was denn aus der verlassenen Autobahn geworden ist, auf der ich doch so gerne laufen würde, wenn es nicht verboten wäre.  Bald sehe ich die Brücke, von der aus ich guten Ausblick haben werde.


Ach war das ein schönes Gefühl,
als ich hier ein paar km laufen konnte,
einfach geradeaus,
keine Kreuzung, die störte,
keine Autos,
einfach nur den Gedanken nachhängen.
Ich kann Autobahnlaufen (natürlich auf einer leeren) nur wärmstens empfehlen!



Natürlich herrscht auch in Richtung Köln Leere. Bis auf ... einen Radfahrer! Der hat Glück, noch ist keiner der Provinzsheriffs des Powerunternehmens hinter ihm her wie neulich hinter mir. Wäre ja noch schöner, wenn jeder so auf einer leeren, unbenutzten Autobahn laufen oder radeln würde...! Es ist ein Kreuz!
Ein wenig beneide ich ihn um sein Vergnügen...

Doch langsam nähert sich die Sonne dem Horizont. War es mir mit heute bisher 3 dünnen Lagen am Oberkörper fast ein wenig zu warm, so kriecht nun schnell die Kühle unter die Jacke. Also kehrt und zurück Richtung Heimat.


















Der dritte Advent verabschiedet sich mit einem schönen Sonnenuntergang.
Meine Beine werden ein wenig schwer, es wird leicht mühevoll. Ein Gefühl wie nach doppelt so vielen km, als ich sie tatsächlich heute absolviert habe.
Ein Kreuz...

Dennoch tut es gut, sich an der frischen Luft zu bewegen.
Ich freue mich auf das gemütliche Zuhause :-)




4 - 2 Grad, 15,6 km , 1:42:12, (6:32 Min/km), HF 141

Donnerstag, 11. Dezember 2014

Laufen in Flohbegleitung

Plötzlich tat sich ein Fenster auf.
Nein, nicht das, hinter dem Kater Hoss sein Näschen warmhält, mich beobachtend,
während ich auf der anderen Seite mein selbiges in den kalten Wind halte, wartend auf ein Satellitensignal.
Nein, es tat sich ein Zeitfenster auf, das mir heute ganz plötzlich ein Läufchen erlaubt.
Ein Adventslaufzeitfenster sozusagen.

Kurz hadere ich mit dem Wetter, denn es stürmte schon nachmittags recht gut, und soll ja noch zunehmen. Ein Blick aus dem Haus gaukelt mir eher wenig Luftbewegung vor. Oder ob das die Ruhe vor dem Sturm ist, bzw. sind wir gar im "Auge" des Hurricans...?
Wenigstens kein Regen, nur etwas nasskalt.

Ich greife angesichts der 4 Grad zu einer zweiten wärmenden Lage an den Beinen. Bewährt sich gut, denn draußen windet es dann doch nett. So bleibe ich im Ort und nutze den Windschatten der Häuser.
Inzwischen sind doch mannigfaltige Lichtinstallationen zu bewundern. Der Trend scheint aktuell in Richtung Kaltlicht-LEDs zu gehen, und zu durch Lauflicht simulierte fallende Eiszapfen (so interpretiere ich das jedenfalls, oder soll es Glitzern darstellen?)
Hingegen scheinen die an den Hauswänden kletternden Weihnachtsmänner etwas ins Hintertreffen geraten zu sein. Oder sind die gar abgestürzt bei ihrem Tun? Ist ja auch ein Sch....Job, sich an Wänden hochhangeln zu müssen wie ein nasser Sack...

Ich laufe etwas unrund, es gelingt mir nicht so ganz, den Stress der letzten Tage abzuschütteln. Und dazu werde ich etwas anderes nicht los, das sich in meinem Kopf eingenistet hat. Ein Musikstück aus dem ach so traurigen Film "Der englische Patient" (Trailer),  auch schon fast 20 Jahre alt, dabei hab' ich den doch erst neulich im Kino gesehen... Jedenfalls geht mir ein bestimmtes wehmütiges ruhiges Klavierstück nicht aus dem Sinn, wer mag, kann es hier hören: Convento di Sant'Anna.
Passt eigentlich gar nicht zum Laufen - vielleicht sitzt der Floh deshalb so fest im Ohr?

4 Grad, 7,4 km, 48:02, (6:29 Min/km), HF 141

Samstag, 6. Dezember 2014

Weihnachtsmarktmathematik

Endlich habe ich heute Zeit, wieder einmal zu laufen, war einfach zuviel Arbeit und Stress. Und es tut richtig gut!

Ich nehme mir einen jahreszeitadäquaten Lauf in drei Etappen vor, nämlich von Weihnachtsmarkt zu Weihnachtsmarkt. Nicht dass mein Wohnort sooooo groß wäre, aber man trägt hier immer noch an der Vergangenheit...

Es waren einmal 13 Dörfer, die wurden vor 40 Jahren zwangsvereinigt zu einer Stadt. Die Stadt erhielt den Namen des Ortes, der zufällig damals gerade am größten war, heute würde sie dann anders heißen. Doch die Zwangsehe behagte den Menschen nicht und sie schworen sich, dass sie das niemals vergessen würden, nicht bis in die 20'ste Generation, mindestens! Und so kam es, dass sie hier nie einen gescheiten Weihnachtsmarkt hinbekommen. In diesem Jahr gibts es eine neue Rache-Variante: Drei Weihnachtsmärkte gleichzeitig in drei Ortsteilen. Wäre ja noch schöner, wenn der Nachbarortsteil die Ehre allein hätte!
Also mache ich mich auf, das neue Konzept laufend zu besuchen. Und meine Befürchtungen werden weitgehend bestätigt.

In meinem Wohnortsteil ist die Durchgangsstraße gesperrt. Womit ich wieder einmal in den Genuss komme, Asphalt mittig belaufen zu können. Denn die Stände sind dünn gesäht und die Besucher um die Mittagszeit auch. Völlig neuartige Weihnachtsware gibt es: Socken, Billigmode, Plastiktaschen. Attribut an den Charakter eines Weihnachtsmarktes: Die Verkäufer tragen rot-weiße Zipfelmützen.

Nichts wie weiter!

Im Hauptort wenige km weiter siehts schon etwas besser aus. Dort gibt es einen zentralen Platz, der wenigstens mit Holzbuden bestückt ist, ein schönes Karussell ohne Kundschaft. Die Ware scheint auch etwas weihnachtswürdiger. Aber ein paar kurze Blicke reichen, denn ich bin ja nicht zum Verweilen hier, sondern zur Ertüchtigung.
Ich beschließe, auf dem Weg zum dritten Markt statt Landstraße ein wenig Natur zu genießen.

Zum Beispiel diesen schönen alten Herrensitz mit Edelrestaurant, der am 4. Advent einen privaten Weihnachtsmarkt durchführen wird. Der wäre lohnenswert. Vor allem der Glühwein dort ist exzellent, da nach Hausrezept händisch angerührt. Wäre ich Bayerin, würde ich mich "niadalegn"...
Doch leider, wir werden in den Bergen weilen und müssen dieses Jahr auf den Genuss verzichten.


Der dritte Weihnachtsmarkt ist ein Mittelding aus den beiden vorangegangenen, auch nicht vom Hocker reißend. Schöner als ein Foto dieser mehr oder weniger gelungenen Weihnachtsmarktversuche ist da eher eine Aufnahme aus dem ruhigen Waldweg zwischen den Ortsteilen.
Ruhige Natur, man kann seinen Gedanken nachhängen, ohne dauernd an Ampeln zu Zwangspausen genötigt zu werden.

Meine Weihnachtsmarktmathematik lautet: Drei Drittel ergeben leider kein Ganzes.

Ein schöner Adventslauf mit munteren Beinen hingegen kann zu 100 % Freude machen!




29.11.:
5 Grad, 10,6 km, 1:08:49, (6:28 Min/km), HF 139

Heute:
5 Grad, 14,9 km, 1:35:47, (6:24 Min/km), HF 139

Mittwoch, 26. November 2014

Sehnsucht


Die Sehnsucht befällt mich, kaum dass ich den dicken Zeh mit dem ihn umgebenden Laufschuh über die Haustürschwelle geschoben habe.

Doch zuerst befällt mich ein plötzlich, aber nicht unerwartet aufkommender Regenguss, während ich darauf warte, dass der wieder aufgeladene V800 einen Satelliten findet. Ich erinnere mich an einen putzigen Sketch mit Heinz Erhardt, in dem er ein Lied mit der Textzeile "Ich steh' im Reeeegen..." sang und jedesmal von oben per Gießkanne bewässert wurde. Na wenigstens habe ich den Vorteil moderner Funktionsbekleidung mit heute wasserabweisender Jacke.

Es dauert ...  endlich Signal und ich kann loslaufen und warm werden. Schattige 5 Grad und dazu ein böiger nasskalter Wind kühlen unangenehm aus.
Und verstärken die Sehnsucht.
Die Sehnsucht nach dem Gefühl nämlich wie es ist, nach einer schönen Laufrunde in frischer Luft zurück ins Warme zu kommen. Ich liebe das! Doch obwohl die Dringlichkeit dieses Verlangens meist nach den ersten getrabten Metern nachlässt, bleibt mir dieser Wunsch heute durchgängig erhalten, ja er treibt zu weiter flottem Lauf.
Ist aber auch ungemütlich, da sollte man keinen Hund auf die Straße jagen. Wenigstens lässt der Regen bald wieder nach. Dennoch, muss sein heute. Wieder 2 Tage Sitzung mit reichlich Nahrungszufuhr und sitzender Tätigkeit liegen hinter mir (Die abendliche Gänsekeule mit Klößen und Rotkraut war aber auch ausnehmend gut). Wenigstens erlaubte der Sitzungsort mitten in der Kölner Altstadt 2 erste Weihnachtsmarktgänge - muss auch sein.

Ich renne flott, denn die Knie drohen bereits in eine Kältestarre zu verfallen, na fast jedenfalls.
So spule ich denn eine Runde um den Ort ab, hänge noch eine kleine Schleife dran, wundere mich, dass noch so wenig Weihnachtsdeko im Abendlicht zu sehen ist (Noch eine Erinnerung, Loriot, "Früher war mehr Lametta").

Und in einem Monat ist schon der 2. Weihnachtstag, Kinder, wie die Zeit vergeht!

5 Grad, 8,2 km, 49:16, (6:02 Min/km), HF 140

Sonntag, 23. November 2014

Zatopek-Prinzip

>Sonne strahlt,
>Kuhglocke bimmelt,
>Misthaufen stinkt,
>Läuferin läuft.
Das Leben kann so so wunderbar überschaubar sein.

Dank preiswerter Flugtickets sind wir für 48 Stunden (und einen Jubilumsanlass) kurz nach "Down-under" geflogen und dürfen die hiesige wunderschöne Herbststimmung geniessen. Eigentlich hatte ich ja beim Einsteigen in Köln auf so eine nette Einstimmung wie im vergangenen Jahr beim Flug nach Linz/Österreich gehofft. Beim Boarding lief seinerzeit in der kleinen Maschine einer kleinen östereichischen Linie Walzer als dezente Hintergrundmusik. Da wären Alphornklänge doch ein adäquates Pendant! Die schweizer Maschine war noch kleiner, doch leider wurde die musikalische Hoffung nicht erfüllt. Ersatzweise ergab der Akzent in den Ansagen von Stewardess und Co-Pilot doch unverkennbar ein instant-eidgenössisches Flair. 


Das Wochenende beschert eine wunderschöne Herbststimmung draussen und rasch werfe ich mich heute in meine Laufkleidung. Doch da muss ich das Zatopek'sche Zitat um eine Zeile erweitern:
>V800 funktioniert ... nicht!
Daheim noch frisch aufgeladen (bisher hatte der Akku prima funktioniert), gilt hier: Kein Bild, kein Ton. Das Ding stellt sich tot :-(  Aufladen nützt nun auch nichts mehr, denn die Zeit drängt, nachher gehts wieder gen Heimat. Also laufe ich heute technikfrei.
Und noch eine Überraschung: Mir begegnen gleich drei andere Läufer! Eine absolute Premiere, sonst sehe ich hier eher nur vereinzelte Wanderer oder Biker.




















Die Temperatur kann ich auch nur schätzen, denn die knapp 20 Grad, die unser uraltes Thermometer auf dem Balkon zeigt, sind wohl eher den Sonnenstrahlen und dem windgeschützten Aufhängepunkt zu verdanken. Langarm und -bein sind schon angezeigt, also wird es irgendwo um 10 Grad sein. Jedenfalls ist es noch so warm, dass die Misthaufen kräftig ihre Aromen verbreiten.

Es läuft gut. Ich habe keine Ahnung, wie schnell, aber das wird meine Buchhaltung nicht wirklich über den Haufen werfen. Ich schaffe sogar den liebsten Feind auf meiner Route, den Kirchhügel des Nachbarortes. Ich muss zwar kräftig schnaufen, aber einmal mehr in diesem Jahr will ich das Ding knacken. Und ich komme wirklich ohne Gehpause oben an.

Aus lauter Begeisterung laufe ich gleich noch eine weitere Schlaufe, zu einem Aussichtspunkt am anderen Ende unseres Dorfes, der einen schönen Blick auf das vom Dunst verhangene Thun erlaubt:

Im Gegenlicht (erstaunlich, was mein Kamerazwerg da so hinbekommt) ergibt sich fast ein Scherenschnitt mit Alpenhintergrund:

Unterwegs habe ich Gelegenheit, über mich selber zu schmunzeln. Als sich ein Schnürsenkel löst, sucht die Hand als erstes nach dem "Pause"-Knopf der nicht vorhandenen V800.
>Mensch ist Gewonheitstier ;-)

Zufrieden drehe ich um und laufe die letzten paar 100m sanft hügelabwärts. Am Nachbarhof erwische ich noch fotografisch eine glücklich schlummernde Sau in ihrem kleinen Freilauf :-)
Bei diesem Anblick weiss ich, warum ich nur ungern Fleisch esse...


 Ca. 10 Grad, ca. 1 Stunde, ca. 9 km.