Der südliche Wendepunkt ist im "Syltlaufersatzgebiet", wo wir im März 2021 den virtuellen Syltlauf absolvierten. Leider erfüllte sich die Hoffnung auf eine echte Austragung auch in 2022 nicht, der Lauf musste nun zum dritten Mal abgesagt werden. Virtuell wird es auch nichts geben, da sie wohlweislich noch keine Startgelder eingezogen haben, also keine Veranlassung für irgendeine Aktion besteht. Schade drum, dann eben 2023!
Dennoch habe ich mir 24 km vorgenommen. Und möchte dabei gleich eine Weisheit eines jüngst auf Empfehlung von Oliver gelesenen Buches erproben. Adharanand Finn "Der Aufstieg der Ultraläufer". Sehr anschaulich schildert der Autor Wissenswertes, Erlebnisse und Empfindungen bei Ultralangdistanzen. Die "Krönung" ist am Ende der UTMB. Auch wenn Ultra nicht ganz meins ist, sehr lesenswert. Allerdings würde ich davon abraten, dieses Buch in die Hände von Nicht-Laufenden zu geben. Es könnte der Eindruck entstehen, wer so lange Strecken läuft, kann nur masochistische Veranlagungen haben...
In diesem Buch jedenfalls zitiert er eine Ultraläuferin: "Ich habe gelernt, dass Schmerzen kommen und gehen. Ich weiß, dass sie vergehen, kämpfe nicht dagegen an, lass den Schmerz in Ruhe, beachte ihn nicht - er will nur, dass du dich mit ihm beschäftigst. Schmerz sucht deine Aufmerksamkeit, wie ein Hund. Ignoriere ihn und er wird sich benehmen."
Da ist mein langer Lauf doch bestens geeignet! Aber, soviel vorweg, so ganz klappt es nicht bei mir, die Beine werden hintenraus doch schwer... Finn berichtet an anderer Stelle von seiner Quäl-Erfahrung, und wie er plötzlich trotz aller Pein bei km 75 eine Art Mauer durchbrach und danach schmerzfrei war. Vielleicht sollte ich gleich bei diesem km 75 einsteigen? Da müsste mir nur jemand die Abkürzung sagen...
Ich komme an einem kleinen künstlichen Hügel vorbei, der sich wahrhaftig mit ca. 5 m und einem Minizacken im Höhenprofil des Laufs niederschlägt. Wenigstens ist von oben schöne Aussicht.