Montag, 11. November 2024

Live und in Farbe

Eine Nach-Geburtstagsfeier zieht uns für ein verlängertes Wochenende in die Schweiz. Wir können Herbstwetter von prächtig-sonnig bis nebelgrau genießen.

Zeit für ein Läufchen war natürlich auch. So kann ich sehen, dass bereits Weihnachtsvorbereitungen laufen. Ein Wohnheim für Menschen mit Handicaps bestückt jedes Jahr einen kleinen Adventsweg mit Schaukästen, in denen mit liebevoll gestalteten Rupfenpüppchen in Szenenbildern besinnliche Geschichten erzählt werden. Die Kästen stehen schon, wenn auch noch leer. Wir sind gespannt, was wir diesen Advent dort werden sehen können.

Auf einer Weide posieren Kühe mit wunderschönen Hörnern fürs Foto. Erst später fällt mir auf, dass die ja alle gleich geschwungen sind. Sonst sieht man durchaus krumm oder schief gewachsenen Kopfputz. Ob die extra so gezüchtet wurden...?

Wenn diese Damenriege nun noch Kuhglocken tragen würde, wäre es perfekt! Doch solche Töne schickt die Nachbarweide herüber. Dort allerdings fehlen wiederum die Hörner zur Glocke. Man kann nicht alles haben.😏




Und ansonsten gibt es Kino vom feinsten, live, in Farbe, kostenlos und direkt vor dem Wohnzimmerfenster. 😁













Sonntag, 3. November 2024

Jahresendlauf Athletik Waldniel 2024

Man könnte das Motto dieses Laufs auch mit "All you can run" umschreiben. Es gilt eine 4,2-km-Runde bis zu 12 mal zu absolvieren. Dabei gibt es kein Minimum, jeder und jede nach eigenem Geschmack und Vermögen.

Genau so etwas kommt mir gerade entgegen. Mein Lauftraining seit Berlin war einem ziemlichen Schrumpfungsprozess unterworfen. Und die Grippeimpfung vor 6 Tagen erwies sich als ... umwerfend. Der Impfstoffjahrgang 2024/25 ist nicht meiner. Nach 6 Stunden kämpfe ich mit Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost. 2 Tage dauert der Spuk, nichts geht. Eine 8-km-Runde am Donnerstag gestaltet sich saft- und kraftlos. Ein 7'er-Schnitt mit Puls wie beim Sprint.😒

Also nehme ich mir nichts vor. Eine Runde muss aber, zwei wären zufriedenstellend, drei wären gut. Weiter mag ich nicht denken. Immerhin empfängt uns prächtiges Herbstwetter. Das Ernst-van-Aaken-Stadion (im Gedenken an den Sportpabst früherer Jahre und Wegbereiter des Frauenmarathons in Deutschland) ist bereit. Hier sind Start, Ziel und Verpflegung.



Auch Oliver hat den Weg nach Waldniel gefunden. Wir genießen noch kurz den wunderbaren Morgen und schon geht's los für die rund 140 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, bei zunächst noch arg schattigen 6°.



Kleinkind als Mamabegleitung, nicht die beste Idee

Der Rundkurs ist gefällig. Durch ein paar ruhige Ortssträßlein, über Feld und unter Bäumen entlang führt man uns. Niederrheinische Landschaft halt.






Durch die Hintertür zurück ins Stadion, zugreifen bei der gut bestückten Verpflegungsstelle, und auf zur nächsten Runde. 

Besonders putzig ist der "Berg" zwischendurch, der von den 20 Höhenmetern pro Runde allein ca. derer 12 bietet (sofern meine Polar hier richtig gemessen hat).
Erst einmal das Intro:


Dann wichtige Infos, 200m bis zum Gipfel:


Empathiebekundung zwischendurch:


Halbzeit:

Gleich...

Daaa, der Gipfel ist sogar markiert:


Freeeeuuuude!


Auf der ersten Runde bleibt das Feld noch recht gut zusammen. Man groovt sich ein. Als Rookie hier ist mir das Kennenlernen der Streckenführung wichtig. Aber Verlaufen ist ziemlich unmöglich. Überall sind gut sichtbare Farbmarkierungen angebracht, klar, in PINK 😉, schließlich ist das Vereinsmotto "Flink in pink".
Es fühlt sich gut an. Ich ziehe meine Laufjacke aus, um sie im Stadion abzulegen. Der gerade neben mir fahrende Begleitradler bietet mir an, sie für mich dorthin zu bringen - sehr nett!

Runde zwei. Gut laufbare Sträßlein, griffige Feldwege. Raschelndes Herbstlaub im Sonnenlicht. Nur die ca. 1,5 km lange Passage gegen die Sonne, die mit den entlaubten Bäumen Stroboskopeffekte erzeugt, nervt. Bei km 6 überrundet mich die Spitze... 
Keine Frage, dass ich auf eine weitere Runde gehe, das wären dann etwas über 12 km.

Runde drei. Die Beine senden kleine Ermüdungszeichen. Aber ansonsten spricht nichts gegen weitere Fortsetzung. Zumal nun das Feld schon sehr in die Länge gezogen ist. Ich bin nicht böse um die Gelegenheit, immer mal wieder für mich allein und ohne Beschallung laufen zu können, liebäugele mit einer vierten Runde. Das wären dann knappe 17 km. Klingt gut, bin dabei. 😁


Runde vier. Klar, nun wird es ein wenig "stramm". Aber hey, das gehört doch dazu. Der Puls ist brav und die Beine machen ihren Job.
Am Ende der Runde überlege ich, den Halbmarathon zu vollenden, sehr verlockend! Gegenargument: Das Kuchenbuffet könnte bis dahin geräubert sein...😕
Während ich so grüble, fällt mir plötzlich auf, dass ich soeben bei einer Gabelung über eine komische doppelte pinkfarbene Linie mit Hinweisdreieck gelaufen bin. Zugleich erreichen mich von hinten Warnrufe "Heeeee! Niiiiicht! Hiiiier!" Habe ich doch wahrhaftig im Tunnel die Strecke verlassen! Die netten hilfsbereiten Mitstreiter entschuldigen sich auch noch, dass sie mich sooo nicht hätten überholen wollen...

So gerate ich in eine nette kleine Läufergruppe, mit der ich gemeinsam Runde fünf absolviere.  
Mit Blick auf den Zielbogen gestatte ich mir einen kleinen Sprint und mit einer 2:13'er Endzeit finishe ich den Halben, sogar als Erste meiner AK. 😃


Wunderbar, das hätte ich noch am Morgen nicht für möglich gehalten.
Noch wunderbarer: Es ist reichlich Kuchen verfügbar, aber auch herzhafte Brötchen sind im Angebot! Ich schnappe mir einen Stuhl, setze mich in die Sonne, lege die Beine hoch und genieße die Wärme, Essen&Trinken. 
Ach was geht es mir gut heute. Das Läuferleben kann so richtig schön sein 😄

Ich schaue Chris und Oliver noch eine Weile zu, bis auch sie ihr Pensum als erreicht abschließen, Oliver mit 10 Runden, Chris mit 8. Chapeau!
Wir sitzen noch zu dritt ein wenig in der Sonne, denn Oliver ist zur Siegerehrung geladen ... aber das berichtet er selber.
Lustig ist noch, als eine Frau zu ihm eilt und ihn um Fotografiererlaubnis bittet. Sie möchte ein Foto von ihm machen, besonders ab Oberschenkel abwärts. DAS hat noch kein Kerl bei mir gebracht. 😆😂