Ich habe Gänsehaut beim Aussteigen aus dem Auto. Aber nicht vor Ehrfrucht oder ähnlichem, sondern weil es nur 45 Autominuten entfernt in der Eifel gerade mal 14° hat. Solche Gänsehaut nimmt man allerdings beim derzeitigen Sommer gern in Kauf! Zudem ist klar, dass wir unseren heutigen Lauf sicherlich bei über 20° beenden werden.
Wir haben uns nach der letztjährigen guten Erfahrung (
Link, Link) erneut zum geführten Training des
TV Konzen auf der Originalstrecke des Monschau-Marathons angemeldet.
Vorab daher ein großes Lob an diesen rührigen Verein! 👏 Es wird organisiert, dass die mehre Dutzend Teilnehmer vom Treffpunkt am Laufziel in Fahrgemeinschaften zum Einstiegspunkt der Strecke (ca. km 10) gelangen. Pacemaker für schnelle, mittlere und Genussläufer führen uns und unterwegs sowie am Laufende gibt es sogar Verpflegungspunkte.
Kosten? Null.
Aber wenn einem soviel Schönes wird beschert, ist das natürlich eine Spende in die Vereinskasse wert!
Wir tauchen hinter Widdau in wunderbar erfrischende und sogar teils leicht dunstige Eifelwälder ein, absolvieren beim Holderbachtal gleich die härtste Steigung der Strecke über 2 km. Und bald geht es bei wunderbarer Aussicht Richtung Brather Hof, eine meiner Lieblingspassagen.
Zudem erfreut die weitere Aussicht auf den ersten Verpflegungsposten nach ca. 10 km. Während wir Läufer über den erfrischenden Wind froh sind, haben sich die am Auto auf uns wartenden Damen leicht wärmende Kleidung gewählt. Unsere Trainingsgruppen haben sich inzwischen auseinander gezogen, ich bin erstmal beim Besenmann.
Weiter geht es durch malerische Täler und Wälder, garniert mit hier und da netten Anstiegen. Am Tagesende werden es laut meiner Uhr 760 Höhenmeter (Die Garmin meines Mannes zeigt etwas über 500 HM an) auf 31 km sein.
In Kalterherberg wieder Gelegenheit, liebevoll hergerichtete Eifelhäuser zu betrachten, teils hinter den typischen Windhecken versteckt. Manche warten jedoch noch darauf, wachgeküsst zu werden.
Und irgendeine komische Fahrrad-Challenge scheint hier abzugehen, man sieht die Drahtesel an seltsamen Stellen und in seltsamer Verfassung...
Immer noch sind dank des Windes optimale Laufbedingungen.
Nach Kalterherberg kann man sich mental auf das Leyloch einstellen, aus dem ich mich gehend wieder hinaufarbeite. Allerdings erst nach einem herbeigesehnten Glas Cola am V-Posten. Diesen Trainings-Service des Vereins kann man gar nicht genug würdigen, alle Daumen hoch!
Bei Mützenich. Da weiß man, warum Eifelmilch einfach besser schmeckt! Solche Aussicht hätte ich auch gern bei der Arbeit!
Immer noch erfrischt der Wind, aber die Höhenmeter machen meine Beine langsam schwer. Doch es sind ja nur noch 6 - 7 km, sage ich mir. Wohlwissend, dass es am Ende nochmals fast trailartig bergauf geht.
Wat mutt dat mutt.
Und kommt erst die Konzener Kirche in den Blick, hat man es ganz bald geschafft.
Yööööööö, Ziiiel! Heute allerdings ohne Zielbogen. Mein Mann wartet schon seit 40 Minuten auf mich (ich präferiere diese Ausdrucksweise statt "Er war 40 Minuten schneller").
Aber egal, geht ja um nichts. Dafür konnte ich länger genießen 👍, nämlich 3:55 Stunden für die 31,3 km.
Auch wenn ich wie ein nasser Waschlappen bei mittlerweile 24° ins Auto plumse und keinen Meter weiter laufen wollen würde,
SCHÖÖÖÖN wars!
Und nächsten Sonntag wieder!
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