Donnerstag, 29. Februar 2024

Wicked - Bonusrunde

Es musste ja so kommen...

Nachdem die 24 Zeitfenster der normalen "No Rest for the Wicked"-Challenge gefüllt waren, setzte ganz leichter Entzug ein. Aber da war doch noch was... Da 2024 ein Schaltjahr ist, gibt es in diesem Jahr den Bonus. Just for fun (wie ja sowieso die ganze Nummer) wurde ein Bonus angeboten. Wer mag, setzt noch eine 4-Stunden-Draußen-Aktivität drauf. Ohne Zeitlimit, ohne km-Vorgabe. Zunächst erscheinen ja 4 Stunden sehr anspruchsvoll, doch bei genauerer Betrachtung tut es ja eine Wanderung, oder?

Nachdem Heidrun noch unmittelbar nach dem letzten Slot ein kategorisches "Den Bonus nie!" postulierte, kam schon am nächsten Tag ein vages "Na wir können ja mal schauen", getreu dem guten alten Adenauer-Zitat "Was stört mich mein Geschwätz von gestern".😄Gut so, man muss auch mal flexibel sein im Leben!😉

Also entschieden wir uns kurzerhand mit Blick auf eine erfreuliche Wetterprognose, den Bonus anzugehen. Ich schlug eine Wanderung entlang des Rheins vor. Heidrun zieht es nicht in Großstädte, aber zu ihrer eigenen späteren Freude ließ sie sich einfach mitreißen. So parkten wir ganz im Kölner Süden unter der Autobahnbrücke und machten uns auf den Weg immer schön am Ufer entlang. Zunächst auf der linken Rheinseite.





Rodenkirchener Brücke ganz weit hinten

Wir erreichen nach 3 km den ehemaligen Kölner Rheinauhafen, heute ein schickes Wohn- und Gewerbegebiet mit Flaniermeile direkt am Fluss.



Highlights sind die drei Kranhäuser, zwei mit Büroflächen, eines mit sehr gehobenen Wohnungen.


Unter dem ganzen Komplex zieht sich Europas längste (und weltweit zweitlängste) Tiefgarage, mit 1,6 km Länge und Platz für 1.400 Autos, entlang. Hochwassersicher bis 11,30 m.
Es schließen sich das Sport- und Olympiamuseum an (Köln ... Olympia...😋), sowie das Schokoladenmuseum, letzteres heute in schweizer Hand.






Schokoladenbrunnen im Schokoladenmuseum

Bei km 5 streifen wir kurz die Altstadt. Der Vorteil des Pensionärinnenlebens: Kaum Touris unterwegs, wunderbar.



Viel Wasser im Rhein


Die Bastei. 1924 erbaut, einstmals gern besuchtes Lokal in 1a-Lage. Seit 2019 stillgelegt wegen Baumängeln. Wiedereröffnung nicht in Sicht, Köln eben.






War ursprünglich der Plan, auf der gleichen Strecke zurückzuwandern, beschließen wir spontan, die Rheinseite zu wechseln.
Also geht es nach km 7 über die mehrspurige Zoobrücke. Die zwar mit Radaranlagen ausgestattet ist, zu denen aber die Presse berichtete, dass die Geräte für längere Zeit allesamt nicht einsatzbereit seien... Köln.
Wir können den Blick über die kölsche Schokoladenseite schweifen lassen.



Weniger schokoladig





















Die Zeit verging doch schneller als gedacht. Kurz vor km 11 wechseln wir über die Südbrücke wieder auf die linke Rheinseite.
Wir erreichen das Auto einige Minuten zu früh, so dass wir -Ehrensache- die restlichen Minuten noch mit einem Abstecher nach Rodenkirchen, einen der noblen Stadtteile, abrunden.
Und dann folgt noch der zwingend notwendige Abschluss. Der Parkplatz war nicht von ungefähr gewählt. Wenige 100m entfernt liegt ein kölsches Brauhaus, in dem wir uns an Speis und Trank laben können. Nach 16,66 km erfrischen kühle Getränke den Gaumen vortrefflich.



Das war der Februar mit meiner dritten NRFTW-Teilnahme. Schön wars.11 Monate noch, dann kann es wieder losgehen!🎉

Montag, 26. Februar 2024

Murks zieht Murks an

Manchmal kommts ein wenig dicker als sonst.

Ich hatte mich ja damit abgefunden, dass der Skiurlaub für mich ausfällt, wegen der Versorgung unserer kranken Katze (der es inzwischen blendend geht, aber die Therapie läuft noch ein paar Wochen). Da die Hotelbuchung nicht storniert werden konnte, fuhr Chris allein und versorgte mich zumindest optisch mit winterlichen Impressionen von der Region Grindelwald-Wengen-Eiger-Mönch-Jungfrau.

Dann kam am Montag mein Sturz mit Lädierung der rechten Hand. Ärgerlich, ich schone mich, wie vom Doc angeordnet.

Mittwoch entdecke ich plötzlich einen Wasserfleck unter einem Heizkörper im Hobbyraum... der ist wohl undicht. Installateurfirma bestellt. Diagnose: Innen ein rostbedingtes Leck, neuer Heizkörper muss her. Der wird auch am Folgetag geliefert und montiert. Prima.

Einen Tag später, am Freitag, komme ich in den Keller und wähne mich in einem Alptraum: Im Flur sind einige Liter einer schwarzen Flüssigkeit aus einem anderen Heizkörper ausgelaufen. Glück im Unglück: Der Baumwollteppich (früher mal hell-bunt) hat das meiste aufgesaugt. Die Wärmepumpe hat intelligenterweise den Murks bemerkt und ihre Arbeit eingestellt, so wurde vermutlich wirklich schlimmes vermieden (im ganzen Haus kreisen um die 250 l Heizungswasser).

8 Katzenpfötchen haben begonnen, das Schwarze schon munter die Kellertreppe hinauf ins Wohnzimmer zu transportieren...



2 Stunden später war ein Mitarbeiter der Installateurfirma da, setzte kurz den Wasserkreislauf in Gang und schon konnte man erkennen, dass auch dieser Heizkörper sich wohl aus falsch verstandener Solidarität spontan zur Durchrostung entschieden hat. Nicht nur Tröpfchen, sondern gleich einen Mini-Wasserfall kommt unten raus. Also den Heizkörper abmontiert. Da das nun ein Fall für die Versicherung wird, wird die Montage eines neuen ein paar Tage warten müssen.

Die Wärmepumpe zeigte immer noch eine Störung an, doch der Fachmann meinte, er habe ja nun den Schaden behoben, Wasser nachgefüllt, die Meldung habe also keine Bedeutung. Bei der nächsten Wartung der Anlage könne der Kollege die Meldung dann wegschalten, er sei da nicht so fit in dieser Technik.
Ich ärgere mich jetzt noch, dass ich nicht insistiert habe... 
Jedenfalls wird es kühl im Haus. Auch das Heißwasser ist bald nur noch Lauwarmwasser.
Bevor es in Kaltwasser übergeht, gehe ich noch rasch auf eine Laufrunde um danach eine erfrischende Dusche mit 37° warmem Wasser haben zu können.

Am nächsten Tag, Samstag, erreiche ich endlich den Installateurs-Notdienst. Ein junger Monteur kommt und mit einem Wärmepumpen-versierten Kollegen am Smartphone gelingt es, die Technik wieder in Gang zu setzen.
Die schlussendlich erfolgreiche Methode? Ich kann es kaum glauben. Einfach die Sicherung mal kurz rausgenommen und schon fährt sich alles von selber wieder hoch. Hat da etwa Microsoft die Finger mit drin?

So beschwingt nehme ich mir am Sonntag einen Tempodauerlauf vor. Möchte dazu zumindest teilweise meine 2-km-Stammrunde hinterm Viertel nutzen. Doch die ist ja eigentlich wegen Bauarbeiten für Fußgänger und Radfahrer gesperrt (siehe Foto). Aber wir sind im Deutschland des 21. Jahrhunderts und da ist es nicht mehr ganz so weit her mit der Folgsamkeit. Rentitenz ist das neue Zauberwort. Es ist ein größeres Stück Weg abgesperrt, damit eine neue Brücke für Fußgänger und Radfahrer dort wie ein Puzzle ausgelegt und zur Montage vorbereitet werden kann. An 5 auseinander liegenden Stellen sind Bauzäune als Sperrung aufgestellt. An allen 5 sind schon Elemente verschoben um Durchgänge zu schaffen. Um das Riesenpuzzle wird ein Trampelpfad erkennbar.

Ja wenn das so ist ... kommt es auf mich auch nicht mehr an. Ich trabe zuerst 4 Runden dort und dann noch durch den Ort. Wundersamerweise läuft es sich besser als an anderen Tagen. Es macht Spaß und das Tempo kommt von selber. Nach 17 km kann ich eine wieder heiße Dusche genießen.
Nur die Hand mosert rum, war wohl etwas viel in dieser Woche. Da muss dann der Doc nochmal draufschauen.

Ich hoffe auf eine nun entspannte Woche ohne neue Zwischenfälle.

Mittwoch, 21. Februar 2024

Wicked - Die Pflicht ist erledigt

So weit ist es schon, mir gingen die Slots aus. Für den langen Lauf des Wochenendes wäre mir nur das 23-Uhr-Zeitfenster geblieben. Doch dann wäre es mir erstens zu dunkel und zweitens war der schon anderweitig geplant.

Also laufe ich "slotlos" durch die Gegend und versuche, mir die Trübnis des Wetters schönzulaufen.


Nilgänse im Rheinland, an einer Riesenpfütze im Acker:


In Gedanken versunken zu traben kann gewisse Gefahren bergen, vor allem, wenn man die Füße nicht ausreichend hoch vom Boden hebt. Schneller als ich denken kann haut es mich auf einem Radweg zu Boden. Kurzer Check, außer Schmutz am Bein scheint alles ok, also weiter.
Am altbekannten Wegekreuz hat sich etwas verändert. Wer findet den Unterschied:

Februar 2024

November 2023

Welch ein Jammer. Doch anscheinend war der malerische alte Baum nicht zu retten.


Immerhin, der nette Brief vom November liegt noch dort, wenn auch inzwischen wetterbedingt kaum noch lesbar, begleitet von einem LED-bestückten Grablicht.


Ich habe Glück und bleibe bis auf ein paar Nieselregentropfen von weiterer Nässe verschont. Dennoch fallen mir die 25 km schwer.


Weniger Glück hatte ich wohl in anderer Hinsicht. Die rechte Hand meldet sich wegen des Sturzes später nachdrücklich. Beim Wäscheaufhängen schießt mir plötzlich ein Schmerz hinein, dass mir davon übel wird. Die Nacht ist weniger von Schlaf gekrönt.
Am nächsten Tag begebe ich mich zum Orthopäden. Röntgen ergibt, dass keiner der größeren Knochen der Hand gebrochen ist. Aber es gibt da in der Handwurzel diverses Kleinzeugs. Dort lässt sich ein Bruch nicht wirklich erkennen, aber auch nicht ausschließen. An einer Stelle tut es bei der Untersuchung jedenfalls mächtig weh. Nun ziert ein Salbenverband die Hand und nächste Woche ist Kontrolle angesagt. Bis dahin soll ich die Hand schonen. Solcherart gehandicapt merkt man erst, wie oft man doch die rechte Hand benötigt. Nun muss vorübergehend vieles mit links erledigt werden.

Aber gehen geht ja, schließlich ist der letzte Slot nicht im Handstand geplant.

Tag 15, Slot 24, 23 Uhr

Der letzte Einsatz des NRFTW-Pflichtprogramms soll dann bei Heidrun stattfinden. Also auf nach Bergheim, wobei ich nun das Auto notgedrungen überwiegend mit links lenken und schalten muss. Irgendwie klappt das. 
Wir marschieren zackig in einen ruhigen Spätabend hinein. Hier und da gibt es was zu sehen und zu rekapitulieren, was früher alles anders war in diesem Stadtteil. Was sich geändert und was gehalten hat. Ja, in fortgesetztem Alter kommt da einiges zusammen...😏




Und dann sind auch die 5 km bzw. 50 Minuten vorbei und alle Pflichtslots einmal rund um die Uhr brav abgehakt.
Darauf ein Gläschen Mitternachts-Schaumwein! Nett war es und wieder einiges erlebt. Muss jetzt nicht jeden Monat sein, aber einmal im Jahr eine schöne Herausforderung.


Natürlich möchte ich nicht die hier wiederholt geäußerten Wünsche ignorieren und habe mir am folgenden Morgen demzufolge ein kleines persönliches Schmankerl in Form eines Spezialfrühstücks im Hofcafé gegönnt.


Geröstetes Roggenbrot mit Avocadocreme, Frischkäse, Tomatentatar, Salat und Spiegelei

Ich lese mir dabei gemütlich nochmals die Posts des diesjährigen Februars durch und kann schon eine Erkenntnis aus meinen NRFTW-Beobachtungen ziehen: Kostete der Sprit am 2.2. noch 1,76 EUR, sind nun 1,90 EUR fällig. Freie Marktwirtschaft.

Das Ambiente im Gastraum ist sehr heimelig, aber ich wollte die anderen Gäste nicht mit Fotografieren behelligen. Dafür ein paar Eindrücke vom Outdoor-Bereich: