Advent, Advent - man rennt und rennt. 😀
Zu Wochenanfang stand noch eine sehr wichtige Pflicht auf dem Programm. Der öffentliche Weihnachtsbaum im Marienfeld soll doch auch wieder meinen kleinen dekorativen Beitrag erhalten. Wie schön, dass sich diese Tradition gefestigt hat, wie auch der Baum sich immer stattlicher entwickelt...
Und schon folgt der nächste traditionelle Adventsbestandteil, der
Bedburger Nikolauslauf rund um den Kasterer See.
Als wir durch das Agatha-Tor die hübsche Altstadt von Kaster betreten, kommt uns der Bäcker entgegen, der immer die leckeren Weckmänner für alle Läufer liefert. Ich frage ihn, ob er wieder gebacken habe. Leicht irritiert antwortet er "Ja", worauf ich ihm ein "Lecker!" entgegne. Scheint ihn zu freuen.
Früher gab es hier einen sehr erlebenswerten Weihnachtsmarkt in vielen der zahlreichen alten Häuser. Leider wird diese Tradition nicht mehr fortgesetzt, schade. Aber liebevolle Dekorationen an den Häusern und der große Weihnachtsbaum in der Ortsmitte sind geblieben.
Hinter dem zweiten Stadttor, glatte 230 m durch den Ort hindurch, sind Start und Ziel, Verpflegung, Urkunden und Weckmannvergabe am Ende. Man kann zwischen verschiedenen Distanzen wählen, bis maximal 8.800m, was 4 Runden um den See entspricht, der gleich hinter dem Ort liegt. Das ist unsere Wahl, wie auch die von rd. 70 anderen Teilnehmern. Insgesamt 200 Läufer und Walker tummeln sich heute, bei 5°, etwas Wind und wolkenverhangenem Himmel. Es ist immerhin schon die 37. Austragung dieses netten familiären Laufs.
Es geht um nichts außer einem schönen Adventslauf. Also keine Zeitnahme, keine Start-/Ziellinie, keine Ergebnislisten, nur Spaß an der Freude und der schmackhaften Belohnung hinterher.
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Begrüßung und verbaler Startschuss |
Eigentlich wäre es taktisch am klügsten, langsam zu laufen. Denn wer hier schnell läuft und früh ankommt, muss umso länger warten, bis Urkunden und Weckmänner verteilt sind. Denn damit startet man erst, wenn alle im Ziel sind.
Aber man hat ja so seinen Ehrgeiz...
Zunächst hänge ich im Pulk fest. Was angesichts der matschigen Naturwege etwas ungünstig ist. Mir wäre lieber, ich könnte einige Meter weiter vor mich schauen, um allfällige Baumwurzeln oder Matschtümpel frühzeitig erkennen zu können. Das ergibt sich schneller als ich möchte, denn ein Knoten meiner Schuhverschnürung löst sich. Anhalten, neu schnüren, und schon finde ich mich am Ende des Feldes wieder, dafür mit besserer Sicht.😣
Der Rest ist schnell erzählt. Ich trabe vor mich hin, bin erneut froh um meine Trailschuhe, die in diesem Gelände beste Dienste tun. Ich kann einige Läufer überholen, meinerseits solches aber verhindern. Nur einmal sprintet ein Jüngling zackig an mir vorbei. Nach Tempo und Spritzhöhe des Schlamms auf seiner Rückseite zu urteilen muss das der Schnellste sein. Der dann aber später eben am längsten auf Urkunde und Weckmann wird warten müssen.
Einmal kommt mir ein Mann entgegengelaufen. In Tarnfleckenanzug und mit großem prallen Rucksack auf dem Rücken. Wofür der wohl trainiert?
In Runde 4 muss ich beißen, komme an das schon länger vor mir laufende und quasselnde Pärchen nicht mehr heran, bin eher froh, als ich Richtung Ziel abbiegen kann. Ich habe eine 55:15 nach eigener Zeitmessung, wobei mir meine Uhr 9,2 km anzeigt, Chris' Uhr nur knapp mehr als 8,8 km. Er hat eine 47'er-Zeit ersprintet.
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Zieleinlauf |
Es gibt warmen Tee und "völlig überteuerten Glühwein" (O-Ton Ansager, 2 Eur pro Becher 😂). Diesmal reichen ein paar Schlucke Tee.
Die Urkunde ist wie jedes Jahr sehr liebevoll gestaltet, und der Duft aus des Bäckers Mobil lässt einem schon das Wasser im Munde zusammenlaufen. Die Weckmänner schmecken auch wieder richtig gut, allein dafür lohnt sich die Teilnahme hier!