Samstag, 20. Juni 2015

Schwächeleien

Eine Woche kein Lauf. Ja, ich habe geschwächelt. U.a. wegen Nebenwirkungen einer Impfung (Wohweislich hatte ich diesen Termin  auf die Woche nach dem Ahrathon gelegt). Dann schwächelte ein Familienmitglied, was sofortige Reaktion erforderte. Nun denn, nach 16 Jahren trennten sich unsere Wege, die alte Dame kam einfach nicht mehr auf Touren. Zwei kräftige, nicht-schwächelnde Männer holten sie  und wuchteten die neue weiße Prinzessin in den Keller, wo sie nun sanft säuselnd den Dienst angetreten hat.

Aber heute gilt keine Ausrede mehr. Im Gegenteil: Ich verschaffe mir ein Alibi, indem ich ein paar beim Ahrathon in unserem Auto vergessene Kleidungsstücke ihrer rechtmäßigen Besitzerin zurückbringe, laufend versteht sich.
Und so trabe ich los Richtung Kreisstadt, habe aber getreu dem Wochenmotto kein wirklich lockeres Laufgefühl, pratsch-pratsch pratsch-pratsch lässt es sich am ehesten beschreiben, Ente mit Blei an den Füßen, selten die Erdanziehungskraft so gespürt.
Auch der Pulsmesser verweigert nicht seinen Beitrag zum unrunden Tag, er zeigt HF-Wert in einem bunten Potpourrie von 40 bis 235 an. Das dürfte ein Anzeichen seiner schwächelnden Batterie sein, war es jedenfalls beim Vorgänger immer.
Bald erreiche ich mein Ziel, kann meinen Rucksack erleichtern und ein labendes Wasser zu mir nehmen. Und auf zurück Richtung Heimat.

Doch dann...
erreichen Töne meine Ohren...
Töne...
die mich sofort ...
in eine andere Zeit katapultieren.
Es scheint gerade Soundcheck zum Stadtfest zu sein, wo heute eine Coverband Liedgut zum besten gibt, das zum Besten gehört, das je ein Trommelfell in Schwingung versetzt hat.

Diese Gitarre, dieser Sound, einmalig, unverwechselbar .....
Congas und Hammond-Orgel.

Mein Hirn überschwemmt mich mit Bildern der frühen Jugend,
als die Sommer noch Sommer waren,
die Welt noch übersichtlich,
das TV-Programm erst Nachmittags begann und etwa um Mitternacht abgeschaltet wurde,
und überhaupt die 3 vorhandenen Sender recht übersichtlich waren.
Als Männer und Frauen in puncto Haarlänge gleichberechtigt waren.
Als Hosen kräftig Schlag hatten und bevor die Männerwelt später in den Wohnhosen der 80'er versank, trug sie zu dieser Zeit hübsch knackig eng ;-)

Ich lag in den Ferien im Garten unterm Kirschbaum und hörte diese Musik von Cassette (bevor sie sich in Bandsalat auflöste) und träumte von californischem Strand und Cruisen (das Wort gab es allerdings noch nicht) in Autos wie zB einem VW Buggy.
Creme 21 in orangefarbiger Dose. Knallbunte Klamotten.
Das Cover zur Musik ... weiße Taube in schwarzer Hand.
Die Älteren wissen Bescheid...hier und hier und hier und hier.

Sofort dudelt mir mein inneres Ohr in Endlosschleife nur noch diese Gitarre vor. Zu Hause angekommen, ein Griff ins CD-Regal! Ich schmelze dahin. Es gibt Musik, die einen nie loslässt.
Herrlich!

Einer anderen Schwäche erlag ich gestern. Nachdem ich nun schon eine Weile dran herumgeknabbert, am Rad gedreht und gedreht und hin und her überlegt habe. Ach, manchmal muss man seinen Begierden nachgeben. In den nächsten Tagen darf ich meinen grünen Begleiter abholen. Ich werde berichten.

Hoffentlich keine Schwäche überfällt meinen eidgenössischen Ehemann, der heute 50 km über belgische Trails trabt und hoffentlich einen Gastbeitrag darüber verfassen wird... ;-)

Und morgen, morgen werden wir einen anderen Gitarrenkünstler mit dem für ihn typischen Sound live in Köln erleben, vielleicht mit diesem Song oder oder mit diesem gar...

16 Grad, 13,8 km, 1:29:09, (6:25 Min/km), HF 135 (?)

22 Kommentare:

  1. Versuch Nummer 3:

    Hach verdammt.. Beitrag weg. Jetzt noch mal neu:

    Liebe Doris,

    nicht alles schlechte Schwächeleien, möcht ich meinen. Ich höre gerade 80er Jahre, etwas jünger als das, was Du beschreibst aber eben meine Zeit. Die Schulterpolster so breit, die Frisuren so hoch und die Schminke so grell.

    Viel Spaß morgen - nicht schlecht.

    Anja

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    1. Liebe Anja,
      :D
      Wie war das gestern bei Volker? ElkeAnjaDoris?
      :D

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    2. hahaha... ich lach mich schlapp. Ich könnte mich ja damit entschuldigen, es mit Absicht gemacht zu haben.. aber war nicht. Wir nennen uns am besten gegenseitig Eldoja... dann kann nix mehr passieren.

      Liebe Grüße
      Eldoja

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    3. Liebe Eldoja,
      köstlich! Volker ist ansteckend, sogar per Internet :-)
      Danke für Deine Geduld mit der Technik, liebe Anja, erinnert an Deinen letzten Post: Manchmal ist sie besch....
      Ach ja genau, die weiblichen Preisboxerschultern kamen dann, Minipli und Föhnwelle bei den Herren, hach, was wir alles schon so erlebt haben ;-)
      Danke, wir freuen uns auch auf heute Abend!
      Liebe Grüße
      Elke

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  2. Liebe Elke
    Wir gratulieren dir zur Wahl deines grünen Begleiters. Zu gerne würden wir zu gemeinsamen Touren aufbrechen - aber das ist wohl etwas weit!
    Du wirst sicher viel Spass mit ihm haben, und falls du mal wieder "schwächeln" solltest, wird er dich sanft auf seinen Schaufel-Trittbrettern tragen, während du dich von Hits der "guten alten Zeiten" beflügeln lässt! Welch gute Option immer in Bewegung zu bleiben!
    Liebe Grüsse
    Marianne und Andi

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    1. Hallo Ihr beiden,
      eine gemeinsame Tour - kein Problem. Der Laden hier verleiht ja und dann hättet Ihr den Genuss einer Tour im flachen Gelände :-)
      Eines Tages!
      Ich freue ich auf das Gefährt und werde alle möglichen Songs im Geiste dabei haben ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

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    2. Liebe Elke
      So rum hatten wir uns das gemeinsame Ausfahren nicht überlegt - gute Idee!
      Gruss Marianne

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  3. ähmm ... Anja?! Wieso Doris? Ich dachte, wir sind bei Anne ;)

    Liebe Elke,

    deine Prinzessin ist eine neue Waschmaschine? und was mich angeht: bei dieser "waren DAS Zeiten!"-Auswahl dann für mich am ehesten die in der Mitte ;)

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    1. Liebe Lizzy,
      genau, eine neue Waschmaschine. Ohne sowas gehts ja heute gar nicht mehr.
      Ja, so hat jeder "seine" alten Zeiten. Immer wieder spannend, wem was im Gedächtnis hängen bleibt.
      Liebe Grüße
      Elke

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  4. Ohje, geht hier das Vornamen-Diesaster weiter? Diesmal bin ich aber unschuldig, liebe Elke.

    So, die neue weiße, schlaue Lady hat jetzt Einzug gehalten. Hauptsache die kommt nicht so altklug daher ;-)))

    Carlos Santana ... das waren noch Zeiten ...

    Ich hoffe Chris hat seinen 50iger gut überstanden, ich bin gespannt auf seinen Gastbeitrag.

    Einen schönen Sonntag wünscht mit lieben Grüßen
    Volker

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    1. Lieber VOLKER,
      genau, hier und heute bist Du völlig unschuldig, das können wir Mädels auch allein ;-)
      Ach ja, die alten Zeiten. Die neue Maschine hat aber durchaus ihr Mitteilungsbedürfnis via Display, wieviel Strom/Wasser sie verbraucht hat, wann sie gereinigt werden will, wenn sie einen Mechaniker haben will, na wenn die Leistung stimmt.
      Chris hat seine 53 km und 1550 Höhenmeter überlebt, ist aber noch ein wenig lädiert.
      Dir auch einen schönen Sonntag und liebe Grüße
      Elke

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  5. Ach, wie schön...ich liebe Schwelgen in Erinnerungen, und ich liebe es, anderen dabei "zuzulesen"...danke fürs Mitnehmen in die 70er ;)
    Auf Santana wäre ich nach der Beschreibung der Musik nicht gekommen - aber naja, meine erste Schallplatte war von Depeche Mode, ich bin wohl anders geprägt ;)

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    1. Liebe Daniela,
      ja, isset nicht herrlich? Und vor allem, das wird immer mehr mit den Jahren, an das man sich schmunzelnd erinnern kann!
      Depeche Mode - das war natürlich schon wieder eine ganz andere Zeit. Ich grüble, welche Platte ich mir als erstes gekauft habe, leier weiß ich es so genau gar nicht mehr.
      Liebe Grüße
      Elke

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  6. Liebe Elke,
    puh, jetzt schau ich aber immer gleich dreimal, ob ich die/den Richtige(n) anspreche.
    So zwischendurch mal eine Ruhewoche ist doch auch was Feines. Ich glaube, das schadet überhaupt nicht, gerade wenn der Körper mit anderen Aktionen beschäftigt ist!
    Du hast eines? So ein hübsches Tret-Lauf-Sauseteilchen? Neid!!!! ;)
    Ich bin gespannt auf deine Berichte und auf die von Chris natürlich auch! :)

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    1. Liebe Doris,
      lach, das kann ja auch verwirrend sein, mit den ganzen Namen...;-)
      Ich wäre durchaus gern gelaufen, aber manchmal muss man sich den Gegebenheiten beugen. Ist ja gerade keine Trainingsphase und daher egal.
      Das grüne Treterchen, ja, ich habs getan. Es kommt die Woche und dann kommt mir aber nichts dazwischen.
      Chris hatte einen erlebnisreichen und hügeligen Tag, und ein wieder fotostreiekendes Smartphone :-(
      Liebe Grüße
      Elke

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  7. "Auch der Pulsmesser verweigert nicht seinen Beitrag". Genau, hier kommt er.
    Jetzt wird es makaber, dachte ich, als die Bestatter die alte Dame wegschleppten. Bis ich erkannte, dass es wohl nur eine Waschmaschine war ...
    Hast du denn keine Wechsel-Sportsachen, dass du nicht laufen kannst, wenn du keine Sportwäsche aufsetzen kannst? :-D Gestern traf ich einen, der befand es nach 200 gelaufenen Kilometern noch nicht mal nötig, sich zu duschen. Da wirst du doch die benutzten Sachen einfach nochmal anziehen können! ;-)
    Bei welcher Gelegenheit ich diesen beeindruckenden Herrn traf, steht bald in meinem Blog ...

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    1. Also Du scheinst mir ja allerhand zuzutrauen...
      Weder lasse ich meine Oma, so es sie noch gäbe, abtransportieren, noch trage ich verschwitzte Laufsachen zweimal, ich hätte einfach noch ein paar Zweitklamotten im Schrank.
      Dann bin ich auf Deinen Post mal neugierig und zugleich froh, dass es kein Geruchs-Internet gibt ;-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  8. 16 Jahre sind für so eine alte Dame schon ein ganz schönes Alter, da kann man nicht mehr erwarten, dass sie sich mit 1000 Touren dreht. Und wenn man dann mal schon schön am Geldausgeben ist, dann kann natürlich auch ein neues grasgrünes Spielzeug nicht schaden. Ich bin gespannt auf deine Berichte, liebe Elke!

    Liebe Grüße,
    Anne

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    1. Liebe Anne,
      finde ich auch, 16 Jahre treue Dienste waren schon gut und haben die Latte hoch gelegt für die Nachfolgerin.
      Na und auf das Spielzeug drue ich mich schon sehr :-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  9. Huch du schwächelst und deine Waschmaschine schwächelt? Vielleicht hat sie doch zu viel Laufsachen schleudern müssen und fühlte ganz mit Deinem Befinden. Die Musik für mich nostalgisch - zwar nicht mehr von meiner Zeit, aber gerade darum habe ich sie gehört. Hatte sie allerdings schon ganz vergessen. Danke für die Erinnerung!

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    1. Liebe Roni,
      ich glaube, besonders die Musik aus der Jugendzeit erinnert man stark und immer. Das, was vor "meiner" Zeit war, ist für mich daher auch eher kein solch starker Bezugspunkt. Mich wundert aber, wieviel von den "alten Sachen" auch heute immer noch gespielt oder gar gecovert wird. Und frage mich dabei, ob das mit aktueller Musik in 30, 40 Jahren auch noch der Fall sein wird.
      Liebe Grüße
      Elke

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