Aber immerhin, es gibt so nette Traditionen, die man gern wahrnimmt. Dazu gehört für uns der Bedburger Nikolauslauf. Zur 38. Auflage schaffen wir es wieder, dort teilzunehmen. Für 7 EUR werden geboten: Kein Stress durch Zeitnahme, kein Druck durch Ranglisten, familiäres Ambiente, Laufstrecken von 800m bis 8.800m nach Wahl. UND: Am Ende der superleckere Weckmann! Da ließen es sich 300 Sportbegeisterte nicht nehmen, zur Nahrungssicherstellung um den Kasterer See zu laufen oder zu walken.
Schon beim Fußweg zu Start/Ziel wird klar, hier sind muntere Menschen unterwegs zu einem lockeren Training im Kreise Gleichgesinnter.
15 Minuten vor Start sind wir bereit. Perfekt, so kommt man bei 10° nicht groß ins Frieren. Ich habe extra meine selbstgestrickte Adventslauf-Kombi (Mütze, Handschuhe, Stulpen) angelegt, Tradition ist Tradition. Eine ältere Dame versucht, völlig unauffällig die Mütze abzulichten. Aber nicht, dass mir nächstes Jahr da eine Kopie rumläuft!
Damit sich nicht alle gegenseitig auf den teils matschigen Wegen im Weg sind, wurde das Startfeld gestaffelt. Gute Vorgehensweise. Die 8.800'er starten als letzte, kommen nur kurz in Berührung mit den 4.400'ern. Die anderen sind schon fertig.Nach kurzer Begrüßung wird unser Feld dann auf die 4 Runden um den See geschickt. Wobei auch diese nicht verpflichtend sind. Wer mag, kann vorher aussteigen, die Nahrung wird auch dann herausgegeben.😉
Die erste Runde will ich mich auf nichts einlassen und mein Tempo laufen. Klappt ganz gut. Da es ja um nichts geht, bin ich tiefenentspannt wie sonst kaum bei Volksläufen. Ich kann deutlich öfter überholen, als selber überholt zu werden. Außer ein paar ganz schnelle Hirsche, die geben wirklich alles und sind schlammbespritzt bis zum Gluteus Maximus, bewegen sich weit überwiegend gemütliche Naturen auf der Strecke.
Auf den beiden letzten Runden ist es recht ruhig geworden, nur einzelne Läufer weiter vor oder hinter mir. Unspektakulär komme ich ins Ziel, wo Chris bereits wartet. Die Pfütze etwa auf seiner Höhe ist meine Start-/Ziel-Markierung. 55:23 für (polargemessene) 9 km sind nicht der Hit, aber adventlich in Ordnung.
Der Weckmann muss im Kofferraum transportiert werden, sonst wäre er schon reduziert daheim angekommen, soooooo lecker ist der! Und ich wollte doch unbedingt mal messen. 37 cm - nicht von schlechten Eltern, nein, von einem sauguten Bäcker!
Eine andere Adventstradition hatten wir schon am Freitag erfüllt: Hofweihnacht auf Schloss Türnich. Punkt 16 Uhr zu Eröffnung sind wir dort, schon längst strömen die Besucher, der erste Reisebus fährt vor. Aber wenn man diesen Markt halbwegs erträglich besuchen will, ist das der beste Tag. Wunderschönes Ambiente. Und wenn man es nicht besser weiß, sieht das Schloss ultimativ stimmungsvoll aus. Leider ist es unbewohnbar und innen voller Stützbalken wie ein Bergwerk, Tagebauschäden.
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| Alphornklänge in der Schlossscheune |
Der Traditionen noch nicht genug, der erste Stollen hat auch schon den Backofen verlassen. Weitere werden noch folgen. Und das Rezept für die Weihnachtsmarmelade des Letzten Jahres habe ich noch nicht wieder gefunden, das muss auch noch werden!






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