Montag, 1. April 2024

Mal wieder mit Genuss

Manchmal stimmt einfach alles bei Läufen.
Als erstes das Wetter des Ostersonntags: Sonne, leichter Wind, zum Einstieg 14°, später 18°.
Zur Abwechslung trabe ich mal nicht allein, sondern mit Heidrun. Wir nehmen uns gemütliche 20 km vor. Zu zweit sollte das vielleicht leichter fallen. Und in der Tat klappt auf diese Weise wirklich langsames Laufen zwischen 6:30 Min/km und 7 Min/km. Außerdem ist die Sache auch noch kurzweiliger durch Quasseleien über dies & das.
Die Route führt an ein paar "Mal-wieder-Punkten" vorbei. Länger nicht dort gewesen, aber wieder mal schauen, wie es nun so aussieht.

Zunächst geht es zu einem 2015 künstlich angelegten Teich mitten in den Feldern. Er wurde geschaffen für Zugvögel, als Ausgleich für im Zuge das Tagebaus verschwundene Teiche. Mich wundert, wie er ohne Quelle und natürlichen Zufluss bestehen kann. Ein Bach plätschert zwar daneben entlang, scheint jedoch deutlich tiefer zu liegen. Doch irgendwie klappt es und die Vögel freut es. Nur heute sehen wir keinen einzigen dort. Auch ein paar Naturfotografen, mit langen Teleobjektiven bewaffnet, werden wohl eher leer ausgehen.


Weiter zum Tagebau-Aussichtspunkt Terra Nova. Natürlich bei bestem Osterwetter gut besucht heute. Irgendwo an der Tagebaukante, etwas links vom größeren Bagger, lag die spannende archäologische Grabung, bei der ich letztes Jahr helfen durfte. Da sich der Bagger inzwischen dort weiter vorangefressen hat, kann ich die Stelle nicht mehr eindeutig erkennen.
Inzwischen wurden neue Infotafeln angebracht. Waren früher Daten zur Förderleistung und Dimensionen der Grube Thema, ist es nun der Blick in die Zukunft. Es soll nämlich in einigen Jahrzehnten der zweitgrößte See Deutschlands entstehen. Die interessierte Bevölkerung wird dazu seit einiger Zeit mit wunderschön anzusehenden Fotomontagen beglückt, die Bilder mit Wasser im Grünen, Badestrand und Segelbooten zeigen. Das Wasser kommt dann aus dem Rhein, mit dem Bau der notwendigen Pipeline wird demnächst begonnen. Das Rheinwasser soll dazu reichen, doch es gibt auch kritische Stimmen. Die niederländischen Nachbarn fürchten andauerndes Niedrigwasser und daher Versalzung der Rheinmündung. Ob und wie der Plan gelingt, wird sich in ca. 40 Jahren zeigen.

Nur knapp 4 km entfernt besteht die Gelegenheit, die alte Autobahn 4 zu queren. Interessant, wie es hier nun aussieht. 

Blick nach Osten, Richtung Köln:


Blick nach Westen, Richtung Aachen/Niederlande:


Ein wirklich genussvoller Lauf heute. Es trabt sich locker, die Frühlingsluft tut gut, und erst der duftende Raps! 


Hinzu kommen weitere Genüsse: Daheim wartet leckerer selbst gebackener Apfelkuchen. 

Apfelkuchen à la Manfred

Das Abendessen macht keine Arbeit mehr, ich hatte es schon am Vortag vorbereitet. Mein kürzlich erworbenes Fußmassagegerät tut wirklich gut, je länger der Lauf war, umso mehr! Und dann heißt es Chillen auf dem Sofa, herrlich!
Als am Abend kurzzeitig ein Gewitter mit Regen und Sturm losbricht ist klar: Das war ein prima Lauftag!


16 Kommentare:

  1. Ein Lauf mit Quasseleien, ein bisschen Sightseeing und dann, als krönender Abschluss, ein frischgebackener Apfelkuchen! Was gibt's Schöneres?! (Obwohl das obligatorische Kuchen-Foto fehlt, liebe Elke!)

    Ein Projekt, dessen Resultat man erst in 40 Jahren sieht - schon ein recht langer Zeithorizont. Hoffen wir, dass es so rauskommt, wie sich die Planer gedacht haben.
    Mir gefällt es immer wieder, wenn die Natur ihren Raum zurückerobert. Gerade gestern kam ich auch an so einer Strasse vorbei, die nicht mehr genutzt wird. Voller Pflanzen, die sich durch jeden Spalt schieben. Herrlich!
    Liebe Grüsse aus dem sonnigen Cape Town!

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    1. Liebe Catrina,
      genau so, dieser Tag war in jeder Hinsicht perfekt. Das Apfelkuchenbeweisfoto habe ich noch eingebaut, ;-)
      Die Planung für die nächsten 40 Jahre sehe ich auch mit Vorsicht. Noch Anfang der 1970er Jahre sagte mein Vater, der auch in einem Tagebau hier arbeitete, dass unter dem Hambacher Wald zwar Kohle läge, aber viel zu tief, als dass es sich lohnen würde, die auszubaggern. Ende der 1970er begann mit mit dem Projekt. Ich vermute, auch wenn man Großprojekte langfristig planen muss, in unserer immer schnelllebigeren Zeit wird man in diesem langen Zeitraum noch manche Änderung machen müssen. Ganz zu schweigen um die Sorgen um Wasserknappheit durch Klimawandel...
      Die Teerdecke der alten Autobahn Richtung Osten wurde entfernt, daher grünt es da schon kräftig, nach Westen liegen noch Teile, weil die Trasse noch für Baufahrzeuge benutzt wurde.
      Liebe Grüße aus dem heute wechselhaften Rheinland!
      Elke

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    2. Danke für das Apfelkuchenbild!! ;-)

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  2. Liebe Elke,
    was für ein schöner Ausdruck die "mal wieder Punkte"! :D
    An einen früheren Besuch von dir beim See kann ich mich glaube ich noch erinnern. Damals war das Ufer noch sehr kahl und du hast überlegt, ob überhaupt Vögel kommen, solange sie keinen Schutz haben. Da ist zumindest ein bisschen Schilf dazu gekommen.
    Besser gefällt mir da die andere Richtung. Wie beruhigend zu sehen, wie die Natur sich erholt!
    Da habt ihr wirklich eine wunderschöne Osterrunde gedreht und auch dein "danach" hört sich absolut dem Feiertag angemessen an. Hast du dir verdient! :)

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    1. Liebe Doris,
      dieser Teich ist wirklich erstaunlich. Im Sommer wird er zwar schonmal etwas arg flach, aber wahrscheinlich gibt es einen geregelten Wasserzulauf, damit er nicht ganz austrocknet. Und es sind dort wohl durchaus auch inzwischen seltene Vogelarten anzutreffen, wie ich in lokalen Berichten von Naturschützern lese. War also eine gute Sache. Und langsam wächst da ja auch mehr und mehr ums Ufer herum. Hilfreich ist sicher auch, dass das ganze Areal umzäunt ist, so dass keine Hunde dorthin gelangen. Die haben aber auch rundherum genug Auslaufmöglichkeiten.
      Wenn ich schonmal in der Nähe des Waldes laufe, in dem die alte Autobahn liegt/lag, hat man gute Chancen, auch Rehe zu sehen, eine sehr ruhige Gegend. Leider gibt es aber auch Jagdhochsitze... :-(
      Genau, ein angemessener Ostersonntag :-)
      Liebe Grüße
      Elke

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  3. Sie müssen ja sein, diese längeren Läufe ;-) Schön wenn die dann gemütlich mit Begleitung durchgezogen werden können. "Mal-wieder-Punkte" find ich gut, gibt so einige da müßte ich auch mal wieder hin. Ist immer schön nach einiger Zeit die Veränderung dort zu sehen, grade bei deinen Strecken durch die Tagebaugegend. Da gibts ja beide Kontraste, entweder Renaturierung oder Dystopie.
    Die wollen ernsthaft dieses Loch mit Rheinwasser speisen??! Wenn der weiterhin so oft Niedrigwasser hat wie in den letzten 5 Jahren, dann wird das doch wohl eher nichts. Ich kann die Holländer da schon verstehen. Wir schauen uns das dann mal in 40 Jahren an ;-)
    Danke für den Apfelkuchen ... jetzt will ich auch einen!

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    1. Hoppla, ich bin nicht anonym unterwegs, hab nur den Namen vergessen :-)

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    2. Lieber Oliver,
      ja, gerade hier kann man gerade am Grubenrand schnell den Überblick verlieren, was sich schon wieder verändert hat. Und wenn ich so zurückblicke, wieviele schöne Streckenteile mir schon ganz abhanden gekommen sind....
      Tja, ich bin auch gespannt, ob und wie der Rhein in seinem Bett bleiben darf, oder ob hinter Köln nur noch ein Bächlein bleibt für 40 Jahre...
      Das Apfelkuchenrezept von Manfred ist genial einfach und auch lecker!
      Liebe Grüße
      Elke

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  4. Na, liebe Elke,

    da konnte das Rheinland die Sylt-Sehnsuchte doch sicher mal etwas lindern :-)

    (Raps)Gelb ist halt einfach auch eine Gute Laune Farbe.

    Ist der Wachdienst denn inzwischen von der ehemaligen A4 abgerückt oder mußtest Du wieder Deine Verhaftung fürchten? ;-)

    Liebe Grüße
    Volker

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    1. Moinsen,
      naja, man muss sich seine Syltsehnsuchtslinderungsstrategien halt basteln....
      Das Rapsgelb war klasse und vor allem der Kontrast auf dem letzten Bild zur rosafarbenen Autobahnwand gefiel mir.
      Seit im Hambi nicht mehr viel los ist, sind auch die Bewacher minimiert. Als wir die alte A4 passierten (nur quer drüber, nicht längs) fuhr da doch wahrhaftig eine Familienkutsche rum! Völliger Verfall der Sitten!
      Liebe Grüße und immer ein leckeres Mettbrötchen zum Frühstück!
      Elke

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  5. Liebe Elke,

    ach wie schön, eine Strecke mit mal-wieder-Punkten! - Da kommen mir doch gleich Planungsideen in den Sinn! 😊

    Danke für die Bilder und Infos aus deinen Gefilden! ... und denn so ein schöner Lauf mit Heidrun. Da hattet ihr viel Zeit zum Quatschen! 😉

    Jetzt haben wir ein Ziel, auf das es sich hinzuleben lohnt! Vielleicht ist das riesige Loch ja früher vollgelaufen und wir erleben es noch? - LOL

    Liebe Grüße Manfred

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    1. Lieber Manfred,
      ich glaube, solche Mal-wieder-Punkte hat doch vielleicht jeder hier und da, in Ecken, wo man sonst nicht so oft hinkommt.
      Haha, wir werden sicher noch was erleben rund um das Loch, ob das aber das planmäßige Wässern ist, wird sich zeigen.
      Liebe Grüße
      Elke

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    2. Liebe Elke,

      wollte mich noch bedanken für die Erwähnung mit dem tollen Bild vom Kuchen! Selbstgebackenes schmeckt doch immer lecker, oder?!

      Liebe Grüße Manfred

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    3. Aber gern doch Manfred, bei so einem genialen wie schmackhaften Rezept!

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  6. Liebe Elke,
    das hört sich nach einem Lauf an, der mir auch gefallen würde.
    Frühling ist was schönes, oder? :-)
    Ich denke, wir werden es wohl nicht mehr erleben, was mit dem großen See so passiert. Generell ist es ja nicht gut, wenn der Mensch so in die Natur eingreift, aber die Bilder der ehemaligen Autobahn zeigen auch eindrücklich, dass die Natur sich vieles einfach wieder zurück holt :-)
    Liebe Grüße
    Helge

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    1. Liebe Helge,
      jaaa, Frühling ist wunderbar. Wenn täglich neues frisches Grün spriest!
      Ich will ja wenigstens noch den Anfang vom Ende der Grube sehen, ob dann wirklich Rheinwasser reinsprudelt. Diese Tagebaue sind ein krasser Eingriff, keine Frage. Der Osten kennt das ja auch. Da ist es dann wirklich tröstlich zu sehen, dass die Natur nie aufgibt.
      Liebe Grüße
      Elke

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