Chris' Staffelpartnerin des letztjährigen Via Belgica Marathon, Luzia, schlug die Teilnahme an der Nacht von Gulpen vor. Entweder 70 km oder 35 km. Schlussendlich entschieden wir uns als 5er Mädelsgruppe für die 35 km, da wir mit dem Modus dieser Veranstaltung so gar keine Erfahrung und damit Einschätzungsvermögen hatten.
Ich versuche mal, es zu erklären:
1. Es ist kein Wettkampf, sondern ein gemeinsames Erbringen einer Leistung. Daher keine Zeitnahme, keine Startnummern, keine Finisherliste, aber eine Medaille. Es wird nicht geLAUFEN, sondern geGANGEN.
Die 70-km-Gruppe startet am Vorabend um 22 Uhr. Eine Gruppe 35'er startet dann mit und finisht gegen 6 Uhr am Morgen am Schulzentrum nach einer Runde auf der Strecke. Dort steigt die zweite 35'er-Gruppe ein und finisht mit den 70'ern gemeinsam nach deren zweiter Runde.
2. Man marschiert in einer vorgegebenen Zeit von 5,5 km/Stunde. Wer läuft/rennt, wird rausgenommen, sagt das Reglement. Vorne gehen unsere "Gelbwesten" in exakt dieser Pace, also Brems- bzw. Zuggeher, die nicht überholt werden dürfen. Vor ihnen wird die Veranstalterfahne geführt.
Es gibt einen akribischen Zeitplan (Zeitplan Gulpen) mit einzelnen langen Pausen. Außerhalb dieser Pausen kein Stehenbleiben, auch nicht an Verpflegungspunkten.
3. Die letzten 10 km sind freigegeben, dann kann man in seinem eigenen Tempo die restliche Strecke (die ab dann auch ausgeschildert ist) zurücklegen.
4. Zur Größenordnung: 2022 gab es knapp 1.200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Davon die Hälfte für die 70 km, rd. 200 für die 35 km, ansonsten Kinder auf ihrer 7,5-km-Strecke.
Wir sind sehr gespannt, können uns einiges vorstellen, müssen uns aber letztendlich auch einlassen, auf das was da auf uns zukommt. Steigungen und Gefälle soll es auch geben. Ok, seit dem Via Belgica ist mir sehr bewusst, dass es in den Südniederlanden recht hügelig ist. Ich greife kurz vor, das Höhenprofil meiner Polar, in der Addition etwas über 500 Höhenmeter:
Wir haben uns für die zweite 35'er-Variante entschieden, Start also ca. 6.15 Uhr. Um 3 Uhr klingelt der Wecker, über Herzogenrath (Treff mit den anderen) geht es nach Gulpen, einem kleinen, netten Ort in den Niederlanden, etwa 65 km entfernt. Wir finden sehr nah am Ziel problemlos einen Parkplatz, können einen ersten Blick auf das spätere Finish werfen und im Gemeinschaftshaus t'Gulperhoes Kaffee trinken. Wir sind die ersten, doch schnell füllt es sich, mehr und mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer trudeln ein. Dies sind natürlich nur unsere 35'er-Mitgeher/innen, denn die 70'er sind ja seit Stunden unterwegs, und die ersten 35'er finishen gerade einige 100m entfernt von uns, am Schulzentrum.
von rechts: Luzia, Tineke, Bertie, Sabrina und ich |
Gegen 6 Uhr sammeln wir uns draußen, 2 Begleitmotorräder werden angelassen, das Startsignal für den kurzen Weg zum Schulzentrum. Einige Minuten warten wir dort, dann wird der große Strom der 70'er herangeführt, man applaudiert sich gegenseitig zu, wir schließen uns ihnen an und los geht es ins Gulpener Abenteuer! 13-14°, windig, hier und da einzelne Regentropfen, gute Marschbedingungen.
Das Tempo fühlt sich ungefähr so an, wie der morgendliche zackige Gang mancher Berufstätiger zur Haltestation, wo man seine Bahn noch erwischen will. Da alle im gleichen Schnitt unterwegs sind, gibt es allerdings kein Auflaufen. Man hat bis auf wenige Engstellen genügend Raum, sich nicht ins Gehege zu kommen. Wir bewegen uns auf gesperrten Straßen, nur vereinzelt auf schmaleren Feldwegen. Bei diesem "Lindwurm" ginge es auch kaum anders.
Und was die Organisation und Abwicklung auf der Strecke angeht, das haben die Niederländer bei der nun schon 46. Austragung perfekt im Griff!
Erste kräftige Steigung |
Ein weiterer Teil der Begleiter auf Motorrädern und Fahrzeugen ist damit beschäftigte, alle Kreuzungen und Einmündungen rechtzeitig für Autos abzusperren. An einigen Stellen breiterer Straßen mühen sich die Motorräder durch unermüdliches hin- und herfahren entlang der Marschtruppe, mit Trillerpfeife und Gesten zumindest eine Hälfte freizuhalten für Radfahrer. Also sie geben sich wirklich Mühe. Aber auch Wanderer können im Tunnel sein... So hilft man sich öfter mit dem Ruf "Fietser!", der von hinten nahende Radler ankündigt und ihnen dann Platz schafft.
Die Kreuzung ist unser! |
Und natürlich die Verpflegungsposten... Ich bin gespannt, wie das bei dieser großen Menschenmange OHNE stehenbleiben funktionieren soll. Aber es klappt! Das nachfolgende Bild zeigt die erste Station (gleich hinter dem Kurvenknick beginnend, etwa km 6) Alles geht durch 2 mittels Gittern abgeteilte Gänge, wo die Helferinnen und Helfer Bananen und Apfelsinen "mehrspurig" anreichen. Nur wenige langsamere Schritte und schon ist man durch. Einige Meter danach folgt ein Tankwagen, an dem bei Bedarf Flaschen, Trinkbeutel und Becher befüllt werden.
Anschließend noch ein vorbildliches System von Abfalleimern über einen ausreichend langen Abschnitt, so dass man genug Zeit hat, gehend die Banane zu verspeisen und auch die Schale gleich loswird. Becher- und anderer Müll Fehlanzeige.👍
Inzwischen sind wir gut im Marschrhythmus. Die Pace pendelt zuverlässig zwischen 10.30 Min/km und 11 Min/km. Was allerdings keine allzugroße Betrachtung und Würdigung der lieblichen limburger Landschaft zulässt. Nur hier und da kann ich ein paar Schnappschüsse machen. Die morgendlichen dunklen Wolken haben sich etwas zurückgezogen, und wir bekommen gar zeitweise blauen Himmel geboten.
Blick nach vorn in der Kolonne... |
... und Blick zurück. |
Inzwischen ist die Zeit fortgeschritten und in den kleinen Dörfern finden sich auch Menschen ein, die uns zuwinken und applaudieren.
Und ich lerne: Es gibt Fachwerkhäuser in den Niederlanden, das war mir bisher nicht so bewusst.
Noch ein Anstieg, alle schön auf einer Seite. |
Endlich, bei km 15 die ersehnte lange Pause. Aber wenn da nun hunderte Wanderinnen und Wanderer auf einmal ankommen...? Wieder kein Problem. Alle bekommen zügig Kaltgetränke, Kaffee, Bouillon, Obst, Brötchen herzhaft oder Rosinenbrötchen. 10 Mobil-WCs und einige Pissoirs sind auch ausreichend. Wir haben ja unterwegs viel Grün, so dass die Herren schon ....
Außerhalb des Wanderer-exklusiven Verpflegungsareals stehen viele Campingliegen bereit. Persönliche Supporterteams erwarten ihre 70'er-Heldinnen und -Helden, pflegen und verköstigen sie individuell.
Leider kann man nicht erkennen, wer hier 70 km bzw. 35 km geht. Die 70'er dürften in der großen Überzahl sein. Nur anhand mancher schon angeschlagenen Gangbilder kann man Vermutungen anstellen. Zu dem Zeitpunkt weiß ich noch nicht, was mir am Ende des Tages bevorstehen wird...
Auch der Besenwagen geht wieder mit auf die Strecke (noch leer).
Und dann öffnet Petrus doch vorübergehend die Schleusen, gibt gar eine ordentliche Prise Starkwind dazu. Ich hole mein Regencape aus dem Rucksack, nicht zu unrecht ahnend, dass der Schauer nachlassen wird, wenn ich es endlich übergestreift habe.
Ein Dorf beeindruckt mit seinem Wimpelschmuck. Es sind keine Fertig-Fähnlein aus Fernost, sondern liebevoll von Hand geschnittene und teils sogar gehäkelte rot-weiße Hängerchen. Es muss eine riesige Metermenge sein!
Keinen Moment zu früh finden wir uns draußen zum Re-Start wieder. Auf zu den letzten 10!
Pferden und Kühen sind wir teils unsympathisch |
Und dann öffnet Petrus doch vorübergehend die Schleusen, gibt gar eine ordentliche Prise Starkwind dazu. Ich hole mein Regencape aus dem Rucksack, nicht zu unrecht ahnend, dass der Schauer nachlassen wird, wenn ich es endlich übergestreift habe.
Auch wenn das Tempo weiter hoch ist, das Schöne an dieser Wanderung ist, dass immer noch genügend Luft zum quasseln bleibt. Mit anderen kommt man ebenfalls in Kontakt, wobei mein Niederländisch leider quasi nicht vorhanden ist und umgekehrt die Deutschkenntisse zwar besser, aber auch nicht immer ausreichend sind. Egal, jede/r hat seinen/ihren Spaß. Eine Jungmännertruppe hat einen eigenen Lautsprecher dabei. Wir hören sie sich nähern unter akustischer Ankündigung mittels niederländischer Schunkel- und Volksmusik. Sie bekommen anscheinend mit, dass Deutsche dabei sind, und flugs schalten sie um auf "Skandal im Sperrbezirk", "Völlig losgelöst" mit Major Tom, der atemlosen Helene und "Marmor, Stein und Eisen bricht". Das macht Laune.
Auch wenn die 10 km bis zur nächsten längeren Pause schnell vergehen, die Beine werden langsam etwas schwerer. Wir sind ehrfurchtsvoll erstaunt, wie die 70'er um uns herum immer noch flott und munter, trotz (oder wegen?) schlafloser Nacht, ihren Weg fortsetzen.
Im Schulzentrum am Gulpener Ortsrand dürfen wir 30 Minuten pausieren. Es ist sogar Pflicht, auch wenn ab hier ja die Tempovorgabe aufgehoben sein wird.
Es gibt saubere WCs, ohne langes Warten, köstliche kühle Cola. Ein wenig ermattet sind wir inzwischen doch, um uns herum versuchen viele, ihre geschundenen Füße für den letzten Abschnitt zu pflegen.
Bild: Luzia |
Unsere freundlichen "Gelbwesten" geben die Strecke frei und nehmen ihrerseits einen Zahn raus, sie haben ja schon die ganze Nacht in den Knochen.
Zudem nieselt es uns nun immer wieder kurz auf die müden Körper.
Nach einem knackigen Anstieg erfreulich: Livemusik und Getränke
Wir queren einen Golfplatz und steigen über einen kleinen Pfad wieder talabwärts. Danach geht es flach weiter. Denke ich. Bis Luzia etwas von einem Gulpener Berg erwähnt gegen Ende, mit Alkoholika garniert.
Und, Erstaunliches passiert. Das freie Tempo führt zu einem deutlichen Auseinanderziehen der Kolonne, und zwar nach vorn. Da können einige, nachvollziehbar, kaum das Ziel erwarten. Die Fahne ist längst überranntwandert.
Ich spüre inzwischen Unheil, das sich in meinen Schuhen anbahnt. Aber nun wird durchgezogen. Hatte mich die Tage zuvor noch eine Erkältung arg geplagt, bin ich froh, heute überhaupt dabeisein zu können. Die Reste an Halsweh versuche ich, mit Lutschbonbons im Griff zu halten. Und nun ist es nicht mehr weit. Relativ betrachtet.
Nicht noch ein Berg!
Und dann folgt das doppelte Highlight: Erst die Einstimmung - Kräuterlikörchen! Aus medizinischen Gründen zur Linderung meines Halswehs greife ich zu. Die Nebenwirkung, eine leichte euphorische Phase, nehme ich auch gern mit.
Bild: Sabrina |
Bild: Sabrina |
Und dann geht es aufuffwärts!
Bild: Sabrina |
Beim Denkmal für einen in NL bekannten Sportreporter haben wir es endlich geschafft, ab nun geht es nur noch abwärts. Die Fahnenträger und Gelbwesten danken sich hier gegenseitig, sie hatten einen sicher anstrengenden Einsatz.
Die Marienstatue auf dem Gipfel sehen wir nur von ferne...
...während Gulpen immer näher rückt.
Und dann laufen wir in einem wirklich phänomenalen Zielkorridor unter viel Applaus ein. Wobei ich innerlich letzteren doch mehr den 70'ern weiterreichen möchte. Die haben wirklich eine stramme Nacht hinter sich.
Ich spüre inzwischen zwar ein gewisses körperliches "Für-heute-reicht-es-Gefühl", aber in erster Linie herzhafte Pein seitens meiner Füße, genauer, von den Fußsohlen. Doch diese letzten Meter machen das nochmal vergessen.
Das ist ein Empfang, wie man es sonst nur von (Halb-)Marathonläufen kennt! Livemusik, Stimmung, ein Speaker der alle begrüßt. Insbesondere unsere Vor-"Gänger" werden sehr und zu recht gewürdigt. Der ältere Herr in der Gelbweste mit roten Streifen wird besonders gelobt. Er hat bisher alle 46 Austragungen mitgemacht und könne auf stolze insgesamt 147.000 Lebens-km zurückblicken.
Wir sind überglücklich, im Ziel zu sein. Aber noch wartet eine letzte Aufgabe: Mit der unterwegs einmal abgestempelten Teilnehmerkarte ins t'Gulperhoes und die Medaille abholen. Dort können wir uns gleich nochmals mit Kaffee stärken und die Eindrücke des Abenteuers austauschen.
Die ca. 6 1/2 Stunden Nettomarschierzeit (ich habe nicht auf die Minute genau die Pausenzeiten gestoppt) haben uns viele Eindrücke beschert.
Was ist das Fazit? Es war auf alle Fälle wert, sich auf diesen Marsch einzulassen. 35 km in Kolonne gehen, ist ein wenig speziell. Andererseits wird man so in einem Tempo mitgezogen, das einem vielleicht ansonsten nicht so leicht fallen würde. Es ist auch keine Drängelsituation, man ist eben einfach nur dauernd von anderen umgeben. Die Organisation des Events ist erstklassig, wäre es mal überall so.
In unserer kleinen Fünfergruppe war es wunderbar, es gab immer Gesprächsstoff und man munterte sich hier und da untereinander wieder auf.
Aus unserer Gruppe haben einige dies als Vorbereitung und Probe für einen anstehenden Megamarsch wahrgenommen. Perfekt dafür! Auch zum Schmieden weiterer forcierter Pläne. Zumal es auch heißer oder gar völlig verregnet hätte sein können. Wir hatten schlichtweg wunderbares Wetterglück!
Ob ich die vollen 70 km einmal angehen würde? Ich weiß es nicht. Sicherlich ist die Nacht ein spezielles Erlebnis (es gab sogar einen Feuerspucker).
Dann bräuchte ich aber besseres Schuhwerk. Ich hatte zwar gut eingelaufene und bisher völlig blasenfrei genutzte Schuhe gewählt. Aber dennoch kann ich anschließend kaum noch schmerzfrei gehen. Seltsam. 😐
Daheim entdecke ich mehrere Blasen unter den Zehen und Zehenballen. Entsetzlich. Aber gemäß dem Motto "Der Schmerz geht, der Stolz bleibt" erinnert mich das noch eine Weile an ein ganz spezielles Erlebnis! Danke Mädels!
Liebe Elke,
AntwortenLöschennun hat’s dich ja auch unter’s Wandersvolk verschlagen ;-D
Scheint eine straff durchorganisierte und auch spaßige Veranstaltung zu sein. Wenn auch das Marschieren nach Tempovorgabe erstmal etwas gewöhnungsbedürftig klingt. Einen Versuch wäre das wert, sich einfach mal “führen zu lassen”.
Was du über die malträtierten Füße schreibst, habe ich auch schon häufiger festgestellt bzw. erfahren müssen. Die Belastungsform ist eine andere als beim Laufen und somit ergeben sich auch andere Problematiken. Die brennenden Fußsohlen kenne ich von jeder längeren Wanderung. Beim Laufen kam das nie vor. Sogar dann nicht, wenn ich identische Schuhe für eine identisch lange Strecke gewählt habe. Alles schon probiert …
Andererseits erholt es sich vom reduzierten Tempo auch nach langen Strecken meiner Erfahrung nach besser und schneller.
Bin gespannt, für welche Distanz du dich ggf. bei einer Wiederholungsteilnahme entscheidest ;-)
Liebe Lizzy,
Löschennun ja, hartes "Kampf"Wandern würde ich eher sagen. Mit gut gelaunten Gleichgesinnten, ohne jedes Konkurrenzgefühl. Es ist wirklich so, man muss sich mal auf so etwas einlassen.
Du kennst auch solche Fußprobleme?! Das ist für mich Neuland. Mein Mann tippt auch auf die eben andere Belastung, die dann trotz bewährtem Schuh do etwas auslösen kann. Was ist dein Fazit? Wie gehst du damit um? Und hast du ein Gegenmittel??? Füße/Zehen vorbeugend pflastern?
Ich hoffe auch auf schnelle Regeneration. Bisher ist die eher träge...
Mal sehen, ob ich diese Ecke sportlichen Tuns weiter auslote. Dann aber nur mit anderem Schuhwerk!
Liebe Grüße
Elke
wenn eine Wanderung länger als 30 Kilometer war (ist lange nicht mehr vorgekommen), hatte ich meist ein paar leichte Wechselschuhe und Blasenpflaster dabei. Ansonsten mache ich nichts spezielles. So richtig schlimme Blasen hatte ich auch noch nie. Eher so, dass ich irgendwann vorsorglich ein Pflaster verwendet hab weil es rieb oder ein Bläschen sich zu Hause unter einem Zeh bemerkbar machte.
LöschenDanke Lizzy. Die Blasen saßen so doof, dass da kein Blasenpflaster gehalten hätte. Ich müsste mal experimentieren mit vorsorglichem Pflastern. Unterwegs Schuhe wechseln oder Pflastern wäre eh' nur bei den beiden Pausen möglich gewesen, sonst fällt man ja hinten raus... :-(
LöschenLiebe Grüße, Elke
Liebe Elke,
AntwortenLöschenzuerst mal: schön, dass deine Teilnahme trotz Schnupfen in der Vorwoche doch geklappt hat. Gratuliere! :)
Das ist ja ein interessantes Konzept. Gänsemarschwanderung! Und noch interessanter, dass es scheinbar ja sehr gut funktioniert. Hättest du bemerkt, dass jemand aussteigt, sich zurückfallen lässt? (Nach vorne preschen geht ja gar nicht.)
Und was sich die Kühe wohl denken, wenn da die Menschenmassen bei ihnen vorbeiwandern?
Ich hoffe, deine Füße erholen sich schon und du kannst wieder schmerzfrei gehen. :)
Liebe Doris,
Löschendanke! Ich war auch froh, dass sich die Bazillen weitgehend rechtzeitig reduziert hatten, nur der Hals tat arg weh. Aber oh Wunder des holländischen Kräuterschnapses, Montag war auch das gut. Nur die Füße.... so ein Elend habe ich noch nie durchlebt und es hält noch an.
Das Konzept ist wirklich spannend. Leistungsabfordernd, aber ohne Wettkampf. Mir schienen die meisten anderen Teilnehmer keine Neulinge, du wussten genau, wie das abläuft. Als Neulinge konnte man sich da einfach gut dranhängen.
Kühe und Pferde hatten öfter Angst vor diesem schnatternden Lindwurm und gingen auf Abstand. Ich dachte mir auch unterwegs, wie mag das wohl auf Zuschauer wirken? Ich würde mich nach dem Zweck fragen, Prozession - Aber ohne Kreuz? Friedensmarsch - aber ohne entsprechende Embleme? Demo - für was denn? Und dennoch die gelbe Fahne vorweg...?7
Praktisch ist es für Zuschauer und Helfer. Eine kompakte Menge Mensch und kein mehr und mehr auseinander gezogenes langes Band.
Ob am Ende der/die Besenwagen benötigt wurden, kann ich nicht sagen. Man schaut naturgemäß nach vorn. Aber sinnvoll ist das sicher, denn wenn man aussteigen müsste, stünde man ziemlich allein in der Landschaft herum.
Liebe Grüße
Elke
Moin Elke,
AntwortenLöschendas war ja jetzt mal etwas ganz anderes. Schön, dass Dein Infekt es zugelassen hat.
Die Holländer können tatsächlich Fachwerkhäuser, bei dem ersten abgebildeten haben sie aber wohl noch geübt ;-)
Ich stelle übrigens für mich immer fest, dass Wandern nicht weniger anstrengend ist als Laufen. Zumindestens Deine Fußsohlen scheinen es ähnlich zu sehen.
35 Kilometer würde ich aber mitgehen, bei 70 oder gar 100 km, wie beim Megamarsch, wäre ich wohl nicht dabei.
a. Sind es ganz schöne viel Kilometer
b. Sind es ganz schön viele Stunden
c. bin ich kein Nachtmensch.
Da bin ich mal gespannt, ob Du Dir den Feuerspucker einmal ansehen willst ;-) Auf jeden Fall finde ich das mal eine spannende Sache. Mit dem Marschieren haben es die Holländer. Ich weiß noch aus den Zeiten, wo ich Hanno besucht habe, dass es den Nimwegenmarsch gibt ( https://de.wikipedia.org/wiki/Nijmegenmarsch ) Ein riesen Event, wo die ganze Stadt kopfsteht. Sind aber dann auch nochmal etwas mehr als 70 km ;-)
Aber erstmal gute Erholung für Deine Fußsohlen und liebe Grüße
Volker
Lieber Volker,
Löschendanke dir! Ich war auch froh, dass es doch noch klappte, habe vorher noch 3 Tage das Bett gehütet. Es war eine sehr spannende Erfahrung. Und dass mir bewährte Schuhe sooo eine Qual bereiten, hätte ich nie für möglich gehalten. Die schlimmste Pein ebbt gerade ab... Aber das war es wert. Man muss auch mal was Unbekanntes wagen. ;-)
Das Fachwerk hat mich wirklich überrascht, es erinnerte sehr an die Eifel. Und das Haus auf dem Foto wirkt doch durch seine krummen Balken gerade heimelig, finde ich. :-)
Vom Nijmegenmarsch war auch die Rede unterwegs, danke für den Link! Aber 45.000 Leute - um Himmelswillen, das sind ja so viele wie beim Berlin Marathon!!! Aber wahrscheinlich haben die das bezüglich der Abwicklung auch locker im Griff.
So eine Nachtaktion würde mich ja mal reizen. Könnte man ja auch im Rahmen der ersten 35'er-Gruppe haben. Allerdings, da waren wir uns einig, hat man keinen so schönen Zieleinlauf, man endet ja unterwegs an einem Verpflegungspunkt. Und du hast recht, viele km und viele Stunden, das muss man wollen...
Liebe Grüße
Elke
Das ist ja mal ein ganz spannend anderes Konzept, ich dachte es wäre einfach so ein Megamarsch bei dem jeder sein Ding macht. Weit gefehlt. Die Regeln hab ich mir zweimal durchgelesen um sie zu verstehen ;-)
AntwortenLöschenAuf jeden Fall, wie man sowas von den Holländern gewohnt ist, eine top organisierte Veranstaltung, so muss das sein.
Ich seh dich da schon nächstes Jahr, mit besser ausgewähltem Schuhwerk, beim 70er am Start stehen. So ein Marsch durch die Nacht dürfte mental nochmal eine andere Nummer sein.
Jetzt erstmal Fußpflege und gute Erholung, liebe Grüße, Oliver
Lieber Oliver,
Löschenso ganz hatten wir das auch selber vorher noch nicht durchschaut, aber vor Ort war es schnell klar. So einen Marsch zu machen, ohne sich selbst "prügeln" zu müssen, sondern einfach sich mitziehen lassen können, das hat was. Und die Stimmung war auch sehr locker, völlig ohne Wettkampfgedanken.
Schuhwerk steht auf meiner to-do-Liste, klar. Aber die vollen 70...? Ich weiß nicht.
Danke und liebe Grüße
Elke
Liebe Elke,
AntwortenLöschendas ist ja wirklich mal was ganz anderes. Anstatt so alleine auf weiter Flur zu wandern in einem Lindwurm mit vorgegebenen Tempo. Schon interessant sowas mal zu machen. Ist auch bestimmt eine gute Vorbereitung für die 4daagse in Holland. Das würde mich ja auch mal reizen.
Und ja gehen, belastet ganz anders als Laufen. Irgendwann spürt man da auch andere Muskeln.
(Zeichnen mag ich ja auch gerne, da bin ich mal gespannt was noch kommt! Dieses Frühjahr habe ich einen Skulpturworkshop unternommen und das hat mir auch sehr Spaß gemacht.)
Liebe Grüße!
Liebe Roni,
Löschenschön, wieder von dir zu lesen! Der 4daagse ist dir ein Begriff? Mir bisher noch nicht, und das verursacht mir ziemlich ehrfurchtsvolle Schauer! Ich glaube auch, das wäre was für dich.
Wenn ich mal die Füße außen vor lasse, fand ich die körperliche Anstrengung gegeben, aber ok. Nur diese Blasen .... :-( so etwas hatte ich noch nie.
Und kreatives Gestalten ist auch mal eine nette Abwechslung. Skulpturen hast du gemacht? Auch spannend!
Liebe Grüße
Elke
Super gemacht, liebe Elke!
AntwortenLöschenIch glaube, ich bin noch nie in meinem Leben 35km an einem Tag gewandert. Und schon gar nicht mit 1'200 anderen Wanderern.
Wie ist diese Idee eigentlich geboren?
Ich bin von der Organisation tief beeindruckt. Alleine schon die Idee mit dem Loch-Tisch... wieso gibt es so etwas nicht an jedem Event? Klar, für schnelle Läufe ist es schwieriger, sich schnell einen Becher zu nehmen, aber für Ultras wäre das eine coole Idee.
Ich bin GANZ SICHER, dass du nächstes Jahr an der 70er Startlinie stehst. Mit ein bisschen Training machen deine Füsse bestimmt mit. Haben die sich inzwischen schon wieder etwas erholt?
Liebe Grüsse aus dem sonnig-kühlen Cape Town!
Liebe Catrina,
Löschenalso es waren nicht alle 1200 Teilnehmer gleichzeitig unterwegs, die teilen sich ja auf die verschiedenen Distanzen auf. Aber ich schätze schon, dass es 700 - 800 waren.
Keine Ahnung, woher diese Idee vor knapp 50 Jahren kam. Aber seither ist das ja eine sehr etablierte Sache geworden.
Stimmt, die Organisation war der Hammer! Aber auch die Teilnehmer waren alle sehr kooperativ und geduldig, kein Geschubse, kein Gedrängel.
Ich habe den Eindruck, hier wollen mich einige in die 70 km hineinreden.... Leute, ich bin ü60!
Blasen an den Zehen und der Fußunterseite sind krass. Gestern konnte ich wieder die Fußsohlen ganz aufsetzen und laaangsam vorwärtswackeln....
Danke und liebe Grüße aus dem trüben Rheinland!
Elke
Liebe Elke,
AntwortenLöscheninteressantes Neuland, oder?! :-)
Also, lange wandern geht, auch länger als 35 km! Wenn's darum geht dich zu überreden, den längeren Kanten zu machen, ich bin dabei! - LOL - Da ist ü60 keine Ausrede. (Ich war beim Megamarsch!) :-)
Jetzt aber erst einmal HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH fürs Durchhalten! Gut gemacht, tolle Erfahrungen gesammelt, die du bestimmt nicht missen möchtest! - Kanntet ihr euch alle, in eurer Gruppe? - Egal, als sportlicher Mensch kommt man ja mit jeder aus! Marschieren mit anderen kann sehr unterhaltsam sein, lenkt ab und ist dadurch auch sehr kurzweilig!
Aber wenn du schreibst: 'Nur hier und da kann ich ein paar Schnappschüsse machen.', finde ich das gelinde gesagt schon eine gewaltige Untertreibung bei über 70 Bildern! - Vielen Dank aber für die vielen schönen Eindrücke! So kann man es sich auch viel besser vorstellen.
Für mich wäre das Marschieren im Gänsemarsch nichts. Da bin ich fürn MegaMarsch, bei dem jeder sein Ding machen kann. Wobei das nicht ganz stimmt, man soll ja ein bestimmtes Max-Tempo nicht überschreiten. Deswegen war es für mich gut von hinten zu starten. Ich konnte von am Anfang an mein deutlich höheres Tempo marschieren.
Jetzt hast du Erfahrungen gemacht und wenn die Blasen verheilt sind, reizt es bestimmt da nochmal ranzu'müssen' ... und zwar an den langen Kanten, oder? - Apropos Blasen: es ist auf jeden Fall der unterschiedlichen Belastung zum Laufen geschuldet. Ich hatte nach dem 100er auch 2 kleineren Blasen, die ich aber nicht groß gespürt hatte. Das Schuhwerk dürfte es weniger gewesen sein, eher ein Strumpf, der für die andere Belastung nicht so günstig ist. Blasenpflaster würde ich unterwegs nicht nehmen, das verrutscht definitiv. Dann eher die Blase aufstechen, entgegen sonstiger Ratschläge, und mit elastischem Sporttape umwickeln, umkleben. Ich habe super Erfahrung damit beim TAR gemacht! Da hatte ich nach dem 5. oder 6. Tag eine kleine nervende Blase im Zwischenzehenbereich.
So genug von mir! - Dir weiterhin gute Erholung und schnell abheilende Blasen, damit du bald wieder ins geliebte Laufen einsteigen kannst!
Liebe Grüße Manfred
Lieber Manfred,
Löschendanke! Genau, eine ganz neue und andere Erfahrung! Solch ein Marsch in Riesengruppe ist natürlich etwas ganz anderes, wie auf eigene Kappe die km abzureißen. Auf alle Fälle zieht einen so eine Gruppe automatisch mit, und das ohne jeden Wettkampfgedanken. Alles ruhig und kooperativ.
Aus unserem Quintett kannte ich 2 vorher, aber beim gemeinsamen Sport kommt man ja gut ins Gespräch. Und beim Marschieren hat man dafür auch genug Atem! :-)
Danke auch für deine Anti-Blasenempfehlungen. Bei 100 km nur 2 kleine Bläschen? Du Glückspilz! Ob und ggf. was ich in dieser Richtung weiter mache, da muss ich mal sehen. Das muss ja nicht heute entschieden werden.
Erstmal sehen, wie ich nun läuferisch durch die Hitze komme ... Das Blasenthema ist glaube ich nun erledigt.
Liebe Grüße
Elke